Es ging früh raus, denn die Besteigung des Sonnenthrones stand an. Wir stattetem dem hiesigen Vogt noch einen kurzen Besuch ab, gingen dann zum Ausläufer des Berges, versteckten unsere schweren Ausrüstungsteile, seilten uns an und gingen los. Ich entschied mich als einzige Waffe das Bastardschwert mitzunehmen. Der Aufstieg war für mich sehr schwierig, ich hasse das Klettern. Nachdem wir nach etwas 4 Stundengläsern den Gipfel erreicht hatten, sahen wir ein Greifennest. Als wir uns näherten, hörten wir ein Zischen und als wir noch näher gingen, entstieg dem Nest ein Baumdrache. Dieses vermalledeite Drachengezücht griff uns dann tatsächlich an. Unser stolzer Wüstenkrieger hatte in letzter Zeit wohl zu viel Kurzschwert trainiert, denn sein erster Schlag mit dem Morgenstern landete nicht auf dem Baumdrachen sondern in meiner ungerüsteten Magengrube.
Rondra sei Dank hat ein Anjon Belletor von Gareth keine Haut, sondern Tuzakstahl, so dass der schwere Treffer mich zwar behinderte, aber ich war noch nicht kampfunfähig. Der Baumdrache flog uns immer wieder an und erwischte mit einem seiner Sturzangriffe die Dame Cankunako. Gerade, als er die Dame in die Lüfte heben wollte, um sie wahrscheinlich in die Tiefe fallen zu lassen, konnte ich mit einem beherzten Sprung ihren Körper wieder seinen Klauen entreissen. Der hochgelehrte Herr Fringlas versetzte das Vieh irgendwie in den Schlaf. Man kümmerte sich um unsere Wunden. Leider gab es auf dem Greifenthron nichts zu entdecken, ausser ein jetzt verlassenes Greifennest. So stiegen wir wieder hinab, was für mich eine ebenso mühevolle Aufgabe war, denn ich hasse das Klettern und beschlossen, uns auf dem Weg zum Praiosschrein in der Baronie Mistelhausen zu machen.
Die Ausrüstung wurde wieder aufgenommen und Gatz, unser kundiger Führer, brachte uns auch halbwegs sicher dorthin. In einem Gespräch mit dem hiesigen Praios-Priester erfuhren wir, dass der Unkuriat Holgrier tatsächlich hier war. Endlich wieder ein Erfolgserlebnis, denn wir waren wieder auf seiner Spur. Es war zwar schon fast Abend, doch wir beschlossen, noch aufzubrechen, um keine Zeit mehr zu verlieren. Gatz berichtete uns von einem hiesigen Jäger, der etwas ausserhalb des Dorfes seine Kate hatte. Im Dorf wurden wir vorgewarnt, dass der Jäger wohl tollwütig sei, aber vielleicht etwas gesehen hatte. So beschloss ich, dem Herrn einen Besuch abzustatten. Ich betrat in voller Rüstung und mit Schild seine Hütte und tatsächlich. Der alte Weidmann war offensichtlich krank, in seiner Hütte lag überall Sabber und Rotz, es roch ganz furchtbar. Doch er machte auf mich keinen angriffslustigen Eindruck, so sprach ich mit ihm und gab ihm zu essen. Natürlich war ich auf der Hut. So erzählte er mir von einer seltsamen Beobachtung, die er vor seiner Hütte gemacht hatte. Ein Greif und ein anderes vogelähnliches Wesen trafen sich dort auf der Lichtung, umbalzten und umtanzten sich, flogen davon und kurze Zeit später hörte man einen Schrei. Plötzlich griff mich der Jäger an und stürzte sich tollwütig auf mich. Ich konnte ihn mit dem Schild abwehren und nach draussen gelangen. Dort griff er den nächstbesten an, doch man konnte ihn zu Fall bringen und die Dame Cankunako beendete sein Leiden mit zwei Schnitten in den Hals. Der arme Teufel war wohl nicht mehr zu retten, Boron sei seiner Seele gnädig. Ich hob ein Grab aus, und brachte seinen Leichnam zur Erde. Canku flocht derweilen das Boronsrad. Eine Inspektion der Hütte brachte zu Tage, dass in einer Kiste eine ganze Sammlung der goldenen Greifenfedern lag. Ich entschloss mich, die Kiste nahe der Hütte zu vergraben. Am Rückweg würden wir uns diese dann holen.
Dann geschah es, und tatsächlich kam ein fliegendes Greifenwesen auf die Lichtung. Der Greif war sehr abweisend und mahnte uns, uns nicht in Ihre Angelegenheiten einzumischen. Dabei wollen wir doch nur helfen. Blitze aus seinen Augen trafen die Augenklappe von Nuri Sahin, doch scheinbar war dies kein Angriff. Dann flog das Wesen davon. Irgendwie wusste ich diese Begegnung nicht richtig einzuorden.
Von den folgenden Geschehnissen berichte ich in Kurzzusammenfassung:
Reise durch einen von Druiden und Waldschraten bewohntes Areal (Mistelwald), Gatz warnte uns, keine Bäume mit der Axt zu bearbeiten und leise zu sein. Ich gab die Order aus, auch nicht zu trödeln oder seine Notdurft zu verrichten. Nur der Herr Fringlas schien dies nicht zu verstehen, denn er blieb plötzlich stehen und begann wieder so einen Hokuspokus und faselte wirre Dinge anstatt seinen Allerwersten in Bewegung zu halten.
Reise durch einen Wald, der von Ogern bewohnt sein soll. Rondra sein Dank konnten wir sie umgehen.
Ankunft bei einer Silbermine. In Gesprächen von einem alten Mann, der der Beschreibung nach ein Magier sein könnte, erfahren, welcher größere Brocken eines Edelmetalls kaufte (, was Fringlas wieder zu wirrsten Theorien animierte von denen ich rein gar nichts verstand).
Überquerung einer längeren Hängebrücke, ohne Probleme.
Dann sahen wir schon von weitem Rauch aus einer vor uns liegenden Areal aufsteigen. Gatz berichtete von einem Gutshof. Wir schickten die Dame Cankunako und Gatz vor, um die Sachlage auszukundschaften. Gatz kam zurück und berichtete von einem Dutzend Söldnern mit schwarzer Rüstung und rotem Emblem, die gerade dabei waren, den hiesigen Travia-Schrein zu schänden und sich an den Bauern zu vergehen. Canku hatte wohl im Rahmen eines Ablenkungsmanövers bereits für Verwirrung gesorgt und ein paar Söldner weggelockt. So befahl ich den Angriff. Gatz sollte uns mit dem Bogen den Rücken decken. Nuri und ich würde die erste Reihe bilden.
So kam es dann zum Gefecht. Ich musste mich mit zwei Säbelkämpfern auseinandersetzen, doch hatten Sie dem Anderthalbhänder nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Plötzlich war Nuri verschwunden? Fahnenflucht? Im Angesicht des Feindes. Später erfuhr ich, dass wohl einer der marodierenden Schwarzländler eine Art Fluch auf Ihn gesprochen hatte, welcher Nuri eine Angst vor der Farbe schwarz einimpfte. So musste ich es mit noch zwei weiteren aufnehmen, einem Kriegshämmerer und einem Glefenschwinger. Ich wechselte auf Schild und Bastardschwert. Den Kämpfer mit dem Kriegshammer konnte ich rasch mit einem tödlichen Schlag in den Magen besiegen, der mit der Glefe war auch rasch erledigt. Dann erst sah ich, dass es Fringlas übel erwischt hatte, doch Jurga kümmerte sich sofort um ihn. Gatz hatte seine Arbeit mit dem Bogen auch gemacht und für Entlastung gesorgt. Guter Mann.