Tagebuch von Fringlas Seehoff aka Alrik Spökenkieker
25. Aus der Asche III: Die restlichen Aufgaben und losen Fäden

Nachdem der Splitter sich quasi selbst in die Niederhöllen entrückt und dabei den bedauernswerten Leonardo mitgenommen hatte, löste sich auch der Pakt zwischen dem Azzitai und Alinas Geist. Sie hatte den Minderpakt überstanden und genug Geisteskräfte um dabei nicht zu zerbrechen. Zu meiner großen Freude reichte dies und vielleicht mein Ruf in der Bruderschaft der Wissenden aus um von Thomeg Atherion das Angebot zu bekommen in Fasar als Magister Extraordinatius unterzukommen, sobald ich die Voraussetzungen des Codex Albyricus erfüllen würde. Auch für Alina würde dort gesorgt werden und sie würde ihre Grundausbildung bekommen, bevor ich sie dann dort nach meinem Wunsche weiter unterrichten würde. Welch großzügiges und erfreuliches Angebot, das ich mit Freuden annahm. Allein zu wissen, dass der Archomagus den Angriff auf die Fliegende Festung überlebt hatte, bei dem er uns beim Flug des Adlers unterstützt hatte, bereitete mir große Freude.

Mystisch wurde es bei der kleinen Cankunaku, anscheinend einer weiteren Wilden, die den Weg zu einem der Zwölfe gefunden hatte. In ihrem Fall war dies wohl Boron – jener Gott, der in der Zeit des kaiserlichen Turniers wohl einen Blick auf mich geworfen hatte. Und ich bin froh, dass sein Blick mich nur streifte, fühle ich mich doch der Herrin Hesinde verpflichtet und bin dem Herrn Ingerim verbunden. Irgendwann muss ich der Kleinen noch beibringen, dass zu viele Götterblicke nichts für uns Sterbliche sind. Als ich ihr das einmal zart andeutete, verstand sie dies überhaupt nicht. Aber sie ist ja einerseits recht unerfahren in der Welt der Zwölfe und andererseits in der Kenntnis der größeren Zusammenhänge Deres und seiner Sphären. Ich fühle mich aber auch bei ihr verpflichtet sie dort einzuweisen und so lange zu behüten bis sie dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten als Nichtmagierin selbst tun kann. Auch hier gilt es meine Waage wieder ins Lot zu bringen.

Der Herr Boron hat sie wohl zu größeren Taten auserwählt, denn er hat ihr um Rhazzazor in die Flucht zu schlagen sein höchstes Artefakt zur Verfügung gestellt und sie danach nun weiter als dessen Trägerin ausgesucht. Sie muss für die Aufgabe des Herrn Boron anscheinend einen alten albernisch-winhallschen Soldaten, einen Maraskanveteranen namens Coran Grassberger finden. Er selbst nannte sich wohl nach Ende seiner Soldatenzeit Bruder Zyriak und diente als Totengräber um seinem maraskansichen Spitznamen Der Tod auszubalancieren. Nach einer Vision seines Gottes und einem anschließenden Aufenthalt bei den Noioniten ist er wohl verschwunden und ließ seine vorherigen Leben zurück. Mutter Walgrit, die uns bekannte Traviageweihte aus Roßkuppeln, war früher wohl seine Gefährtin. Die Spur führt uns also nach Westen, wobei Grassberger bei seiner Flucht aus dem Kloster eine Warnung zurückgelassen hatte.

Bei der weiteren Suche nach dem Auge des Morgens machten wir noch die unerfreuliche Bekanntschaft der zweiten großen Diebesgilde in Gareth – der Tobrier. Die Knilche hatten wohl mitbekommen wonach uns der Sinns steht und hatten es wahrscheinlich sogar in ihrem Besitz.Außerdem hatten sie den Grafen Paligan von Perricum, unseren Fürsprecher und inzwischen guten Bekannten entführt. Dann stellten sie uns ein Ultimatum für ein Treffen bei dem wir ihnen auch das Geheime Reichssiegel übergeben sollten und dafür der Graf frei käme. Wahrlich simple Geister – zu denken, dass es bei diesen Dingen allein um materielles gehen würde...

Allein war waren zu dem Zeitpunkt nicht gut beieinander und eigentlich nicht für einen handfesten Streit bereit. Umso erfreuter war ich als ich im Vorfeld des Treffens mit den Tobriern eine Einladung von einem Herrn Alrik Ragather bekam, der sich als der Kopf der uns bereits bekannten Bande der Almadaner entpuppte. Wir plauderten über dies und das und dann bot er mir für einen einzufordernden Gefallen seinerseits einen potenten Heil- und einen Astraltrunk an. In dieser Lage konnte ich da nicht nein sagen und außerdem imponierte mir dieser Mann, der das Seinige zur Verteidigung der Stadt beigetragen und nun auch keine Bedenken hatte einen Schwarzmagus (und dass ich ihm dies enthüllte fand ich nur fair – er sollte wissen mit wem er sich verbündete) als Verbündeten zu haben. So werde ich also bei meiner nächsten Ankunft in Gareth den Herrn aufsuchen und wir werden wieder plaudern – und vielleicht hat er dann ein interessantes Anliegen...

Für die Konfrontation mit den Tobriern – sehr dramatisch im alten Garether Theater – war ich nun mit weiteren Notfalloptionen gerüstet. Schlussendlich stellten sich die Verhandlungen mit der dreckigen Ifirnja von Mundbach als deutlich konstruktiver heraus als befürchtet. Anstatt zu einer Konfrontation mit uns doch wirklich recht flügellahmen Gefährten kam es zu einem Ankauf des Namens ihres Auftraggebers. Der nicht so edle Graf Orsino von Falkenhain hatte wohl den Diebstahl des Auges beauftragt und mit lächerlichen 50 Goldstücken entlohnt. Nachdem sie dies für weitere 50 Dukaten aus der Schatulle des Herrn Beletor kund getan und den Grafen frei gelassen hatten, dauerte mich die Mundbach in ihrer Beschränktheit. Sie wollte ja auch eine Zukunft für die Tobrier in dieser Stadt schaffen. Daher gab ich ihr den Rat anstatt auf Gold in den kommenden Monden gen Winter hin vor allem auf Korn zu setzen – denn das wird bald wertvoller werden als Gold, das man nicht essen kann...

Danach wurde es Zeit für die Abreise zu Reichskongress in Elenvina, bei dem uns der befreite Graf Paligan als Augenzeugen der Kämpfe und Ereignisse haben wollte. Da wohl auch das Auge des Morgens in diese Richtung unterwegs ist, werden wir auch diese Sache noch hinter uns bringen.

Von der Reise habe ich nicht viel mitbekommen, habe ich doch den Schlaf der wegen des Wachtrunks durchwachten Nächte nachgeholt und sicherlich fünf geschlagene Tage verschlafen.

Dieser Eintrag wurde am 23.05.2017 (23:02) verfasst und 726 mal aufgerufen.
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