Ich kann es nicht fassen! Was bildet sich dieser Magier eigentlich ein wer er ist? Ausgerechnet mich aus meiner eigenen Stadt zu verbannen. Das soll er mir bitter büßen! Sobald ich diesen Bann gebrochen habe, soll er den Tag verfluchen an dem er das Licht der Welt erblickt hat. Dabei habe ich ihm doch eigentlich nichts getan! Das hat er sich alles selbst zuzuschreiben. Man rempelt eine Tochter Satuarias nicht einfach auf der Straße an und entschuldigt sich dann nicht sondern plustert sich dann noch auf, dass man als einfache Frau nicht einem Magier im Weg steht. Als wenn ich eine einfache Frau bin! Also habe ich es ihm heimgezahlt. Wer hätte gedacht ein ach so toller Magier so laut beim Anblick einer Spinne schreien kann. Die anderen Magier fanden das bestimmt genauso lustig. Zumindest haben sie alle lauthals Gelacht. Geschieht ihm nur recht. Damit hatte sich die Sache für mich eigentlich auch erledigt. Für ihn galt das offensichtlich nicht.
Dieses ganze Dilemma begann als ich mich eines Tages auf den Weg machte ein paar Kräuter für meine Pfeile zu besorgen. In der Gegend um Al’Anfa hat man eigentlich nicht besonders viel Möglichkeit zu suchen, wenn man sich nicht unbedingt in den Dschungel begeben möchte und das wollte ich bei aller liebe nun wirklich nicht. Also suchte ich in der Steppe nach meinen Zutaten und fand zu meiner großen Freude auch einen großen Teil meiner Zutaten. Nun musste ich nur noch ein paar andere Dinge einkaufen gehen. Also machte ich mich geschwind wieder auf in die Stadt und zu meinem Lieblingshändler. Er war zwar nicht der günstigste aber es war schon schwer genug diese Kräuter loszuwerden ohne dabei Aufsehen zu erregen. Leider konnte ich immer noch nicht besonders gut mit ihm verhandeln. Irgendwie schaffte er es einfach immer mir den niedrigsten Preis für meine Waren zu geben. Ich musste definitiv besser werden im Handeln. Die Schönen der Nacht in meinem Zirkel benutzen ja für so was immer ihre weiblichen Attribute, doch mir wäre es lieber wenn ich ihn irgendwie anders manipulieren könnte. Der menschliche Geist ist so komplex und ich bin immer noch eine blutige Anfängerin wenn es darum geht ihn zu manipulieren, aber irgendwann werde ich darin besser sein als jeder andere. Das habe ich mir zumindest vorgenommen. Nun wie dem auch sei. Ich verkaufte was ich verkaufen wollte und machte mich dann auf den Weg zu einer befreundeten Schwester um bei ihr die restlichen Zutaten zu erwerben und sie darum zu bitten ihr Labor nutzen zu dürfen. Heute schien ein guter Tag zu werden, denn sie ließ mich tatsächlich bei sich arbeiten. Da nun mein heutiges Ziel erreicht war, wollte ich noch auf den Markt gehen um durch meine Singeier ein paar Silberlinge zu verdienen. Dort viel mir das erst mal etwas Komisches auf. Während ich so durch die Menge schaute, schien es als ob meine Augen auf einen gewissen Punkt nicht sehen wollten. Immer wieder rutschen meine Augen weiter. Mit aller Kraft versuchte ich diesen Punkt zu fixieren. Irgendwann hörte dieses Gefühl jedoch schlagartig auf. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen machte ich mich auf den Weg zurück zu meiner Schwester und Lehrmeisterin. Ihr erzählte ich von diesen Ereignissen. Besorgt schaute sie mich an und bedauerte nicht zum ersten mal, dass ich noch keinen Vertrauten gefunden hatte. Doch sie wollte mich auch nicht schutzlos lassen und so rief sie einen der vielen nützlichen Dämonen um auf mich ein Auge zu werfen. Damit fühlte ich mich schon um einiges sicherer. Ich hätte ja einen Geist beschworen, aber die waren leider nicht immer besonders zuverlässig und mit so vielen Boron-Geweihten hier vor Ort war es auch gar nicht so leicht einen Geist zu finden.
Der nächste Tag ging wie gewohnt los. Morgens viele Stunden Training und dann begab ich mich auf den Markt zum spielen. Doch bis dorthin kam ich leider nicht. Plötzlich tippte mich etwas an und eine tiefe Stimme sagte „Komm mit“ und meine Beine bewegten sich wie von selbst. Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance. Als wenn ich nur ein Zuschauer dieses Geschehens wäre führte mich der Mann in einen Keller. Als er sich zu mir Umdrehte erkannte ich ihn sofort. Es war dieser dreiste und impertinente Magier. Er legte mir die Hände auf die Schultern und schaute mir tief in die Augen und sagte „Du wirst Al’Anfa und seine Ländereien nie wieder betreten.“ Was glaubte dieser Mann eigentlich wer er war? Mich mit solch einem furchtbaren Zauber zu belegen. Die Wut stieg in mir hoch und ich schwor mir ihn bei nächster Gelegenheit in einem Meer von Ungeziefer zu bedecken. Der Magier sah sehr zufrieden mit sich aus und lächelte. Seine dunkelbraunen Locken waren mit einem Seidenband zusammengebunden und sein schmaler Mund war von einem wohl gepflegten Bart umrahmt. Die blauen Augen schauten mich hinterhältig an und während ich noch überlegte, wie ich ihm am besten das Leben verderben könnte (Denn einfach umbringen wäre zu leicht, dieser Mann sollte leiden) grinste er und sagte „Nun haben wir noch etwas Spaß. Zieh dich aus!“ Das konnte nicht sein ernst sein. Mein Geist schüttelte und wand sich doch meine Finger waren schon dabei meinen Oberkörper zu entblößen. So hatte ich mir mein erstes Mal nicht vorgestellt. Die Schönen der Nacht meinten zwar immer dass ich zu steif bin was das betraf aber ich sah das eben etwas anders und vor allem wollte ich mir meinen ersten Mann selbst aussuchen und dieser (wenn auch nicht schlecht aussehende) Magier war sicherlich der letzte den ich ausgesucht hätte. Der Halter meines Kleides fiel über meine Schulter und in diesem Moment brach die Tür hinter mir auf und meine Schwester stürmte hinein. Doch der Magier war schon in einer Schwefelwolke verschwunden. Ich wollte nur noch meine Sachen wieder anziehen und in dem Moment durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Ich hatte den Zauber schon fast vergessen, musste ich Al’Anfa jetzt wirklich verlassen? Die Verzweiflung nagte an mir. Zusammen mit meiner Schwester packte ich schnell ein paar meiner Sachen zusammen und verließ die Stadt. Nachdem wir die Umgebung von Al’Anfa hinter uns gelassen hatten fühlte ich mich schon viel besser und dafür hasste ich diesen Magier. Meine Schwester versuchte mit aller Macht die Magie zu brechen, doch scheinbar war der Magier stärker als ich dachte. Grade als ich verzweifelt war und nicht wusste was ich nun tun sollte, meinte meine Schwester, dass sie einen Auftrag für mich hätte. Ein bisschen Ablenkung konnte mir nicht schaden und so konnte ich auch in Ruhe meine Rache planen. Sie erzählte mir von einer unserer Schwestern, die in einem Dorf namens Goldhain festsaß und verfolgt wurde. Sie brauchte dringend Hilfe und da ich in meinem Zirkel dafür bekannt war, solche Sachen schnell und diskret zu erledigen, bat sie mich um Hilfe. Zusammen machten wir uns auf den Weg. Nachts flogen wir und Tagsüber ruhten wir uns aus. Eigentlich verlief die Reise ohne größere Zwischenfälle, doch eines Tages passierte, was ich schon ewig ersehnte. Wir wurden im Schlaf angegriffen von einem wilden Wolf, doch noch bevor dieser die Chance hatte uns etwas zu tun jaulte er fürchterlich auf und aus seinem Maul kletterte eine wunderschöne rote Jungfer hervor. So ein großes Exemplar hatte ich noch nie gesehen und auch die Färbung war wunderschön. Die Spinne hatte den Wolf gebissen und damit in die Flucht geschlafen. Langsam näherte sich mir die Spinne und ich ließ sie an mir hochklettern. Meine Schwester schrie erfreut auf! Ich fühlte sofort eine Verbindung zu der Spinne, sie war mein Seelenverwandter auf den ich schon so lange gewartet hatte. Ich nannte Sie Judal und vollzog sofort die Bindung mit ihr im Schein des Madamals. Endlich war die Leere in mir gefüllt und ich fühlte mich ganz. Leider hatte ich keine Zeit mich intensiv mit Judal zu beschäftigen, denn unsere Schwester schwebte in Lebensgefahr. Kurz vor dem Dorf verabschiedete sich meine schwerster von mir, es wäre einfach zu auffällig, wenn sie mitkommen würde. Doch nun stand ich einem anderen Problem gegenüber. Wie sollte ich unauffällig in dieses Dorf kommen. Eine alleinreisende Frau würde immer auffallen und selbst in meiner Verkleidung als Bardin hätte ich keinen Grund in so ein verlassenes Dörfchen zu kommen. Ich ging durch den Wald an die Straße und dort sah ich meine Chance. Ein großer Mann in weißer Robe und Waffenrock und ein Zwerg in Rüstung standen nur wenige Meter von mir weg und schienen über etwas zu debattieren. Der Mann war offensichtlich ein Magier und das bedeutet für mich, dass ich aufpassen sollte um mich nicht einfach zu erkennen zu geben. Leider waren dies die einzigen Reisen weit und breit und wohl auch meine einzige Gelegenheit in das Dorf zu kommen. Ich setzte mein freundliches Lächeln auf und schlenderte auf die beiden zu. Der Magier schaute natürlich sofort auf, Männer konnten nicht lange von mir wegschauen. Es war nicht schwer die beiden davon zu überzeugen mich mitzunehmen, Magier sind einfach zu sehr von sich überzeugt und meinen, dass sich alles auf Dere um sie drehen musste. Doch hier kam es mir zugute. Der Magier, er stellte sich als Uriel Sohn des Mechanikus vor, kam scheinbar aus Gareth und war dort in der Akademie Schwert und Stab ausgebildet worden. Als wenn es nicht schon schlimm genug gewesen wäre, einem Magier zu begegnen, nein es musste auch noch einer sein der zur weißen Gilde gehörte. Der Zwerg stellte sich als Thorlosch vor. Er erzählte sehr verrückte Geschichten von denen sicherlich Nichteinmahl die Hälfte Wahr sind, doch er schien ein sehr zuverlässiger Kerl zu sein und war mir gleich sympathisch. Es würde Freude machen die beiden zu manipulieren. Während ich mir noch Gedanken machte wie ich meine Schwester in dem Dorf finden sollte, stieß noch eine weitere Person unserer Gruppe zu. Es war ja schon seltsam genug einen Magier und einen Zwerg zusammen in dieser abgelegenen Region zu sehen, doch nun begegneten wir noch einer Zwergin. Noch nie hatte ich eine Zwergenfrau gesehen und ich hatte auch schon an ihrer Existenz gezweifelt, doch hier stand sie, von Kopf bis Fuß eingehüllt. Thorlosch war sofort Feuer und Flamme und umgarnte die Zwergin, die scheinbar in das Dorf wollte um dort die Schmiede zu besichtigen und in dem Bergwerk nach Rohstoffen zu suchen. Ach ein bisschen neidisch bin ich ja schon, Männer gaben sich bei weitem nicht so viel Mühe wenn es um das bewerben von Frauen ging, wie es dieser Zwerg tat. Ich hoffte nur, dass unsere seltsame Gruppe nicht allzu viel Aufsehen erregen würde, doch meine Hoffnung war vergebens. Auf dem Weg zum Dorf wurden wir plötzlich von Wölfen angegriffen. Ich stellte mich hinter den Magier, wenn einer von diesen wilden Bestien angegriffen werden sollte, dann er. Ich konnte meine Magie schlecht anwenden wenn ein Weißmagier neben mir stand. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich auf die Idee kam seine Magie ordentlich einzusetzen. In der Zeit wurde ich von einem der Wölfe verletzt und dass nur weil Magier zu sehr über das Nachdenken was sie machen. Doch die beiden tapferen Zwerge bekämpften die übrigen Wölfe, die nicht vor der Macht des Magiers flohen und der Magier war im Stande einen einigermaßen anständigen Heilzauber zu wirken. Dann begannen die Zwerge die übrigen Wölfe abzuschlachten, was ich nicht wirklich verstand und auch sehr barbarisch fand, ich muss aufpassen dass sie Judal nicht zu sehen bekommen, wenn sie schon so auf Wölfe reagieren, was würden sie dann mit einer Spinne machen. Die beiden Zwerge waren von Blut getränkt. Ein nicht sonderlich vertrauensvoller Anblick und ich hoffte dass die Wache uns trotzdem reinlassen würde.
Die Wache war ein recht grimmig dreinblickender Kerl. Der Magier erklärte unser Anliegen und stellte mich brav als Begleiterin vor. Das machte es mir um so vieles leichter. Doch da musste sich die Zwergin mit der Wache anlegen und sich grundlos über irgendwelche Dinge aufregen, was dann darin resultierte, dass sie von der Wache niedergeschlagen wurde, was natürlich den anderen Zwerg sehr aufregte. Glücklicher weise konnte die Situation dann doch noch entschärft werden und die Zwerge wurden im Dorf in eine Hütte gebracht um sich dort auszuruhen. Das war die Gelegenheit erstmal in Ruhe nach Informationen zu suchen. Der Magier machte sich auf den Weg zum Krämer anstatt sich beim Dorfvorsteher vorzustellen. Also ging ich dorthin. Vielleicht hatte ich Glück und ich könnte dort ein Bad nehmen, das hatte ich nach der langen Reise auch bitter nötig. Während ich mich auf den Weg machte überkam mich ein ungutes Gefühl und ich schaute in die Ferne. Dort auf der Straße näherte sich ein Trupp Menschen diesem Dorf. Diese weiß-goldene Kleidung hätte ich überall erkannt. Was machte nur ein Prajos-Geweihter mit seiner Gefolgschaft hier? Ich hatte nur wenig Zeit bis sie hier sein würden. Ich musste mich arg zusammenreißen um nicht das Zittern anzufangen, solang ich mich beherrschte hatte ich nichts zu befürchten. Nachdem ich an die Tür geklopft hatte wurde ich von einer sehr netten Frau ins Haus gebeten. Ich hatte mich kaum an den Tisch gesetzt als ich auch schon von einer älteren Frau belagert wurde, die mich ausfragte. Zu meinem Glück kam der Dorfvorsteher schnell. Er fragte nach meinem Namen und was ich hier wollte und nachdem er erfahren hatte, dass ich Bardin war, wollte er an dem Abend ein Fest schmeißen auf dem ich spielen sollte. Nichts lieber als dass, immerhin bot mir das die Möglichkeit schnell alle Informationen zu sammeln die ich brauchte. Doch erst musste ich mich um die Prajoten kümmern. Die nette Frau ließ mir ein Bad ein und nachdem sie die ältere Frau von mir weggeholt hatte war ich endlich im Bad allein. Schnell befahl ich Judal auf das Dach zu klettern und mich zu warnen wenn jemand kommt. Sobald ich im heißen Wasser saß fing ich an mich auf das Zaubern zu konzentrieren. Im Gegenteil zu diesem Magier machte ich dies mit viel mehr Gefühl. Momentan konzentrierte ich mich darauf mich zu verbergen. Ich webte einen Schleier um mich der meine Magie verbergen sollte. Ich versuchte den Schleier so dicht und fest wie möglich zu weben. Dies dauerte einige Zeit und plötzlich hörte ich Stimmen an der Tür, doch der Zauber war noch nicht fertig. Draußen hörte ich die Stimme eines Mannes der offensichtlich der Prajot war und der es sich in den Kopf gesetzt hatte mich noch im Bad zu verhören. Nur noch wenige Sekunden und ich würde fertig sein, ich konzentrierte mich mit aller Macht um auch noch die kleinste Lücke zu füllen durch die meine Magier durchsickern könnte. Ich wurde grade rechtzeitig fertig als der Mann die Tür aufstieß. Ich muss zugeben dass ich ziemlich geschockt war. Ich saß nackt in einer Badewanne, ohne die Chance mich zu verteidigen und vor mir stand ein Hochgewachsener Mann in seiner strahlenden Robe der der mich mit klaren eisblauen Augen anschaute. Hinter dem Mann stand ein scheinbar sehr verlegender jüngerer Mann der hochrot den Kopf gesenkt hatte und sein dunkelbraunes Haar hing über seine Augen fallen ließ. Wenn ich grad nicht von Angst durchströmt währe könnte ich seine Verlegenheit für sehr putzig halten, doch meine Aufmerksamkeit lag ganz auf diesem blonden Prajoten der sich als Suner vorstellte. Welch passender Name. Alles an ihm schrie geradezu Prajos. Er setzte sich einfach auf einen Stuhl neben der Wanne und schaute mich an. Ich muss sagen, dass er sich beherrschen konnte und seinen Blick nicht von meinem Gesicht wegnahm, was ich von seinem Akoluthen nicht behaupten konnte. Dieser wusste gar nicht wo er zuerst hinschauen sollte. Ich holte tief Luft und versuchte ein Lächeln auf mein Gesicht zu Zauber, doch das wollte nicht klappen. Ich konnte einfach nicht die charmante Bardin spielen und so versuchte ich meine Angst mit Empörung zu verdecken. Er erklärte, dass sie hier eine Hexe suchten und darum alle Dorfbewohner befragten. Außerdem meinte er, dass bis zu dem Zeitpunkt an dem die Hexe gefunden wurde das Dorf verriegelt werden würde. Super, nun saß ich auch noch in diesem Dorf fest und wenn ich nicht eine sehr gute Ausrede finden würde, würde Suner schneller eine Hexe finden als mir lieb war. Ich versuchte seine Fragen zu umgehen ohne ihn direkt anzulügen, denn ich war mir sicher, dass er eine direkte Lüge sofort erkennen würde. So musste ich ihm auch wohl oder übel von dem Zauber erzählen den dieser niederträchtige Zauberer auf mich gewirkt hatte. Suner bot mir seine Hilfe an und erst verstand ich nicht wie er mir helfen wollte. Immerhin bezweifelte ich, dass er einen Zauber so leicht brechen konnte. Doch dann holte er Bannstaub aus einer kleinen Kiste hervor. Davon hatte ich gehört, es war für jeden Magiebegabten wie Gift, dass ihm seine Energie nahm und dieser Mann forderte mich auf das zu schlucken. Wie sollte ich da nur wieder rauskommen? Suner schaute mich auffordernd and und egal welche Ausrede ich auch nannte, er hatte immer eine passende Antwort parrad. Also versuchte ich vom Thema abzulenken und irgendwie schaffte ich dies auch. Ich bemerkte wie meine Haut langsam zu schrumpeln begann. Ich musste aus diesem Wasser raus. Somit forderte ich Suner auf mir meine Sachen zu geben und ich zog mich um. An diesem Punkt war es mir auch herzlich egal, dass ich nichts hatte um mich zu bedecken, er hatte ja eh schon alles gesehen was er sehen wollte und es war nach wie vor sehr amüsant zuzusehen wie sein Begleiter vor Scham starb. Als ich fertig angezogen war, wollte sich dieser Schelm verabschieden. Also wirklich, jetzt wo es nichts mehr zu sehen gab ging er wieder. Er war eben doch nur ein Mann. Leider hatte ich mein Temperament nicht sonderlich gut im Griff und sprach diese Gedanken aus. Sofort kam er wieder auf diesen fürchterlichen Bannstaub zu sprechen, doch diesmal war ich vorbereitet und stürmte einfach wutentbrannt an ihm vorbei. Ich hörte noch wie er etwas wie, typisch Frauen, zu seinem Gefährten sagte. Scheinbar war er nicht misstrauisch geworden. Ich zog mich erstmal nach draußen zurück und holte tief Luft. Ich hatte meine erste Begegnung mit einem Prajoten überstanden und das sogar sehr erfolgreich und wenn ich jetzt im Nachhinein so darüber nachdachte, war es eigentlich sehr interessant war. Ich kann nicht verleugnen, dass dieser Mann eine gewisse Anziehungskraft hat und die Autorität die er ausstrahlte machte ihn noch anziehender. Wie gerne würde ich ihn um meinen Finger wickeln und von seinem ach so rechten Pfad abbringen. Der arme Kerl hatte doch keine Ahnung, dass nicht Prajos, sondern allein Satuaria mächtig war. Doch solche Vorhaben mussten warten. Ich war immer noch auf der Suche nach der Bekannten meiner Schwester und ich hatte eine Idee wo ich mit der Suche anfangen sollte, als mir ein Rabe entgegenkam. Ich erkenne einen Vertrauten wenn ich ihn sehe und er schien eine Botschaft für mich zu haben. Auf ihr stand, dass ich nur wenig Zeit hätte um sie und meinen Freund zu retten. Meinen Freund? Wovon redete sie? Ich hatte hier sicherlich keine Freunde und die drei mit denen ich hier angekommen war, waren auch nicht mehr als Mittel zum Zweck, Doch es sollte sich sehr schnell rausstellen um wen es sich handelte. Es entstand ein Tumult und die Sonnenlegionäre fingen an Scheiterhaufen aufzubauen. Es waren zwei und für einen Moment lief es mir kalt den Rücken runter. War meine Tarnung aufgeflogen? Das konnte nicht sein. Ich war mir sicher, dass mein Tarnungszauber perfekt gewirkt hatte. Schnell hielt ich Ausschau nach Suner und seinen Gefährten und ich fand sie auch bald. Sie hatten ein Haus gestürmt und zerrten eine arme Frau heraus. Das musste sie sein! Suner hatte sie doch vor mir gefunden. Wie sollte ich ihr jetzt nur noch helfen. Noch während ich in meinen verzweifelten Gedanken vertieft war, sah ich dass die Männer hinter der Frau noch eine weitere Gestallt heraus zogen. Es war der Zwerg, Thorlosch war sein Name, wenn ich mich recht erinnerte. Sie hatten ihn gefesselt und zogen ihn hinter sich her. Was in aller Welt wollten sie mit ihm? Ich hatte noch nie davon gehört, dass Prajoten etwas gegen Zwerge hatten und dieser war auch keiner von den magisch Begabten von denen ich in alten Geschichten gehört hatte. Doch scheinbar war er ein Feind der Prajoten und das machte ihn zu meinem Freund. Doch mein Hauptaugenmerk lag auf der Frau. Ich musste meine Schwester retten, koste es was es wolle.
Nun war mein Problem, dass ich das niemals alleine schaffen konnte und mit Suner in der nähe konnte ich auch meine Magie nicht anwenden. Der Magier hatte erzählt, dass Suner spüren konnte wenn Magie gewirkt wurde. Eine sehr gefährliche Gabe die er da hatte, doch mir gefiel die Herausforderung, es wäre ja nicht sonderlich befriedigend, wenn Suner nicht stark genug wäre.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Frau an einen Pfahl gebunden wurde und auf grausamste gefoltert wurde. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, denn zum einen konnte ich nicht die Stimme in meinem Kopf überhören die mir immer wieder sagte, dass ich das sein könnte die da hängt und zum anderen war ich von kalter Wut wie gelähmt. Dafür würde er bezahlen, ich würde sie alle leiden lassen und es bereuen, dass sie sich jemals mit Hexen angelegt haben. Suner hielt eine große Ansprache über die Bösartigkeit von Hexen und ihresgleichen und bezichtigte auch den Zwerg von Dämonen verdorben zu sein. Pah! Als wenn man von Dämonen so leicht verdorben werden könnte, diese schwachen Menschen hatten doch nur Angst vor Dingen, die sie nicht kontrollieren konnten. Wir Hexen waren da nicht so dumm und waren in der Lage die Dämonen die wir rufen auch richtig zu benutzen.
Nach dieser ganzen Vorführung wurden der Zwerg und meine Schwester an die Scheiterhaufen gebunden und es wurde verkündigt, dass sie beim ersten Sonnenstrahl verbrannt werden würden. Das lies mir nicht sonderlich viel Zeit zum handeln und ich hatte hier auch keinen der mir groß helfen konnte. Die Dorfbewohner kannte ich nicht, die Zwergin war immer noch krank und mein anderer Gefährte war ein Weißmagier, der geholfen hatte den Zwerg zu fangen. Meine Chancen waren schlecht, doch der Magier war noch jung und leicht zu manipulieren. Also versuchte ich mein Glück und versuchte ihn davon zu überzeugen mir zu helfen. Dabei war das einzige Problem, ihm einen glaubhaften Grund zu nennen, warum ich den beiden helfen wollte, immerhin konnte ich schlecht zu ihn hingehen und sagen: Übrigens ich bin auch eine Hexe und wollte meine Schwester befreien. Da wäre ein dritter Scheiterhaufen schneller gebaut gewesen als mir lieb war. Doch irgendwie schaffte ich es ihn davon zu überzeugen, dass ich solches Leid einfach nicht mit ansehen konnte und er schien mir zu glauben. Doch zu zweit waren wir immer noch recht wenige. Es wäre einfacher wenn ich ein paar Leute von dem Dorf auf meine Seite ziehen konnte, immerhin bestand die Möglichkeit, dass sich meine Schwester hier Freunde gemacht hatte. Nun galt es diese auch zu finden. Zuerst versuchten wir unser Glück bei der Frau des Krämers. Die hatte zumindest in Interesse an Magie gezeigt. Doch es war nutzlos. Ohne dass ich etwas von mir Preisgab konnte ich hier nichts erreichen und bei der Familie wo meine Schwester untergekommen war, hatte ich das gleiche Problem. Immerhin redeten die Leute noch mit mir. Komischerweise wurden meinem Gefährten Uriel sofort die Türen vor der Nase zugeschlagen. Ein seltsames Verhalten. Hier stimmte irgendetwas nicht. Ich musste alles auf eine Karte setzten und mich preisgeben, in der Hoffnung dass die Menschen hier mir gewogen waren. Ich erinnerte mich an die alte Frau beim Dorfvorsteher. Sie schien viel über die Menschen hier zu wissen und vielleicht konnte sie mir helfen. Zielstrebig ging ich zum Haus und klopfte an. Sofort wurde ich hereingelassen und konnte mit der alten Dame reden. Doch wie konnte ich ihr nur vertrauen. Scheinbar schien sie das gleiche Problem mit mir zu haben, denn sie sagte auch nur immer wieder:“ Ach wenn man nur vertrauen könnte.“ Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und die Zeit rann mir wie Sand durch die Hände. Ich legte mein Schicksal in die Hände Satuarias und holte Judal hervor. Beim Anblick meiner Spinne erstarrte die Frau und für einen kleinen Moment dachte ich, dass es vorbei währe. Doch dann packte mich diese kleine, aber unheimlich starke Frau und schleifte mich in den Keller des Hauses. Hier wusch sie mir erstmal den Kopf und erzählte mir, dass dieses Dorf schon seit Generationen im Dienste des hiesigen Hexenzirkels stand und dass die Frau die dort am Scheiterhaufen hing nicht irgendeine Hexe war, sonder die Zirkelvorsteherin. Ich war baff. Das konnte ich einfach nicht Glauben. Meine Beine gaben nach und ich musste mich erstmal setzten. In meinem Kopf rasten nun etliche Informationen umher. Es bestand eine Chance meine Schwester zu retten!