Tagebuch von Nuri Shahin
Angriff !!!

Die fliegende Festung wird bald hier sein, oh Herr!

Nach dem Frühstück und einer kurzen Besprechung trennten wir uns, um das Notwendige noch zu erledigen. Ich ging zum Platz vor der "Alten Residenz" um den Aufmarsch der Rechtgläubigen zu begleiten. Herr, es steht noch schlimmer um die Unseren als ich es mir vorzustellen wagte. Ein zerlumpter Haufen von rd. 300 Elenden sammelte sich vor der Tribüne auf dem Platz. Sie sahen aus, als würde Ihr Alltag aus Schmutz und Armseeligkeit bestehen. Nur an dem Leuchten in Ihren Augen und den stolzen Gesichtern, selbst der Kinder, könnte man Ihren Willen ersehen, für unsere Sache Ihren Beitrag zu leisten. 

Der Hauptmann der Panthergarde kam alsbald um die Rastuhlswehr zu vereidigen. Dieser Sohn einer Unwissenden wollte, das die Rechtgläubigen sich auf die zwölf Götzen vereidigen lassen. Zum Glück war ich zugegen um einzugreifen, ansonsten wären wohl 300 Seelen weniger zur Verteidigung Gareths zur Verfügung gestanden. Nachdem Sie sich auf Dich, den Alleinen, vereidigen hatten lassen, erwählte ich einen alten Veteran zu Ihrem Anführer und wurde mit Ihms zum Auftragsempfang nochmals beim Hauptmann vorstellig. Waffen, so teilte der Hauptmann mit, gäbe es in der ganzen Stadt keine mehr zu verteilen, so dass sich die Unseren wohl mit Fackeln, Forken, Klauen und Zähnen Ihrer Haut erwehren müssen. Nun gut, es wird zum Ruhm der Rastuhlgläubigen in dieser Stadt beitragen, wenn wir den an uns gestellten Auftrag dennoch erfüllen. So Du willst, Oh Einziger!

Nach der Vereidigung fand ich mich mit meinen Gefährten zum letzten Ratschluss vor dem Angriff Gallotas ein. Die Halle war wie immer mit allen Größen des Reichs besetzt. Gleich zu Beginn verlass die Kaiserin einen Brief. Der Bürgermeister, dieser Sohn von tausend Vätern, dieser Sohn eines räudigen Wüstenfuchses, er hat sich Gallota angedient, ihn als Kaiser bezeichnet und ihm die Auslieferung seiner Feinde versprochen. Die Kaiserin lies ihn nur inhaftieren! Ich hätte ihn bis über die Schultern in die Erde eingegraben und seinen Kopf mit Honig beschmiert, so dass ihn das Ungeziefer ganz langsam für seinen Verrat büßen lässt. Leider herrschen hier diesbezüglich scheinbar andere Sitten.

Wir legten unseren Plan noch einmal im Detail dar und baten um ausreichend Unterstützung, welche uns auch zugesichert wurde. Zum Glück konnten wir die Praiosdiener aus unseren kleinen Gefechtstruppe heraushalten. Das kann Jurga, Fringlas und mir nur recht sein. Die mögen uns sowieso nicht. Wir vereinbarten uns am Lagerschuppen "Zum bissigen Hund" und gingen unserer Wege um noch einige Dinge zu erledigen. Der Hauptmann der Wache teilte uns seine beiden besten Männer für unsere Mission zu. Mit Ihnen im Schlepptau zogen wir los. Vorher ging ich nocheinmal in die Halle zurück um die Karte der fliegenden Festung an mich zu nehmen. Einen dort stehenden alten Krieger bat ich darum, dies Herrn Störebrand auszurichten. Der Krieger war sehr freundlich und zuvorkommend. Später erfuhr ich von Anjon, dass ich die Ehre hatte mit dem wohl besten Schwertkämpfer des Reichs das Wort gewechselt zu haben. Möge er die Schlacht überleben und den Feind schmerzhafte Verluste zufügen, oh Herr. Deine Kraft mit ihm!

Am Lagerhaus angekommen, brachten wir das Gefährt in Gang, mit dem wir zur Festung fliegen wollten. Herr, das ist nun die dritte, nein vierte unterschiedliche Art zu fliegen. Lass es gelingen. Ein Sack hängt an dem Schiff der scheinbar mit erhitzter Luft aufgeblasen wird. Ich kann mir nur vorstellen, dass der warme Dunst nach oben steigt, wie die flierende Luft über einem Wasserloch, und so das Gefährt vom Boden hebt. Durch die Kraft unserer Beine wird ein weiterer Luftstrom erzeugt, der uns vorwärts bewegt. Ich bin sehr aufgeregt ob dieser neuen Art zu fliegen, oh Erfindungsreicher! Anjon versuchte zwischenzeitlich mit seinem Schwert die Greifen zur Unterstützung zu rufen. Allerdings scheinen diese von dort wo sie derzeit sind doch etwas Zeit zu benötigen um zu uns zu gelangen. Wir beschlossen deshalb ein wenig zu warten, mussten unseren Beschluss aber wieder rückgängig machen, als die mittlerweile angelangte Festung Gallotas diese fliegenden Steinwesen zu tausenden ausspie, die flankiert von rießigen Stein werfenden Vöglen den Angriff auf Gareth begannen. Um nicht zwischen Ihnen aufsteigen zu müssen, starteten wir sogleich begleitet von diesem schwarz gewandeten Atherion, der auf seinem Teppich neben uns herflog. Bald werde ich ein richtiger Experte was die Fortbewegung in der Luft betrifft. Fehlt nur noch einmal auf einem solchen fliegenden Teppich mitreisen zu dürfen!

Wir waren gerade über die Angriffshöhe von Gallotas Horden aufgestiegen, als sich mir meine Nackenhaare stellten. Atherion meinte, dass sehr viele unsichtbare Spiondämonen unterwegs seien. In dem Wissen, entdeckt worden zu sein, harrten wir dem Angriff, durch was auch immer. Lange mussten wir nicht warten bis uns ein meherer Schritt langer Schlangendämon angriff. Ein Karakil, so nannte ihn Atherion glaube ich. Erstaunlicherweise konnten meine Gefährten das Vieh relativ schnell unschädlich machen, was zum Einen sicherlich daran lag, das er mitten durch uns hindurchflog und deshalb jeder einmal draufhauen durfte, zum Anderen setzten ihn gerade die Streiche von Anjon ziemlich zu. Ich glaube diese Biester mögen sein Schwert nicht besonders. Auch glaube ich, dass dieses Vieh nicht gerade die hellste Lampe im Zelt des einsamen Nomaden war, oh Herr, nicht auszudenken wenn das Biest direkt in den Luftsack geflogen wäre!

 

Dieser Eintrag wurde am 6.04.2016 (13:15) verfasst und 816 mal aufgerufen.
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