Tagebuch von Isleif Aknasson von Thorwal
Bericht zu Schloss Strobanoff oder vom Erlangen eines Weiheschwerts - das Schwert und die Finsternis

nachdem die Verwundeten durch die Gaben Madas gesundet wurden, erforschten wir weiter die Gemäuer des Schlosses. In einem Art Trophäenzimmer war es dann an der Wand aufgemacht. EIN SCHWERT DES RAIDRI CONCHOBAIR. Ein echtes Schwert des Schwertkönigs. Bei Rondra, was war das für ein Anblick. Nach kurzer Zwiesprache mit den hochgelehrten Herren war es allen Recht, dieses Schwert in meinen Besitz zu nehmen. Dafür haben sich alle Mühen gelohnt.

Es folgte nun eine hesindegefällige Aufgabe, in der Entschlüsselung der Buchstabenreihe des Gemäldes. Um es kurz zu halten, wir konnten es durch mehrere im Gebäude versteckte Hinweise dann entschlüsseln. Der Hinweis zeigte auf eine Art Irrgarten hinter dem Schloss. Diesen wollten wir dann allerdings erst am nächsten Tag erkunden, denn es war mitlerweile schon fast Dunkel.

Ich vergaß, zu erwähnen, dass der Herr Espenhein von der Nacht zuvor gar Seltsames zu berichten wusste. Gar grauenhafte und untote Wesenheiten trieben sich des Nächtens auf dem Schlossgelände umher. Eine Gestalt im dunklen Gewande eines Boroni, eine weitere mit sechs Armen, noch eine Weitere, welche sich aus dem Trophäenzimmer einen Metallspeer, die Vollplattenrüstung und einen Schild entwendet hatte. Was bei Rondra wollten diese targonithotverfluchten Gestalten? Waren es etwa jene, welche den Herrn Strobanoff in den Wahn getrieben hatten? Da sie uns letzte Nacht nicht bemerkt hatten, ging ich davon aus, dass sie und auch diese Nacht nicht bemerkten und legte mich schlafen. Zur Not würde ein Schutzsegen uns diese Kreaturen zumindest eine Zeitlang vom Leib halten.

In der ersten Wache, die ich hielt, passierte nichts. Die zweite übernahm die Dame der Festumer Flagge. Sie war es auch, welche mich nach einiger Zeit weckte. Es gar unheimliches ginge da draussen vor. So nahm ich meine Waffen und ging zum Fenster. Und tatsächlich, so wahr ich Isleif Aknasson von Thorwal bin, sah ich es. Es war die Gestalt in Vollplatte, jedoch ohne Kopf. Nachdem ich ein paar Augenblicke brauchte, um micht davon zu überzeugen, dass mir meine Augen in der Dunkelheit keinen Streich spielten, wurde ich auch dem gewahr, was fehlte. Der Kopf, aus dem dürre Spinnenbeine ragten, krabbelte gerade die Hausmauer hoch und kam über das Fenster.

Und aus den unheiligen Augen stoben Flammenlanzen. Ich konnte meinen Schild gerade noch in Stellung bringen, um es abzuwehren. Ich schrie, dass sich die anderen in Sicherheit bringen sollen, raus aus dem Gebäude und deckte den Rückzug. Ein ums andere Mal wehrte ich die Flammenlanzen ab. Nachdem beim Durchzählen festgestellt wurde, dass sich noch einer oben befand, musste ich auch noch etwas länger aushalten.

Schliesslich kamen wir alle ins Freie und rannten auf Geheiss des Herrn Espenhain in Richtung des Waldes. Zumindest diejenigen, welche Rennen konnten, da ich einen Magister stützen musste. Ich sah immer wieder über die Schulter und das war Rondra sei Dank auch gut so, denn die Vollplatte warf seinen Speer nach uns. Auch flog der geworfene Speer immer wieder zu der Gestalt zurück, nachdem er abgewehrt werden konnte. Dann kamen sie alle aus Ihren Löchern hervorgekrochen: das Vieh mit den sechs Armen, eine Eisleiche, der Schwarzkuttenträger, sowie der Totenschädel. Wir bekamen unverhoffte Unterstützung von zwei Wölfen aus Dornenranken und einem wandelnden Baum. Bei Rondra, hier waren unheimliche Mächte am Werk.

Ich werden den nachfolgenden Kampf nicht im Detail niederschreiben, das hatte mit Ehre oder ehremhaften Zweikampf nicht im Geringsten zu tun. Auch diesesmal war der Sieg unser, jedoch wirkte der Schwarzkuttenträger einen dämonischen Zauber auf mich, der mir eine panische Angst vor allem, was Schwarz war, in die Glieder fahren lies. Die Herrin wird mir hoffentlich meine geistige Schwäche verzeihen, denn zu mehr als panischer Flucht dorthin wo das Licht war, war ich nicht mehr fähig. Und das war der brennende Baum, den der Totenschläger entflammt hatte. Aber wir haben widerstanden und diesen untoten Kreaturen die Stirn geboten. Als Buse für meine Schwäche im Angesicht des Feindes gelobe ich nach diesen Geschehnissen im Festumer Rondratempel Buse und Askese und werde zwei Wochen keine Nahrung zu mir nehmen. Solange, bis die Herrin mir wieder gewogen ist, nachdem ich Schande über Ihren Name auf dem Schlachtfeld brachte.

Isleif Aknasson von Thorwal, Schwertbruder, Prätor des Rondra Tempels zu Thorwal

Abenteuer: Schloss Strobanoff
Dieser Eintrag wurde am 13.08.2015 (17:26) verfasst und 906 mal aufgerufen.
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