Tagebuch von Zulhaminai sâla Rashid sâla Muntagonus ay Revennis
Von fast verlorenem Leben zu neuem Leben (? Peraine 1002 BF)

Es war nicht ganz einfach gewesen meinen Mann davon zu überzeugen, dass ich alleine zu dem treffen mit dem Mann gehen werde, der mir diese Wildrose hat zukommen lassen. Ich hatte im Gefühl dass es sich hier sicherlich nicht um einen Verehrer handeln konnte und mein Mann sah letztendlich auch ein, dass dies sehr unwahrscheinlich war.

Zu meiner Überraschung hatten auch meine Gefährten eine solche Rose bekommen und zusammen fanden wir uns in der beschriebenen Taverne ein. Unseren Spekulationen wurde schnell ein ende gesetzt, als Shabra-jin auftauchte und berichtete dass es sich bei diesem Rohezal um einen bekannten Magier handelte. Was uns immer noch bei der Frage ließ, was dieser Magier von uns wollte. Lange mussten wir nicht auf eine Antwort warten, den schon nach kurzer Zeit tauchte ein Bote Rohezals auf, der meinte, dass sein Herr einen Auftrag für uns hätte, bei dem es um das Wohle Aventuriens geht. Natürlich mussten wir uns dieser Mission annehmen. Leider stellte uns der Magier vor die Probe ihn zu finden, um uns als würdig zu erweisen. Ich kann sein handeln zu einem gewissen Punkt verstehen, doch warum soviel Zeit verschwenden, wenn Aventurien in Gefahr ist?

Es gibt wohl Dinge in dieser Welt, die ich nie verstehen werde und das Verhalten von Magiern zählt definitiv dazu.

Die Jungs waren hellauf begeistert die Stadt zu verlassen und sich auf die Reise zu machen, also machten wir einen Treffpunkt mit dem Boten aus, der uns zu unsrem Startpunkt begleiten würde.

Es schmerzt mich meinen Geliebten zurückzulassen, doch mein Vater ist nicht mehr der jüngste und kann die Hilfe im Spital gut gebrauchen. Ich werde ihn sehr vermissen, doch diese Nacht ist er noch da und diese Zeit werde ich genießen.

Die Reise zu unserem Startpunkt verlief ohne weitere Probleme. Nach einigen Tagen erreichten wir ein kleines Dorf. Dort verabschiedete sich unser Führer und ließ uns ein Rätsel zurück, mit dessen Hilfe wir diesen Magier finden sollten.

Diese Suche war schon ein Abenteuer für sich und nach unserer ersten Begegnung mit einem Eulenpaar, bei der Han-Haepi es mal wieder schaffte sich beim kletter alle Knochen zu brechen, war ich mir nicht sicher ob wir die Suche überleben konnten. Als wenn das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, erwartete dieser Magier dass wir auch gegen einen Drachen kämpfen (auch wenn Hardoral dabei seine wahre Freude hatte) und führte uns durch gefährliche Sümpfe und unsere Suche hätte hast ein jähes Ende genommen als wir einen reißenden Fluss erreichten. Anschließend wurden wir noch von Wölfen angegriffen und mussten in ein Grab einbrechen. Ich hoffe mein anschließender Segen, war genug um Boron zu besänftigen. Irgendwann erreichten wir dann doch noch diesen Turm in dem wir unser ziel zu finden erhofften. Tatsächlich betraten wir auch den Turm und zu unserem Grauen sahen wir einen Mann der von einem Dämon gefoltert wurde. Sofort wollten wir den Mann befreien doch da löste sich der Dämon auf und der Magier gab sich zu erkennen und meinte dass er unsere Entschlossenheit testen wollte..... Mögen die Zwölfe uns vor solch verrückten Magiern bewahren!

Endlich erfuhren wir den Grund für unsere Reise. Scheinbar hatte sich in der Nähe ein Kloster von Bobarads Anhängern gegründet und der Magier hatte Angst, dass sie dort etwas böses versuchen würden. Wir sollten das Kloster infiltrieren und herausfinden, was dort los ist und es im Zweifelsfall unterbinden. Ich bin mir nicht sicher wie ich mich verstellen kann um nicht aufzufallen, auch nachdem Shabra-jin uns in den Lehren dieser Menschen unterrichtet hatte, fühlte ich mich sehr unsicher.

Doch vorher hatten einige von uns ein viel größeres Problem. Unser „Reittier“ welches uns zu diesem Kloster, entpuppte sich als großer goldener Drache. Nicht dass ich ein Problem damit hätte, doch Hardoral und Han-Haepi hatten dem Augenschein nach mehr Lust das Tier zu häuten, als auf ihm zu reiten. Ich hatte ja noch nie oft Gelegenheit die beiden von ihren Vorurteilen zu befreien und ich habe es zumindest geschafft sie zu überzeugen auf dem Drachen zu steigen. Sie müssen ja keine Freunde werden.

Viel zu schnell erreichten wir unser Ziel. Wir zogen uns diese hässlichen Roben über (ich vermisse jetzt schon das leuchtende grün meiner Robe) und näherten uns diesen bedrohlichen Mauern. Das ungute Gefühl ließ mich kaum los und ich sollte ja so recht bekommen.

Wir wurden zu meiner Überraschung mit offenen Armen empfangen. Keinerlei Misstrauen und die Leute waren sehr sehr nett. Vor allem den Thorwahler hatte ich schnell ins Herz geschlossen und seinen besten Freund den Zwerg genauso. Doch wir wurden auch dem Stellvertreter vorgestellt und dieser, so schön sein Angesicht auch war, machte mir auf unbegreifliche Weise Angst. Außerdem schien er Granan sehr ins Auge gefasst zu haben. Obwohl ich mich schon freue dass er mir nicht weiter Beachtung schenkt, sehe ich doch dass Granan sich sichtlich unwohl fühlt. Doch meine Erleichterung war nur von kurzer Dauer, da dieser Mann meinte, dass er mit uns allen Einzelgespräche führen will. Das würde ich nie und nimmer überstehen und so versuchte ich mich so lang es irgend möglich war zu verstecken, doch ich konnte nicht ewig ausweichen. Ungefähr so muss sich eine Maus fühlen, wenn sie einer Schlange gegenüber steht. Doch meine Angst wurde bald von Wut überdeckt, als dieser Mann es wagte schlecht von meiner Herrin zu sprechen! Was fällt ihm eigentlich ein? Es kostete mich alle Kraft ihn nicht sofort eines besseren zu belehren und das war auch besser so. Wer weiß was er mit mir machen würde, wenn er herausfindet was wir hier taten.

Nach gefühlten Stunden konnte ich sein Büro mit einem unguten Gefühl verlassen.

Ich machte mich auf den Weg zurück zur Bibliothek, doch ich wurde von Hardoral abgefangen und auf den Hof gebracht. Scheinbar war ein „Übungskampf“ etwas außer Kontrolle geraten und eine der Kämpferinnen benötigte meine Hilfe. Ich hätte sie lieber mit göttlicher Hilfe geheilt, doch bevor ich mich umdrehen konnte um zu schauen ob mich jemand beobachtete, war diese Schlange schon da und wollte mir „helfen“. Ich gab ihm die Bauchwunde zu behandeln, in der Hoffnung dass er nicht alszuviel schaden macht. Glücklicherweise waren beide Wunden nicht sehr tief und ich bin mir sicher, dass sie sich schnell erholen würde. Zu meinem Leid versuchte die Schlange noch ein Fachgespräch mit mir anzufangen und auch wenn sein Wissensdurst sehr löblich ist, habe ich die Befürchtung, dass er das Wissen missbrauchen könnte. Doch bevor er mich noch weiter ausfragen konnte, schleppte mich Hardoral weg und fing an etwas von Schnaps brauen zu faseln. Ich war mir eigentlich sicher dass ich meinen Standpunkt zu diesem fürchterlichen Gebräu klar gemacht hatte, nachdem Oswin mir die negativen Auswirkungen dieses Zeugs mehr als deutlich gemacht hatte. Doch einen Zwerg davon zu überzeugen, dass Alkohol schlecht ist, ist wahrscheinlich genauso sinnvoll wie einen Prajos- Geweihten davon zu überzeugen, dass Dämonen beschwören eine noble Tat ist. Also ließ ich mich dazu hinreißen ihm etwas von diesem Gebräu zu brauen. Ich war kaum fertig, als er es mir schon aus der Hand riss und damit verschwand. Manchmal bin ich überrascht welche Geschwindigkeiten dieser Zwerg aufbringen kann.

Es war so ruhig und unbeschwert, dass ich für einen Moment unsere missliche Lage vergessen hätte. Doch das sollte sich bald ändern. Gen Abend wurde ich zu einem wahren Notfall gerufen. Hardoral und Han-Haepi hatten beschlossen das Kloster etwas genauer zu untersuchen und ich hätte ahnen sollen, dass das nicht gut gehen kann. Für einen Diener Phex hat er erstaunlichen Pech, oder aber das sind Prüfungen für ihn, wenn dem so ist hat Phex wohl noch einiges mit ihm vor, wenn er ihn so hart und eindringlich testet. Diesmal hatten sie einen geheimen Eingang entdeckt und waren mit einer Substanz in Verbindung gekommen, die einem die Atemwege abschnürt Ich danke den Zwölfen dass ich davon in dem Buch gelesen hatte, dass ich damals aus Borbarads Turm mitgenommen hatte. Ich muss an dieser Stelle Hardoral ein großes Lob aussprechen, dass er so schnell reagiert hat und Han-Haepi durch das einschneiden der Unterlippe wohl das Leben gerettet hat. Doch was wurde da unten versteckt, dass es durch soll eine abscheuliche Falle bewacht wurde.

Wir mussten herausfinden, was dort unten war, doch wann? Diese Entscheidung wurde uns sehr leicht gemacht, denn als Abends der Vorsteher diese Klosters wiederkam, wussten wir, dass wir handeln mussten. Er wollte uns am nächsten morgen sehen und zumindest für mich war es absolut unmöglich mich noch einmal vor einem solchen Frevler zu verstellen. Vielleicht sollte ich mich von einem Borongeweihten in Selbstbeherrschung unterrichten lassen.

Wir machen uns also auf den weg in die Tiefen des Klosters, vorbei an dem Nebel und in ein Höhlensystem hinein. Dort wurden wir von unheimlichen kleinen Wesen überfallen und ich kann bis heute nicht sagen, wie wir es geschafft hatten hier lebendig raus zukommen. Das Höhlensystem war offensichtlich der falsche Weg, doch es gab keinen anderen. Aber Shabra-jin wäre nicht er, wenn er es nicht schaffen würde einen Geheimgang zu finden. Nicht zum ersten mal bin ich für seine Neugierde dankbar.

Wir machten uns auf den Weg und schon nach kurzer Zeit hörten wir Stimmen und da sahen wir sie, drei Männer die vor einer Statue beteten. Doch was mich grade mehr schockte waren die drei starken Männer, die uns entgegen starrten. Gegen die sollten wir kämpfen? Ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Die Jungs entwickelten einen Schlachtplan und ich war erleichtert dass ich nicht in vorderster Reihe stand. Ich sah noch wie sich Han-Haepi und Granan davon schlichen, dann drehte ich mich um und bewachte, dass uns keiner von hinten angreift. Da passierte es. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in meinem Abdomen und als ich überrascht runter sah, sah ich wie sich eine hässliche schwarze Klinge durch mich bohrte. Das Blut... Mein Blut, tropfte von der spitze und unter mir bildete sich ein See aus Blut. DA verlor ich das Bewusstsein. Alles wurde schwarz und ich meine noch den Aufschrei Paranovas gehört zu haben, bevor ich in die absolute Stille eintauchte. Es war so beruhigend hier. Kein Schmerz und kein Lärm der Welt. Ich bin mir nicht sicher ob dies schon Borons Hallen waren oder ob es nur eine Vorbereitung war, aber ich meine Boron selbst war mir erschienen. Ich wage es nicht ihn zu beschreiben, doch diese Erfahrung hat sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt. Wenn dies sterben war, dann brauchte man wahrlich keine Angst davor haben. Doch dass meine Zeit nur so kurz war, enttäuschte mich, ich hatte doch noch so viel vor. Scheinbar war Boron meiner Meinung. In meinem Kopf hörte ich eine, nun ja ich weiß nicht ob ich es Stimme nennen kann. Es war mehr wie ein Windhauch der von dem Flügelschlag eines Raben verursacht wurde, der an meinem Ohr vorbei rauschte und mir zuflüsterte, dass ich zurück müsse.

Das nächste woran ich mich erinnerte war das Gesicht des Magiers, der uns auf diese Mission geschickt hatte. Danach wurde ich in eine atemraubende Umarmung gezwungen, die mich fast wieder zurück zu Boron geschickt hätte. Paranovas Gesicht sah auch noch tränen verschmiert unglaublich hübsch aus. Zu meiner großen Freude waren all meine Freunde wohl auf. Sie erzählten mir was passiert war, als wir uns auf den Rückweg machten. Scheinbar hatten sie es geschafft die Statue zu zerstören und waren erfolgreich geflohen. Das Kloster wurde von den verbliebenen Anhängern in Brand gesetzt und in den Flammen ist dann wohl auch mein Stab verloren gegangen.

An den Rest erinnere ich mich kaum noch. Paranova erzählte mir, dass Han-Haepi mir in letzter Sekunde das Leben gerettet hatte und dass es trotzdem wie ein Wunder schien, dass ich überlebt hatte. Ich beschloss meinen Freunden nichts von meiner Begegnung mit dem Herrn der Stille zu berichten, sie würden es mir ja doch nicht glauben. Ich hoffe, dass ich Han-Haepi irgendwann in angemessener weise danken kann.

In Gareth angekommen wurde ich sofort von Selimwar in die Arme genommen. Er scheint sich noch mehr sorgen gemacht zu haben wie Vater. Und als er die Wunde an meinem Bauch entdeckte wurde er kreidebleich und schleifte mich sofort zu Vater ins Krankenhaus. Wirklich, er muss immer so übertreiben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal in meinem eigenen Hospital behandelt werden muss. Vater hielt mir erst einmal eine Standpredigt, dass ich besser auf mich aufpassen sollte und wie ich mich einfach von einem Dämon so überraschen lassen konnte. Doch während er mich untersuchte (Natürlich lies er keinen der anderen Heiler ran) verwandelte sich sein Gesichtsausdruck von besorgter Wut in einen unbändiger Freude. Er schaute mich an und sagte: Du bist Schwanger. Ich glaube dass Selimwar in diesem Moment den Halt verlor, den im nächsten Moment saß er auf dem Boden. Ich kann es gar nicht fassen. Ich werde Mutter!

Dieser Eintrag wurde am 26.10.2013 (22:46) verfasst und 826 mal aufgerufen.
Kommentare:

Danke Claudius ^^ sehr nett von dir

Skrajana
287
Geschrieben:
1.11.2013 (16:44)
wusch
169
Geschrieben:
1.11.2013 (11:00)

Also wirklich leute, ihr könnt euch ruhig dazu bequemen mal irgendetwas hier zu schreiben.

Guter Eintrag Saskia. :)

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