Raja 996 BF
Endlich finde ich etwas Zeit die Ereignisse der letzten Tage festzuhalten. Mein eigentlich sehr ruhiges und geordnetes Leben wurde schlagartig mit der Ankunft eines Mannes vollkommen über den Haufen geworfen und zwang mich meinen geliebten Hain hinter mir zu lassen. Aber ich fange besser am Anfang an. Vor einigen Wochen wurde ein Fremder in unseren Tempel gebracht. Eigentlich nichts ungewöhnliches, schließlich kommen jeden Tag duzende Kranker zu uns. Doch dieser hatte Symptome die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Zu späteren Forschungszwecken werde ich sie an dieser Stelle festhalten:
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Somnolenz
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große grünliche Beulen die mit einer grün-gelblichen Flüssigkeit (dem Eiter nicht unähnlich jedoch nicht das Gleiche) gefüllt sind
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Ödeme der Füße jedoch schlanke Unterschenkel
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Aszites im Bauch
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Aufgeplatzte Adern
noch nie waren uns diese Symptome in dieser Kombination untergekommen. Doch wir machten uns gleich an die Arbeit, immerhin gibt es keine Krankheit die Peraine nicht heilen kann. Doch all unsere Bemühungen schlugen ins Leere und was das ganze noch viel schlimmer machte war, dass sich die Krankheit zu verbreiten schien. Innerhalb kürzester Zeit zeigten viele unserer Schwestern und Brüder erste Anzeichen der Erkrankung. Im ersten Stadium wirken die Betroffenen immer schwächer und müder, bis sie letztendlich in einen somnolenten Zustand eintreten. Kurz davor fangen die ersten Beulen an zu entstehen, sodass der Betroffene noch Zeit hat die Beulen aufzukratzen, was ihnen furchtbare Schmerzen beschert. Danach kommen die restlichen Symptome in unterschiedlicher Reihenfolge vor.
Es dauerte nicht lange und wir waren nur noch 5 Leute die sich um die Kranken kümmern konnten. Ich will mich ja nicht über zu viel harte Arbeit beschweren, zumal jeder weiß, dass Peraine harte Arbeit belohnt, aber irgendwann ist selbst meine Belastungsgrenze erreicht. Mein Vater und Lehrer Rashid hatte alle Hände voll zu tun sich um die organisatorischen Aufgaben zu kümmern und es grämt mich zu sagen, dass ich ihm keine große Hilfe seien konnte. Daher bemühte ich mich nach einer Lösung für unser Problem zu forschen, doch obwohl unsere Bibliothek zu den Besten gehört, fand ich keinerlei Anhaltspunkte. Da sich die Situation immer mehr zuspitze erbaten wir Hilfe vom Haupttempel in Zorgan (Ich bete dass die Hilfe mittlerweile in Anchopal angekommen ist, da ich um die Gesundheit meines Vaters fürchte.) Des weiteren erhielten wir Nachricht aus den Archiven in Anchopal, wo auch andere nach dem Ursprung dieser seltsamen Krankheit erforschten. Wie sich herausstellte handelte es sich gar nicht um eine Krankheit, was zum einen Bedeutete, dass man weiterhin sagen konnte, dass es keine Krankheit gibt, die Peraine nicht heilen kann, zum anderen stellte es und aber vor ein ganz neues Problem. Der Mann erklärte uns, dass es sich um einen Alt-Echsischen Fluch handelt. Super... wer hätte auch darauf kommen können und wie hat dieser Mann es geschafft sich so etwas einzufangen. Problematisch an der ganzen Sache war, dass wir den Mann nicht mehr fragen konnten und es einfach nicht wirklich viel Informationen zu diesem Thema gibt. Allerdings gibt es wohl 3 Experten auf diesem Gebiet. Zwei von denen würde ich niemals aufsuchen, es sei den ich wollte früher als geplant in Peraines Garten einziehen. Wobei, wenn man sich die aktuellen Ereignisse betrachtet könnte man meinen dass ich durchaus diesen Wunsch hege. Nun ja zu meinem zweifelhaften Glück befand sich der einzig mögliche Experte(Ein Zauberer der Rakorium oder so ähnlich heißt) auf dem Weg nach Talusia. Und schneller als mir lieb war befand ich mich auf dem Weg dorthin. Zu meiner großen Freude wurde ich von einer Gauklertruppe begleitet unter denen ein sehr netter Barde Namens Odelberg befand. Ich muss sagen, meine erste Begegnung allein mit einem Fremden Mann verlief besser als gedacht, aber es ist besser wenn Vater erstmal nichts davon erfährt. Es scheint als wenn Menschen außerhalb Anchopals nicht ganz so angefeindet von meinem Anblick sind. Ich hoffe ich treffe diesen Barden bald wieder (Außerdem hat er mir ein Liebesgedicht versprochen!!! Mein erstes, hach ich bin so aufgeregt)
Wie dem auch sei. Der Ernst des Lebens hat mich schnell genug wieder eingeholt, als ich in Talusia angekommen war (ich muss zugeben, diese Meeresluft hat etwas erfrischendes). In einer Taverne fand ich dann endlich das Ziel meiner Reise. Zumindest glaubte ich das, denn schon nach wenigen Worten wurde mir klar, dass es nicht so einfach werden würde, denn natürlich konnte die Lösung nicht einfach in einem Buch stehen, sondern befand sich tief in einer Achaz-Pyramide und nicht nur irgendeiner sonder im Tempel des echsischen Gottes V'sal, der (wie könnte es auch anders sein) der Gott des ewigen Todes war. Aber ich bin mir sicher dass Peraine über mich wachen wird und so habe ich mich also mit der Gruppe des Magiers, die zufällig in die gleiche Stadt wollen, auf den Weg gemacht und wie es scheint muss ich den gefahren des Tempels nicht alleine gegenüber treten, da sich ein etwas seltsamer maraskansicher Magier bereit erklärt hat mir zu helfen (ich kann nur hoffen, dass seine Fähigkeiten seine Körpergröße übertreffen). Auch bin ich einer Schneiderin begegnet, die mir vor ein paar Jahren in Zorgan einmal den rechten Weg wies. Sie ist immer noch genauso schön wie ich sie in Erinnerung habe.
Nun befinde ich mich also auf einem Schiff, auf dem Weg nach H'rabal um in einem vermutlich sehr gefährlichen Tempel eine Heilung für meinen fast gesamten Tempel zu finden, zusammen mit einem Maraskaner und einer hübschen Schneiderin. Morgen werde ich erstmal das Schiff erkunden. Hier soll es eine Art Adligen geben. Anscheinend sind das sehr seltsame Menschen die glauben, dass ihre Geburt ihnen eine Art Privileg geben. Sehr seltsames Konzept muss ich sagen und wenn ich dem Maraskaner glauben kann, handelt es sich hier um einen sehr hinterhältigen Gesellen, aber so Peraine mir hilft werde ich ihn auf den rechten Pfad lenken.
Möge Peraine uns auf dieser Reise beistehen.