Es war einmal am Anfang der Zeit der Götter , da verliebte sich Phex in die schönste der Schönen unter den 12.
Ihre Anmut , ihre Leidenschaft und vor allem die Liebe zu den Menschen raubten ihm fast den Verstand. Und so beschlossen der Herr aller Diebe Rahja ihr Herz zu stehlen. Doch er wäre nicht der Listige, wenn es ihm darum ginge es sich zu nehmen. Vielmehr wollte er die Sinnliche so bezirzen , dass sie ihm ihr Herz schenke. Ein Handel nach Phex Sinne - ihr Herz gegen das seine.
Doch Rahja die Sinnliche , die Schenkerin, der Liebe und Leidenschaft , erkannte die Absichten des Listigen. Dieser unmanierliche Schelm hatte keinen Reiz für sie.
Der starke Arm des Ingerimm hatte ein Feuer in ihr erweckt. Und wollte er sich früher auch ihren Reihen hingeben , so blickte er nun nicht einmal von seinen Schmiedefeuer auf. Minute um Minute , Stunde um Stunde, Jahr um Jahr schmiedete er ihr ehernen Schmuck. Er schuf solche Massen , dass Rahjas Liebeszimmer fast barsten.
Auch das wankende Gemüt des Efferd oder Rondras Panzer konnten die Lust in Rahja entfachen, doch diese fochten miteinander wütende Liebesschlachten.
Doch warum schmiedete Ingerimm ohne Unterlass. Und wie hatten Kampf und Ungewetter in heißer Vereinigung zusammen gefunden? Wer gab ihnen den nutzlosen Rat?
Hat etwa Phex der Listige das arrangiert? Nun zuzutrauen wär's ihm wohl, dem Unterhändler, Fuchs , ach dem verwerflichen Lump.
Und doch, warum ging er ihr - der Leidenschaft höchst selbst - nicht mehr aus dem Kopf? Nichts nützliches tat er doch in Alveran. Hat nur im Sinn was ihm gefällt - bricht das ewge Wort des Praios und tanzt Boron in der Nase rum. Und doch hatte sich der Flinke in ihr Herz gestohlen und ließ es höher schlagen.
Und just in dem Moment als Rahja in Leidenschaft für den Listigen entflammte, trat dieser aus dem Schatten ihrer Kammer und sprach :
"Mir scheint mein Spiel ist aufgegangen. Mein bärtig Bruder in der Lohe ist gebunden, verkuppelt hab ich Donnerschlag und Sturm. Der kostbarste Schatz ich Alveran soll nun allein der meine sein. Und -meine Liebe - sage nicht ich hätte mir dein Herz gestohlen oder benebelt deinen Sinn. Nein, nur geweckt hab ich, was deine Lust schon lang gewusst. Dass du mich willst , doch nicht obwohl ein Dieb ich bin , nein , grade weil ich 's bin und dies dich lockt. Doch auch die Menschen liebst du so wie ich , drum soll mein Samen heute Nacht fruchtbar sein und einen Sohn dir schenken. Aves wollen wir ihn nennen und auf Reisen soll er stets die Menschenkinder hüten und ihnen Neues über Neues bescheren. "
Und so vereinigten sich Witz und Leidenschaft und brachten uns die Reiselust.