Tagebuch von Zulhaminai sâla Rashid sâla Muntagonus ay Revennis
Nicht alles was glänzt ist Gold ( 1005BF)

Ich hatte in meinem doch schon sehr ereignisreichen Leben schon oft Angst. Doch nie hatte ich für möglich gehalten, dass ich mich einmal so fürchten würde. Nicht die Furcht die ich damals im Hexenwald verspürte. Diesmal war es zum eine reine Todesangst und zum anderen das Gefühl der Verlassenheit und doch war ich zur gleichen Zeit noch nie von solch einer Ehrfurcht erfüllt. Dabei begann es doch sehr harmlos. Mein Vater kam mich in Warunk besuchen um mir von einem Auftrag unseres Ordens zu berichten. Scheinbar war ein Mann aufgetaucht der an ähnlichen Symptomen litt wie damals die Opfer des Echsenfluches. Nun wollte man mich bitte der Sache auf den Grund zu gehen. Ich befürchtete das Schlimmste und machte mich sofort auf den Weg und bat auch meine Freunde mich zu begleiten, da ich ihre Hilfe sicherlich brauchen würde wenn es sich wieder um einen Fluch handelte. Unser Ziel lag in Grangor. Eine wirklich interessante Stadt, auch wenn die ganzen Kanäle etwas verwirrend waren. Als wir es endlich zu dem Kranken geschafft hatten sah ich mir das ganze sehr genau an und erkannte sofort dass es sich hier nicht um einen Fluch, sondern um eine Krankheit handelte. Eine zugegeben sehr seltene und von Muscheln übertragene Krankheit und trotzdem konnte ich nicht fassen, dass es so lange gedauert hat bis dies jemand erkannt hatte. Sofort schickte ich nach den Zutaten für das Heilmittel, doch leider war dafür auch ein Eiswein notwendig, an den es wohl schwer zu kommen war. Ich machte mich persönlich auf die Suche. Es ist wirklich einfacher Zutaten auf einem Markt zu kaufen, als durch die ganze Stadt zu rasen um in irgendwelchen Gebäuden danach zu suchen. Doch endlich fand ich einen Weinhändler, zumindest dachte ich das. In dem Gebäude war das reinste Chaos und ich wandte mich an den erstbesten Mann um zu erfahren wie ich hier an das kommen konnte was ich suchte. Hätte ich damals bereits geahnt wem ich begegnen würde wäre ich sofort wieder umgekehrt, doch leider kann man Menschen immer nur vor den Kopf schauen und der Kopf der mich hier anschaute gehörte offensichtlich einem Magier. Er stellte sich als Nimrod vor und war sehr bereitwillig mir in meiner Suche zu helfen. Scheinbar war er aus Mirham (irgendeine Magierakademie von der ich noch nie gehört hatte). Er zeigte mir einen Schalter an dem ich mich informieren konnte und verschwand dann. Kurz später sollte ich bemerkten, dass er soeben die letzte Flasche Eiswein gekauft hatte und damit verschwunden war. Unglaublich! Wie konnte er es nur wagen! Ich hatte ihm doch genau gesagt, dass ein Mensch im sterben lag und dringend dieses Mittel brauchte. Wie konnte er da einfach verschwinden?! Sofort machte ich mich auf die Suche nach ihm, doch er war schon verschwunden. Ich konnte es nicht fassen! Wie kann man das Leben eines anderen nur so mit Füßen treten. Ich war verzweifelt und machte mich auf zum Rahja-Tempel. Ich hoffte, dass die Götter bei mir waren und ich dort den Eiswein finden würde. Als ich den Tempel betrat war ich mehr als überrascht dort meine restliche Gruppe zu finden, die sich zu amüsieren schienen. Doch ich war schnell abgelenkt als mein Blick auf einen sehr bekannten Magier fiel! Dieser widerwärtige Mann. Nicht nur stahl er einem armen Mann seine Hoffnung auf Heilung, nein, gleich im Anschluss machte er sich auf um sich zu vergnügen! Selten habe ich solch eine Wut in mir verspürt. Es stellte sich heraus, dass Nimrod den Eiswein morgen dem Tempel spenden würde. Anschließend hatte mir die Hochgeweihte versprochen mir etwas von dem Wein zu geben. Widerwillig sah ich ein dass die meine beste Chance war, auch wenn das bedeutete, dass der Mann noch länger leiden müsste als unbedingt Notwendig. Somit verbrachte ich die restliche Zeit damit der Herrin Rahja zu danken, dass ich (wenn auch auf einem mir unlieben Wege) doch noch an das Heilmittel kommen konnte. Und da passierte das unfassbare. Noch heute fällt es mir schwer diesen Anblick zu erfassen und zu verstehen. Vor unseren Augen erwachte die Statue der Rahja zum leben und die leibhaftige Göttin zeigte sich vor uns. Solch Schönheit ist unmöglich zu beschreiben, selbst Paranova erscheint fast hässlich im Vergleich, an mich selbst will ich gar nicht denken. Die Göttin sprach zu uns in einer Stimme zu zugleich so wunderschön war wie ein Morgenaufgang und mächtig wie ein grausamer Sturm. Meine Knie gaben nach, die Anwesenheit einer Gottheit war einfach zu viel. Die Göttin sprach von einem großen Unheil dass uns befallen würde und dass sie unsere Hilfe brauchte. Die Götter mischten sich dauernd in die Geschehnisse der Welt ein, doch ich bin mir nicht sicher ob ich schon einmal von einem Fall wie diesem Gehört hatte. Wenn die Götter unsere Hilfe brauchten, würde ich alles tun um zu helfen. Doch ich konnte ja nicht Ahnen was uns bevorstand. Die Ereignisse, welche uns bevorstanden waren so grausam, dass ich mich nur ungern an sie Erinnere. Ich weiß nur noch, wie die Welt um uns herum in Chaos stürzte. Die Erde erbebte und Wassermassen spülten uns Weg. Über unseren Köpfen tobte ein Sturm. Es schien als ob die Götter selbst sich gegen uns gewandt hatten. Verzweifelt versuchten wir uns zu retten, doch ich sah wie einer nach dem anderen verschwand. Als letztes verlor ich Han-Haepi aus den Augen und ich wusste, wenn selbst ihn das Glück verlassen hatte, war auch mein Leben verwirkt und so gab ich mich dem unausweichlichem hin. Wenn so der Tod kommt, dann habe ich keine Bedenken mehr vor dem Tod. Boron hüllt uns in einen sanften Schleier in dem wir keinen Schmerz mehr erleiden. Die Welt wird schwarz, doch es ist keine Dunkelheit vor der man sich fürchten muss, vielmehr ist es als wäre man ein Kind unter der Decke seiner Eltern, warm und behütet. Ich musste an meine beiden Söhne denken, die nun ohne ihre Mutter aufwachsen mussten und auch an die 4 Elfen, die schon wieder eine Person in ihrem Leben verloren hatten. Mein letzter Gedanke viel auf meinen geliebten Mann. Ich bezweifle dass ich ihm jemals genug gesagt habe wie sehr ich ihn liebe. Eine Träne wanderte über meine Wange und plötzlich sah ich Licht.

Für einen Moment war ich unglaublich verwirrt. Ich sah mich um und fand mich in der Rahja-Kirche wieder. Neben mir standen meine Freunde und ein paar andere die vor einigen Stunden in der Kirche waren. Vor uns erschien erneut Rahja. Sie klang gequälter als vorher. Sie erzählte uns dass es in dieser Stadt ein Artefakt des Namenlosen gab und dass die Götter beschlossen hatten diesen Ort zu vernichten, nun hatte Rahja mit Satinav einen Packt geschlossen um uns alle zu retten und die Zeit stand für uns still. Wir sollten nun dieses Artefakt finden und vernichten. Das Problem war, dass wir nur limitierte Zeit haben und die Anhänger des Namenlosen ebenfalls in dieser Stadt unterwegs waren. Wir hatten keine Zeit zu verlieren und sofort teilten wir uns auf um die Stadt zu durchsuchen. Doch sofort fiel Han-Haepi und mir etwas seltsames auf. Wir konnten die Verbindung zu unseren Göttern nicht mehr spüren! Ein so furchtbares Gefühl der Lehre und Einsamkeit erfüllte mich und ich hoffte dass wir diese Prüfung bald bestehen würden.

Es war eine harte Suche und wir lieferten uns erbitterte Kämpfe mit den Namenlosanhängern. Ohne die Hilfe von Han-Haepi wäre ich sicherlich in einem dieser Kämpfe gestorben. Das Kämpfen ist einfach nichts für mich, doch ich befürchte, dass ich noch daran arbeiten muss, denn die Dinge die uns andauernd passieren werden immer schlimmer.

Am Ende fanden wir den Eingang zum Tempel des namenlosen, er war von zwei großen Holzgolems bewacht. Wir schafften es hindurch, doch auf der anderen Seite der Tür fanden wir die Leiche der Tempelvorsteherin des Rahja Tempels und auch das Artefakt. Nachdem wir es zerstört hatten fing die Zeit wieder an sich du drehen. Wir hatten es geschafft und überlebt. Die Menschen um uns herum werden nie erfahren, dass sie durch ein göttliches Wunder gerettet wurden. Sie lebten ihr Leben normal weiter und so auch wir. Ich heilte den Mann, nachdem wir den Eiswein mit einer seltsamen Nachricht von Nimrod gefunden hatten und dankte den Göttern dass wir es überlebt haben. Ich kann es kaum erwarten meine Familie wiederzusehen und in die Arme zu schließen. Ich danke der Herrin Rahja und der Herrin Peraine dass sie mich bis hierhin geschützt und geleitet haben. Doch mich lässt der Gedanke an diesen Magier nicht los. Wer war er? Und was hatte er mit dieser ganzen Sache zu tun? Ich hatte das ungute Gefühl dass wir ihn bald wiedersehen würden.

Abenteuer: Kanäle von Grangor
Dieser Eintrag wurde am 13.05.2014 (17:53) verfasst und 777 mal aufgerufen.
Kommentare:

Endlich mal wieder ein neuer Text von dir. Ich finde er ist dir sehr gut gelungen. :)

wusch
169
Geschrieben:
17.05.2014 (11:21)
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