Es ist eine wahre Erleichterung die grüne Schönheit meines Haines wiederzusehen. Nach der ganzen Zeit in der Wüste, kann ich es nicht abwarten ein reinigendes Bad zu nehmen und meinen Geliebten wiederzusehen. Unsere Reise hat mir mal wieder vor Augen geführt wie kurz unsere Zeit auf dieser Welt ist und ich habe mir vorgenommen meine Träume zu leben, solange ich noch die Gelegenheit dazu habe. Es gibt einfach noch zu viele Dinge die ich lernen und machen möchte.

Zusammen (und das schließt Selimwar, zu meiner großen Freude, mit ein) machten wir uns auf den Weg nach Zorgan, wo wir Sybia von den Ereignissen in der Wüste berichteten. Schon während wir erzählten, bemerkten wir wie seltsam diese Geschichte selbst für uns klang und ich bin mir nicht sicher ob ich einer solchen Erzählung glauben geschenkt hätte. Doch scheinbar ist Sybia leichter zu überzeugen als ich, den nachdem sie unsere Geschichte gehört hatte, glaubte sie uns und belohnte uns reichlich.

Zu meiner großen Freude war Montagonus noch immer in Zorgan und auf meine bitte hin nahm er mich zum Schüler. Der Unterricht war hart und erinnerte mich etwas an meine Ausbildung unter meinem Ziehvater. Doch obwohl es manchmal etwas schwierig war Montagonus Worten zu lauschen (Er tendiert dazu, Sätze nicht zu beenden und außerdem scheint er von Grammatik nicht besonders viel zuhalten, was das lernen einer neuen Sprache teilweise etwas erschwerte) war es zugleich sehr sehr interessant, allein schon weil er mindestens 30 Jahre jünger wirkte wenn er über sein Fachgebiet sprach. Neben meinen Studien unter Rakorium Montagonus, verbringe ich viel zeit im Haupttempel zusammen mit Selimwar. Ich habe dort einen der älteren Geweihten gefunden, der mir beigebracht hat Leute bewusstlos zu schlagen, ohne sie dabei zu sehr zu verletzten. Endlich kann ich mich und meine Freunde verteidigen, ohne, dass ich anderen Menschen weh tun muss.

Die Zeit die Ich mit Selimwar verbringe ist dennoch die schönste von allen. Noch nie hat die Arbeit soviel Spaß gemacht, jetzt wo Selimwar bei mir ist.

Nach einigen Monaten reiste er zu meiner Überraschung ab und meinte nur ich solle hier auf ihn warten. Das wunderte mich sehr, doch er wird seine Gründe haben. Und was für Gründe er hatte. Nach einigen Wochen kam er mit meinem Vater wieder. Ich kann es kaum glauben, er hat um meine Hand angehalten! Ich werde heiraten!!! Das ist einfach unglaublich. Ich bin so glücklich und gleichzeitig habe ich angst, dass ihm etwas passiert. Doch die Vorbereitungen für die Hochzeit laufen in Hochturen. Der Hüter des Lebens hat sich bereit erklärt unsere Trauung zu vollziehen. Am 10. Phex 1000 BF war es endlich soweit. Sie waren alle da und ich bin einfach nur überglücklich. Ich bin mir sicher, dass das Universum gerade auf uns herab lächelt. Paranova hatte mein Kleid genäht und es war einfach nur wunderschön. Shabra-jin schenkte uns wunderschöne Paradisvögel und ich glaube, dass Selimwar ihn nun etwas besser leiden kann. Bei der Zeremonie habe ich meinen Vater das erste mal weinen sehen und ich glaube, dass auch Han-Haepi, Granan und Hardoral etwas Wasser in den Augen hatten.

Die nächsten Wochen vergehen wie ihm Flug, Selimwar und ich beschlossen ein paar Wochen nach Illisur zu reisen um dort ungestört allein zu sein. Anschließend reisten wir nach Gareth wo Shabra-jin mich über jede Kleinigkeit ausfragte während ich mich an ein paar Heiltränken versuchte. So lieb ich ihn auch habe aber manchmal ist er doch etwas zu aufdringlich.

Eines morgens machte ich mich auf den Weg zum Tempel und dort auf dem Altar fand ich eine Blume mit einer Nachricht dran. Scheinbar will mich jemand in unserer Taverne treffen. Das ganze erscheint mir sehr seltsam und als ich Selimwar den Zettel zeigte, war er alles andere als begeistert. Doch ich beschloss trotzdem dorthin zu gehen um zu sehen was es mit dieser seltsamen Botschaft auf sich hat. Wenig wusste ich dass mir meine bisher schmerzhafteste und gefährlichste Reise bevorstand.