Ich kann es nicht glauben, ich bin wirklich nach Maraskan gefahren. Zusammen mit Paranova machte ich mich auf den Weg und auch wenn Selimwar nicht so begeistert war, dass ich ihn schon wieder mit den Kindern und Elfen (Vor denen er immer noch etwas Angst hat) allein lassen musste. Aber ich bin fest der Meinung, dass ihm die Übung nicht Schaden kann. Ich hoffe dass er durch den Umgang mit den vier Elfen, etwas lockerer im Umgang mit Magie wird und es ihn dann auch nicht so schocken wird, wenn ich ihm mal erzähle was es mit den „Unfällen“ von Shafirio wirklich auf sich hat. Ich freue mich auch dass es den Elfen etwas besser zu gehen scheint. Sie verbringen viel Zeit mit den Kindern, was mir ein Gefühl der Sicherheit gibt, dass ihnen nichts passiert.
Die Schiffsreise war relativ harmlos und es tat gut die frische Meeresluft um einen zu haben. Doch eines Tages kam ein mir sehr bekannter Vogel auf und zugeflogen. Die Seeleute reagierten genauso wie ich das erste mal reagiert habe als ich Shabra-jins Botenvogel zu sehen bekommen habe. Zum Glück ist keiner vor Angst aus dem Schiff gefallen. Ich muss Shabra-jin bei Gelegenheit mal sagen, dass er diesem Vogel eine nettere Gestalt geben muss.
Als wir endlich im Hafen von Tuzak ankamen wurden wir bereits stürmisch von Shabra-jin begrüßt. Irgendwann wird er mir noch bei einer seiner Umarmungen die Rippen brechen. Man sollte nicht meinen dass ein so kleiner Mann, soviel Kraft aufbringen kann.
Es ist niedlich zu beobachten wie Shabra-jin um Paranova herumläuft, nur scheint mir dass seine Bemühungen von Para nicht wahrgenommen werden. Er kann mir schon etwas leid tun.
Ich hatte ja schon viel schreckliches über den maraskansichen Dschungel gehört, doch als uns Shabra-jin zusammen mit ein paar Freunden durch den Dschungel zur Akademie brachte, kam mir der Dschungel sehr ruhig und friedlich vor. Trotzdem war ich froh als wir endlich die Türme der Akademie sahen und ich war positiv überrascht. Es war noch früher morgen als wir endlich ankamen und trotzdem stand dort bereits eine lange Menschenschlange die damit beschäftigt waren Wasser in die Akademie zu tragen. Es gibt hier also wirklich Magier die noch wissen was Arbeit ist. Ich fragte Shabra-jin ob das hier jeden morgen so ist und er antwortete, dass die Schüler auch nachmittags auf die Felder zum arbeiten gehen würden. Diese Akademie war so anders als ich mir Magierakademien vorstellte.
Shabra-jin führte uns herum und zeigte uns ein paar der wichtigsten räume. Es war wirklich wunderschön hier und die Kinder waren alle so lebendig und neugierig. Kein wunder das Shabra-jin war wie er war, es schien hier eine Grundvoraussetzung zu sein. Paranova und ich fingen an an dem Unterricht teil zu haben und als wir in einen großen Garten geführt wurden, sah ich den Baum nach dem ich suchen wollte. Doch als ich mich ihm näherte, wurde ich aufgehalten. Scheinbar war es nicht erlaubt so nah an ihn ran zugehen. Dabei brauchte ich doch nur ein bisschen seiner Rinde. Die Zorgan-Pocken waren zwar schon eine ganze Zeit nicht mehr aufgetaucht, doch es konnte nicht schaden Vorbereitet zu sein und wenn ich schon mal in Maraskan war, konnte ich auch genauso gut mich etwas auf die Suche machen. Ich bat also Shabra-jin mich mit jemandem bekannt zu machen, der mich zu solch einem Baum führen konnte. Er stellte mich einem Mädchen vor, welches meiner Meinung nach nicht sonderlich gut erzogen war. Zusammen machten wir uns auf in Richtung Dschungel. Ich hoffte dass wir Nachmittags wieder zurück wären. Da wusste ich noch nicht wie sehr ich mich irren sollte. Das Mädchen führte mich zu einer Stelle, die wohl oft zur Übernachtung von den Waldkundigen genutzt wurde und bat mich hier zu warten, während sie nach Nahrung suchte. Ich hoffte, dass ihr nichts passieren würde und als sie dann nicht wiederkam, ahnte ich das Schlimmste. Doch mir war klar, dass ich mich nur eher selbst verirren würde, als das ich ihr helfen könnte und so wartete ich an der Stelle und hoffte das mich jemand finden würde. Das war sicherlich die schlimmste Nacht die ich jemals mitmachen musste. Ich hatte das Gefühlt von tausend Augen angestarrt zu werden und bei jedem Geräusch zuckte ich zusammen. Wo hatte mich Peraine hier nur hingebracht? Endlich verstand ich warum jeder für verrückt erklärt wurde der freiwillig in den Dschungel Maraskans ging. Wollte ich meine Söhne wirklich in eine so gefährliche Region schicken? Wobei die Menschen hier sich scheinbar gut im Dschungel bewegen konnten. Während ich in meinen Gedanken schwelgte trat ein Mann mit zwei Kindern auf meine Lichtung. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich einen anderen Menschen zu sehen. Er schaute mich nur mit mitleidigem blick an und fing an den Kindern etwas zu erklären. Dieses Maraskansich ist wirklich schwer zu verstehen, aber ich glaube er sagte etwas wie, schaut nur was passiert wenn man jemanden im Dschungel allein lässt. Das Mädchen schaute mich nur an und verschwand dann wieder. Wie konnte der Mann nur Kinder allein in diesem götterverlassenen Ort umherlaufen lassen, doch al ich ihn dazu befragte schaute er mich nur an und meinte, dass ich mir keine sorgen machen sollte. Diese Maraskaner sind genauso seltsam wie die Insel auf der sie leben. Der Mann fing an mich auszufragen und wissen zu wollen was ich allein hier im Dschungel machen würde. Ich erzählte ihm dass ich eigentlich einen Baum suchte und dass das Mädchen was mich hier begleiten sollte verschwunden ist. Er schien sich allerdings keinerlei sorgen um das Kind zu machen und wollte nur wissen warum ich diesen Baum suchen würde. Ich bin ja Neugierige Menschen gewöhnt, aber dieser hier trieb es wirklich zu weit. Am ende wollte er mich nur zurück bringen wenn ich ihm das Geheimnis des Baumes verraten. Also wirklich und so ging er wieder und lies mich allein zurück.
In dieser Nacht wurde ich dann irgendwann vom Schlaf überwältigt und als ich am nächsten Morgen erwachte lag etwas sehr schweres auf meiner Brust. Starr vor Angst öffnete ich langsam die Augen um zu sehen, welches Monster da auf mir lag. Zu meiner Überraschung war es nur Shabra-jin der friedlich zu schlafen schien. Endlich konnte ich diesen Dschungel wieder verlassen und als ich die Türme der Akademie sah war ich über und über von Glück erfüllt! Peraine sei gelobt, dass ich es heil wieder zurück geschafft hatte. Ich werde Maraskan bestimmt nicht so schnell vergessen. Doch ob dies der richtige Ort für meinen Sohn ist? Doch irgendwie hat auch Shabra-jin seine Zeit hier überlebt. Ach ich Hoffe dass Peraine mir noch einen Hinweis geben wird.