Vor mehr als zwanzig Götterläufen, ich befand mich gerade mit meinen Freunden und Philleason dem Ruhmreichen in Riva, erreichten mich unvermittelt schlechte Nachrichten, die mich dazu zwangen Philleason und meinen Freunden Lebwohl zu sagen. Mein Onkel Angrir, so wurde mir erzählt, hatte während meiner Fahrt mit Philleason durch einen glücklichen Umstand eine alte scheinbar ausgebeutete Mine zu günstigem Preis erwerben können und stieß dort bei Grabungen auf eine Silberader. Um den Fund und den damit in Aussicht stehenden Reichtum nach zwergischer Sitte gebührend zu feiern, lud er alle Anverwandten zu einem Stollenfest ein. Scheinbar hatte er sich vor der Ausrichtung des Festes nicht ausreichend ob der Sicherheit des Stollens versichert. Ob es der Lärm, die feiernde, tanzende Verwandschaft, der ein oder andere, nach üppigen Alkoholgenuß, unsachgemäße Hieb mit dem Hauwerkzeug war, man wird nie erfahren, was dazu führte, dass der Stollen auf unvermittelt auf einer Länge von rd. 30 Schritt genau über der Festversammlung zusammenbrach. Nur der Herr der Schmieden weiß es und wird dieses Geheimnis wohl nimmer preisgeben.
Wie dem auch sei, ich verlor bei diesem Unglück meine Eltern, meinem älteren Bruder und sowie meine frisch vermählten Schwester nebst Gemahl. Einzig mein kleiner Bruder, der aus irgendeinem Grund das Fest just eine halbe Stunde vor dem Einbruch des Stollens verlies, überlebte. Er der noch rd. zwanzig Jahre vor seiner Feuertaufe stand musste von mir in Obhut und auf das Leben vorbereitet werden. Unsere Familie war nie reich, immer mussten wir hart für unseren Lebensunterhalt arbeiten, nie wurde uns etwas geschenkt.Wir machten uns an die Bergung der Anverwandten und nachdem wir ihre Seelen Angrosch überantwortet hatten, fiel mir als nächstem Anverwandten der Besitz der Mine zu. Mein Brunder und ich begaben uns an die Arbeit und ich gab einen Großteil dessen, was ich während meiner Fahrt mit Philleason erstritten hatte in die Ausbeutung der Mine. Allerdings war uns der Herr der Schmieden nicht gewogen. Die von meinem Onkel entdeckte Ader war keine, sondern lediglich ein Einschluss von Silber, der im Ganzen nicht die Kosten decken konnte, die seine Förderung verschlangen. Besitz ohne Wert habe ich seitdem.
Zwanzig entbehrungsreiche Jahre vergingen seither und allzuoft musste ich mich für geringen Lohn bei Arbeiten verdingen, die eines ausgebildeten Leibwächters nicht würdig waren. Trotz allem haben wir es gut gemacht, mein Bruder hat nun seine Feuertaufe erhalten. Stolz war und bin ich bis zum Bersten. Nach all dieser Zeit, ist er nun befähigt allein und mit allem was er an Wissen und Kenntnis benötigt, seinen weiteren Weg zu beschreiten. Als Geschenk habe ich Ihm noch zwei Gegenstände aus dem Weltenturm überlassen, die ihm, so er diese zu Gold macht, sicherlich einen vernünftigen Start ermöglichen. Ein guter Feinschmied ist er schon, sein Meister ist voll des Lobes. So Angrosch will wird auch er es zur Meisterschaft bringen.
Ich für meinen Teil werde jetzt wieder auf Fahrt gehen und mein Glück zunächst einmal in der Ferne suchen. Ganz im Norden war ich schon. Jetzt wil ich mir den Süden ansehen. Brabaq soll es sein, eine der südlichsten Städte. So Angrosch werden dort Gold und Ruhm mich erwarten.