Tagebuch von Asmonae
Brief an Merissa von Gareth-Streizig (jüngeres Haus) (? Phex 1028)

Liebe Tante Merissa,

da es in Gareth derzeitig nicht besonders gut steht, ein Usurpator einmal mehr auf dem Trone sitzt und der Kaiser Selindian Hal nicht die Kraft hat diesem die Stirn zu bieten habe ich es vorgezogen mich in den Finsterkamm zu begeben, um dort Recherchen zu betreiben über das Einfallen von Untoten in einer Herberge die "Zum singenden Schwert" genannt wird. Der Weg war lang und beschwerlich, aber ich traf einen - wohl aus dem Horasreich stammenden - Mann mit dem ich zum Schutze vor Räubern gemeinsam gereist bin und wie das Schicksal wohl so wollte überholten wir kurz darauf noch einen Ochsenkarren mit einem Zwerg namens Bron Goldhand und einem Bewaffneten Hühnen namens Haldir. Nachdem wir uns kurz mit ihnen Unterhalten haben reisten wir gemeinsam zur Taverne. Als wir dort aber angekommen sind stellte ich fest dass die Gerüchte über Untote traurige Wahrheit war. Das Gebäude war verlassen und verrammelt und überall lagen die Kadaver von wohl schon etwas länger verstorbenen herum. Es gab auch noch einen alten Turm dort, den ich sogleich erkunden wollte, allerdings mußte ich mit wahren Engelszungen auf Haldir einreden damit dieser sich ebenfalls bereit erklärte mit zu kommen. In der Ruine - denn um eine ebensolche handelte es sich - mußte ich feststellen dass die Treppe in die oberen Geschosse unbegehbar waren und der Keller geflutet war. Haldir fasste sich ein Herz und tauchte - dicht gefolgt von mir - hinein, allerdings ging ihm recht schnell die Luft aus und so ist es wohl tatsächlich nicht zuletzt mir zu verdanken dass er nicht ertrunken ist. Wieder oben legten wir den Hünen ans Lagerfeuer und Ramirez und ich wollten und das Gasthaus ein wenig genauer ansehen. Da im Erdgeschoss alles verrammelt war beschafften wir uns aus dem Stall eine Leiter und kletterten nach oben um über den Kamin einzusteigen. Unten war alles Blutverschmiert, tote Untote lagen in großer Zahl da und wir beschlossen erst die Tür freizuräumen damit wir im Falle eines Falles einen Fluchtweg hätten, bevor wir weiter mit der Erkundung dieses düsteren Gemäuers fortfahren wollten. Nachdem wir die verrammelung entfernt hatten sah ich einen Herren und zwei weitere Zwerge die wohl ebenfalls gerade angekommen waren... Der Mann - wie ich später herausfand handelt es sich dabei um Quido ya Berilli, einen Adeptus aus dem Horasreich - hielt uns für plünderer, aber den zwölfen sei Dank konnte die die Situation sehr schnell richtig stellen und wir beschlossen uns etwas auszutauschen. Quido war wohl maßgeblich daran mitbeteiligt dass die Untoten wieder in den Status Tod befördert wurden und die beiden Zwerge Halrosch und Andrasch deren herausragendste Eigenschaft wohl ihr Körpereigener Geruch war... Eine Geweihte des Herren Praios war ebenfalls dabei, und sie versiegelte in der Nacht diverse Kellerluken während ich die andere Gruppe befragte was denn genau hier geschehen war. Zwar wurde etwas übertrieben aber der Wohlgelehrte Herr ya Berilli bestätigte dann schließlich dass wohl Wesenheiten die "Schattenghule" geheißen werden hier auftauchten und sich die Leute in der Taverne verschanzt haben, darunter war eine Bardin die - wie ich später erfuhr - wohl die Tochter des Herrn Baron Pelagion von Grautann war, ihr Diener ein Händler, und eben jene Gruppe in der allerdings noch 2 Jäger dabei waren. Die Guhle fraßen wohl den Diener der Bardin, und einen anwesenden Händler verschleppten sie wohl in den Keller... Die Gruppe stürmte den Keller in dem wohl ein alter Folterkeller der Inquisition war und stellten Fest dass es einige Skelette dort unten gab die nicht Tot bleiben wollten. Angeführt wurden diese von einem "Skelettmagier" wie sie ihn alle bezeichneten, aber dem wurde der Gar ausgemacht von einem der Jäger. Eine weitere Praiosgeweihte Namens Antissa Daralos war wohl ebenfalls dabei und sie zog weiter nach Grautann um den Baron dort Bericht zu erstatten. Ich entschloß mich recht kurzerhand bei eben dieser Gruppe zu bleiben, denn immerhin ist der Adeptus der erste kultivierte Mensch den ich seit ewigkeiten gesehen habe - abgesehen von Ramirez - zum anderen könnte es eben der Weg zu einem Epos sein welches ich zu schreiben gedenke...

Der Weg am nächsten Tag führte nach Helmark, ein kleines Dorf in welchem wir einige Zeit unterkamen. Von dort gibt es nicht allzuviel zu berichten, lediglich mit der weiter oben erwähnten Praiosgeweihten habe ich Rethorische Gespräche über die Götter führen dürfen und einer jungen Maid im Wirtshaus gab ich Flötenunterricht. Naja abends hab ich mir ein eher schlechtes als rechtes Auskommen in der Schänke verdienen können durch meine Musik, aber allzuviel verdienen kann man in einem hinterwäldlerischen Kaff wie diesem nicht.

Das einzige was ich noch besonders erwähnenswert finde ist zum einen dass es hier 2 verschiedene Formen des Praiosglaubens zu geben scheint, den glauben den wir aus Gareth kennen und Schätzen, sowie noch einen alten Kult, auf dessen aussagen ich doch sehr gespannt bin. Und - das beste habe ich mir natürlich bis zum Schluss aufgehoben - als wir den örtlichen Perainegeweihten begleiteten da dieser noch ein paar Kräuter sammeln wollte gab es einen Zwischenfall mit einer echten Maraskantarantel. Diese sprang vom Baum und rannte wie von Sinnen auf Haldir zu der sich nur mit not der wütenden und giftigen Angriffe erwehren konnte... Während der rest die Flucht antrat habe ich das Vieh mit der Balestrina die Du mir vor ein paar Jahren zum Tsafest geschenkt hast erlegt. Ein Schuss und tot war es. (Da sagst Du immer ich würde mich nicht gut genug um Geschenke kümmern...) Jedenfalls habe ich - Dein Neffe - mitgeholfen die Wälder im Finsterkamm sicherer zu machen. Ich hoffe nur das dieses Ungetüm nicht die Wolfs und Bärenpopulation gering hielt, denke aber nicht...

Jedenfalls sind wir dann mit einem Hesindegeweihten in sozusagen "göttlicher Queste" unterwegs zu einem Ort der sich "Schlangenberg" nennt und wohl hinter oder in einem sogenannten "Herzwald" liegt...

Vielleicht magst Du Rahjadane ja den anderen Brief vorbeibringen, die ärmste verzehrt sich nach mir.

In liebe, Dein Neffe Asmonae

PS. Das Wetter im Finsterkamm tut mir nicht besonders gut, mein Knie das ich mir in der Schlacht um Gareht verletzt habe schmerzt wie verrückt

PPS. Da die lange Zeit im Dorf recht teuer war und ich dort sehr wenig verdient habe, könntest Du mir vielleicht noch etwas mehr Geld auf die Nordlandbank überweisen so dass ich nicht des Hungers sterben muß?

PPPS. Bis auf Ramirez und Quido bin ich wohl auch in sehr schlechte Gesellschaft geraten, ich versuche weiterhin tugendhaft zu bleiben, aber bitte Dich schoneinmal jetzt darum es mir nachzusehen wenn meine guten manieren nicht mehr ganz so perfekt sein sollten wenn ich wieder da bin.

 

Abenteuer: Der Schlangenberg
Dieser Eintrag wurde am 10.08.2014 (14:31) verfasst und 799 mal aufgerufen.
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