Praios 997 BF
Zu Beginn meiner Reise konnte ich noch nicht ahnen dass dieses Abenteuer meine Sicht auf die Welt und mich selbst so verändern würde. Noch bin ich mir nicht sicher ob ich über diese Änderungen froh sein sollte. Sicherlich habe ich Dinge gesehen die ich lieber nicht hätte sehen wollen und Verhalten von Menschen, welches ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Nun frage ich mich ob es meine eigene Ignoranz ist welche mich davon abhält solch Dinge zu verstehen. Während ich nun also im Schatten meines liebsten Pfirsichbaumes sitze, sehe ich die letzten Ereignisse an mir vorbeiziehen.
Wir hatten es also geschafft 5 der 7 Kelche zu finden und wussten, dass wir uns dem Dämon stellen müssen. Vorher fanden wir jedoch noch einen Spiegel. Ich habe Shabra-jin schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ihn seine unersättliche Neugier irgendwann nochmal teuer zu stehen kommen wird und so kam es auch. Er blickte in den Spiegel und erstarrte. Nach kurzer Überprüfung, konnte ich zumindest sicherstellen, dass er nicht tot war, allerdings war er momentan auch nicht sonderlich Hilfreich. Ein durchaus schlechter Zeitpunkt, wenn man bedenkt, dass wir gleich einem Dämon gegenüber stehen würde. Doch es half nichts, also machten wir uns auch so auf den Weg. Als wir ihn endlich gefunden hatten sollte ich feststellen, dass ich mich in Oswin doch getäuscht hatte, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte wie sehr, den obwohl er Dämon wiederholt versuchte, mit uns zu reden, attackierte Oswin ihn ohne auch nur einen Moment nachzudenken, was zur Folge hatte, dass nicht nur er sondern auch Granan verletzt wurden. Als wenn es nicht schon schlimm genug ist, dass sein unüberlegtes Verhalten ihn selbst in Gefahr bringt, bringt er auch noch die Leute in Gefahr, die er eigentlich als Kameraden ansehen sollte. Seine Beteuerungen, dass es als Adliger seine Aufgabe ist die ihm unterstellten zu beschützen, haben sich bis jetzt noch nicht bestätigt. Doch immerhin hielt auch er irgendwann inne und so konnte uns der Dämon mitteilen, dass er nicht gegen uns kämpfen will. Außerdem bot er uns an uns zu helfen, aber das kommt nicht in Frage. Eher sterbe ich als die Hilfe eine Dämonen anzunehmen. Allerdings freue ich mich, dass wir die Begegnung relativ gut überstanden haben.
In der Kammer fanden wir zwar keinen der Kelche aber immerhin die Freundin des Gorillas. Wie sich herausstellte ist sie auch die Person, nach der Paranova gesucht hat. Sie war ziemlich schlecht zurecht, aber mit ein paar Maßnahmen, konnte ich zumindest sicherstellen, dass sie überleben würde. Ihr Körper zeigte sichtbare Folgen von Dehydration und Misshandlungen. Sobald wir wieder in Sicherheit sind werde ich sie zur Langzeitbehandlung an einen lokalen Medikus überweisen.
So machten wir uns also weiter auf in den nächsten Raum. Es gibt Theorien, dass der Mensch ein lernfähiges Wesen ist und besonders gut aus Erfahrungen lernt. Offensichtlich trifft dies nicht auf Adelige zu und so trat Oswin einfach dir Tür zum nächsten Raum ein. Dort fanden wir einen weiteren Maru vor, der in dem mit Schwarz dekorierten Raum vor einer Statue des Gottes Kr'thon'Chh kniete. Ich muss sagen, dass mich die Farbwahl des Raumes verwunderte. (Normalerweise hätte ich Schwarz eher mit V'sar in Verbindung gebracht. Wenn ich mich richtig entsinne wird Kr'thon'Chh eher die Farbe Dunkelrot zugeteilt.) Wir hatten den Maru offensichtlich in seinem Gebet unterbrochen, allerdings kann der Kampf der Folgte für ihn wohl auch als eine Art Opfer angesehen werden. Mir ist diese ganze Gewalteinwirkung eigentlich zuwider, doch jeder hat das Recht sich zu verteidigen. Doch als der Maru schon schwer verletzt auf dem Boden lag und um Gnade gefleht hat, geschah das undenkbare. Sofort sagte ich, dass wir sein Leben natürlich verschonen würden. Ich dachte immer dass dies selbstverständlich ist, zumal wir uns hier immer noch in einem Gebetsraum befinden und ein gewisses Maß an Respekt vor anderen Kulturen selbstverständlich sein sollte. Doch kaum hatte ich die Worte gesprochen, Schlug der Adlige mit voller Wucht auf den Verletzten ein und tötete ihn. Ich war vor Schock wie gelähmt und nahm nur am Rande war, wie Granan seinen Bogen auf ihn Richtete und ein Pfeil von der Sehne schnellte. Ein Teil in mir, der wohl größer war als ich zugeben möchte, wünschte sich, dass der Pfeil sein Ziel traf, doch scheinbar hatte Oswin mehr Glück als Verstand, denn er schaffte es im letzten Moment auszuweichen. Da ich dem Maru nicht mehr helfen konnte, beschloss ich ihn zumindest mit einem der Tücher zu bedecken und so machten wir uns weiter auf die Suche.
Die anschließenden Ereignisse geschahen alle ziemlich schnell. Wir fanden einen Raum in dem der Geist eines Magiers schwebte. Er schien uns kaum wahrzunehmen doch mithilfe von Paranovas reizen bekamen wir doch seine Aufmerksamkeit. Erstaunlich dass Männer selbst in diesem Stadium so leicht zu beeinflussen sind. Er teilte uns mit, wo sich die rechtlichen Kelche befanden und gab Shabra-jin eine Sanduhr mit der man kurz die Zeit anhalten konnte. Einer war bei dem Priester den wir in einem unser vorherigen Aktionen verletzt hatte. Glücklicherweise konnte ich Han-Haepi und Granan davon überzeugen ihn am Leben zu lassen und so ergatterten wir den 6. Kelch. Nur noch einer trennte uns von unserem Ziel. Doch dieser wurde von einem weiteren Dämon bewacht. Ein sehr furchtbarer Geselle, in Form einer riesigen Schlange. Granan und Oswin waren gegangen um sich ihm zu stellen und plötzlich kam Granan zurück um uns zu berichten, dass der Dämon ihn verfolgte. Schnell bemerkte ich die Abwesenheit von Oswin und wir fanden ihn auf dem Boden liegend und schreiend, er muss beim Laufen unglücklich aufgekommen sein und sich die Sehne gerissen haben. Wir brachten ihn in den Raum des Magiers in dem wir sicher waren. Dort fing ich sofort an Oswin zu behandeln. Auch wenn er sich so furchtbar verhalten hatte, konnte ich ihn nicht einfach liegen lassen. Also sagte ich Hardoral, dass er Oswin festhalten sollte und stopfte ihm ein Stück Stoff in den Mund, damit er sich nicht aus versehen die Zunge ab biss. Glücklicherweise verlor er kurz nach beginn der Operation das Bewusstsein. Es gibt nur wenig Männer die solch eine Behandlung ohne schreien überstehen, aber ohnmächtig werden normalerweise nur die Frauen und schwächeren. Aber ich nähte die Sehne schnell und verschloss die Wunde mithilfe Mutter Peraines. Ich bin mir nicht ganz sicher, was in der Zwischenzeit passierte, doch als ich fertig war stand Paranova neben mir und berichtete, dass wir Hilfe von einem seltsamen Wesen bekommen würden und uns sofort auf den Weg zu dem Ort machen sollten an dem das Feuer war. Unglücklicher weise führte der Weg durch einen Gebetsraum, in dem sich außer vielen Gläubigen auch Wächter und Dämonen befanden. Doch wir hatten ja immer noch die Sanduhr und mit ihrer Hilfe fanden wir den Weg die Treppen hoch und einen Schacht nach oben, der uns zu einem Kamin mit den Feuer führte. Als wir oben waren, hatte Shabra-jin bereits die Kelche zurückgesendet. Also machten wir uns auf den Weg raus. Endlich waren wir wieder an der Frischen Luft. Doch am Ende der Pyramide wartete bereits die nächste Überraschung auf uns. Liskom von Fasar, einer der 3 führenden Echsenexperten, wartete auf uns und wollte die Kelche haben, doch nachdem wir berichteten, dass wir sie bereits zurückgesendet hatten, ging er wieder. Wir hatten es also geschafft. Zumindest hatte der Rest meiner Gruppe ihren Auftrag erfüllt. Auf mich wartete immer noch der nächste Tempel und ich muss sagen, dass ich mich nicht all zu darauf freute. Als ich also meine Schritte in Richtung des schwarzen Tempels lenkte, fragte mich der Adelige, wohin ich wollte. Ich muss sagen, dass ich erstaunt bin wie schnell er sein Versprechen, dass er mir vor kurzer Zeit gab, vergessen hatte. Wenigstens war auf den Rest meiner Gruppe verlass und wir konnten den Tempel ohne große Schwierigkeiten bezwingen und durch das unterirdische Höllensystem die Überreste des Verfluchten zurückbringen und ordentlich beerdigen. Dadurch dürfte der Fluch gebrochen sein und ich kann es kaum erwarten nach Hause zu kehren.
So machten wir uns auf den Weg raus aus der Stadt und wurden von der Gruppe Raikoriums überrascht. Scheinbar waren auch sie in einen Kampf geraten. Zusammen kehrten wir nach Brabak zurück und bevor wir uns trennten, lud er uns auf ein sogenanntes Turnier in Gareth ein. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich da soll, aber alle anderen waren scheinbar von der Idee sehr angetan.
Shabra-jin organisierte mir einen Transport nach Hause.
Ich hatte es so vermisst. Das strahlende saftige Grün meines geliebten Haines. Mein Vater begrüßte mich. Es ist gut daheim zu sein. Nun sitze ich also hier und überlege was ich als nächstes Tun sollte. Das Turnier war erst in einem Jahr. Ich wollte schon immer mal die Quelle in Ilsur besuchen. Es würde wohl auch nicht Schaden den Stabkampf etwas ernster zu nehmen. Außerdem werde ich wohl Paranova in Zorgan besuchen gehen. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich nächstes Jahr nach Gareth gegen will. Nach meinem Ausflug nach Brabak habe ich verstanden, dass es soviel Orte gibt, die Hilfe brauchen, da erscheint es mir nicht recht, sich auf einem Turnier zu amüsieren. Obwohl ich dort die anderen wiedertreffen würde. Ich bin schon neugierig, was aus Shabra-jin, Han-Haepi und Granan wird. Die Drei wollten ausgerechnet nach Al'Anfa gehen. Ich hoffe sie passen auf sich auf, zumal die drei sehr gut darin sind sich selbst in Gefahr zu bringen. Auch würde ich mich freuen Hardoral wiederzusehen, dieses mal reist er hoffentlich auf einem weniger gefährlichen Weg an. Das was mich etwas zurückhält, ist die Möglichkeit Oswin wiederzusehen. Ich bin mir nicht sicher ob ich meine negativen Gefühle ihm gegenüber ablegen kann. Es gibt also noch viele Dinge über die ich mir Gedanken machen muss. Aber wenn ich so darüber nachdenke, besteht die Chance Odelberg wieder zu begegnen. Während ich also so an diesen charmanten Mann denke, genieße ich noch etwas diese herrliche Stille und hole tief Luft. Wer weiß wie lange es noch so still bleiben wird.
haha ja da haste recht ^^ Immerhin bist du noch am Leben ;) und hoffentlich haste draus gelernt ^^
Vorher fanden wir jedoch noch einen Spiegel. Ich habe Shabra-jin schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ihn seine unersättliche Neugier irgendwann nochmal teuer zu stehen kommen wird und so kam es auch.
Irgendwann kommt mir das teuer zu stehen ? Seh ich anders.. nur weil ich wohl gerade im Gefängnis sitze und ein Jahr lang meine Strafen aufgrund meiner Neugier absitze heißt das doch noch lange nicht, dass sie mir teuer zu stehen kommt