beim Betreten der Grotte fiel sofot die unnatürliche Hitze auf, welche überall zu sein schien. Es erschien ratsam, zunächst Canku vorzuschicken, welche sich auf die lautlose Fortbewegung verstand. Es dauerte nicht lange, da kam Sie sichtlich ausser Atem zurück und berichtete von götterlästerlichen Vorgängen in der Grotte. Dort schien gerade eine Spynx getötet worden zu sein und ein schwarzmagisches Ritual wurde gerade abgehalten. Es gab somit kein Halten mehr. Ich stürmte voran, der Krieger Schahin neben mir. Als wir dann am Ende des spiralförmigen Ganges nach unten ankamen, bot sich ein furchtbarer Anblick dar.
In der Mitte der Grotte brannte ein mannshohes Feuer, das in keiner Weise natürlich aussah. Es wurde genährt von dem Blut eines Greifen, der aus mehreren Wunden seinen Lebenssaft vergoß. Neben dem Greifenkörper lag der Körper einer Sphynx, in dessen Herz ein Schwert steckte. Um das Feuer herum brabbelte ein Mann beschwörerische Formeln und hatte in der Hand eine Kugel, in deren Inneres sich Lichter befanden. Waren das die Seelen der gefallenen Greifen? Vermutlich. In jedem Fall hatte dieser Mensch nichts Gutes damit vor. Doch es blieb wenig Zeit zum Überlegen, denn schon griffen uns drei menschengroße Kreaturen aus Holz an. Ich lies Schild und Bogen fallen und zog den Anderthalbhänder.
Es ging alles sehr schnell und vieles wurde mir dann erst nach dem Kampf berichtet. Nuri Schahin und ich stellten uns den drei Kreaturen. Obwohl ich ihm noch sagte, er soll seine Mandrakenhaut einsetzen, tat er es nicht. Nuri wurde nach einiger Zeit von einem brutalen Hieb, der ihm den ganzen Magen aufriss, zu Boden geschickt. Ich konnte eines der Holzwesen erschlagen und ein zweites fast. Doch ich musste während des Kampfes immer wieder Treffen einstecken und so wurde ich schließlich kampfunfähig. In der Zwischenzeit versuchte Canku mit Hilfe eines Unsichtbarkeitselexiers den Magier zu töten. Leider misslang der Speerwurf. Es herrschten wohl niederhöllische Temperaturen je näher man dem Feuer kam.
Jurga konnte die Kugel mithilfe einer magischen Windböe aus dem Feuer bewegen, nachdem der Schwarzmagier diese dort hineingeschmissen hatte. Canku und Jurgan konnten die Holzwesen dann vernichten. Dabei wurde Jurga ebenfalls kampfunfähig geschlagen. Canku wollte dann mit Hilfe eines magischen Beschleunigungsartefakts Balphemor, so hies der Schwarzmagier, angreifen, doch irgendetwas passierte und die Wirkung verdrehte sich ins Gegenteil. So war es also an Fringlas. Dieser wiederum warf sich die Mandrakenhaut von Nuri über und schaffte es tatsächlich den Schwarzmagier zu vertreiben, bevor er sein unheiliges Ritual beenden konnte. Dieser tauchte einfach in das Erz des Berges ein und ward verschwunden. Nicht ohne noch warnende Worte ans uns zu richten. Er fasselte etwas von "der Himmel selbst wird sich gegen uns erheben".
Die Sphynx konnte durch Einsatz von magischen Heiltränken gerettet werden. Sie erklärte sich, denn sie wurde von dem Schwarzmagier getäuscht. Er hat ihr vorgegaukelt, Sie wäre die letzte Ihrer Art. Diesen Irrtum konnten wir aufklären, gibt es doch im Raschtullswall noch einige wenige Ihrer Art. Sie schien begriffen zu haben, welch Unheil sie angerichtet hatte und ging in Menschengestalt aus der Grotte, um gen Rahja zu ziehen. Zum Abschied gab Sie uns zwei Phiolen mit ihren Tränen, welche eine heilende Wirkung haben sollen.
Wir kümmerten uns um den Körper des Greifen und plötzlich erschien Obaran, der Greif persönlich. Er bedankte sich bei uns und warnte uns zugleich vor einer großen Gefahr, die sich unaufhaltsam nähert und gen Wehrheim zieht. Obaran überreichte mir sein Schwert und sagte, wenn es Zeit ist, kann ich Ihn und seine Greifenbrüder mit der Klinge Araschar aus Alveran herbeirufen. Dieses Schwert war etwas sehr wertvolles. Ich fühlte es sofort, als sich meine Hand um den Griff schloss. Etwas durchströmte mich, es war das Licht des Herrn Praios. Diese Waffe wird uns noch sehr nützlich sein.
Bei Rondra, wir haben gesiegt, doch der Preis war hoch. Doch was würde dieser Sieg wert sein? Die Andeutungen von Balphemor und Obaran waren mehr als beunruhigend. Ich glaube, dass es nun beginnt. Galotta und Rhazazzor greifen an. Ich spüre es. Es wird unbeschreibliches Leid über die Menschen in Tobrien hereinbrechen. Den Galotta ist nur von eins getrieben, von der Rache. Rache an dem Kaiserhaus Gareths. Er wird nicht eher ruhn, bis der Greifenthron gefallen ist und auf den Weg dorthin wird er alles vernichten, was sich ihm ihn den Weg stellt. Doch das darf nicht passieren. Egal, wie hoch der Preis sein wird. Und dieser wird unbeschreiblich hoch sein. Wir müssen standhalten, wir müssen siegen, sonst zieht die Finsternis ein nach Dere. Vielleicht wird es auch mein Leben fordern.
Dennoch, solange noch ein Funken Atemzug in mir steckt, noch ein Quentchen Leben, ich werde nich eher ruhn, bis diesem Dämonenpaktierer und selbsternannten Herrscher der Garaus gemacht wurde und wenn ich ihm, der Herr Praios und Obaran mögen es mir verzeihen, das Schwert Araschar höchstpersönlich in seinen Dämonenbuhlenarsch rammen werden. Lieber stehend sterben, als kniend leben. Praios, Rondar und ihr Zwölfe, steht uns bei.