Tagebuch von Isidra Kowaljewa
Diarium der Adepta minora Isidra Kowaljewa (4. Efferd 1012 BF)

04. Efferd 1012 BF

Die Tage waren wohl auch für die anderen etwas mit anderen Dingen vollgepackt, denn erst jetzt erinnern sich Doram, Ifrundoch und Pjerow daran, dass ja noch eine nackte Frau im Wald umherlaufen soll. Die drei beschließen daher am nachmittag, sie zu suchen und machen sich auf in den Wald. Plötzlich stehen sie jedoch im Goblindorf, können sich aber nicht mit den Goblins unterhalten. Vielleicht sollten sie auch mal daran denken, sich für neue Sprachen zu öffnen.

Auf dem Rückweg sehen sie eine Frau davon eilen, die nur mit einem Lendenschurz bekleidet ist. Sie hat wehende, schwarze Haare und graue Augen und springt bei ihrer Flucht in den Fluss. Die drei teilen sich auf und Pjerow und Ifrundoch stellen sie schließlich an der Brücke, wo sie wieder aus dem Wasser kommt. Sie hat in beiden Händen gebogene Steindolche und gibt ein gutturales Knurren von sich als sie Pjerow angreift. Nach ihrer Attacke springt sie jedoch gleich wieder zurück in den Fluss, bleibt aber nicht lange im Wasser. Die beiden beginnen ein Gespräch mit ihr, nachdem sich herausgestellt hat, dass sie doch unsere Sprache spricht und sie werden von ihr in den Wald zu einem Loch geführt, das sie sich halbwegs wohnlich eingerichtet hat. Sie sagt, dass sie etwas suchen würde, ihr Name sei Kantalla und fragt, warum wir nicht im Wald wohnen würden. Die drei gehen in die Höhle, die Ifrundoch und Doram bewohnen und Pjerow beschließt, Doram zu suchen, da der sich ja immer noch am Fluss aufhält auf der Suche nach Kantalla.

Kantalla plündert in der Höhle die Nahrungsvorräte, sie macht dabei keinen Unterschied ob das Fleisch roh ist oder gebraten, offenbar hat sie schon länger nichts gegessen. Kantalla erzählt Ifrundoch, dass sie in sich einen Fluch trägt, dass sie den Tod im Eis in sich aufgenommen hat und etwas suchen soll, sie wisse jedoch selbst nicht, was das sein soll. Dieses Gespräch wird noch die ganze Nacht dauern.

In der Zwischenzeit findet Pjerow Doram und die beiden gehen zum Gasthaus, um dort festzustellen, dass die Rondrageweihten schon früher angereist sind und ein Zeltlager zwischen Burg und Gasthaus errichtet haben, da sämtliche Zimmer bereits belegt sind. offenbar sind in Pjerows Abwesenheit noch mehr Gäste angekommen, auch die Handwerker aus Ouvenmas nächtigen zur Zeit dort.

Die Hexe Jaminka ist mit einer Begleiterin angereist und wird sofort von Doram begrüßt, der anschließend ihren Kater streicheln will, was dieser nach einer halbherzigen Kratzattacke auch zulässt.

05. Efferd 1012 BF

Frühmorgens, noch bevor ich die Kinder wecke und dafür sorge, dass diese sich waschen und anziehen, versorge ich das Bein von Thulvje, der, wie er sagt, von der nackten Frau in seine eigene Bärenfalle gestoßen wurde. Sicher, ich könnte die Wunden magisch heilen, aber dann würde er sich sofort wieder in den Wald begeben und diese Frau jagen, so ist er wenigstens ein paar Tage unter meiner Aufsicht.

Während die Kinder auf ihr Frühstück warten, klopft es auf einmal an meiner Tür und ich traue meinen Augen kaum, aber Mendilion steht vor mir. Er ist nicht allein gekommen, Jylani, eine sehr fähige Magierin ist bei ihm und hinter ihm drängen sich die Hexe Jaminka mit einer weiblichen Begleitung und Nadira herein, auch Natascha begehrt Einlass und ganz plötzlich ist es noch voller in Peraines Heimstatt. Auch Doram, den die Neugier hierher treibt, gesellt sich dazu und geht zu den Kindern.

Als Gari, die gerade das Frühstück zubereitet, ihre Mutter sieht, lässt sie vor Schreck die Pfanne mit den Eiern fallen und ich eile zu ihr, um sie zu beruhigen. Dabei lasse ich Jaminka stehen, die laut ihren Worten ganz dringend mit mir reden müsse, aber meine Patienten gehen vor.

Natascha teilt mir mit, dass sie die Akademie damit beauftragt hat, zu prüfen, ob Gari bei mir noch in guten Händen ist oder ob es sinnvoller wäre, sie nach Norburg zurückzuholen und den Marbiden zu überstellen. Bei diesen Worten entgleisen mir beinahe die Gesichtszüge, es gelingt mir jedoch, mich zu beherrschen. Mendilion teilt mir mit, dass die Adepta Jylani genau zu diesem Zweck mitgekommen sei und sich in intensiven Gesprächen mit mehreren Personen hier in Moorwacht von der derzeitigen Situation ein Bild machen werde, um zu einer Entscheidung zu gelangen.

Noch während ich meine Worte sorgfältig auswähle, schicke ich Jaminka, die ein wenig drängelt, auf das Zimmer von Golgarah und teile ihr mit, dass ich gleich zu ihnen kommen werde. Natascha bitte ich darum, sie am nächsten Tag durch Peraines Heimstatt zu führen und sie willigt ein. Ich sage ihr auch, dass nicht jeden Tag so viel Trubel hier ist und dass die Kinder morgen ins Waisenhaus ziehen werden, welches heute fertig werden soll.

Jylani gebe ich mein Tagebuch und alle meine Aufzeichnungen, in der Hoffnung, dass sie ihr zeigen, wie sehr mir das Wohl aller meiner Patienten und auch Gari am Herzen liegt. Sie bittet mich um einen ruhigen Ort und ich stelle ihr den Dachboden zur Verfügung, meine privaten Räume, dort sollte es im Moment am ruhigsten sein. Mendilion wird von den Kindern mit Fragen gelöchert und es scheint ihm zu gefallen. Ich habe ihn schon lange nicht mehr so klar gesehen, aber es tut gut, meinen alten Mentor wohlauf zu sehen.

Nachdem Natascha das Haus wieder verlassen hat und auch Gari sich ein wenig beruhigt hat, Sse teilt mir mit, dass sie hierbleiben will, dass sie nicht nach Norburg zurück will und ich sage ihr, dass sie das alles so, wie sie es mir gesagt hat, auch Jylani sagen soll, wenn diese mit ihr spricht, gehe ich hoch zu den drei Damen und Doram folgt mir.

Jaminka teilt mir mit, dass sie einen Gott, einen Halbgott besser gesagt, bändigen will, den Ziegenköpfigen. Bei dieser Erwähnung meine ich, dass Doram ein klein wenig blasser wird. Jaminkas Begleitung, sie wird mir als Lleane vorgestellt, legt eine Kristallkugel auf den Tisch und bittet uns, uns die Hände zu reichen. Als wir dies getan haben und in die Kugel blicken, sehen wir ein Schneegestöber über Moorwacht, Brandthusen, Festum. Überall zieht sich Eis über das Land, wir sehen weißbepelzte Gestalten umherirren und sehen Frauen, die gefrorene Körperteile zu haben scheinen und etwas zu dirigieren scheinen.

Als Doram dies gesehen hat, erzählt er uns, dass die Nachtschwarzen Elfen aus dem Norden zu uns kommen werden. Jene Elfen, die ich während der Namenlosen Tage gesehen habe, die außer mir und Doram keiner gesehen haben will.

Jaminka teilt uns mit, dass wir, also Nadira und ich, ihr dabei helfen sollen, den Halbgott zu fangen, ihn zu bändigen und sie versucht mich damit zu ködern, dass sie mir mein eigenes Ei geben würde, welches ich ausbrüten dürfe und das Kind, das daraus schlüpfen würde, dürfe ich erziehen. Auch würde sie mir beibringen, wie man fliegt. So verlockend dies alles ist, aber einen Halbgott fangen? Das geht einfach nicht, das Kind Rahjas zu bändigen, damit eine Hexe mehr Macht erlangt? Nein, ich spreche mich entschieden dagegen aus und verabschiede mich daher auch von den drei Hexen und Doram schließt sich mir an.

Ich sehe, wie Doram zu Pjerow geht und diesen dazu zu überreden versucht, die beiden Hexen zu töten, als dieser jedoch ablehnt, geht er zu den Rondrageweihten um Nadira zu enttarnen. Er sagt ihnen, dass Nadira magisch sei und dass ich sie magisch untersuchen solle, wenn sie ihm nicht glauben würden. Ein junger Rondrageweihter, Geron sein Name, sucht mich danach in Peraines Heimstatt auf und fragt mich, ob ich Nadira schon einmal darauf untersucht hätte, ob sie magisch sei, was ich verneine. Es ist ja auch nicht gelogen, ich habe sie nie magisch analysiert, sie hat mir damals von sich aus erzählt, dass sie eine Hexe ist, dies verschweige ich jedoch vorerst.

Es gelingt mir, Geron vorerst mit ein wenig Fachsimpelei zu verwirren und ihn dann wieder wegzuschicken, das Ganze wird jedoch nicht ohne Folgen bleiben vermute ich. Ich setze mich zu Mendilion, der mir erzählt, dass der Bau des Marbidenklosters voran geht und dass er hierhergekommen ist, um zu prüfen, ob man das Gut ganz hierher auslagern könne. Ich erzähle ihm, dass der Teil der Marbiden, der in Norburg ist, selbst unter seinesgleichen keinen guten Ruf hat und Mendilion erzählt, dass er sich freiwillig in deren Obhut begeben wolle mit der ausdrücklichen Bitte, sein Leiden nicht zu verkürzen. Nach seinem Tod hat er verfügt, dass seine Leiche untersucht werden soll, ob seiner Bitte nachgekommen wurde oder nicht. Ich bin ein wenig sprachlos und gleichzeitig beeindruckt von seinem Mut. Um das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, erzähle ich Mendilion, wie ich es geschafft habe, zu Libussa vorzudringen und sobald er das gehört hat, fängt er sofort begeistert damit an, sich mit ihr zu beschäftigen.

Rondrasil lässt allen in Moorwacht mitteilen, dass der Keller am 08. Efferd 1012 BF gereinigt werden wird, einen Tag nach dem Bad im Bergsee und dass er es begrüßen würde, wenn möglichst viele nicht geweihte ebenfalls dabei helfen würden, immerhin soll der Tempel anschließend der Tsa geweiht werden und nicht Rondra. Er erzählt mir im Vertrauen, dass die Rondrahochgeweihte sehr auf die Tempelritter fixiert ist und dass er daher ein wenig fürchtet, dass das Ganze, würden nur die Geweihten gehen, eskalieren könnte. Ich sage ihm zu, dass ich ein Auge auf sie haben werde, immerhin werde ich selbstverständlich dabei sein, eine gute Heilmagierin wird immer gebraucht.

Jylani kommt vom Dachboden zu mir herunter und bittet mich zum Gespräch. Ich erzähle ihr alles, was vorgefallen ist in Brandthusen, auch davor und danach und beantworte alle ihre Fragen wahrheitsgemäß. Danach möchte sie mit Gari sprechen, morgen will sie die anderen Patienten befragen, alle außer Laske, der wird erst übermorgen wieder befragungsfähig sein.

Die vielen Gespräche haben mich kaum bemerken lassen, wie der Tag vergangen ist, erst als Nadira mit einem Märchenbuch und den Kindern im Schlepptau in Peraines Heimstatt auftaucht, merke ich, wie spät es geworden ist. Ich beschließe, während Nadira sich um die Kinder kümmert, einen Schnaps für Thulvje zu holen, da dieser sonst zu sehr auf Entzug gerät. In der Taverne treffe ich auf Geron, der mir anbietet, mich zurück zu begleiten, was ich gerne annehme. Bevor ich das Gasthaus verlasse, sehe ich noch, wie Ifrundoch mit Rowinja im Schlepptau eintrifft, die beiden haben offenbar wieder den ganzen Tag im Wald trainiert. Ich bin mir sicher, dass er aus ihr eine fähige Jägerin machen wird.

06. Efferd 1012 BF

Doram, der die Nacht wie immer in seiner Höhle verbracht hat, betet zu Ifirn und wird dabei von Kantalla beobachtet. Ifrundoch stößt erst früh zu den beiden, er hat die halbe Nacht damit zugebracht, von Rondrasil ein neues Kampfmanöver zu lernen.

Nach der Therapie Narenas, ich bin beeindruckt von ihren Fortschritten und sollte mich bei Gelegenheit, wenn es sich mal in einer ruhigen Minute ergibt, mit ihr über ihre Zauber unterhalten, erwarte ich den Besuch Nataschas. Ich führe sie durch Peraines Heimstatt und merke, wie sie darüber ein wenig besänftigt wird, da Gari standesgemäß untergebracht ist. Ich verstehe ihre Besorgnis um ihre Tochter, merke aber auch, dass sie sich sehnlichst einen Stammhalter wünscht und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie ein Enkelkind unmerklich über das Wohl ihrer Tochter stellt.

Pjerow bittet Nadira zeitgleich um ein Gespräch und um ihre Hilfe, er müsse in die Bjallaburg in Bjaldorn gelangen, weil dort jemand im Kerker säße, den er treffen müsse. Nadira sagt ihre Hilfe zu, bevor sie zur Höhle von Doram und Ifrundoch geht. Dort trifft sie auf Kantalla und es gelingt ihr, sie dazu zu überreden, übermorgen mit in den Keller der Burg zu gehen, vielleicht findet sie ja dort, wonach sie sucht.

Nadira kommt zu Peraines Heimstatt, eigentlich ist sie auf der Suche nach Doram, doch der ist heute schon früh mit den Kindern in den Wald gegangen, weshalb sie hier auf ihn warten will und sich mit Mendilion unterhält. Kurze Zeit später kommt Doram mit den weinenden Kindern zurück und ich sehe, dass alle sich verletzt haben. Auf meine Frage, was passiert sei, erzählen sie mir, dass sie Bogen bauen wollten, Doram aber meinte, sie sollen sagen, sie wären durch Büsche gekrochen. Aber diese Schnitte und vor allem diese Brustwunde, die der kleine Vito hat, kommen nicht von Büschen. Man kann den Kindern doch nicht einafch so ein scharfes Messer in die Hände drücken!

Nachdem ich die Kinder versorgt habe, beschließe ich, bei ihnen zu bleiben und nicht zur Einweihung des Waisenhauses zu gehen. Wie ironisch, das Waisenhaus wird eröffnet, aber die Kinder sind nicht da. Aber nun gut, das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern. Nadira erzählt mir im Nachhinein, dass während des Festes die Zimmerfrau aus Brandthusen auf sie zugekommen ist und gesagt habe, dass es eine Vorrichtung im Keller geben müsse, die das Wasser rein- und rauslässt, anders könne sie sich nicht erklären, wie das Wasser im Keller bleiben würde. Wir sollten diese Information im Hinterkopf behalten.

07. Efferd 1012 BF

Heute ist großer Badetag, wie ich ihn insgeheim nenne. Ich habe allen eingeschärft, sich nach dem Aufenthalt im Wasser möglichst schnell aufzuwärmen, da ich nicht mitgehen werde, ich bleibe bei den Kindern und versuche ihnen die Zeit so gut es mir möglich ist zu vertreiben. Jylani teilt mir heute mit, dass Narena bei mir bleiben dürfe, wenn ich hier bleiben darf. Ich wusste gar nicht, dass auch mein Aufenthalt hier fraglich ist, aber nun gut, wir werden sehen, wie sich die Dinge geben werden.

Den Göttern sei Dank passiert heute nichts schlimmeres, niemand ist dem Wasserfall im See zu nahe gekommen und alle sind wohlbehalten nach Moorwacht zurückgekommen.

08. Efferd 1012 BF

Zur neunten Morgenstunde steht die große Reinigung an und Rowinja ist kaum zu bändigen, immerhin geht Ifrundoch auch mit. Ich schaffe es aber, sie dazu zu überreden, dass sie hier viel mehr gebraucht wird, dass sie auf die Kinder aufpassen soll und auf Gari, die momentan bei den Kindern im Waisenhaus wohnt, bis sie wieder genesen sind.

Thulvje teilt mir mit, dass er Kantalla umbringen wird, sobald er wieder genesen ist, ich hoffe, dass ich ihn davon noch abbringen kann.

Stück für Stück rücken wir langsam in die Kellergewölbe vor. Die Fallen werden von zwei jungen Rondrianern fachmännisch entschärft, die werden in Zukunft kein Problem mehr darstellen, das macht die Götterdienste im zukünftigen Tsatempel auch einfacher. Außer den Rondrageweihten sind auch die Söldner um Goswyn mit dabei, Tsacharan als Tsageweihter und Golgarah, ebenso wie  Nadira, Ifrundoch, Doram und Pjerow, auch Jylani ist mitgekommen, zwei Heilmagier sind besser als eine.

Während wir uns dem Tempelraum nähern, beschließen wir, in drei Gruppen vorzugehen, Jylani und ich werden je in einer Gruppe mittig mitgehen und uns um die Verletzten kümmern. Mir fällt auf, dass die Gruppe, in der ich bin, mit der Hochgeweihten ziemlich zielstrebig nach vorne prescht, aber ich halte Schritt. Auch merke ich, dass das brackige Wasser die Untoten scheinbar sofort zu heilen scheint, ganz gleich, welchen Schaden die Geweihten ihnen zufügen. Auch sehe ich, dass die Geweihten von dem Wasser Schaden nehmen, aber der scheint noch auszuhalten zu sein, weshalb ich mich auf meine Umgebung konzentriere.

Ich sehe, wie Pjerow und Nadira in verschiedenen Gängen verschwinden, auch Tsacharan sucht einen Gang auf und verschwindet im Dunkeln. Was auch immer die drei gemacht haben, es war wohl richtig, denn ganz langsam beginnt das Wasser abzulaufen. Noch während ich dies wahrnehme, wird Rondrikane, eine Rondrageweihte neben mir, schwer verletzt und bevor das Skelett auf die gestürzte Frau weiter einschlagen kann, ziehe ich sie aus dessen Reichweite und spreche einen Balsam auf sie. Noch während der Balsam wirkt, rappelt sie sich bereits wieder auf, um ihren Platz in der Formation wieder einzunehmen.

Am Rand bemerke ich, wie der Halbork Brack in einen Blutrausch zu verfallen scheint, er schlägt wütend und rasend um sich und da das heilende Wasser mittlerweile gänzlich abgelaufen ist, fällt ein Skelett nach dem anderen endgültig tot zu Boden. Gerade als es beginnt, ruhig zu werden, taumelt Pjerow aus dem Gang zurück und ruft etwas unverständliches über einen Schatten, der ihn angegriffen hat, aber ich erkenne sofort, dass er, wie kann das möglich sein, an fortgeschrittenem Gelbfieber leidet. Ich warne alle anderen, ihm nicht zu nahe zu kommen, während ich, wie gut, dass ich Gulmond genommen habe, zu ihm gehe. Doram geht ebenfalls in den Gang und nach einigen Kampfgeräuschen kommt er wieder, genauso gelb wie Pjerow. Es gelingt mir, die beiden vom Rest der Gruppe etwas abzusondern, auch Jylani erkennt den Ernst der Lage und hat ein Auge darauf, dass ein gewisser Sicherheitsabstand gewahrt wird.

Noch während wir damit beschäftigt sind, die anderen von den zwei Erkrankten abzusondern, entsteht ein Tumult, weil die Rondrahochgeweihte, die sich mittlerweile umgesehen hat, den Tempel fluten will. Sie sagt, dass dieses Unheiligtum dem Erdboden gleich gemacht werden müsse und dass wir uns eine neue Burg bauen sollen. Dies kann Rondrasil nicht zulassen, teilt er ihr mit und stellt sich ihr entgegen. Es entbrennt ein rondrianischer Zweikampf, in den sich niemand der anderen Rondrageweihten einmischt, sie halten sich lediglich gegenseitig mit ihren Waffen in Schach, offenbar sind sie alle geteilter Meinung. Ich bete zu Peraine und den anderen, dass sie eine gerechte Entscheidung treffen.

Ronrasil gelingt es, Myrtala zu besiegen, bevor er selbst zusammenbricht und von Jylani mit einem Balsam versorgt wird. Alle anderen Verletzten werden wir in Peraines Heimstatt versorgen, Pjerow und Doram kommen in eine der Isolationszellen und werden von mir mit Gulmond und Joruga versorgt, Brack legen wir in eine weitere Isolationszelle.

Die Verletzungen der anderen werden von Jylani, Mendilion und mir magisch geheilt, einzig die kleineren Verletzungen von Hecker, Famerlin, Ilhada, Tsacharan, Leomar und Goswyn werden nur noch profan versorgt. Allerdings schärfe ich allen Beteiligten ein, dass sie die nächsten Tage besonders darauf achten sollen, wie sie sich fühlen und kläre sie über die Symptome einer beginnenden Gelbsucht auf. Wie gut, dass Gari mit den Kindern nicht mehr hier ist, das wäre das reinste Chaos. Ich hoffe nur, dass die anderen zwei Isolationszellen nicht gebraucht werden, möge Peraine uns beistehen.

Abenteuer: Die Leuin in der Dunkelheit
Dieser Eintrag wurde am 11.02.2016 (12:41) verfasst und 578 mal aufgerufen.
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