Nach nun wieder einigen schönen Sommerwochen, in denen Fjedril wirklich seine Ruhe hatte - die Signora war außer Haus und auf der Reise in ihre Heimat - hatte sich Fjedril tatsächlich recht erfolgreich umgehört wie es mit dem Theriak stünde. Allein, an die Sammler heranzukommen, die das wertvolle Gut verkauften war gar nicht so einfach. So verging der Sommer und Fjedril hatte genügend Zeit für Xardosch das eine oder andere Tränkchen zu brauen und in der Werkstatt der Signora herumzuexperimentieren. Doch wie das immer so ist mit den schönen Sommerzeiten, bald naht der Herbst und damit auch eine Kogge aus dem Liebfeldischen, die die eigentliche Besitzerin der Werkstatt an Bord hatte.
Diese war bester Laune und hatte neues Material mitgebracht, sodass für diesen Winter die Aussicht bestand, dass Fjedril mehr über die Geheimnisse der horasischen Fernkampfwaffenmacherei lernen würde. Das hob seine Laune ganz ungemein. Just als die Signora wieder zwei Wochen vor Ort war, wurden sie des Nächtens grob aus dem Schlaf gerissen als es heftig an der Tür klopfte. Angesichts der nachtschlafenden Zeit war vorsicht geboten, aber die Sorge stellte sich zunächst als unbegründet heraus. Es war nur ein Bote vor der Tür, der die Gefährten zu dem ihnen wohlbekannten Herr Sjerensen bringen sollte. Eine der Schankmaiden aus dem Goldrausch sei entführt worden hiess es und da brauche es etwas Aufklärung. Gesagt, getan sollte man meinen und Fjedril hatte recht schnell die wichtigsten DInge für ein solches Unterfangen beieinander, allein die Signora benötigte doch etwas mehr Zeit und der Zwerg musste sein Pony mit Proviant bepacken.
Echte Helden will ich meinen.
Nachdem alle wichtigen Erledigungen getan waren führte der erste Weg sie durch das nachtschlafende Paavi in den Goldgrund. Dort hatte sich die Tat ereignet, bei der nicht nur die Schankmaid Kilva, sondern ihre gesamte Familie entführt worden war. Allein Opa Veljoff und Oma Mischina waren nicht mitgenommen worden. Der Alte,hatte sich gegen die Tat gewehrt und dies mit einem eingeschlagenen Schädel gebüßt, einer Nachbarin konnte er aber noch zuflüstern: "Sie haben sie mitgenommen...". In Fjedrils Augen deutete alles auf einen Sklavenraubzug hin. Alle halbwegs kräftigen Menschen waren mitgenommen worden, nur die beiden Alten nicht. Die Signora stellte dann etwas an, was Fjedril auf das höchste überraschte, denn sie befragte die Oma magisch, indem sie in ihren Kopf blickte. Solcherlei Dinge kannte Fejdril nur von magischen Meistern, sodass sein Respekt vor der Südländerin noch einmal wuchs. Alle der Reisegefährten schienen außergewöhnliche Talente und Gaben zu haben. Die wirren Gedanken der Alten enthüllten, dass die Familie von fünf Bewaffneten mit drei Hunden mitgenommen worden waren und diese dann in südlicher Richtung aus Paavi in die Steppe marschiert waren. Die Verfolgung aufzunehmen war für die stille Vielleicht und den Barbaren nicht allzuschwer. Allein der Zwerg verzögerte das Fortkommen ungemein und es war klar, dass so ein Einholen der Verfolgten unmöglich sein würde. Also trennte sich die Gruppe und Fjedril beschloss auf den Zwergen aufzupassen und ihm langsamer hinter den anderen herzukommen. Diese zogen dann schnellen Schrittes in den anbrechenden Morgen voran.
Im Laufe des Vormittags zogen also Fjedril und Xardosch plaudernd - und äußerst langsam - durch die Steppe. Sie kamen an einem Sumpfloch vorbei, bei dem sie einen sie warnenden Zettel der Medica fanden, und tauschten sich über das Woher und Wohin aus. Dabei zeigte sich Fjedril, dass der Zwerg teilweise recht fanatisch in seinen gestrengen Ansichten zu Dämonen war und Fjedril daher seine Zunge hüten musste. Gegen Nachmittag erreichten sie eine Stelle in der Steppe, an der die Spuren von einigen Reitern zu sehen waren, die eine Person zu Fuss verfolgt und dann gefangen genommen hatten. Das sah nicht gut aus wie Fjedril fand. Etwas weiter wegn fand sich in einem kleinen Wäldchen dann eine Hütte, vor der einige Bewaffnete wachten. Von Ragusch, der Signora und Vielleicht war aber keine Spur zu entdecken. Fjedril pirschte sich heran und auch der Zwerg versuchte dies. Allerdings nicht mit allzuviel Erfolg, sodass die Wachen aufmerksam wurden. Fjedril hilet es daher für angebracht seine Gestalt zu verharmlosen, was den Zwerg nachhaltig irritierte und was er zunächst nicht durchschaute. So konnten sie also eine Entdeckung abwenden und wollten bis zum Abend warten um die Hütte näher in Augenschein zu nehmen.
Allein verliesse am späteren Nachmittag zwei der Söldner auf Pferden die Hütte und kurze Zeit später war von drinnen Lärm zu hören. Da beschloss Fjedril, dass es nicht die Zeit für langwierige Untersuchungen sei, sondern zum Handeln, stärkte sich mit einem Axxeleratus (der ihm zunehmend leichter von der Hand geht) und stürmte die Hütte mit gespannter Armbrust. Der Zwerg keuchte mal wieder hinterher. In der Hütte tauchte vor Fjedril eine Söldnerin auf, die nach den Waffen langte und aus dem hinteren Bereich hörte er Ragusch brüllen. Also nichts wie einen Armbrustbolzen der Schlagetod in den Bauch geschossen und mit der Keule Ragusch zur Hilfe. Allein es war eine rechte Überzahl und der Zwerg war nicht in der Lage sich schnell der duch den Armburstbolzen bereits stark verwundeten Söldnerin zu entledigen, sodass Fjedril sich zeitweise drei Gegnern gegenüber sah. Zwei davon konnte er besiegen, bevor es um ihn dunkel wurde und er fest damit rechnete Heschinja zu treffen, war doch bereits Ragusch zusammengebrochen und auch die Signora bewußtlos am Boden. Zu seiner Überraschung wurde er wieder durch Mara geweckt - wie dies im Sommer in der Feilscherhöhle schon der Fall gewesen war. Anscheinend hatte Xardosch am Ende doch noch die Söldnerin mit Zauberkräften besiegen können und einer der Gefangenen, ein Norbarde, einen der Schurken erledigt. Damit hatte der letzte der Söldner genug und das Weite gesucht.
So hatten sie wieder einmal knapp gesiegt. Nachdem die Gefangenen befreit waren, wollte Ragusch die übrigen entkommenen Söldner jagen, allerdings fühlte sich keiner der weiteren Anwesenden dazu in der Lage. So brachten sie die nivesischen Gefangenen zu ihrer Sippe und Kilvas Familie zurück nach Paavi. Die Nivesen gehörten zu einer Sippe unter der Leitung einer Häuptling namens Dana, die nicht gegen die Schurken - sogenannte Sammler - vorgehen wollten. Allerdings gab es wohl Nivesen, die kämpfen wollten, denn einige aus dem Lager der Sippe machten sich an die Verfolgung der Söldner. Bei diesen Nivesen handelte es sich aber um Überlebende eines Aufstandes der Nivesen in Paavi, von dem sie bereits bei ihrer ersten Ankunft in der Stadt gehört hatten. Dana versicherte ihnen noch ihre Freundschaft und dann zogen die Gefährten zurück nach Paavi. Dabei konnte Fjedril Feqz beinahe lachen hören. Hatte er doch den gesamten Sommer über versucht an Theriakschürfer heranzukommen und als er endlich mal welche gefunden hatte, musste er sie töten. In Paavi zeigte sich nicht nur Kilva sehr dankbar, sondern auch Sjerensen erkenntlich. Zusammen mit den bei den Sammlern gefundenen und mitgenommenen Gegenständen, sorgte dies für einen weiteren Zustrom an Barschaft. Dieses Land hielt also wirklich einige Gelegenheiten sein Glück zu machen bereit.
Einige Tage später wurden sie in ihrem Heim dann noch von einem Boten einer Sammlergruppe namens Wolfshetzer aufgesucht, die sich dankbar zeigen wollten, da die Gefährten die Sammlergruppe unter Führung von Mercio ausgelöscht hatten. Das Angebot sich den Wolfshetzern anzuschließen, schlugen sie aber aus. Sie konnten allerdings noch in Erfahrung bringen, dass der Anführer der Sammler, Mercio, überlebt hatte und sich mit dem Rest seiner Truppe in Eestiva niedergelassen hatte. Vielleicht konnten sich die Wege also nochmals kreuzen, denn gerade Ragusch konnte nicht verwinden, dass die Sammler ganze Familien versklavten und Xardosch schien tatsächlich aus Hass hinter den Theriakschürfern her zu sein. Vielleicht liess sich da ja doch noch die Lage einer Theriakmine in Erfahrung bringen - mal sehen was sich da ergeben würde...