Tagebuch von Zulhaminai sâla Rashid sâla Muntagonus ay Revennis
Peraine hilf!! (? Praios 997 BF)

Praios 997 BF

 

Ach Vater, warum habe ich bloß jemals den Hain verlassen. Dort hatte ich einen Sinn und konnte wirklich etwas tun. Ich bin mir nicht sicher ob ich für die Welt da draußen gemacht bin. Keines meiner Bücher konnte mich auf das vorbereiten, was ich die letzten Tage mitgemacht habe und auch das Krankenlager war kein Vergleich mit der Grausamkeit der Welt. Das einzige was mich tröstet ist, dass ich diesen Gefahren nicht allein gegenüber treten muss, sondern mir Peraine tapfere, wenn auch etwas sonderbare, Gefährten zur Seite gestellt hat.

Wir waren bereits seit einigen Tagen auf dem Weg nach Brabak. Narai.. nein Paranova und Shabra-jin leisteten mir Gesellschaft. Leider ist es mir nicht gelungen diesen Adeligen zu treffen, scheinbar bevorzugt er die Wärme und den Schutz seiner Gemächer, anstatt draußen an der rauen Seeluft zu sein. Was Shabra-jin über Adlige sagt scheint nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Allerdings versicherte mir Raidri, dass er maßlos übertreibt. Ich hoffte diese Verwirrung bald aufklären zu können, bevor ich jedoch dazu kam sahen wir eines Morgens die unheilvollen Türme der Halle der Geister zu Brabak. Es ist ein unterschied wie Tag und Nacht zu meinem wunderschönen Hain. Mir scheint ich bin meinem Ziel schon sehr nahe, ich kann mir gut vorstellen dass so ein abscheulicher Fluch aus so einer Gegend kommt.

Als wir anlegten rief uns der Kapitän zusammen, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, kam aus einer der Türen des Schiffes ein, nun ja, Mann denke ich. Ich habe ja schon viele beharrte Männer gesehen. Grade die Ärmeren meiner Patienten neigten dazu einen ausgeprägten Bartwuchs zu haben, aber dieser Mann hatte nur wenig unterschied zu einem wilden Tier. Seine Augen leuchteten bedrohlich, doch das lächeln auf seinem Gesicht gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Es stellte sich heraus, dass er sich als blinder Passagier an Bord geschlichen hat. Er musste einen guten Grund haben um freiwillig an solch einen Ort kommen zu wollen. Auf nachfrage stellte er sich als Granan vom Stamm der Lieska-Lie vor. Ein sehr schweigsamer Typ. Der Kapitän beauftragte uns damit auf ihn aufzupassen, während wir uns in der Stadt auf unsere Reise vorbereiteten. Der Magier machte sich kurz nach Betreten der Stadt daran die Einheimischen auszufragen. Ich frage mich was er damit bezweckt, aber den man soll Lernende nicht abhalten und solange er niemanden in Gefahr bringt oder belästigt, ist es nichts schlimmes, hoffe ich zumindest. Was mich momentan viel mehr verstörte war die Masse an Armen und Kranken hier. Mir scheint dass es hier keinen Tempel von Mutter Peraine gibt. Ich kann dieses Elend kaum ertragen, doch mir ist bewusst, dass ich nicht viel ausrichten kann. Aber jedes Saatkorn hat die Chance zu wachsen und somit ist jede Tat ein Schritt nach vorne. Die Zukunft einer jeden Stadt liegt in den Kindern und so versuchte ich wenigstens ein paar von ihnen Hoffnung zu schenken. Ich hoffe meine Bemühungen werden Früchte tragen.

Später traf ich meine Kameraden dann am Schiff wieder. Ein Wunder dass der Maraskaner sich von seiner Fragerei losreißen konnte. Paranova hatte eine Unmenge an kostbaren Stoffen gekauft. Von dem Geld hätte man den Kranken soviel Medizin kaufen können. Aber Sie hat mir versprochen dass sie Kleider für die Armen machen will. Ich werde ihr wenn sie fertig ist beim Austeilen helfen. Das war wirklich ein sehr guter Gedanke von ihr.

Abends fanden wir uns in einer Taverne ein und kaum als wir uns an den Tisch setzten, stürmte ein halb verhungerter Mann herein. Ich habe noch nie einen Menschen so viel auf einmal essen sehen. Ich wollte schauen wie es ihm geht, aber wer soviel essen kann, dem kann es nicht so schlecht gehen. Er brauchte nur Nahrung und etwas Ruhe. Den Ruhe-teil schienen meine Gefährten oder sollte ich sagen gewisse Magier, nicht so ganz zu verstehen. Ich muss definitiv eine effektivere Methode geben um ihn still zu bekommen und als ob einer schon nicht reicht um die Neugier von Shabra-jin anzufachen, spazierte in dem Moment noch ein junger etwas hochnäsiger Mann herein und setzte sich zu uns an den Tisch. Etwas seltsame Manieren muss ich sagen, aber immerhin stellte er sich sofort vor, sein Name ist Oswin von Larinow und scheinbar handelt es sich hier um den mysteriösen Adligen. Leider muss ich sagen dass der erste Eindruck nicht unbedingt der Beste war, aber vielleicht hat er auch nur versucht seine Nervosität zu überdecken. Leider bin ich wieder nicht richtig dazu gekommen mit ihm in ruhe zu reden, da er eine sehr angeregte Diskussion mit Paranova angefangen hat. Ich wünschte ich hätte mehr davon verstanden, aber ich musste aufpassen dass unser Halbverhungerte sich nicht verschluckte. Sein Name war im übrigen Han-Haepi, zumindest glaube ich das, er war nicht ganz so einfach zu verstehen durch das Kauen hinweg. Ich habe ihn erstmal ins Bett geschickt und eigentlich dachte ich das dass genug Aufregung für einen Tag gewesen wäre, aber da habe ich mich schwer getäuscht. Mitten in der Nacht hörte ich lautes rufen vor meiner Tür. Schnell weckte ich Paranova und zusammen schlichen wir uns aus der Tür um zu schauen was im Wirtshaus los war. Im Flur wurden wir begrüßt von dem Anblick schwer verwundeter. Manche erkannte ich noch als Matrosen unseres Schiffes. Unsere Männlichen Begleiter standen bereits im Flur und diskutierten was sie tun wollten. Ich schnappte mir meine Tasche und fing an den ersten zu verbinden aber es waren einfach zu viele. Am ende konnte ich 6 Leute retten und als ich mich auf den Weg nach unten machte erwartete mich ein noch viel verstörender Anblick. In einer Ecke war ein großer Wolf der sich an den Leichen labte, während unser Magier vor einem gefesselten Mann stand und der junge Adlige, scheinbar gerade erst dazugekommen, den Gefangenen befragte. Ich erinnere mich nicht mehr an viele Details, da der Anblick mich für einen Moment lähmte, aber wie sich herausstellte wurden wir von Echsen und Menschen angegriffen, die des Kelch wollten den wir bei uns tragen. Wo bin ich hier nur rein geraten, eigentlich wollte ich doch nur eine Heilung für meinen Tempel finden.

Am nächsten Tag machten wir uns endlich auf den Weg. Auch wenn das nicht so einfach war. Scheinbar wollten uns die anderen Zurücklassen, da wir zu unerfahren sind. Es ist mir egal wie unerfahren ich bin aber ich kann doch nicht einfach hier warten. Glücklicherweise ging es den anderen genauso und offenbar hatte auch der Echsenexperte die gleiche Meinung. Er erklärte uns, dass er uns den echten Kelch mitgeben wird, da wir noch unbekannt sind und keiner vermutet dass wir dieses kostbare gut mit uns tragen. Das soll mir alles recht sein, wenn ich endlich zu diesem Tempel komme. Sobald wir in der Stadt angekommen sind werde ich mich auf die Suche nach diesem Tempel des V'sar machen, hoffentlich schaffe ich das alles noch rechtzeitig.

Der Weg durch den Dschungel war beschwerlich, auch wenn Shabra-jin den Eindruck machte, dass er gerade einen Spaziergang durch meinen geliebten Hain machen würde. Ich frage mich wie die Dschungel auf Maraskan aussehen. Vielleicht werde ich irgendwann einmal die Gelegenheit bekommen dorthin zu gehen. Als wir die Stadt schon von weitem sahen viel plötzlich etwas vom Himmel. Zu meiner Verwunderung handelte es sich um einen Zwerg. Also ich weiß ja nicht sonderlich viel über Zwerge, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht einfach vom Himmel fallen, allerdings war seine Erklärung warum er hier war auch nicht sonderlich einleuchtender. Er war wohl im Kampf mit einem Drachen, der ihn dann hier abgeworfen hatte, armer Kerl, aber er hat sich relativ schnell wieder aufgerafft und sich unserer, mittlerweile etwas seltsamen, Gruppe angeschossen.

Nun waren wir also endlich am Ziel unserer Reise. Es sieht genauso aus wie es der Experte es mir beschrieben hatte und ich überlegte ob es den Gegenfluch nicht vielleicht doch in einem Buch gab. Nach kurzem Fragen, fanden wir auch schnell die beiden Tempel die uns interessierte, sie standen genau nebeneinander und hätten unterschiedlicher nicht sein gekonnt. Der erste hatte einen Goldenen Drachen an der spitze und leuchtete im Sonnenlicht, wobei der andere aus dunklem Stein gehauen war und alles andere als einen Einladenden Eindruck machte. Ich frage mich immer noch warum dieser Forscher ausgerechnet diesen Tempel betreten wollte. Meine Begleiter machten sich sofort auf den Weg zum goldenen Tempel des Ppyrr, immerhin hatten sie ihre Aufgabe mit diesem Kelch. Was sollte ich nun tun? Wenn ich in diesen Tempel mitgehe weiß ich nicht wie lange das dauern wird und immerhin muss ich auch noch in den anderen Tempel. Jede Minute die ich hier verschwende mussten unschuldige Menschen leiden und ich hatte immer noch keine Nachricht bekommen, wie es meinem Vater ging. Vielleicht war er auch schon erkrankt. Aber ich konnte auch nicht meine Kameraden einfach allein lassen. Oswin versicherte mir, dass er mich begleiten würde sobald die Gefahr der Kelche gebannt ist, scheinbar ist er doch nicht so schlecht wie ich zuerst an nahm. Schweren Herzens begleitete ich also den Rest der Gruppe die Stufen empor und ich bin mir immer noch nicht sicher ob das so eine gute Idee war, denn kaum hatten wir den Tempel betreten öffnete sich eine Falltür und wir landeten in einem Gefängnis und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, fand Shabra-jin zwar einen Geheimgang, der uns aber in einen Raum mit einem Monster führte. Hier ging alles einfach zu schnell. Nacheinander betraten wir den Raum in dem sich ein bleicher Achaz ohne Schwanz befand. Sofort machten sich meine Kameraden daran das Wesen zu bekämpfen. Selbst Paranova fing an mit einem Stock zu reden, der sich danach in die Luft begab und ebenfalls das Monster Angriff. Mir scheint sie ist etwas mehr als nur eine einfache Schneiderin. Wenn das hier überstanden ist, muss ich sie unbedingt fragen. Aber momentan hatten wir ganz andere Probleme. Nach einer Weile fiel mir ein was der Experte mir über Echsengötter erklärt hatte. Hier handelte es sich scheinbar um einen von V'sar verfluchten. Er muss etwas sehr schreckliches getan haben um seinen Schwanz zu verlieren und von V'sar zu einem Vampir gemacht worden zu sein. Doch auch wenn ich dies wusste konnte ich doch nichts tun um meinen Begleitern zu helfen. Ich sah nur wie einer nach dem anderen von diesem schier unbesiegbaren Monster verletzt wurden und ich konnte ihnen nicht helfen. Wenn ich das ganze hier überstehe, verspreche ich meine Lektionen im Stabkampf ernster zu nehmen. Doch Peraine hat mich mit wahrlich mutigen Kameraden gesegnet, die es doch schafften das Monster zu besiegen. Nun werde ich mein bestes geben um sie wieder zusammen zu flicken. Etwas sagt mir, dass das Schlimmste noch nicht vorbei ist.

Dieser Eintrag wurde am 16.05.2013 (22:18) verfasst und 890 mal aufgerufen.
Kommentare:
Ah danke :) Hab ich geändert.
Skrajana
287
Geschrieben:
16.05.2013 (22:18)
TaintedMirror
264
Geschrieben:
16.05.2013 (14:56)

Wir hatten Rahja 996 gestartet und haben mittlerweile Praios 997

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