24. Praios 1012 BF
Direkt nachdem wir eingelassen worden sind, bringen wir die Leichen zum örtlichen Boroni, der in einem Marbidenkloster zu finden ist. Danach mietet uns Tsadan in der Herberge "An der alten Ouve" ein, ein gelbes Haus. Alle Häuser sind in den unterschiedlichsten Farben lackiert, das sieht bei Tageslicht sicher noch viel schöner aus.
Gari bestellt sich einen Schnaps, die Ereignisse in Brandthusen haben sie sehr gezeichnet, ich hoffe nur, dass ich das wieder auffangen kann. Ihr Schlaf ist mehr als unruhig, auch meiner ist eher kurz, ich mache mir immer noch große Vorwürfe.
25. Praios 1012 BF
Ich habe noch am Abend einen Brief an Natascha geschickt, in dem ich ihr meinen Fehler gebeichtet habe und lasse ihn sogleich per Boten nach Norburg bringen. Während ich den Boten aufsuche, besucht Doram den Tsatempel und hilft dort an einem Mosaik mit. Dort bekommt er die Information, dass Bannstrahler hier eine Hexe gefangen haben sollen und dass diese heute mittag brennen soll.
Der Adelsmarschall und Uriel von Notmark tagen bei Tsaiane von Ouvenmas, wollen wohl wissen, auf welcher Seite sie im Krieg steht. In der Zwischenzeit gehen Pjerow, Ifrundoch, Nadira und Tsadan zum Rondratempel um die Theaterrittermünzen zu verkaufen. Rowinja ist mit uns mitgekommen, in der Stadt ist Ifrundoch nicht der beste Lehrer und mir fällt auf, dass Gari sich regelrecht an die Kleine klammert, die von der großen bunten Stadt mehr als begeistert ist und uns tausende Löcher in den Bauch fragt.
Wir kommen gerade vom Fenster kaufen zurück, ich habe festgestellt, dass ich doch mehr brauche als ich in Bjaldorn erworben habe, da treffen wir auf Doram, der mir von den Bannstrahlern erzählt. Er bittet mich, sie mit ihm gemeinsam aufzusuchen, weshalb ich Gari bitte, mit Rowinja ins Gasthaus zurückzukehren. Noch während wir auf dem Weg zu dem Gasthaus sind, in dem die Bannstrahler untergekommen sind, duelliert sich Ifrundoch mit einem Rondrageweihten, wie er mir später mitgeteilt hat, und scheint ihn ordentlich beeindruckt zu haben. Den Rest des Tages wird er nämlich mit Brin trinken. Außerdem erzählt Brin Ifrundoch, dass die Rondrageweihten ein Hilfegesuch von einem Ort namens Oljewsruh bekommen haben, welches sich wohl in Gefahr wähnt.
Pjerow hat den örtlichen Phextempel aufgesucht und ist dort auf Gerbald gestoßen, welcher den Phexgeweihten offenbar um ein Darlehen gebeten hat, welches er nicht bekommen hat. Gerbald wirkt recht entrüstet darüber, scheint Pjerow aber nicht erkannt zu haben ohne seine Haare. Im Anschluss ist er direkt in den Fürstenpalast gegangen.
Doram fragt den Inquisitor aus, ein sonderbarer Mann, sein Blick scheint zu lodern und sobald ich ihm in die Augen blicke, spüre ich ein Ziehen in meinem Kopf. Ich bin froh, dass wir die Taverne schnell wieder verlassen, weil Doram beschlossen hat, die Hexe selbst zu befragen. Dafür müssen wir das Marbidenkloster aufsuchen, sie sollen wohl Zellen haben. Dort angekommen sehen wir die Hexe in einer Zelle und als Doram sie berühren möchte, erleiden beide Schmerzen. Offenbar ist diese Frau einen Pakt eingeganen, wovon sie auch sehr freimütig erzählt. Tsas Widersacherin hat ihre Finger im Spiel, hat diese Seele verleitet.
Interessanterweise hat sie dieser Frau doppelte Augenlider gegeben und es fällt mir schwer, meine Neugier zu zügeln. Ob man mit diesen Augen besser sieht? Auf meine Frage erwidert sie nur, dass dies ein Geschenk sei und dass aus dem Norden die weiße Hölle kommen wird. Sie würde hier für Chaos sorgen, damit sich der Winter hier nicht niederlassen kann, sie würde damit unseren Göttern sogar mehr dienen. Wir erkennen, dass da wohl nichts weiter auszurichten ist und ich unterhalte mich noch ein wenig mit dem jungen Marbiden, der uns eingangs in den Keller geführt hat. Dabei erfahre ich, dass der Zweig der Marbiden, der sich in Norburg niederlässt, selbst unter seinesgleichen einen äußerst schlechten Ruf zu genießen scheint, sehr zu meinem Bedauern.
Nachdem Doram bei Pjerow auf dem Marktplatz geblieben ist, dort erfahren wir auch das erste Mal, dass Gerbald ebenfalls hier ist, suche ich die Frauen und treffe Nadira, Gari und Rowinja im Gasthaus, einzig Tsadan scheint unauffindbar zu sein.
Mittags, die Inquisition liest noch einmal die Vergehen der Hexe vor, unter anderem eben der Pakt mit Tsas Widersacherin, wird die Hexe verbrannt. Ihre Tochter und ihre Schwester sollen ebenfalls Hexen sein und befinden sich wohl auf der Flucht. Doram und Nadira sind auf dem Weg zum Rondratempel um Ifrundoch zu holen, als Tsadan zu Pjerow kommt. Er hat sich komplett neu einkleiden lassen und zu zweit stoßen sie zu den anderen dreien, die dann zu uns ins Gasthaus kommen. Selbst auf Tsadan, der noch gar kein richtiger Mann, zumindest keine richtige Bedrohung ist, reagiert Gari abweisend, wie mir schmerzlich bewusst wird. Eine kleine Fehlentscheidung hat so unglaublich viel zerstört.
Gemeinsam gehen wir zum Fürstenpalast, immerhin sind wir nicht ohne Grund hier und die Etikette gebietet es, vorstellig zu werden. Dort angekommen sehen wir den Adelsmarschall, Uriel von Notmark sowie Gerbald gemeinsam mit Tsaiane an einem Tisch stehen und eine Karte betrachten. Gerbald hat mit Uriels Hilfe eine Siedlung gegründet und sie Oljewsruh genannt. Daher also das Hilfegesuch an die Rondrianer.
Tsaiane teilt uns nach einigem Reden mit, dass sie uns die Kosten für die Unterkunft erstatten werde und dass sie demjenigen helfen wolle, der die Tochter und die Schwester der kürzlich verbrannten Hexe für sie findet. Auch lädt sie uns zum Abendessen ein, wir beschließen jedoch, uns aufzuteilen, denn auch Brin hat zum Abendessen geladen. Und ich kann mir keinen sichereren Ort für Gari vorstellen als inmitten etlicher Rondrageweihter in einem Rondratempel, weshalb ich mich dazu entschließe, mit Ifrundoch, Rowinja und Gari zum Rondratempel zu gehen. Kurz bevor wir gehen, merke ich noch, dass Doram Tsadan im Vertrauen beiseite zieht, was er ihm wohl zu erzählen hat?
Nach dieser Besprechung gehen Doram und Pjerow zu den Bannstrahlern, die über einer Karte von Ouvenmas brüten. Einige Häuser sind schon abgehakt, doch als die beiden ihre Hilfe anbieten, weißt der Inquisitor sie schroff ab. Daher gehen sie in eine Spelunke, in der sich ein paar Norbarden erzählen, dass die Ragaschoffs in Norburg bereits drei große Sippen geschluckt haben, dass sie ein norbardisches Reich gründen wollen. Einer erzählt, dass selbst seine Sippe schon eine Anfrage von ihr bekommen habe. Ich habe mir offenbar eine mächtige Feindin gemacht. Eine, die im Begriff ist, noch mächtiger zu werden.
Die Norbarden erzählen weiter, dass die beiden Hexen sicherlich in der Stadt untergetaucht seien, der Wirt vom dicken Erzel soll sogar der Vater von der Kleinen sein. Während Pjerow in den dicken Erzel gehen will, allerdings erst nach dem Essen im Fürstenpalast, geht Doram zu der norbardischen Wagenburg außerhalb der Stadt, dort soll ein Kräuterweib sein, dass vielleicht Informationen für ihn hat. Dort angekommen trinkt er etwas mit der Enkelin der alten Frau, die von ihm etwas Fell von Salima verlangt, wenn er Informationen von ihr haben will. Auf dem Heimweg wird er von einer Eule verfolgt.
Während wir noch unterwegs zum Rondratempel sind, treffen Tsadan und Nadira auf Larjan, der die beiden ignoriert. Zu Tisch benimmt sich Uriel seinem Spitznamen entsprechend wie ein Schwein und er und Gerbald werfen sich immer wieder verschwörerische Blicke zu, weshalb Nadira in Gerbalds Gedanken blickt. Dabei erkennt sie, dass er Schläger angeheuert hat, die Gari verschleppen sollen und mich töten. Sie schickt umgehen Salima mit einer Botschaft an mich zum Rondratempel.
Bei den Rondrianern möchte Rowinja auch Met trinken, wie Ifrundoch, der meint aber zu ihr, dass sie das erst dürfe, wenn sie seine Axt schwingen könne, die selbstverständlich viel zu schwer für sie ist, auch wenn sie äußerst zäh und vor allem hartnäckig ist. Gari hat sich scheinbar mit ein paar der weiblichen Rondrageweihten angefreundet, die Stimmung ist gerade etwas lockerer, als Salima bei uns auftaucht. Ich kann gar nicht glauben, was ich da lese. Ein Hinterhalt, Gari entführen und mich töten? Ich frage Brin, ob wir heute Nacht hier schlafen dürfen und er meint zu mir, wenn ich einen Liter Bier auf einmal trinke und mich so würdig erweise, will er uns diese Bitte gewähren. Ich sammle meine ganze Beherrschung und versuche mich an dem großen Humpen. Auch wenn ich nur den halben schaffe, die andere Hälfte landet auf meiner Robe, so scheinen sie doch sehr begeistert zu sehen. Ja sie wollen mich sogar etwas zaubern sehen, nachdem ich mit mittels Sapefacta selbst gereinigt habe. Ein einfacher FlimFlam sorgt für eine ausgelassene Stimmung, eine sehr ausgelassene sogar.
Als Nadira nach dem Essen mit Pjerow auf die Straße geht, flattert eine Eule zu ihnen, die einen Zettel im Schnabel hält. Darauf steht, dass der Zwerg zu viel wisse und alles ausplaudere. Dass sie ihm aufgetragen habe, ihre Katze zu erlegen und dass sie entscheiden müsse. Daraufhin gesteht Nadira Pjerow, dass sie eine Hexe ist, was dieser ziemlich gelassen aufzunehmen scheint. Noch bevor Nadira sich darüber wundern kann, hören sie eine Alarmglocke und jemanden um Hilfe rufen. Als die beiden auf die Quelle des Lärms zulaufen, stoßen sie mit Doram zusammen, der soeben in die Stadt zurück gekommen ist und gemeinsam treffen sie auf eine Leiche in goldener Rüstung, die blutüberströmt ist, der Körper ist deformiert, aufgeschlitzt. Eine klaffende Wunde am Hals sowie durchlöcherte Knie verbergen dennoch nicht, dass es sich bei der Leiche um einen Praiosgeweihten handelt Die Wunden wurden aber offenbar nicht von Waffen verursacht, auch ist der Körper blutleer, das Blut auf der Rüstung ist leicht magisch, wie Nadira feststellt, es ist aber nicht das Blut des Praiosgeweihten.
Alarmiert von dem Lärm kommen die anderen Bannstrahler und nach einem Blick des Inquisitors wird Nadira festgenommen mit den Worten, dass sie auch eine Hexe sei. Doram und Pjerow dürfen gehen, holen jedoch umgehen Tsadan, der mit Tsaiane zusammen für Nadira bürgt, so dass sie mit in den Fürstenpalast gehen darf. Sehr zum Missfallen des Inqusitors.
26. Praios 1012 BF
Ifrundoch und Brin haben am Vortag scheinbar noch ausgemacht, sich in einem Ringkampf zu messen, jedoch zählt der Kopfstoß Ifrundochs offenbar nicht zu den rondrianischen Tugenden, weshalb er disqualifiziert wird. Ob der Gefahr, die Gari im Moment droht, bitte ich Rondrikane, auf sie und Rowinja aufzupassen, während ich mit Ifrundoch in den Fürstenpalast gehe. Dort erfahren wir dann auch, was in der Nacht vorgefallen ist und noch während wir mit Tsadan und den anderen in seinem Zimmer sprechen, wird ein Zettel unter der Tür durchgeschoben, der angeblich von Tsaiane sein soll, auf dem sie uns mitteilt, dass wir unsere Sachen holen sollen, sie würde uns doch in der Burg unterbringen. Die Handschrift erkennt Nadira aber eindeutig als die Gerbalds und auf dem Flur sehen wir Larjan davon schleichen. Eine List also, um uns zur Taverne zu locken, nachdem der Hinterhalt gestern abend missglückt war.
Beim Mittagessen verliert Ifrundoch die Beherrschung und fordert Larjan zu einem Duell auf, weil dieser, auf die Nachricht angesprochen, nur etwas von einem Scherz stottert. Gerbald wird bei diesen Worten bleich und Uriel mischt sich mit den Worten, dass er der Lehensherr von Gerbald und dessen Leibeigenen sei und daher an seiner statt das Duell annehmen werde, ins Gespräch ein. Larjan bekommt von Tsaiane Hausverbot, was ich nicht ohne ein schmunzeln vernehme.
Pjerow und Doram, die sich vor dem Essen abgesetzt haben, spähen ins Haus der Hexe und gehen anschließend trotz des Praiossiegels hinein. Pjerow findet im Keller, hinter einem Loch verborgen, einen Raum mit einem Heptagramm und einem Praiosamulett in der Mitte sowie der firschen Leiche eines weißen Olporters, der blutleer ist. Im Garten liegen außerdem lauter Köder, die mit Ilmenblatt getränkt sind.
Noch während wir essen, kommt auf einmal ein Elf ins Zimmer, ein sehr großer Elf, größer als Ifrundoch sogar, der sich dem Honig widmet und diesen isst. Er sagt, dass er uns warnen wolle, dass sein Volk die Sieldung im hohen Eis aufgibt und dass sie sich in ihre Burgen zurückziehen, sie werden kein Bollwerk mehr bilden, das uns vor dem Rattenkind beschützt. Der Elf hat ein Schwert aus Eis bei sich, welches nicht schmilzt, er hat regelrecht Angst, als ich den Namen Pardona erwähne, er fährt mir über den Mund mit den Worten, dass dieser Name nicht genannt werden dürfe. Weiter erzählt er, dass wir, wenn sie kommt, eine Kette mit schwarzen Steinen tragen sollen, denn die Drachen, die mit ihr kommen, würden sich auf diese Steine stürzen, wenn wir die Kette wegwerfen würden. Er sagt, dass sie die Mutter der Drachen ist. Das erinnert mich an die Erzählung des Nivesen, der seinen schwarzen Bärenpelz von sich geworfen haben will.
Desweiteren lässt der Elf mit Magie eine Sanduhr entstehen und sagt, dass diese Sanduhr meine Lebenszeit darstelle, die Luft sei die Lebenszeit von Nadira. Diese fühlt sich kaum angesprochen, wirkt äußerst melancholisch auf mich. Der Elf erzählt weiter von Zerzal und Taura und Mandra. Ich verstehe anfangs nicht, was er damit meint, reime mir aber zusammen, dass Zerzal wohl so etwas wie böse Magie sein könnte, ich wirke Taura, sagt er, also gute Magie. Und dann gibt es da noch Mandra, ob damit göttliche Magie gemeint ist?
Ich bitte ihn, mit uns den Ort des Verbrechens zu besichtigen, vielleicht kann er uns ja helfen. Er sagt, dass der Mörder Zerzal gewirkt haben soll, ein Vampir sei es aber nicht gewesen. Woher er wusste, dass ich das fragen will? Auch erzählt er, dass Ifrundoch magisch sei, dass er zaubern könne, was dieser jedoch verneint. Er sagt, dass er ein Tierkrieger sei und der Elf vermutet, dass er dann vielleicht Mandra wirkt. So langsam verstehe ich gar nichts mehr.
Wir gehen, gefolgt von einer Menschentraube, zum Rondratempel und selbst Gari betrachtet den Elf mit einer Mischung aus Furcht und Faszination. Dort erklärt er mir dann auch, wie das jetzt genau mit Ifrundoch ist, mit seinem Odûn zum Beispiel. Ich merke, dass Rowinja ganz hibbelig ist und schaffe es, den Elfen dazu zu überreden, dass sie ihn einmal berühren darf. Nach dieser Berührung plumpst Rowinja auf ihren Allerwertesten und plötzlich fasst der Elf auch mir an die Stirn.
Ich sehe einen Palast in Schneeflockenform, ich sehe Elfen und höre Musik, ich sehe, rieche und fühle so detailliert, ich sehe seine Erinnerungen. Meine Tränen gefrieren auf meiner Wange, ich erkenne in dem Schneegestöber jede einzelne Flocke bis ins kleinste Detail, jede Lichtbrechung, höre jedes Lied. Ich habe eine der schönsten aber auch schmerzhaftesten Erinnerungen und noch während ich diese unbeschreiblichen Bilder sehe, plumpse auch ich auf meinen Hintern. Als ich wieder zu mir komme, sehe ich einen Dolch, der aus Met geformt ist, aus gefrorenem Met und der Elf ist spurlos verschwunden.
Zeitgleich zeigen Pjerow und Doram Nadira den Keller in dem Haus der Hexe und auch die anderen Räume. Nadira entdeckt in einem Geheimfach im Schrank ein Pergament aus Menschenhaut, auf dem mit Blut in einer unbekannten Schrift etwas geschrieben steht. Dazu zwei Namen, Sindarishka und Mara.
Die drei gehen mit diesem Pergament umgehend zum Phextempel, ein Geweihter kommt heraus und aus dem Pergament stehen plötzlich Augen und ein Mund hervor, welcher nach der Hand des Geweihten schnappt. Angeblich ist dies ein Vertrag über zwei Seelen, die sich an die Niederhöllen verpfändet haben. Der Geweihte nimmt das Pergament und sobald er die Schwelle des Tempels übertreten hat, geht selbiges in Flammen auf. Wie aus dem Nichts steht auf einmal eine Praioti hinter den dreien und fragt, was sie da in den Tempel gebracht hätten und Doram antwortet mit den Worten, dass sie nichts hinein gebracht hätten, weil es vorher in Flammen aufgegangen sei, weil es dämonisch war. Weiter gibt Doram der Praiot den Hinweis, dass draußen eine Hexe bei den Norbarden sei, nachdem Nadira ihn vorher im Haus der Hexe darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass ebenjene wütend auf ihn sei. Auch erzählt er von dem toten Hund in dem Haus der Hexe und die Praioti antwortet daraufhin, dass sie der Sache nachgehen werde und dass der Inquisitor mich sicherlich sprechen wolle, da Doram behauptet, ich würde diese Schrift lesen können, die auf dem Pergament geschrieben stand.
Gegen drei Uhr nachmittags steht das Duell zwischen Uriel und Ifrundoch an. Ifrundoch steckt einige schwere Treffer ein, bleibt jedoch stehen. Uriel ist trotz seines Aussehens ein sehr geschickter Kämpfer. Nachdem er einen sehr kräftigen Schlag auf Ifrundochs Kopf gelandet hat, gelingt es mir gerade noch, ihn von der Schwelle des Todes zurück zu holen. Aber auch Uriel hat massiv eingesteckt, insbesondere hat Ifrundoch ihm beide Hoden zerquetscht, die ich mittels Ruhe Körper chirurgisch entfernen musste. Gerbald, der als Aufsicht bei der Operation anwesend war, ist dabei in Ohnmacht gefallen, was mir ein kleines Schmunzeln ins Gesicht rief.
Während ich den nachmittag mit operieren beschäftigt bin, geht Nadira in den dicken Erzel und betrinkt sich dort hemmungslos. Danach wird sie von einigen Norbarden angemacht und Doram setzt sich zu ihnen. Pjerow hat sich in der Zwischenzeit an die Bar begeben und schafft es irgendwie, den Wirt in redseelige Stimmung zu bringen. Dieser erzählt ihm, dass er der Vater der kleinen Jaschwinja sei und dass ihre Tante sie letztens hier vorbeibringen wollte, was dieser jedoch abgelehnt habe. Weiter erzählt er, dass er noch das Fluggerät seiner verstorbenen Partnerin habe, welches Pjerow umgehend haben will. Zeitgleich beginnt eine Schlägerei zwischen den Norbarden und Doram, es gelingt ihm jedoch, sich Nadira zu schnappen und aus der Taverne zu flüchten. Die Norbarden immer hinterher.
Mit seinen Verfolgern im Schlepptau flieht Doram zum Rondratempel und beim Anblick der Norbarden flippt Gari vollends aus, sie ist kaum zu bändigen, es braucht fünf starke Rondrageweihte um sie zu beruhigen. Pjerow bringt das Fass, diese Hexe hatte ein Fass zum fliegen, zum Fürstenpalast und teilt mir mit, was geschehen ist. Ich eile umgehend zum Rondratempel, aber selbst Pjerows Ilmenschnaps schafft es nicht, sie zu beruhigen. Dann wirkt Doram plötzlich einen Harmoniesegen, wie er sagt, und Gari beruhigt sich augenblicklich und fängt an hemmungslos zu weinen. Ich versuche, sie auf andere Gedanken zu bringen, wir unterhalten uns über Farben und beschließen, in Peraines Heimstatt jedes Zimmer in einer anderen Farbe zu streichen.
Nachdem ich sie gebeten habe, mir bei der Versorgung Ifrundochs zu helfen, was sie zwar widerwillig, aber dennoch pflichtbewussen tut, erzählt mir Doram das ganze Ausmaß der Vorfälle in der Taverne. Er erzählt mir auch, dass der Inquisitor mich sprechen wolle, weshalb wir ihn in der Taverne aufsuchen.
Dort angekommen erfahren wir, dass er gar nichts davon weiß, dass er mich sprechen wolle und wir erfahren auch, dass Horasie, so heißt die Praioti, schon eine Weile überfällig sei. Nach dieser Information holen wir Pjerow und gehen, mit einer sehr jungen Praiotin im Schlepptau, zum Haus der Hexe. Garafane, so ihr Name, bleibt in dem engen T'unnel erst stecken, es gelingt ihr dann aber doch, durch den Tunnel zu kriechen. In dem Raum angekommen sehen wir neben dem toten Hund auch eine tote Katze sowie Horasie, die blutleer daneben liegt.
Während Garafane und ich zum Inquisitor gehen, um Verstärkung zu holen, bleiben Doram und Pjerow im Haus und verschanzen sich, bis sie ienen Schrei hören. Ein Bannstrahler taumelt auf sie zu, hinter ihm eine Katze, die ihn angreift. Eine Katze aus Blut, eine Katze, die das Blut ihrer Opfer absorbiert, dadurch wächst, stärker wird. Einzig das Blut Dorams scheint sie nicht absorbieren zu können. Pjerow gelingt es in der Zwischenzeit, zurück in den Geheimraum zu kriechen und dort angekommen zündet er die Katzenleiche an, die Blutkatze fängt augenblicklich Feuer und verbrennt.
Noch während der Keller lichterloh brennt, komme ich mit Garafane zurück und höre ein wimmern aus dem Keller. Es gelingt uns in letzter Sekunde, ein verstecktes Kämmerchen unter der Treppe ausfindig zu machen und Jaschwinia, die dort angekettet ist, zu retten.
27. Praios 1012 BF
Ukuriel, der Inquisitor befragt Jaschwinia äußerst grob, weshalb ich anfangs dazwischen gehe, es ist nicht notwendig, der Kleinen Gewalt anzutun, sie redet auch so. Ich halte dem prüfenden Blick des Inquisitors stand, auch wenn mir das Kopfschmerzen bereitet. Jaschwinia erzählt, dass ihre Mama und ihre Tante Zwillinge gewesen sind und dass sie sich sogar ein Vertrautentier geteilt haben. Sie erzählt, dass die Kröte zuerst gestorben ist und dass sich ihre Mama daraufhin sehr verändert habe. Sie hatte Visionen von purpurnem Eis aus dem Norden, sie wollte Ouvenmas so schlimm machen, dass das Eis nicht hierher will.
Ukuriel gibt mir einen Astraltrank, weil er von mir will, dass ich mir das Mädchen ansehe, nachsehe, ob es beherrscht wird oder nicht. Ich wirke daher einen Analys, das hab ich seit meiner Ausbildung nicht mehr getan, aber es gelingt mir immerhin zu erkennen, dass zwar ein Zauber auf ihr lag, dass es aber in allererster Linie darum ging, ihre Kraft anzuzapfen. Das stimmt auch mit dem Bericht des Mädchens überein, dass ihre Tante sie dort eingesperrt hat und dass sie jeden Abend gekommen ist, um sich ihrer Kraft zu bedienen.
Erschöpft gehen wir ins Bett, sollen aber um zehn Uhr mit dem Mädchen zur Urteilsverkündung kommen. Als wir, wir haben wieder im Rondratempel geschlafen, morgens aufwachen, erfahre ich, dass die Rondrianer nachts noch unterwegs waren, weil Tsadan, der sich um Nadira gesorgt hat, in einen Hinterhalt geraten ist. Nadira, deren Kopf von dem Schnaps und dem Stoß an den Türrahmen noch kräftig schmerzt, eilt sofort in den Perainetempel zu ihm und ich beschließe, noch flugs zu Uriel zur Nachsorge zu gehen.
Ich werde jedoch von Tsaiane abgefangen, die mir zum einen für die Hilfe dankt, mir aber auch mitteilt, dass Uriel vor Zorn tobt. Ich bitte Tsaiane, ihm auszurichten, dass es medizinisch leider notwendig war, sonst wäre er gestorben, dann hole ich Jaschwinia und gehe zu den Bannstrahlern. Auf dem Weg dorthin kommt mir Doram mit einem Geldsäckel entgegen und Pjerow schließt sich uns an. Ukuriel will, dass das Kind ausgebrannt wird und zur Bannstrahlerin ausgebildet werden soll, ich spreche mich jedoch dagegen aus und Ukuriel gibt uns daraufhin drei Tage Zeit, um Mara zu finden. Wenn uns dies gelingt, darf Jaschwinia auf eine Akademie der weißen Gilde gehen.
Ich rede nochmal mit Jaschwinia und gebe an die anderen weiter, dass sich ihre Tante wohl häufig bei einem bestimmten Schneider neu eingekleidet hat und wir beschließen, nachdem wir Jaschwinia bei Rowinja und Gari im Rondratempel gelassen haben, zu besagtem Schneider zu gehen. Auch zwei Praioten kommen mit uns mit und auf dem Weg merken wir, dass wir von Pitjow Kruschin und ein paar Schlägern verfolgt werden. Pjerow macht die Praioten darauf aufmerksam, woraufhin die beiden sich um die Männer kümmern.
Beim Schneider angekommen werden wir fälschlicherweise für Kunden gehalten, einzig Doram wird von dem Schneider ignoriert. Mir fällt der Dolch aus Met wieder ein, welchen ich Pjerow zeige und noch bevor ich etwas sagen kann, meint er zu mir, er würde mir diese herrliche Kampfrobe kaufen, die der Schneider mir gerade gezeigt hat, wenn ich ihm den Dolch überließe. Ich hätte ihm den zwar auch so gegeben, sage aber nicht nein.
Nebenbei erfahren wir, dass der Schneider offenbar mal der Liebhaber Maras war, diese hat ihn jedoch vor zwei Wochen verlassen, ist aber wohl nochmal bei ihm eingebrochen und hat ihm Geld, Felle und Kadaver gestohlen. Auch seinen Hund, einen weißen Olporter, hat sie mitgenommen und als Pjerow ihm erzählt, dass der Hund tot ist, trauert er um ihm. Er teilt uns mit, dass Mara wohl mit dem dicken Erzel anbandeln wollte, dies weiß er jedoch nicht sicher.
Laut dem Rechnungsbuch, welches Doram mitgenommen hat, zahlt der Schneider offenbar hohe Summen an N.P.. Ob damit Natascha Petrilowska gemeint ist? Verlangt sie Schutzgeld von ihm? Wenn ja, warum?
Wir gehen zu Borschkins Zweitwohnsitz am Nordtor in Ouvenmas, ein sehr gepflegtes Haus mit Glasfenstern und Praiodan, die beiden Praioti sind mittlerweile wieder zu uns gestoßen, rennt die Tür ein. Es riecht nach frisch gekochtem Essen, das Haus ist sehr sauber soll aber eigentlich verlassen sein.
Doram und Garafane gehen in den ersten Stock, wo sie Kreidezeichnungen in einem Zimmer finden. Laut Garafane versucht wohl jemand, einen Pakt zu brechen. Pjerow und Praiodan gehen in den Keller, wo Praiodan unter die Treppe gezogen wird. Eine menschliche Gestalt aus Blut manifestiert sich und greift die beiden an. Gleichzeitig wird Garafane oben in einem Zimmer eingesperrt, durch eine sich selbst öffnende und schließende Tür.
Da ich körperlich nicht viel ausrichten kann, sprinte ich los, um die anderen Bannstrahler zu Hilfe zu holen und werde dabei von den Schlägern verfolgt, die Pitjow Kruschin, nein, die Gerbald angeheuert hat. Die Geste, die sie machen, ist eindeutig. Wenn die Männer mich erwischen, bin ich tot. Jetzt macht es sich bezahlt, dass wir früher jeden morgen über den Marktplatz laufen mussten. Ich kann zwar nicht den direkten Weg nehmen, aber es gelingt mir nach und nach meine Verfolger abzuschütteln und just in dem Moment, als ich an der Taverne der Bannstrahler ankomme, holt mich der letzte Schläger von den Füßen. Aber zu spät, ich habe die Bannstrahler bereits informiert.
Die Reaktion Ukuriels jedoch macht mich sprachlos, er spricht von einem entbehrlichen Verlust, aber die anderen Praioti sehen das, Praios sei Dank, nicht so und sprinten mit mir los. Als wir ankommen, sehen wir, wie das Haus bereits lichterloh brennt, offenbar hat Pjerow den Keller angezündet und wir sehen eine blutige Gestalt in den Flammen, die immer wieder zerfließt und versucht, eine Gestalt anzunehmen, bevor sie mit einem Schrei selbst in Flammen aufgeht.
Der Inquisitor, welcher jetzt doch gekommen ist, starrt sehr betroffen und traurig in die Flammen, war er etwa der böse Mann, dem Mara das Herz gebrochen hat?
Wie dem auch sei, die Hexe ist unschädlich gemacht, Jaschwinia darf ihre magischen Fähigkeiten behalten, ich werde das Mädchen nach Norburg schicken, sobald sie sich von ihrem Trauma erholt hat. Von der Inquisition bekommen wir einen Brief, dass wir seine Aufgabe erfüllt haben und dass wir maßgeblich an der Säuberung von Ouvenmas beteiligt waren. Auch Tsaiane zeigt sich erfreut und gibt uns mehrere Handwerket mit nach Moorwacht, welche uns beim Aufbau der Siedlung unterstützen sollen. Ebenso gibt sie uns Holz und Stein sowie Lacke in den schönsten Farben mit.
Pitjow Kruschin wird jetzt in Ouvenmas gesucht, wie ich erfahre und auch die weiße Gilde wird es nicht gutheißen, dass er eine Adepta umbringen wollte. Wie ich höre, verkriecht er sich jetzt in Oljewsruh, genau wie Gerbald, der mit Uriel bereits abgereist ist, nachdem er ihm seine Niederlage eingestanden hat.
Die Tage hier waren extrem turbulent, die ganze Reise mehr als nervenaufreibend, auf der Heimreise sollte ich mich intensiv um Gari und Jaschwinia kümmern. Ich hoffe nur, dass mir Natascha nicht zu böse sein wird. Möge Peraine mit mir sein.