Wir fanden dank der Hilfe der Zwölfe und des kundigen Waidmans Gerwin den Turm. Die Elfe Shayariel verwandelte sich, und ich schwöre beim Herrn Praios, dass dies wahr ist, vor meinen Augen in einen Steinadler und erkundete so den alten, teils verfallenen Turm. Da der Dachstuhl über die Jahrzehnte bereits abgedeckt war, konnte Sie einen Blick auf die obere Etage werfen. Sie kam gerade an, als sich das Hexenweib auf dem Besen setzte und davon flog.
Dort sah Sie vier angekettete Menschen, um ein Zeichen der namenlosen Niederhöllen in Form eines gezackten Sterns herum angekettet. Zumindest zwei der mutmaßlich verschwundenen Dörfler waren noch am Leben, sie litten aber große Schmerzen und es war viel Blut zu sehen. Als Shayariel dies unserer wartenden Gruppe berichtetet, überschlugen sich die Ereignisse. Der Herr Ritter stürmte mit bornländischer Entschlossenheit vor, über die einzige Furth auf die Insel des Turms und hinter ihm krachte das morsche Holz der kleinen Brücke zusammen. Der Rest von uns war nun temporär abgeschnitten, so erfuhren wir erst später, was sich genau im Turm zugetragen hatte. Der Herr Ritter erzählte, dass er sofort die Treppe hinauf in den Raum mit den Personen nahm, diese losband und gerade anfangen wollte, sich um die Schwerstverletzte zu kümmern, wurde er von Dämonenpack in Form von großen Geisterhunden mit leuchtenden Augen angegriffen. Doch der Herr Ritter focht tapfer und war siegreich, obwohl er schwere Verletzungen davon trug.
Ein Mann, vermutlich Tiljew, starb noch in unseren Armen, doch wenigstens konnte eine Seele gerettet werden. Es war Gemja. Sie erzählte uns wirres Zeug. Das einzig Brauchbare, an dass sie sich erinnerte, war das Wort "Urischal", was auch immer dies bedeuten mochte. Anscheinend wurden die armen Dörfler mittels der verfluchten Hexenzauberkraft in den Sumpf gelockt. Die Dörfler sahen furchtbar aus, überall übersät mit Schnitten, Kratzern und blutigen Wunden. Es erfüllte mein Herz mit trauer, kein Mensch und kein Tier sollte so leiden müssen, bevor er die Reise zum Herrn Boron antrat. Während der Herr Nasir und Meister Gelwin sich um die Verletzungen kümmerten, begruben wir die Toten mit gesammelten Steinen, damit sie nicht den Tieren zum Opfer fielen.
Der Herr Nasis bat noch um den Segen des Herrn Boron für die Gräber und dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Silling. Der Marsch war anstrengend, aber ereignislos. Als wir wieder in Silling ankamen, war die Freude dennoch groß. Obwohl wir nur eine Person retten konnten, überwog die Freude beim Baron. Er ließ ein großes Fest am Abend veranstalten und zahlte uns sogar mehr als die vereinbarten 10 Batzen aus. Eine Dörflerin blieb nach wie vor verschwunden, Kundra. Sie war nicht beim Turm. Der Händler Goljev, auf dessen Weg sie hin verschwand, war bereits abgereist, als wir wieder kamen. Ein Zusammenhang? Vermutlich.
Doch in der Zwischenzeit war ein Diener des Herrn Praios angekommen, ein Mitglied des Ordens des heiligen Hüters aus dem Kloster Urischal, das ca. 100 Meilen entfernt war. Der Herr Baron hatte auch dort nach Hilfe fragen lassen.