Die Sonne geht auf und ein neuer Tag bricht an. Egal was in unserem Leben passiert, der Kreislauf von Saat und Ernte hält für keinen an und auch wenn mein Liebster im Winter seines Lebens ist, geht mein Leben weiter. Um mich herum tobt das Leben und ich kann mich vor diesem nicht ewig in diesen stillen Hallen vor der Welt verstecken und auch wenn es mich schmerzt meinen Liebsten hier allein zu lassen, muss ich meinen Kameraden helfen aufzudecken warum er sterben musste und zu verhindern, dass noch mehr Unschuldige sterben.
Nach unserem Ausflug zu der Gasse kehrten Shabra-jin und ich zurück zu unseren Kameraden, die von dem Fest wiedergekehrt waren und wir berichteten unsere Entdeckungen. Granan und Han-Haepi nahmen es auf sich am nächsten Tag die Gasse zu überwachen. Ich hoffe die beiden haben mehr erfolg als wir. Als wir am nächsten Tag erwachten, rief mich Hardoral um mir Oswin anzuschaun. Scheinbar war er nach dem Fest gestern nicht mehr aufgewacht und lag nun in seinem Zelt. Als ich das Zelt betratt musste ich ihn mir garnicht genauer anschaun um zu sagen, was er hatte. Scheinbar hatte er am Abend etwas zuviel getrunken. Ich versicherte Hardoral, dass etwas ruhe und schlaf ausreichen würden, damit er wieder fit ist.
Der Gottesdiesnst dieses Tages wurde von einem Praios- Geweihten gehalten.
Anschließend machte ich mich mit Paranova auf den Weg zur Taverne um mehr über das letzte Lied meines Geliebten herauszufinden. Der Wirt selber hatte leider nichts mitbekommen aber er berichtete uns dass neben unserem Zimmer eine Gruppe und Elfen und gegenüber eine Gruppe von Zwergen waren. Unsere Hoffnung war also, dass diese mitbekommen hatte und so machten wir uns auf den Weg zu dem Zelt der Elfen. Dies war mein ersten mal, dass ich einen Elfen von nahmen sah und alles was ich über sie hörte stimmt. Ihre schönheit ist wirklich unbeschreiblich und ihre Stimmen traumhaft. Bei dem Anblick ihrer Ohren, kann ich verstehen, warum viele meiner Landsleute sie für Djinnis halten. Sie waren überaus freundlich und erzählten uns bereitwillig von den Liedern die sie gehört hatte. Auch von unserem gesuchten Lied, war eine Strophe dabei. Wir waren unserem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen. Die Elfen berichteten uns auf von den Liebesliedern die er für mich geschrieben hatte und spielten mit das Lied vor, welches er für unsere Hochzeit geschrieben hatte. Während ich also da saß und der Melodie lauschte, fühle ich wie seine Arme mich umschließen und seine Stimme in meinem Kopf hallt. Weder kann noch will ich die Tränen aufhalten die meine Wangen runterrollen. Nachdem der Elf das Lied beendet hatte, versicherte er mir wie sehr Odilberd mich geliebt hatte. Ich werde diese Lieder immer in meinem Herzen bewahren.
Nach unserem Besuch bei den Elfen, nahmen wir Hardoral mit, um mit den Zwergen zu reden. Ich verstand zwar nichts von dem was sie redeten, aber Hardoral sagte uns, dass die Zwerge nichts erwähnenswertes gehört hatten und so ließen wir Hardoral noch bei den anderen Zwergen und machten uns auf dem Weg zu unserem Zelt um unser neues Wissen mit den anderen zu teilen. Dort erwartete uns ein bis über beide Ohren strahlender Granan, der stolz berichtete, wie er das Bogenturnier gewonnen hatte und dass auch Hardoral bei dem Turnier gut abgeschnitten hatte. Ich freue mich für die Beiden, doch mir ist einfach noch nicht zum feiern zumute und so zog ich mich erstmal in den Tempel zurück, um die anderen nicht zu stören.
Später am Abend gingen wir auf das Fest. Paranova hatte mir vorher noch erklärt wie man sich vor einem Kaiser verbeugt, doch als wir dann vor ihm standen war ich so nervös, dass ich erst noch einmal Paranova zuschauen musste um mich zu erinnern wie man sich korrekt verhielt. Anschließend machten sich meine Kameraden auf den Weg zur Tanzfläche, während ich mich in eine stille Ecke zurückzog und den anderen zusah. Ich stellte mir vor wie anders ich dieses Fest genossen hätte, wenn Odilberd noch bei mir währe. Da ich so in Gedanken war, bemerkte ich erst gar nicht wie mich ein Mann ansprach. Er forderte mich zum tanzen auf und ich überlegte, ob ich nicht lieber ablehnen sollte. Doch das wäre unhöflich gewesen. Er stellte sich als Answin von Rabenmund vor. Dies war also der Mann, den wir verdächtigten hinter allem zu stecken. Sein ganzes Gebaren war erhaben und zum ersten mal machten die Beschreibungen von Adeligen Sinn. Dies war also ein richtiger Adeliger. Als er mich zur Tanzfläche führte fragte er mich, warum ich so bedrückt war, also berichtete ich ihm von dem schrecklichen Unfall. Ich achtete darauf, nicht zu viel preis zu geben, aber er machte einen aufrichtig besorgten Eindruck und versicherte mir, dass wenn ich jemals Hilfe bräuchte, könnte ich mich an ihn wenden. Ich bin etwas überrascht von diesem Angebot und bin mir nicht sicher welche Intentionen er damit verfolgt. Vielleicht ist er doch nicht derjenige, der hinter allem steckt und doch klingt das Lied meines Geliebten in meinem Kopf und ich kann das ungute Gefühl nicht ganz unterdrücken.
Aus dem Augenwinkel beobachte ich wie Raidri und Paranova den Ball verlassen. Beide haben die Arme eng umeinander verschlungen und ich muss sagen, dass sie ein hübsches Paar abgeben. Ich freue mich dass wenigstens meine Freundin diesen Abend in vollen Zügen genießen kann.
Als ich Abends zu unserem Zelt zurückkehrte, fand ich einen etwas eifersüchtig dreinschauenden Shabra-jin und eine zerzauste Paranova vor. Auch wenn es mir an praktischer Erfahrung fehlt, erkenne ich sofort was sich zwischen Raidri und Paranova abgespielt haben musste und ich kann nicht anders als bei dem Gedanken zu erröten.
Wir hatten nun schon den 3. Turniertag erreicht und nach dem Gottesdienst (in diesem Fall war es ein Ingerimm- Geweihter Zwerg und ich muss sagen, ich habe noch nie eine Predigt von einem Zwerg gehört, doch ich fand es in jedem Fall äußerst interessant) begab ich mich zurück in den Tempel, da ich nicht in der Stimmung war, wie die anderen bei den Wettkämpfen teilzunehmen oder zuzuschauen. Also saß ich neben meinem Liebsten, als ein Mann der Stadtwache erschien und mir deutete, nach draußen zu gehen. Verwundert folgte ich ihm. Draußen erklärte er mir, dass die Untersuchungen zu Odilberds tot soweit abgeschlossen waren und überreichte mir einen Zettel, den man am Unfallort gefunden hatte. Es handelte sich um eine weitere Strophe von Odilberds Lied. Diese enthielt weitere hinweise auf die Intrige und nicht zum ersten mal frage ich mich, was genau mein Liebster gesehen hatte. Sofort machte ich mich auf die Suche nach meinen Kameraden, die sich auf den weg gemacht hatten um die Gasse zu untersuchen. Wir trafen uns in unserem Zelt wieder. Scheinbar war der Keller unterhalb eines Alchemielabores. Han-Haepi hatte eine Unterhaltung mitbekommen in der ein Auftrag für ein Gift erteilt wurde. Wir kamen also unserem Ziel immer näher. Paranova berichtete uns, dass wie abends zum essen am Tisch des Kaisers eingeladen wurden. Dies war eine Ideale Gelegenheit um das verhalten der Adeligen zu beobachten. Als kleine Ansprachen gehalten wurden, machte Answin (der schon einen leicht intoxikierten Eindruck machte) den Vorschlag Fisch aus Albernia kommen zu lassen. Vielleicht interpretiere ich zu viel in diesen Vorschlag rein, aber der Gedanke, dass Answin gerade diesen Fisch vergiften will, lässt sich nicht ganz von der Hand weisen. Auch würde das bedeuten, dass Answin doch hinter all dem steckt. Ich beschloss ihn näher im Auge zu halten und mich am nächsten Tag mit ihm genauer unterhalten. Am nächsten Tag sollten weitere Wettkämpfe stattfinden, an denen auch Answin teilnehmen sollte. Ebenfalls würde Hardoral teilnehmen.
Wie üblich fand am Morgen ein Gottesdienst statt, diesmal von einer Efferd-Geweihten. Da ich noch nie einer begegnet war, beschloss ich mir ihr zu sprechen. Sofort sah sie mir meinen Kummer an und versuchte mich zu trösten. Ihre Sicht der Dinge war eine erfrischende Abwechslung und ließ mich zum ersten mal nach dem Tod meines Verlobten aufatmen. Sie hatte in vielen Ihrer Punkte recht, doch auch wenn mein Verstand ihr nicht widersprechen kann, ist die Gefühlswelt eines Menschen doch um einiges komplexer. Ich wünschte Vater wäre da, er wüsste genau was zu sagen ist.
In Gedanken schwelgend machte ich mich auf dem Weg zum Turnier um Answin zu beobachten. Er schlug sich wirklich gut, doch plötzlich tauchte Granan neben mir auf und sagte mir, dass Hardoral dringend meine Hilfe brauchte. Ich fand ihn etwas lädiert von seinen Kämpfen vor. Er berichtete, dass er vor dem Finale stünde und unbedingt etwas mehr Energie bräuchte. Also tat ich wie er verlangte, obwohl ich mich etwas wie ein menschlicher Heiltrank fühle den man gebraucht und dann wieder in die Ecke stellt, wenn er von keinem Nutzen ist.
Ich machte mich also auf den Rückweg um Answin zu finden. Tatsächlich kam er mir gerade entgegen . Gemeinsam redeten wir über den Adelsstand und seine Meinung wie man ein Volk führen sollte. Er machte deutlich, dass er nicht viel von Raidri hielt. Scheinbar gibt es verschiedene Arten von Adeligen. Das ganze ist sehr verwirrend. Aber ich stimme mit ihm überein, dass immer der beste für den Job, diesen auch bekommen sollte. Immerhin ist es nicht unser Blut, dass uns Ehre bringt, sondern unsere Taten. Nach dieser sehr interessanten Unterhaltung, fand ich Paranova wieder und berichtete ihr von unserer Unterhaltung.
So endet ein weiterer Tag. Der Tag der Beerdigung und auch der Hochzeit rückt immer näher und langsam läuft uns die Zeit davon. Doch ich ahne, dass wir kurz vor der Lösung stehen und wenn ich den Mörder meines Geliebten gefunden habe, kann ich vielleicht endlich von Odilberd abschied nehmen. Möge Peraine uns beistehen.
Wow danke :) freut mich dass er dir gefallen hat ^^
Sehr schön. Diese Geschichte ist bisher die Beste.