Radscha Utschammar zum Gruß Geliebter!
Wie du weißt freue ich mich jedes Mal aufs neue, wenn du den Tempel betrittst. Die Sonne selbst scheint aufzugehen, wenn dein Lachen durch das Atrium schallt.
Aber du weißt auch, dass ich in Diensten der roten Schwester stehe. Niemals würde ich die Umarmung eines Mannes der Umarmung der Göttin vorziehen. Keine Worte vermögen IHRE allumfassende Berührung zu beschreiben. Dafür, dass ich Einblicke in IHR göttliches Wesen erhalte, diene ich IHR mit Haut und Haar. Eine Pflicht, die ich in letzter Zeit vernachlässigt habe.
Erst gestern, als du bei mir warst, erschien mir die Göttin in einer Vision. SIE verlangte eine Entscheidung von mir. Meine Zuneigung zu dir oder die Verantwortung des Tempels. Ich könnte großen Vollbringen, wenn ich IHR auf dem göttlichen Pfad folge und tue, was mir vorherbestimmt ist.
Auch du hast deine Pflichten. Deine Familie verlangt viel von dir. Schwanke also nicht in deinem Glauben und folge auch du deiner Verantwortung. Die Rote Schwester lernt Entspannung und Hingabe, aber zu dem Preis, dass man niemals aus den Augen verliert, was wichtig ist.
Ich bitte dich darum, meine Entscheidung zu akzeptieren. Lass mich ziehen und meinen Weg verfolgen. Und glaube bitte nicht, dass die Göttin grausam oder egoistisch sei. Die Umstände verlangen nach einer Dienerin, die rein im Glauben und ungebunden ist. Ich möchte meinen Geschwistern im Glauben ein Vorbild sein und sie durch schwierige Zeiten führen.
Um aber einen Teil von dir immer bei mir zu tragen, ließ mich die Göttin etwas von dir behalten: dein Samen soll in mir Früchte tragen. SIE zeigte mir, wie aus unserer letzten Vereinigung ein Kind entspringt, welche stark im Glauben sein wird und Veränderung nach Fasar bringen wird. Die junge Frau, die ich erblickte, sah dir so ähnlich…
Ich werde sie zu einer guten Dienerin Radschas erziehen auf dass sie gleichermaßen Liebe und Leidenschaft in sich trägt. Niemand soll erfahren wer ihr Vater ist, um keine Schande über deinen Namen zu bringen.
In Liebe
Reshalia