Tagebuch von Anjon Belletor von Gareth
von den Vorbereitungen zur Entscheidungsschlacht um Gareth

Die Rückreise von dem, was dereinst als Wehrheim bezeichnet wurde, nach Gareth stand an. Es gab hier nichts mehr, was zu tun wäre. Das geborstene Schwert der Könige von Garetien und der heilige Rondrakamm von Rondrasil Löwenbrandt mussten zurückgebracht werden. Ausserdem musste Gareth auf die Ankunft dieses fliegenden Felsbrockens vorbereitet werden. Es wurden umherstreunende Pferde eingefangen, auf denen wir gen Praios ritten. Kurz hinter Wehrheim an der Fährstation über den Dergel, ward eine größere Ansammlung an verängstigten Menschen. Diese konnten nicht über den Dergel setzen, da das Fährboot am anderen Ufer war, jedoch fehlte von den Fährleuten jedwede Spur. Ich versuchte, auf die Menge einzuwirken und zeigte Ihnen die mitgeführten karmalen Waffen, um sie wieder zu ermutigen, doch verfehlten meine Worte leider die Wirkung. Mein Gefährte Sahin erkannte unter den Wartenden einen alten Gefährten seinerseits, den Obristen Firngrim. Für die in den Künsten des Schwimmens bewanderten Damen Cankunaku und Jurga ward es ein Kinderspiel, das herrenlose Boot wieder an unser Ufer zu bringen. So setzten wir also mit den Pferden über den Dergel und ritten dann nach Gareth. Auf den Weg dorthin warnten wir die Ortschaften vor dem, was da kam, insbesondere das untote Gezücht am Boden, und trugen ihnen an, in Gareth Schutz zu suchen. Wir erreichten dann nach schier endlosem Reiten ermattet und verdreckt die Stadt, die es nun zu verteidigen galt. Vor dem Tor wartete eine Vielzahl an Verzweifelten und baten um Einlass. Es war allerdings Eile geboten, so ritt ich zu der Stadtwache und wies mich aus als der, der ich war und wir wurden durchgelassen.

Ich suchte als erstes zusammen mit dem Krieger Sahin die neue Residenz auf, um ihrer Kaiserlichen Majestät die traurige Kunde aus Wehrheim persönlich zu überbringen. So wurden wir nach kurzer Erläuterung unseres Anliegens und Vorzeigens von Hagrondriars auch bald vorgelassen und ich übergab das geborstene Schwert Hagrondriar Ihrer Kaiserlichen Majestät persönlich. Anschliessend berichteten wir über das Verschwinden Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Rohajas in einer Sturmboe. Ihre Kaiserliche Majestät machte eine Bemerkung, welche den Schluss nahe legte, dass Ihre Königliche Hoheit in anderen Umständen war und ein ungeborenes Leben unter ihrem Herzen trug. Rondra sei Ihren Seelen gnädig, denn Ihre Königliche Majestät fiel tapfer und ohne Furcht vor dem Feind. Dann legte ich unsere Beobachtungen und Erlebnisse auf der fliegenden Festung dar, insbesondere die Anweisungen, die uns der Verräter Leonardo der Mechanikus gab. Ihre Kaiserliche Majestät kam mit uns überein, dass es wohl das Beste sein, zu versuchen, diesen Gesellen Nestel zu finden. Ihre Kaiserliche Majestät ward zu gütig und gab uns eine Haus unweit der alten Residenz, in dem wir unser Lager aufschlagen konnten. Ausserdem wollte Sie am nächsten Morgen am Zwölfgötterplatz zu den Menschen sprechen und berief den "Rat der Helden" ein, welcher die Verteidigung von Gareth organisieren sollte und trug uns auf, diesem beizuwohnen. Was für eine Ehre. Es machte mich auch in diesen dunklen Stunden Stolz, unter dem Siegel der Häuser Adersin und Belletor meinen Teil für den Greifenthron beitragen zu dürfen. Tod dem Reichsverräter Galotta.

Ihre Kaiserliche Majestät entlies uns und wir suchten unsere Gefährten und unterrichteten sie über die Geschehnisse. Völlig erschöpft fiel ich ins Bett. Der nächste Tag begann mit einer ausgiebigen Körperpflege beim Barbier und Bader. Bei den Göttern, wie habe ich es vermisst. Die gute Badersdame musste schon sehr lange schruppen, bis sich die Mischung aus Dreck und Körperschweis wieder löste. Die Dame hoffte auf ein paar zusätzliche Dukaten für rahjagefällige Dienstleistungen, doch waren meine Gedanken bei einer anderen Dame, Tareka Rebakken. Während ich im Zuber lag, machte ich mir einen Plan für den heutigen Tag. Erst musste Meister Adersin über die Geschehnisse unterrichtet werden, anschliessend auch meine Familie. Dann musste meine Ausrüstung grundgereinigt werden und dann musste Gatz gefunden werden. Der Familie Rebakken werde ich meine Absicht antragen, Tareka zu meinem Eheweib zu nehmen. Anschliessend musste die Verteidung der Stadt Gareth vorbereitet werden. In dieser Reihenfolge ging ich es dann an.

Ich werde nun eine nicht-zeitgetreue Zusammenfassung der Geschehnisse während der Kriegsvorbereitung geben.

Der Herr Nestel war einer der Tobrier, die während der Diebstähle beim kaiserlichen Frühjahrsturnier von mir gefasst wurden. Der Scharlachkappentanz hatte seine Spuren an ihm hinterlassen. Doch konnten Fringlas und Jurga durch Einbinden eines kompetenen Magus eine Heilung herbeiführen und der Herr Nestel unterstüzte uns. Er verwies uns auf das Lagerhaus 42, dort war ein "Luftschiff" eingelagert, welches von der Mechanikergilde zusammengebaut und flugfähig gemacht wurde.

Der Herr Sahin wollte seinen Nachlass regeln, ich unterstütze ihn durch einen tulamidischen Schreiber aus dem Kontor meines Vaters. Dieser hatte übrigens meinen Rat befolgt und Tobrier eingestellt. Leider hatte er altgediente Arbeiter dafür entlassen. Aber auch dies konnte ich mit Hilfe des Herrn Sahin wieder regeln.

Der Obrist Firngrimm kümmerte sich nach einiger Überzeugungsarbeit beim Museumsdirektor darum, dass ein riesiges Katapult namens "Ogerlöffel" zur Verteidigung an die Stadtmauer geschafft und mit Hilfe der Zwerge von Hochkönig Albrax schussbereit gemacht wurde. Dieses Ding verschoss riesige Steinquader.

Ich fand Gatz im Südquartier, dort hatte er sich der Bürgerwehr angeschlossen und unterrichtete den Umgang mit dem Kurzbogen. Was für ein zäher Hund. Er hat auch die Greifenfedern zu dem Gelehrten Thyro Brache gebracht, welcher nun Waffenbalsam zur Verteigung der Stadt braute. Ausserdem hatte er meinen Brief an Tareka Rebakken abgegeben. Ich dankte ihm dafür. Nachdem wir diese Sache mit Galotta geregelt haben, werde ich mit ihm nochmal sprechen, denn solche Leute wie ihn kann ich ihn meiner Schwertschule brauchen.

Die Familien Belletor und Rebakken erklärten sich mit der Eheschliessung einverstanden. Die Familie Belletor musste nicht groß überzeugt werden, Vater erkannte sofort die Gunst des Phex und ward ob der Einheiratung in eine der erfolgreichsten Schneidereien Aventuriens gar nicht mehr zu bremsen. Die Familie Rebakken ward skeptischer, insbesondere der Vater von Tarekka. Die von mir für 30 Goldene erworbene Kette schien bei ihm wenig Eindruck zu hinterlassen. Er störte sich an meinem bisherigen unsteten Lebenswandel. Daher berichtete ich der ganzen Familie von den Hintergründen meiner bisherigen Taten und Wanderschaften. Ausserdem erläuterte ich meine Absicht, eine eigene Schwertschule zu eröffnen und dabei natürlich die Dienste der Schneiderei Rebakken zu beanspruchen. Das überzeugte ihn dann und auch die Familie Rebakken gab Ihr Einverständnis.

Nach der ersten Sitzung des Rats der Helden bat ich Ihre kaiserliche Majestät um eine private Unterredung. Ich berichtete Ihr von der Abmachung mit dem Herrn Baron Dexter Nemrodt und fragte, ob Sie mir als Dank für meine Tagen den Titel eines Reichsbarons gewähren würde, denn die Verwaltung eines Lehens wird mir nicht möglich sein. Sie willigte ein.

Die Hochgeweihte des Rondratempels zu Gareth bedankte sich bei mir für die Rückführung des Rondrakamms und ich gewährte mir einen Wunsch als Belohnung.

Abenteuer: Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken
Dieser Eintrag wurde am 23.03.2016 (15:57) verfasst und 737 mal aufgerufen.
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