Grangor, Stadt der hundert Kanäle, Metropole inmitten der Meeresfluten, die wohl ungewöhnlichste Stadt im Lieblichen Feld. Wer hat nicht schon von dieser stolzen Stadt gehört, deren tüchtige Bewohner in der vielhundertjährigen Stadtgeschichte es zu großem Reichtum gebracht haben. „Fleißig wie ein Grangorer“ hatte ich schon oft meinen Vater spötteln gehört, während ich mit tanzen beschäftigt war. Aber dieses Sprichwort hält mich nicht davon ab, nach Grangor zu reisen. Jeden Götterlauf gibt es vom 4. bis zum 8. Rahja die große Grangorer Warenschau. Die kühlen sittsamen Bürger sollen dann nicht wiederzuerkennensein, denn vom geringsten bis zum höchsten dreht man sich im Reigen, genießt Wein, Bier und Brannt, die sich in wahren Fluten ergießen, prasst und völlert, singt und tanzt und huldigt der Rahja mit unbeschwertem Herzen. Hesindian hatte gesagt: "In den Tagen der Warenschau scheinen die Grangorer Tugenden vergessen, und nicht nur Händler und Kaufleute aus ganz Aventurien finden sich zu beginn des Rahjamondes dort ein; das bunte Volk, Gaukler, Marketender, Jahrmarktzauberer, fliegende Händler und wer sonst noch etwas vorzuzeigen hat, unterhalten das Volk mit ihren Possen und Darbietungen." Schon viel hatte ich über diese Festtage gehört, aber ich war noch nie zu der Zeit dort. Zu viele wunderbare Dinge hatte ich bereits auf meinen Reisen über dieses Ereignis gehört, als dass ich es mir jetzt schon wieder entgehen lassen könnte. So bin ich nun unterwegs nach Grangor. Vielleicht lässt sich gute Münze oder der ein oder ander Kontakt machen. Dem Lauf des Yaquir folgend, genieße ich die frische Luft, die singenden Vögel und das Rauschen des Wassers. Lange war ich nicht mehr allein unterwegs. In ein paar Tagen geht es wieder in den Trubel der Großstadt und so genieße ich die Ruhe der Natur.