Tagebuch von Zulhaminai sâla Rashid sâla Muntagonus ay Revennis
Unermäßliche Trauer (2. Praios 998 BF)

Es ist kaum kaum zu beschreiben, in welch unendlicher Trauer ich diese Worte schreibe. Noch vor wenigen Tagen, war ich der glücklichste Mensch der Welt und nun fühle ich mich als wenn mir mein Herz bei lebendigem Leibe entrissen wurde. Warum muss das neue Jahr nur mit solch einer Tragödie beginnen.

Wir hatten endlich die namenlosen Tage hinter uns gebracht und freuten uns auf den Beginn der Turniere. Vor einigen Tagen waren auch Hardoral (der zu meiner großen Erleichterung auf einem mehr erdgebundenen Weg angereist war) und zu meinem Leidwesen Oswin angereist. Zusammen hatten wir uns in einer Taverne zusammengefunden. Mein Liebster hatte gerade angefangen eines seiner unendlich schönen Lieder an zustimmen, als Oswin versuchte mit seiner Harfe einzustimmen. Als ich versuchte ihn mit meinem Stab daran zu hindern, verlor ich plötzlich das Gleichgewicht, doch bevor ich den Boden erreicht hatte, wurde ich von meinem Liebsten gerettet. Es ist ein wunderbares Gefühl in seinen starken Armen zu sein und hinauf in seine klaren grünen Augen zu sehen.

Anschließend gingen wir zusammen auf den Jahrmarkt um das neue Jahr zu feiern. Schnell hatte sich unsere Gruppe aufgeteilt und so konnte ich mit meinem Liebsten alleine durch das Getümmel streifen. Begeistert erzählte er, wie gerne er Raidri treffen würde und was für ein großer Bewunderer er von ihm ist. Bevor ich die Chance hatte ihm zu erzählen, dass ich sicherlich in der Lage wäre die beiden miteinander bekannt zu machen, eilte er fort um Raidri zu suchen. Leider verlor ich ihn in dem Gedränge. Wenn ich gewusst hätte was das alles für Folgen hat, hätte ich ihn nie losgelassen. Doch keiner hätte ahnen können welch ein Unglück uns befallen würde.

Ich machte mich also auf den weg zurück zur Taverne, was länger gedauert haben muss als ich dachte, denn als ich die Taverne betrat war Odilberd bereits da und sang mit wunderschöner Stimme ein neues Lied. Auch die anderen hatten den den Weg zurück gefunden und zu meinem Leidwesen hörte er auf zu singen und kam auf mich zu und umarmte mich. Er berichtete dass er zwar nicht Raidri gefunden habe, aber dafür etwas anderes sehr interessantes gesehen hatte. Was genau das war berichtete er allerdings nicht. Dafür passierte etwas noch viel viel schöneres. Er erzählte, dass er vorhabe mit seinem neuen Lied das Turnier zu gewinnen und wenn er das geschafft hatte, dann würde er mit mir den Bund der Travia eingehen!!! Ich konnte es gar nicht fassen. Alle meine Träume schienen sich zu erfüllen. Ich musste Vater so schnell wie möglich Bescheid geben, dass ich den Mann meines Lebens gefunden hatte und dass wir bald heiraten würden. Diesen Abend schwebte ich wie auf Wolken. Paranova versprach mir, mein Kleid zu nähen und ich konnte es kaum erwarten, dass die Bardenturniere endlich anfangen.

Am nächsten Tag ging es endlich los. Der Tag wurde eröffnet von einer Parade der Adeligen. Ich fragte mich warum Oswin nicht auch mit marschierte und war überrascht zu sehen dass Raidri auch unter ihnen war. Mir war nie der Gedanke gekommen, dass Raidri auch ein Adeliger war. Nun war ich vollkommen verwirrt. Doch bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte hörten wir einen Schrei aus der Menge kommen. Wir machten uns auf den Weg zu der Quelle des Tumults, doch als ich es erst nach einiger Zeit schaffte mir den Weg durch die Menge zu bahnen, zeigte sich mir ein grausamer Anblick. Unter einem Umgestürzten Wagen sah ich eine furchtbar bekannte Gestalt in einer Blutlache liegen. Sofort stürzte ich mich zu ihm hin, doch nach einem kurzem Blick wurde mir bewusst, dass ich zu spät war. Die Sonne meines Lebens war Tot. Dort lag er, seine sonst klaren und lächelnden Augen waren dumpf und leer. Seine Haut war blass und kalt. Ich wusste dass wir ihn schnell hier weg bringen mussten und so brachten wir ihn zu unserem Zelt. Ich schickte Hardoral und Oswin los um die Boronpriester zu holen und machte mich daran ihn zu untersuchen. Die Frakturen mussten wohl während dem Unfall passiert worden sein, auch wenn mich wunderte, dass die Bruchrichtung der beiden Brüche nicht in der gleichen Richtung verliefen. Der große Blutverlust stammte von einer Platzwunde am Kopf, die vermutlich beim Sturz zustande kam. Bis jetzt sah alles nach einem traurigen Unfall aus. Doch dann sah ich die Strangulierungsmale am Hals und mir wurde klar, dass jemand ihn umgebracht haben musste. Aber wer würde das tun? Mein erster Anhaltspunkt war der Knopf in seiner Hand. Er hatte einen Löwen darauf abgebildet. Meine Kameraden um mich herum waren schon schwer damit beschäftigt Theorien aufzustellen und Oswin hatte wirklich die Dreistigkeit mich zu fragen, warum ich trauern würde. Solch ein herzloser Mensch, der wiedereinmal meine Meinung zu ihm bekräftigte und am liebsten hätte ich ihn in seine Schranken gewiesen, doch ich konnte mich nicht von meinem Liebsten abwenden. Welch grausame und herzlose Macht hatte ihn nur von mir genommen?

Gemeinsam mit den Boronpriestern machte ich mich auf den Weg zu dem Tempel, um die rituelle Waschung selbst durchzuführen und bei ihm Wache zu halten. Die anderen schienen mein Verschwinden kaum zu bemerken. Während ich bei meinem Liebsten saß und mir bewusst wurde, dass ich nie wieder seine wundervolle Stimme hören würde oder von seinen starken Armen umarmt werden würde, kam Paranova zu Besuch und versuchte mich zu trösten. Doch auch wenn ich es sehr zu schätzen wusste, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich fühlte mich, als wenn ich nie wieder glücklich sein könnte. Paranova verließ mich wieder und kurz darauf erschien Shabra-jin mit einem großen Teddybären. Das konnte mir tatsächlich ein kurzes lächeln entlocken. Er berichtete mir, dass die anderen zusahen, wie Oswin bei dem Turnier teilnahm. Immerhin schien es meinen Kameraden gut zu gehen, auch wenn mir das einen weiteren Stich versetzte. Danach wollte ich in meiner Trauer alleine sein. Die anderen würden abends auf des großen Tanz gehen. Zu meiner Überraschung kam Shabra-jin abends zu mir. Scheinbar hatte er auch keine Lust auf eine Feier. Er berichtete mir, was die anderen herausgefunden hatte und ich könnte es kaum fassen, dass mein Liebster sterben musste, weil die Adeligen dieser Stadt untereinander Probleme hatten und er etwas gesehen hat, was er nicht hätte sehen sollen. Ich musste etwas tun. Mein Liebster durfte nicht umsonst gestorben sein und so machte ich mich mit Shabra-jin auf um die letzten Schritte meines Geliebten nachzuvollziehen.

Es fühlt sich komisch an diese Straßen ohne ihn zu bewandern. Alles wirkt kalt und freudlos und je weiter wir gingen desto unheimlicher wurde es. Wir waren in einer Sackgasse angekommen in der ein unfreundlicher und offensichtlich ungepflegter Mann vor einem Keller wache hielt. Warum in aller Welt sollte man einen Keller bewachen? Doch er war nicht dazu geneigt uns Auskunft zu geben und so machten wir uns auf den Weg zu unserem Zelt. Dort trafenen wir zu unserer Überraschung auf Granan. Schnell erzählten wir ihm was passiert war und ich wurde Zeuge, wie er sich in einen wunderschönen Wolf verwandelte. Wir gingen also wieder zurück und Granan schaffte es den Wächter abzulenken. Doch als wir an die Tür klopften, wurden wir nur wieder abgewiesen. Mir scheint dass wir auf offenem Wege nicht hineinkommen werden. Nun müssen wir also warten dass unsere Kameraden von ihrem Fest zurückkehrten. Doch vorher werde ich zu meinem Geliebten gehen und noch etwas bei ihm wachen. Da er hier keinerlei Familie hat werde ich mich morgen um seine Sachen kümmern. Ich kann es immer noch nicht glauben dass er mir genommen wurde. Die Pflanze unserer Liebe wurde grausam aus dem Boden gerissen bevor sie die Chance hatte Frucht zu bringen. Im Kerzenschein lese ich sein Gedicht an mich immer und immer wieder und die Tränen fließen weiter. Dieses Jahr schien so viel versprechend, doch genauso wie letztes Jahr ist der Jahreswechsel geprägt von Leid. Leider handelt es sich dieses mal nicht um einen einfachen Fluch und was hilft mir all mein Wissen wenn ich ihm doch nicht helfen konnte. Ich kann nur hoffen dass wir uns einst in Peraines Garten wiedersehen werden.

Dieser Eintrag wurde am 4.06.2013 (20:34) verfasst und 880 mal aufgerufen.
Kommentare:

Hahahhahahaha ja Ali wäre echt praktisch gewesen ^^

Aber sie will doch niemanden vernichten ^^ zumindest im moment noch nich... wenn das so weiter geht, fängt sie noch ne zweitlehre zur Boron-Geweihten an...

Skrajana
287
Geschrieben:
8.06.2013 (15:53)
PoFil
268
Geschrieben:
8.06.2013 (15:47)

Stell dir vor wie leicht das Abenteuer geworden wäre, wenn ich mit Ali da gewesen wäre? :D :" Ohhh.. er ist tot? ... komm wir fragen ihn mal was passiert ist"  :)

 

Ich hoff, du kriegst bald mal so ein Wombo Abenteuer, in dem du ganz allein mit deiner Macht hunderte Feinde vernichtest .. verdient wäre es jedenfalls

Entschuldigung, dass sie nicht alle Bemühungen notiert hat ^^ aber sie is dir sehr dankbar, dass Shab anteilnahme gezeigt hat ;)

Ja ich hoffe auch dass bald was schönes passiert... aber zumindest brauchst du dir in zukunft keine Herzschmerzgeschichten mehr lesen, das Thema is für sie gelaufen ^^ Ausserdem kann ich nix dafür wenn eine grausame höhere Macht *hust* Meister *hust* darauf versessen ist, ihr das Leben zur Hölle zu machen ^^

Skrajana
287
Geschrieben:
8.06.2013 (15:36)
PoFil
268
Geschrieben:
8.06.2013 (14:54)

Paranova verließ mich wieder und kurz darauf erschien Shabra-jin mit einem großen Teddybären.

HEY!!! Das war nicht nur ein Teddy.... Der hatte ganz viele tolle spielereien !!! und vor allem habe ich auch Blumen für deinen geliebten und unseren Freund mit gebracht.....

 

Ich hoffe nur, dass wir bald mal ein paar schöne Dinge erleben... bei dem ganzen traurigen Zeug den ich immer lese wachsen mir schwarz-pinke Haare und meine Lippen und Fingernägel färben sich ebenfalls schwarz ...  außerdem hab ich das gefühl irgendetwas lederndes mit metallischen Dornen schnürt mir dir Hals zu xD

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