Nach den Ereignissen in Grangor hatte ich eigentlich vorgehabt so schnell wie möglich nach Hause zurück zukehren. Doch meine Freunde machten mir einen Strich durch die Rechnung. Scheinbar fand in nur kurzer Zeit das Donnersturmrennen an und Granan wollte unbedingt daran teilnehmen. Ein völlig sinnloses unterfangen meiner Meinung nach. Immerhin waren wir keine Rennfahrer und auch wenn es ein Rennen im Namen ihrer Herrin Rondra war sah ich keine Obliegenheit daran teilzunehmen. Doch Granan wollte unbedingt daran teilnehmen und nachdem er erwähnte dass das Rennen mehrere Tage dauern würde und es auch zu Kämpfen kommen konnte, wusste ich dass ich meine Freunde da nicht allein reisen lassen konnte. Schließlich hatten wir alle ein wirkliches Können darin, in Schwierigkeiten zu kommen.

Das Rennen wurde vom damaligen Besitzer Raidri ausgerichtet. Paranova war natürlich wie immer hin und weg von ihm, was Shabby mal wieder in der Ecke schmollen lies. Für einen ausgebildeten Magier benimmt er sich immer noch sehr kindisch. An dem Rennen nahmen ein paar sehr interessante Gestallten teil. Unter anderem Prinz Brin persönlich. Auch ein sehr seltsamer Barbar, der ein Gefährt hatte, welches von Ratten gezogen wurde und ein Ritter mit schwarzen Pferden waren unter den Rennteilnehmern. Zu meinem größten Erschüttern war auch dieser Tunichtgut Nimrod dabei. Er hatte sich wohl spontan einen Rennwagen gekauft. Was machte er hier? Er erschien mir nicht der typische Rennfahrer, allerdings war es so typisch für ihn das Geld zum Fenster rauszuwerfen anstatt es für sinnvolle dinge zu benutzen. Was mich wunderte war, dass unser Freund Han-Haepi mit der Botschaft kahm, dass scheinbar ein Anhänger des Namenlosen an diesem Rennen teilnehmen wird in Hoffnung den Donnersturm in seine Gewalt zu bringen. Schon wieder ging es um den Namenlosen und wieder war Nimrod da. Irgendetwas stimmte mit ihm ganz und gar nicht, doch ich hatte nur meine Vermutungen und so begann das Rennen und wir konnten nur hoffen, dass die Götter uns helfen würden den richtigen zu finden.

Ich muss eines zugeben, das Rennen war bei weitem nicht so ereignislos wie ich zu beginn annahm. Fast täglich hatten wir interessante und auch zu weilen seltsame Begegnungen. Beispielsweise trafen wir erneut auf die Harpien, die wieder nur seltsames von sich gaben und auch ein paar Einhörner liefen uns über den Weg. Sie sind wahrlich die schönsten Tiere die ich auf Dere jeh zu Gesicht bekam. Ein für mich sehr einprägsamer Moment war der, an dem wir in einem Dorf ankamen, in dem ein Thorwaller einen anderen Geweihten meiner Herrin Peraine angriff. Sofort stellte ich mich dazwischen und erfuhr schnell, dass der Mann verzweifelt war, weil sein Neugeborenes im Sterben lag und ihm keiner Helfen konnte. So wichtig das Rennen auch war, ich konnte einfach nicht dabei zusehen wie ein unschuldiges Kind starb und so nahm ich mir die Zeit das Kind zu operieren. Eine sehr schwierige Sache wenn man bedenkt, dass ich mehr oder minder improvisieren musste, doch Peraine war mit mir und die Operation war ein voller Erfolg. Wenn auch nur dafür hat sich dieses Rennen bereits absolut gelohnt.

Auf unserer Fahrt trafen wir auf alte Freunde von Raidri, sie sollten uns jeweils zur nächsten Station weiterleiten. Eine davon war eine sehr nette Effert-Geweihte. Ich versprach ihr, dass ich mich nach einem Nachfolgen für sie umschauen würde. Doch trotz vieler netter Begegnungen ließ eine Tragödie nicht lange auf sich warten. Eine unserer Kontakte sollte eine Peraine-Geweihte sein und ich hatte mich schon sehr auf diese Begegnung gefreut. Zu meinem Entsetzen war sie den Tag zuvor hinterhältig ermordet worden. Ich konnte es kaum glauben, dass einer der Teilnehmer wirklich zu so etwas fähig war. Doch das Rennen musste weitergehen und wir alle hatten uns fest vorgenommen den Täter zu finden und zur Rechenschaft zu bringen.

Das Rennen wurde immer gefährlicher und auch wir blieben von angriffen nicht verschont. Eine Nacht in der Shabra-jin und ich wache hielten, schlief Shabby ein und wir wurden von zwei Assassinen angegriffen. Doch glücklicherweise schaffte ich es sie zu überwältigen. Später wurde ich von einem Mann angegriffen, dem ich helfen wollte und der mir einfach ein Messer in die Schulter stach. Hier begegneten wir auch Nimrod wieder der einen der Angreifer niederstreckte. Er offenbarte uns, dass er aus diesem Grund an dem Rennen teilgenommen hatte. Wer war dieser Mann nur? Falls wir dieses Rennen überstanden, schwor ich mir herauszufinden wer und was er war.

Die Zahl unserer Gegner nahm immer weiter ab, bis wir in Gareth nur noch Prinz Brin, Charos Maramek (bei dem wir schon fast sicher waren, dass er der Namenlosanhänger war) und Syratus vor uns waren. Wir wussten, dass Charos die Teilnehmer einem nach dem anderen ausschalteten und machten uns Sorgen um die beiden anderen Teilnehmer und so wollten wir sie warnen. Ich machte mich auf den Weg zu Syratus, den ich in einer Taverne beim feiern fand. Umringt von Menschen die ihn anhimmelten. Ich finde es immer wieder schwierig mit dieser Art von Mensch umzugehen und trotz meiner eindringlichen Warnung war er fest der Meinung, dass er in keiner Gefahr war. Kaum hatte ich mich umgedreht zum gehen, hörte ich einen schrei und sah wie Syratus niedergestochen wurde. Jemand hatte ihm gekonnt in die Halsschlagader gestochen und ich wusste genau dass mir nur Sekunden blieben um ihn zu retten. Peraine musste diesen Mann wirklich lieb haben um mich rechtzeitig zu ihm zu schicken. Dank ihrer Hilfe konnte ich ihn retten, auch wenn er das Rennen nicht beenden konnte, hatte er immerhin sein Leben behalten. Ich hoffe dass er das nächste mal wenn eine Geweihte ihn warnt, dem ganzen etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt. Ich machte mich auf den Weg zurück, allein schon um mich gründlich zu waschen, das ganze war eine sehr blutige Angelegenheit gewesen.

Es kahm also wie es kommen musste, mit nur noch Prinz Brin und Charos vor uns. Der Prinz lag in Führng knapp vor uns und Charos, doch als er über eine Brücke fahren wollte, gab diese nach und brach zusammen. Charos wich zu Seite ab und Granan nahm die Verfolgung auf. Paranova und ich waren uns sofort einig und sprangen Geistesgegenwärtig vom Wagen um dem Prinzen zu retten. Ich konnte nur beten, dass die Götter unseren Kameraden beistehen würden. Doch wir mussten uns jetzt um den Prinzen und seinen Begleiter kümmern. Schnell zogen wir die beiden unter den Trümmern hervor, bevor sie von der Strömung mitgerissen wurden. Beide waren ziemlich verletzt, doch nichts was außerhalb meiner Fähigkeiten lag. Zusammen organisierten wir die Dorfbewohner um die Brücke wieder aufzubauen und uns einen Wagen bereit zu machen, damit wir den Prinzen schnell in Sicherheit bringen konnten. Langsam machten Paranova und ich uns Gedanken um den Rest unserer Gruppe. Doch das brauchten wir nicht. Schon bald sahen wir den Wagen am Ende des Weges erscheinen. Shabra-jin erklärte stolz dass Charos wohl ein namenloser Untoter war und dass sie mit der Hilfe Rondras über ihn gesiegt hätten. Nur zu gerne hätte ich das wirken der Herrin Rondra gesehen, doch mein Platz ist und bleibt bei den Verletzen.

Das Unglaubliche geschah und Granan gewann das Donnersturmrennen. Niemals hätte ich damit gerechnet. Erneut hatten wir dem Prinzen das Leben gerettet (er sollte wirklich lernen besser auf sich aufzupassen).

Nach dem Rennen fand ich Nimrod und er lud mich ein ihn in Mirham zu besuchen. Das war die Ideale Gelegenheit! Doch vorher musste ich nach Hause. Meine beiden Söhne und geliebten Ehemann wiedersehen und auch die vier Elfen wieder in die Arme schließen, die mittlerweile teil der Familie geworden waren. Erneut kann ich nur hier stehen und Peraine danken, dass sie mich bis hierhin geleitet hat.