Tagebuch von Aureliane della Sandoval
Paavi - die grüne Quelle

Nachdem wir den Grolm Bilgor gegen Mitternacht in unseren Unterschlupf brachten, legten wir uns alle in unsere Gemächer zur Ruhe, um den Anstrengungen der Nacht Tribut zu zollen. Am nächsten Morgen mussten wir feststellen, dass der Signor Zwerg und der Signor Ragusch mal wieder den weltlichen Freuden fröhnten, während uns kaum Zeit blieb, die Stadt Paavi vor einer Verseuchung mit diesem vermaledeiten grünen Gesöff zu bewahren. Um mich etwas zu calmieren, nahm ich zuallerest ein ausgiebiges Bad, wie es sich für eine Dame meines Standes gehörte. Nach etwa einer Stunde ging ich frisch und sauber ans Werk. Zuerst stattete ich die Dame Vielleicht mit einer standesgemäßen Waffe aus und zwar meinem Rapier. Ich wählte den Degen. Dann befragte ich nochmals Bilgor, doch, bis auf die Tatsache, dass diese Grolme wohl aus ihrer Sippe ausgestossen wurden, weil sie nicht zaubern konnten, war nichts mehr weiter von ihm zu erfahren. Anschließend machten wir uns zu dritt auf, dem Spuk nun ein Ende zu bereiten.

Wir besorgten uns am Fischereihafen ein Boot. Der Fischersman wollte zuerst nicht zum alten Steg im Moor fahren, da es dort angeblich spukte, doch eine Goldmünze änderte seine Meinung rasch. Auch hat die Aussicht auf noch eine Goldmünze ihn wohl dazu bewogen, auf unsere Rückkehr zu warten. Nachdem wir angelandet waren und eine kleine Anhöhe hinaufstiegen, fiel ein Schwarm von Stechmücken über uns her. Signora Vielleicht bekam es wohl mit der Angst zu tun und flüchtete sich zurück in die Letta. Leider war sie des Schwimmens eher weniger mächtig und Fjedril und ich mussten zuerst die Dame aus ihrer misslichen Lage mit einem Seil befreien, während diese stechenden Mistviecher um uns rum schwirrten. Nachdem die gute Dame wieder an Land gezogen war, führte sie und Fjedril einen wahrhaft barbarischen Akt durch. Sie zogen sich aus und beschmierten sich über und über freiwillig mit Schlamm. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es war indignierend. Ich sammelte etwas Brennbares Gras und entzündete mit Hilfe meines Brennglases ein kleines Feuerchen, dessen Rauch mich zumindest etwas vor dieser Plage schützte. Leider wurde ich zweimal sehr schmerzhaft gestochen und zwar einmal ins Knie und einmal in den Finger.

Nachdem diese Mistviecher dann abgezogen waren, entdeckte Vielleicht eine Spur, der wir alsbald ins Moor hinein folgten. Es waren kaum ein paar Schritte getan, schon hörten wir ein unheimliches, gar dämonisches Heulen. Solche Laute eines Getiers hatte ich in der Tat noch nie gehört. Es stellte sich jedoch alsbald heraus, dass Windpfeifen dieses seltsame Geräusch erzeugten, wohl zur Abschreckung und Einschüchterung durch diese Grolm-Bande angebracht. Schon hier hätte ich es wissen müssen, dass diese Winzlinge kämpfen wie feige Terracken-Exkremente. Jedenfalls errichten wir in kurzer Zeit einen Eingang zu einer Höhle. Der Herr Fjedril war ganz in seinem Element und stieg alleine hinab. Vielleicht und ich wurden nach einiger Zeit gerufen und wir kamen nach. Nachdem wir einen recht engen und niederen Gang hineinkriechen mussten, kamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit auch unten an.

Der Signor Fjedril hatte wohl schon einen dieser Grolme seine Aufwartung gemacht. Als wir weiterkriechen wollten, traf mich plötzlich und unerwartet ein Speer mitten in die Brust. Kaum hatte ich den ersten Schreck überwunden, wurde ich gleich ein zweites mal getroffen. Es gelang Vielleicht, eines der Löcher in meiner Brust zu beseitigen. Reichlich aufgestachelt ging ich dann auch zur Sache. Es entwickelte sich ein harter Kampf mit diesen kleinen, wendigen, feigen Badilacken-Geschmeiss, waren wir aufgrund unserer Körpergröße in der beengten Umgebung klar benachteiligt. Dann schien sich das Blatt zu unserem Ungunsten zu wenden. Der Anführer dieser Grolme, Rakori, tauchte auf und traf Fjedril so hart, dass dieser mit einer häßlichen Brustwunde zu Boden ging. Ich war zu dieser Zeit gerade mit so einem Grolm-Geschmeiss zu Gange, der meinte, er hätte die Intelligenz eines Kusliker Magiers gepachtet, denn er hatte sich hinter einer morschen Holzkiste versteckt.

Ich habe ihm dann die Durchschlagskraft einer horasichen Torsionswaffe demonstriert und als ihm mit dem blanken Stahl den Rest geben wollte, passierte das Unglück mit Fjedril. Ich zog ihn dann unter Einsatz all meiner bescheidenen körperlichen Kräfte aus der beengten Umgebung zurück in einen etwas weitläufigeren Bereich des Höhlensystems. Während des Rückzugs war ich diesem Pack relativ schutzlos ausgeliefert und ich musste auch meine Ballestra zurücklassen. Doch Rondra war gnädig und auch die Ausstattung von Vielleicht mit meinem Rapier hat sich bezahlt gemacht, denn diese verteidigte den Rückzug mit Bravour. Nachdem sich Vielleicht dann um Fjedril kümmerte, machte ich mich bereit zum Duell mit diesem Rakeri. Degen gegen Kurzschwert. Auch hier sah es zuerst nicht nach einer siegreichen Wende aus. Rakeri kämpfte geschickt und ich hatte einige Aussetzer im Kampf Klinge gegen Klinge und musste einen Treffer nach dem Anderen einstecken.

Rondra sei Dank hielt meine Rüstung und dank meiner Fähigkeit zur eisernen Haut, die ich mir ab und an einfach wünsche, konnte ich der Trefferserie widerstehen, nicht ohne jedoch einen schwereren Treffer einstecken zu müssen. Als es kaum noch Hoffnung gab, schickte ich ein Stoßgebet zu Rondra gen Alveran und die Leuin erhörte mich. Ein Moment der Unachtsamkeit von diesem Grolm genügte, um den entscheidenen Stich mit dem Degen an seiner Rüstung vorbei in die ungeschützte Brust zu landen. Tödlich getroffen sackte er zusammen.

Nachdem Vielleicht es tatsächlich schaffte, Fjedril noch einmal Golgaris Schwingen zu entreissen, ruhten wir uns erst ein wenig aus. Eine anschliessende gründliche Durchsuchung der Grolmenhöhle brachte einiges an Wertgegenständen zu Tage. Eine alchimistische Ausrüstung, die Fjedril auf etwas 100 Goldmünzen schätzte, eine Geldkasette mit Goldmünzen und Schmuck in Höhe von etwa 75 Goldenen war etwas Entschädigung für meinen geschundenen Körper.

Wir entdecken in einer Kammer der Höhle mehrere menschliche Leichen in verschiedenen Stadien der Verwesung, und auf denen wuchs diese grüne Zeug. Das wahr wohl die Quelle. Wir machten uns dann wieder auf den Rückweg und brachten unsere Beute zunächst in Sicherheit. Anschliessend unterrichteten wir unsere Auftraggeber von den Erkenntnissen und liesen Bilgor frei.

Nach einiger Zeit der Ruhe und Regeneration kehrten wir noch einmal zur der Grolmenhöhle zurück, brannten alles aus und brachten den Zugang zum Einsturz. Dieser grüne Pilz ist nun ein für alle mal unter Steine und Quader begraben und wir Paavi nie wieder gefährlich werden.

Vielleicht tat dann noch etwas sehr seltsames. Sie kaufte sich am Marktplatz einen Anderhalbhänder als Waffe. Barbarisch.

Abenteuer: Frostklirren - das Geschäft mit der Abhängigkeit
Dieser Eintrag wurde am 5.10.2015 (14:46) verfasst und 819 mal aufgerufen.
Kommentare:

350 AP, BE Schleichen, Überreden, Selbstbeherrschung, Fechtwaffen

GhenghisKhan
13
Geschrieben:
28.08.2015 (14:12)
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