Tagebuch von Isidra Kowaljewa
Diarium der adepta minora Isidra Kowaljewa (27. Rahja 1018 BF)

27. Rahja 1018 BF

Ich bin tatsächlich nochmal eingeschlafen. So viel zum Thema üben, mich bessern, trainieren.

Ich bekomme mit, wie Nadira mit Jaminka ausmacht, dass die beiden auf ihren Kampfstäben in die Burg fliegen wollen, um Vorräte zu besorgen, damit wir über die Namenlosen Tage kommen, ohne auf die Großzügigkeit von Flakk angewiesen zu sein.

Jaminka sagt Nadira, dass sie gleich nachkommen wolle, sie wolle vorher nur noch mit dem Häuter sprechen. Als Cidris sie daraufhin pikiert ansieht, fragt sie ihn, ob ihm Schänder lieber wäre, woraufhin er ihr mit roten Ohren aus der Hütte folgt. Ein Häuter und Schänder? So langsam beginne ich ein wenig daran zu zweifeln, dass Pjerow von alldem nichts weiß, sich davon nicht beeinflussen lässt. Irgendwann färbt schließlich jeder, mit dem man viel Zeit verbringt, auf einen ab, oder etwa nicht?

Ich bin doch das beste Beispiel dafür. Noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht, meinen Stab als Waffe anzusehen und jetzt? Jetzt kann ich ihn sogar beinahe schon als eine Waffe einsetzen, mich fast ein wenig verteidigen.

Während ich noch darüber nachdenke, verlässt Cidris Jaminka, mit der er unter dem Galgenbaum stehend gesprochen hat und auch Jaminka geht Nadira hinterher, vermutlich, um sofort in die Burg nach Moorwacht zu fliegen. Wie gerne würde ich es ihnen gerade gleichtun können. Zusammen mit Rondrasil weit weg fliegen, meinetwegen auch weit weg rennen. Aber weder haben wir die Zeit dazu noch können wir unsere Freunde in Moorwacht im Stich lassen. Dieser unheilige Winter muss um jeden Preis beendet werden. Einmal ganz davon abgesehen, dass Rondrasil niemals weglaufen würde. Das wäre nicht ehrenhaft.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Thulvje seine Stimme hebt, während er Ifrundoch mitteilt, dass er Reinin scheiße findet, ihm nicht traut und ihm deshalb hinterherschleichen wolle. Danjuk und Molagh wollen sich ihm anschließen, schließlich könne Molagh sich sehr gut tarnen und ihm so besser folgen, sagt er. Ich mische mich in das Gespräch ein und warne die drei, schließlich wusste Reinin in unserem Traum davon, dass Danjuk ein Geweihter ist. Wer weiß, ob er nicht auch dazu in der Lage ist, Molagh trotz allem zu sehen? Ich bitte die drei, äußerst vorsichtig und bedacht vorzugehen, sich nicht in Gefahr zu begeben.

Die drei wollen vor dem Haus Reinins auf ihn warten und nachdem sie die Hütte verlassen haben, setze ich mich zu Kolkja, der immer noch am Fenster sitzt und auf den Galgenbaum hinaus starrt. Dort erkenne ich mittlerweile Pjerow, der mit Hecker spricht, eindringlich auf ihn einzureden scheint. Vielleicht redet er ihm wegen gestern ins Gewissen?

Kurz darauf kommt Hecker wieder rein und direkt auf mich zu. Er bittet mich, ihn nach draußen zu begleiten, da er mit mir reden müsse. Als ich Rondrasil fragend anblicke, gibt dieser mir zu verstehen, dass ich gehen solle, ich hoffe nur, dass er mich im Auge behält.

Hecker geht zielstrebig auf den Galgenbaum zu. Eine äußerst makabre Gesprächsumgebung, aber scheinbar die einzige, die einigermaßen vor ungebetenen Gästen, die lauschen könnten, geschützt ist.

Noch bevor ich ihn fragen kann, was er von mir will, fragt mich Hecker geradeheraus, ob Rondrasil ihm etwas wolle. Er sagt, dass er das Ganze gestern für einen Scherz gehalten habe und dass es äußerst unklug wäre, sich wegen dieser Meinungsverschiedenheit jetzt und hier in die Haare zu kriegen. Ich erwidere, dass ich Rondrasil gerne fragen kann, was er zu tun gedenkt. Als ich sage, dass er sich auch mit Golgarah unterhalten sollte, damit er wiedergutmachen kann, was er getan habe, sagt er mir, dass ich ihr davon nichts erzählen solle, nichts erzählen dürfe, weil ich sonst mit Konsequenzen zu rechnen habe. Als ich entgegne, dass ich sie nicht anlügen werde, meint er, dass ich das ja auch nicht müsste, aber sie würde sicherlich nicht explizit danach fragen, ich bräuchte es lediglich zu verschweigen.

Nachdem er von Konsequenzen gesprochen hat, frage ich ihn, ob er mir gerade gedroht hat. Er winkt ab und erzählt mir, dass er als junger Mann einmal bei den Praioten gewesen sei, weil er sehr gut in der Informationsbeschaffung sei. Er erzählt, dass die Praioten ihn nicht eingestellt hätten, aber dass er dort gelernt habe, wie man einen Menschen foltert und vor allem, dass er dort gemerkt habe, wie viel Spaß ihm dies macht.

Noch während ich hoffe, mich verhört zu haben, erzählt er weiter, dass er, wenn ich nicht kooperieren würde, auch Kolkja töten würde und als ich ihn darauf hinweise, dass er sich wohl zum einen nicht einfach so töten ließe und zum anderen, selbst wenn es ihm gelänge, der Fluch dann auf ihn überginge, antwortet er mir, dass er dafür sorgen würde, dass nicht er sondern Rondrasil der nächste in Kolkjas Nähe sein würde.

Dies ist zu viel des Guten und ich breche das Gespräch mit Hecker ab, gehe zurück in die Hütte und direkt zu Rondrasil. Ich erzähle ihm, dass Hecker mir und auch ihm gedroht hat, dass er Kolkja töten würde, wenn ich Golgarah etwas verraten würde von dem Vorfall gestern und frage ihn, was er diesbezüglich zu tun gedenkt.

Rondrasil antwortet mir, dass er Hecker Recht gibt, was den Ort und den Zeitpunkt angeht. Es wäre in der Tat mehr als töricht, ihn jetzt und hier zur Rede zu stellen, so kurz vor den Namenlosen Tagen in einem götterverlassenen Lager voller Kannibalen. Weiter sagt er mir, dass er Hecker nach unserer Ankunft in Moorwacht zwölf Tage Zeit geben wird, sich bei ihm zu melden, sich an ihn zu wenden, bevor er selbst eingreifen wird.

Ich bin aufgewühlt, verwirrt und auch verängstigt. Rondrasil scheint dies zu bemerken, denn er zieht mich zu sich, nimmt mich in den Arm und fordert mich auf, ihm zu erzählen, was mir auf dem Herzen liegt. Er sagt, dass er spürt, dass mich etwas belastet und dass er gerne wissen will, was mir durch den Kopf geht.

Ich glaube, ich habe nur auf diese Aufforderung gewartet, denn es sprudelt förmlich aus mir heraus. Die ganzen Vorkommnisse die letzten Tage, mein Verdacht, dass ich oder gar wir beide geschnitten werden von der Gruppe, dass sie uns hintergehen wollen, irgendetwas im Schilde führen. Meine Angst vor der Zukunft, vor den kommenden Tagen, alles bricht aus mir hervor und wir reden lange, sehr lange.

Eigentlich rede hauptsächlich ich und Rondrasil hört mir zu. Ab und an stellt er ein, zwei Fragen, aber im Großen und Ganzen hört er mir zu und schweigt, scheint nachzudenken. Im Moment muss er aber auch nicht viel sagen, ich bin einfach nur froh, dass er hier ist, dass ich nicht alleine bin, dass er mich in den Arm nimmt, ich mich an ihn schmiegen kann.

Es ist mittlerweile früher Nachmittag, als Cidris zurück kommt und uns erzählt, dass er erfahren habe, dass die Leute hier um Jahre spielen würden. Wenn man nicht gehängt werden will, könne man sich auch für ein paar Jahre bei Flakk zum Frondienst verpflichten und abends würden die Leute dann um diese Jahre spielen, als Einsatz beim Glücksspiel. Reichlich makaber, wie ich finde.

Auch Pjerow scheint unterwegs gewesen zu sein, denn er betritt mit Shakra die Hütte und beide gehen sie zu Noumiza. Ich bekomme mit, wie sie sie fragen, ob sie ein Schwein beschaffen könne, denn Shakra meint, wenn man ein Schwein opfern würde, könnte man das Böse der kommenden Tage besänftigen.

Kolkja, der davon hört, rät den beiden davon ab und augenblicklich entspinnt sich eine Diskussion, in die auch ich mich einmische. Es kann nicht richtig sein, dem Namenlosen selbst zu opfern, damit man dafür vor den Tagesherrschern nichts zu befürchten hat. Als Shakra sagt, dass ihre Sippe das schon immer so gemacht habe, knalle ich ihr die Frage vor den Kopf, wo ihre Sippe jetzt sei und ich sehe, dass ich sie mit dieser Aussage aufs Äußerste verletzt habe, denn gekränkt dreht sie sich um und geht.

Cidris geht daraufhin zu Pjerow und bittet ihn, mit ihm zu kommen, er müsse mit ihm reden. Dies bringt bei mir das Fass zum überlaufen und ich verliere meine Beherrschung, werfe den Verbliebenen vor, dass sie alle gegen mich wären, sich verschwören würden, bevor ich mich gereizt, aber auch gekränkt in meinen Schlafsack zurückziehe.

Abends klopft es an unserer Tür und ein paar Söldner tragen einen großen Topf mit dampfenden Kartoffeln in Buttersoße hinein, den sie uns mit den Worten, dass dies ein Geschenk von Rybon, dem Söldneranführer, sei, hinstellen, bevor sie wieder gehen.

Uns allen läuft das Wasser im Mund zusammen und genau rechtzeitig kommen auch Cidris, Jaminka, Nadira und Pjerow zurück und gemeinsam essen wir. Einzig Danjuk, Molagh und Thulvje sind immer noch nicht wieder hier.

Pjerow erzählt beim Essen, dass Rybon süchtig nach Mibelrohr sei und dass man dies vielleicht für uns nutzen könne.

Als ich mich hinlege, erkenne ich schmerzlich, dass die drei immer noch nicht wieder da sind und ich bete zu den Göttern, dass ihnen nichts passiert ist. Mir fällt auf, dass Jaminka und Cidris ebenfalls nicht da sind, wer weiß, was die beiden aushecken, schließlich scheinen sie sich zu kennen.

28. Rahja 1018 BF

Ich werde von Ifrundoch geweckt, der uns allen mitteilt, dass er wieder geträumt habe. Komisch, ich konnte heute traumlos schlafen und auch die anderen hören gespannt zu, was Ifrundoch zu berichten hat.

Traum: Ifrundoch steht im Wirtshaus und sieht dort Reinin, der ein paar menschliche Gliedmaßen zu Olbek bringt. Flakk ist anwesend, schaut aber weg, als Olbek beginnt, die Gliedmaßen zu zerhacken und in einen Topf zu werfen. Reinin sagt, dass ihm jemand gefolgt sei, er aber nicht genau wisse, wer. Er sagt weiter, dass wir (damit meint er uns) weg müssten, woraufhin Olbek erwidert, dass wir nicht alle verkehrt wären.

Flakk trägt Reinin auf, herauszufinden, wer ihm gefolgt ist und dass er verhindern soll, dass derjenige etwas darüber sagen kann, was er gesehen haben könnte.

Kurz darauf geht die Tür auf und Ifrundoch sieht, wie ein Söldner herein kommt, einen Goldsucher am Kragen hinter sich her ziehend. Er teilt Flakk mit, dass er diesen Goldsucher aufgegriffen habe und dass er in Erfahrung gebracht habe, dass sich die Söldner Wintertreus mit den Orks zusammengetan haben sollen, jetzt im Anmarsch wären.

Während Olbek den Goldsucher mit seinem Fleischerbeil tötet, ordnet Flakk an, dass die Verteidigung vorbereitet werden soll. Kurz darauf ist Ifrundoch aufgewacht.

Ich bitte Nadira, dass sie mir noch etwas hochpotentes Wirselkraut aus Peraines Heimstatt mitbringt, wenn sie heute nochmal nach Moorwacht fliegt, was sie mir verspricht zu holen. Da Jaminka noch immer nicht zurück ist, fliegt sie alleine los, ich hoffe nur, dass ihr nichts passieren wird.

Danjuk, Molagh und Thindal sind auch immer noch nicht wieder zurück und ich fange an, mir Sorgen zu machen. Aber der Traum, den Ifrundoch hatte, das bedeutet doch eigentlich, dass es den dreien gut gehen muss, sonst hätte Reinin ja gewusst, wer ihn verfolgt hat, oder?

Ich bekomme mit, dass im Lager eine gewisse Unruhe herrscht und Pjerow will dem auf den Grund gehen. Mir bleibt im Moment nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen. Ich setze mich an den einzigen Tisch hier und beginne, wie so oft, an meinem Tagebuch zu schreiben. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mir meine Objektivität verloren geht. Ich schreibe immer mehr meine Gedanken, meine Ängste und Sorgen hier hinein, dabei hatte ich mir einmal vorgenommen, immer sachlich und objektiv zu bleiben. (jetzt mache ich es schon wieder.) Aber letztlich, dies hier ist mein Diarium, da kann ich ja doch wohl reinschreiben, was auch immer ich will, oder?

Als Nadira zu mir kommt und mir das Wirselkraut in die Hände drückt, bemerke ich, dass schon wieder einige Stunden vergangen sind, in denen ich scheinbar in meiner Gedankenwelt versunken war. Sie erzählt mir, dass sie auf Danjuk, Molagh und Thulvje getroffen sei und dass die drei in einen Hinterhalt von Reinin geraten wären.

Weiter erzählt sie mir, dass dieser Wohl einen Dämon beschworen hat und als sie mir schildert, dass dieser Dämon an die fünf Schritt groß war, aus Schnee bestand und vier Arme hatte, fällt mir mit Schrecken auf, dass ich diesen Dämon kenne, ihn in der Vision Algundes schon einmal gesehen habe.

Nadira fährt fort, dass sie den dreien geholfen habe und dass es ihnen gelungen sei, Reinin zu töten, ihn zu enthaupten und den Kopf in eine Schlucht zu werfen. Daraufhin sei auch der Dämon wieder verschwunden, was mir einen Seufzer der Erleichterung entlockt.

Doch meine Erleichterung währt nicht lange, denn Pjerow teilt uns anderen mit, dass Lysandiel gegangen sei. Er habe ihm mitgeteilt, dass er über die Namenlosen Tage nicht hierbleiben könne, da er sich dann nicht vor dem Bösen schützen könnte. Er hat ihm gesagt, dass er in den Wald gehen würde und dass wir ihn nach den Namenlosen Tagen beim gefrorenen Herzen wiedertreffen würden. Und wieder wünschte ich mir, es ihm einfach gleichtun zu können.

Jaminka und Cidris sind mittlerweile auch wieder zurück, mir ist gar nicht aufgefallen, wann die beiden die Hütte betreten haben, aber als Jaminka auf mich zukommt, lässt Nadira eine Äußerung fallen, die andeutet, dass sich Jaminka offenbar des Nächtens mit Cidris vergnügt hat. Das wird Thindal nicht gefallen, aber ich habe ihm ja gesagt, dass eine Katzenhexe sehr launisch sein kann, mit ihrem Opfer spielt.

Wie dem auch sei, Jaminka teilt uns mit, dass Rybon, der Anführer der Söldner, Theriak trinken würde und dass sie töten wird, indem sie Körperflüssigkeiten von ihm zu Durm bringen wird. Mehr zu Nadira als zu uns anderen gerichtet sagt sie weiter, dass sie Durm über sich drüber lassen würde, damit dieser sich dann um Rybon kümmere und als Nadira daraufhin fragt, dass sie Rybon hoffentlich quälen werde, kann ich nicht umhin, mich einzumischen. Schließlich habe ich Teborian versprochen, auf Nadira acht zu geben.

Auch Pjerow gibt zu bedenken, dass wir Rybon noch gebrauchen könnten, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass uns ein Angriff bevorsteht. Er sei vorhin bei ihm gewesen und habe in Erfahrung gebracht, dass Wildfang vermutlich von Westen angreifen wird, Wintertreu von Osten, dass er jedoch hoffe, dass beide Lager erst nach den Namenlosen Tagen angreifen, was ihm die Gelegenheit gäbe, das Lager noch etwas weiter zu befestigen.

Cidris ist derweil zu Thezmar gegangen und lässt sich von ihm den Arm verbinden. Dabei erzählt er, dass er mit Rybon gekämpft habe, dass dieser offenbar in einen Blutrausch verfallen sei, es ihm aber dennoch gelungen sei, ihn zu besiegen. Dies sorgt dafür, dass Rondrasil ihm anerkennende Blicke zuwirft, mein Mann scheint beeindruckt von ihm zu sein.

Aber nicht nur mein Mann, auch Jaminka gibt zu verstehen, dass sie beeindruckt ist. Ja sie macht Cidris ganz offen schöne Augen, was dafür sorgt, dass Thindal gekränkt und eifersüchtig die Szenerie beobachtet.

Cidris erzählt weiter, dass er bei der einzigen Prostituierten hier im Lager gewesen sei, um Informationen zu sammeln und dass ihr Zuhälter ein Magier sein soll, Dolak sein Name. Jedoch könne er uns nicht sagen, von welcher Akademie dieser Magier kommt, da er das Siegel nicht erkannt habe.

Wir müssen herausfinden, von welcher Akademie er kommt, was für Fähigkeiten er hat, mit welcher Art Gegner wir zu rechnen haben, aber unsere Planungen werden davon unterbrochen, dass endlich Danjuk, Molagh und Thulvje zurückkommen. Danjuk hat eine Verletzung im Bein, aber sie sind dennoch alle weitestgehend wohlauf.

Dafür fällt mir auf, dass Goswyn recht blass ist und auf meine Nachfrage, was ihm fehle, lügt er mich anfangs dreist an, sagt, dass es ihm gut gehe. Aber so einfach lasse ich mich nicht abspeisen und ich sage ihm, dass er mich nicht belügen solle, woraufhin er mir erzählt, dass er schon seit dem Aufbruch ins Gebirge unter Anstrengung kurzatmig sei, ein Stechen in der Schulter hätte und dass ab und an sein linker Arm einschlafen würde. Er selbst schiebt das auf die Höhenluft, denn wenn er sich ausgeruht hat, ginge es ihm immer recht zügig wieder besser.

Noch während ich überlege, was Goswyn fehlen könnte, mir ist keine Krankheit bekannt, die solche Symptome macht und eine Verletzung kann ich auch nicht erkennen, bekomme ich einen kleinen Tumult an der Eingangstür mit. Ich sehe, wie Rondrasil Kolkja am Kragen gepackt hat und er erzählt mir, dass Kolkja sich rausschleichen wollte.

Als ich Kolkja frage, warum er dies tun wollte, schließlich hatte er mir versprochen, dass er in der Hütte bleibt, erzählt er mir, dass sie (ich vermute, er meint die Seelen) nach ihm rufen würden, dass er sie dort nicht hängen lassen könne, schon gar nicht wenn die bösen Tage bevorstünden, denn dann würden sie in die Namenlose Sternenleere gehen. Dies will auch ich nicht, weshalb ich ihm verspreche, nachher mit ihm zum Baum zu gehen, aber er darf nicht alleine gehen, muss auf mich warten.

Danjuk und Thulvje kommen auf mich zu und fragen mich, ob ich wüsste, was das für ein Vogel gewesen sei, den sie bei Reinin gesehen haben. Er sei in der Luft geschwebt, ohne mit den Flügeln zu schlagen, hätte sich nicht oder nur ruckweise bewegt und die Beschreibung erinnert mich sehr an Pershirash, den Spähvogel von Nagrach. (Warum nur weiß ich mittlerweile so viel über diese unheiligen Geschöpfe?)

Nachdem ich den beiden dies mitgeteilt habe, will Danjuk sich die Stiefel von Thulvje leihen, um herauszufinden, ob der Schnee auch mit den Stiefeln unter seinen Füßen schmelzen würde, was der Fall ist.

Pjerow und Cidris wollen noch einmal in das Söldnerlager gehen, wie sie sagen, während ich die Nähe Rondrasils suche. Draußen schneit es bereits den ganzen Tag äußerst heftig, weshalb ich ein wachsames Auge darauf hatte, dass mein Geliebter die Hütte nicht verlässt, zu sehr würde er durch den Schnee Schaden nehmen.

Draußen wird es langsam dunkel, als Pjerow und Cidris zurückkommen und uns mitteilen, was sie ausgehandelt haben. Sie sagen, dass sie sich nicht unter Rybons Banner verpflichten wollten, dass sie aber eine Kooperation vereinbart hätten. Sie haben beschlossen, dass wir die westliche Barrikade verteidigen sollen, während Rybons Leute die östliche Barrikade besetzen. Wir sind weitestgehend auf uns allein gestellt, können und sollen uns aber dennoch auch gegenseitig helfen.

Weiter erzählt er, dass die Männer Wintertreus vorher hier die Söldner gestellt haben, dann aber zu viel Einfluss gewonnen hätten, weshalb sie gehen mussten. Lediglich diejenigen, die sich auf die Seite Flakks gestellt haben, durften bleiben. Rybon selbst hat einst für Wintertreu gedient. Und Rybon hat auch erzählt, dass es sich bei der Truppe um Wintertreu um vermutlich etwa vierzig Söldner handele, wie viele Orks sie dabei hätten, wüsste er nicht.

Dafür weiß er, dass der Magier, Dolak, aus Notmark kommt und dass er dafür sorgen würde, dass Norbarden den Söldnern das Theriak bringen. Als ich höre, dass ein Notmärker hier im Lager ist, wird mir etwas flau im Magen und auch in Rondrasils Augen erkenne ich, dass ihm diese Information nicht behagt.

Um mich abzulenken, beschließe ich, dass ich jetzt mit Kolkja raus gehen sollte, auch wenn der Schnee immer noch nicht nachgelassen hat. Wir bleiben unter dem Galgenbaum stehen und als ich ihn gerade fragen will, wie lange das Einsammeln wohl dauern wird, sagt er mir bereits, dass er fertig sei. Ich sehe Krox, der gerade einer der Leichen ein Auge aus pickt und wende mich ab.

Kolkja folgt meinem Blick, sieht dann aber in Richtung des Berges, des Abhangs, an dem das Lager errichtet worden ist und meint zu mir, dass von dort etwas Böses kommen würde. Dass es nur jetzt nicht hier sei, weil es vor Noumiza Angst hätte, dass diese jedoch während der Namenlosen Tage schlafen würde. Und genau dann würde das Böse kommen und uns ein Angebot unterbreiten, welches wir unbedingt ablehnen müssen, weil wir uns sonst in großes Verderben stürzen würden.

Auf meine Frage, was genau er mit etwas Böses meint, antwortet er mir, dass er das selbst nicht so genau sagen könne. Ich beschließe, einen Sensibar auf ihn zu wirken, vielleicht gewährt mir dies ja einen kleinen Einblick aber ich erkenne lediglich, dass Kolkja zwar traurig, aber gefasst ist. Er macht sich Sorgen um uns, insbesondere auch um mich, ich spüre seine Besorgnis direkt körperlich.

Als wir die Hütte wieder betreten, kommen Nadira und Thezmar auf mich zu, sagen mir, dass ich mit ihnen mitkommen solle, sie wollen zu Dolak gehen, herausfinden, wie gefährlich er uns werden kann, von welcher Akademie er kommt.

Wir gehen zu dritt zu der Hütte von Reinin und uns öffnet ein Mann, der schütteres, blondes Haar hat und tiefliegende Augen. Seine hellblaue Robe ist schmutzig, abgetragen und sein Magiersiegel, welches er uns zur Begrüßung zeigt, erkenne ich mit Schrecken als das Brabaks. Seine Augen heften sich nahezu umgehend auf Nadiras Oberweite und als diese um Einlass bittet, haben wir es Thezmar zu verdanken, dass er nicht direkt nach Nadira die Türe wieder schließt, da der seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen gesteckt hat, uns beiden so ebenfalls Zutritt verschafft.

Auch Nadira ist nicht entgangen, wie lüstern ihr Dolak in den Ausschnitt starrt und sie nutzt diesen Vorteil, um ihn zum Reden zu bringen. Ihre Reize und die Flasche Schnaps, die sie mitgenommen hat, um seine Zunge zu lockern, tun ihr übriges.

Dolak erzählt ganz freimütig, dass ihm das Lager hier gehören würde, Flakk nur eine Mirhamionette sei. Er erzählt, dass er von seinem Mentor Mengbillar mit einer wichtigen Mission beauftragt worden ist, dass er hier eine kleine Armee gründen soll. Als er Mengbillar erwähnt, fixiert er mich kurz, sagt, dass ich ihm gefallen könnte, da er auf außergewöhnliche Figuren stehen würde und ich muss all meine Selbstbeherrschung aufwenden, mich nicht zu verraten. Erst recht, als er zu verstehen gibt, dass er seinem Mentor nacheifere, es ihm gleichtun würde, was die Bündnisse anginge, er lediglich einen besseren Geschmack habe als jener.

Dolak erzählt weiter, dass die drei Parteien, Wintertreu, Wildfang und die restlichen Söldner von Rybon bewusst gegeneinander aufgehetzt würden und die Partei, die zuletzt noch am Leben sei, solle dann die Armee sein, die er für seinen Mentor ausheben solle. Weiter erzählt er, dass Uriel Paavi und den Norden unter Kontrolle habe und dass sie erst in Bjaldorn einmarschieren werden, dann über Moorwacht nach Festum weiterziehen würden

Der Schnaps und Nadiras Ausschnitt sorgen dafür, dass er gar nicht darüber nachdenkt, was er uns alles erzählt, selbst dass die Orks unten an der Letta einen Altar errichtet haben, um Opfer darzubringen, verschweigt er uns nicht.

Thezmar, der ebenso fassungslos zu sein scheint wie ich, deutet hinter Dolaks Rücken mit seiner Hand fragend an, ob wir ihm die Kehle durchschneiden sollen und Nadira nickt unmerklich, auch mein Kopf bewegt sich beinahe von selbst. Daraufhin legt Thezmar einen Finger an seinen Mund und wirkt einen Silentium, während Nadira sich auf Dolaks Schoß setzt, ihn förmlich an ihren Busen drückt.

Dann versucht Thezmar mit seinem Dolch auf Dolak einzustechen, trifft jedoch nicht die richtige Stelle und auch ich habe mit meinem Skalpell Schwierigkeiten, ihn überhaupt zu treffen, eigentlich verfehle ich ihn meterweit, füge ihm nicht einmal einen Kratzer zu. Erst Nadira, die zwischenzeitlich ihren Dolch gezückt hat, gelingt es, diesen in sein Herz zu stoßen. Diese makabre Szenerie wird nur noch davon gekrönt, dass Dolak mit seinem letzten Atemzug einen Orgasmus von gewaltigem Ausmaß zu haben scheint, seine ganze Robe wird auf einmal nass. Oben getränkt von seinem Blut und ab der Hüfte abwärts von seinem Sperma. (Dem Ausmaß der Beule nach zu urteilen muss er ein abnormal großes Gemächt gehabt haben und nachdem, was er im Gespräch angedeutet hat, dass er sich mehrmals in der Nacht mit der Prostituierten vergnügen würde, sich ihrer, wie er es ausgedrückt hatte, bedienen würde, habe ich größtes Mitleid mit dieser Frau.)

Thezmar beendet den Silentium just in dem Moment, als es an der Türe klopft. Dies wird vermutlich ein Kunde für die Prostituierte sein und hektisch sage ich Thezmar, dass er dem Kunden sagen soll, dass die Dame gerade beschäftig sei. Daraufhin macht Thezmar seinen Oberkörper frei, geht zur Tür und sagt dem Mann, dass er später wiederkommen solle, er wäre gerade an der Reihe, was dieser damit quittiert, dass er dann hier auf den Stufen warten würde.

Zwischenzeitlich reinige ich mittels Sapefacta die Kleidung Nadiras, da diese ja auf Dolaks Schoß sitzend einiges von seinen Körperflüssigkeiten abbekommen hat. Wir beschließen, dass sie den Kunden draußen ablenken wird, während ich zu unserer Hütte laufen soll, um jemanden zu holen, der uns bei Dolaks Leiche helfen kann.

Mittels eines Stuhls klettere ich aus dem Seitenfenster und plumpse in den Schnee, bevor ich mich aufrappele und so schnell ich nur kann zu unserer Hütte renne. Dort angekommen teile ich den anderen mit, dass wir ein kleines Problem hätten, bei dem wir Hilfe benötigen würden und nachdem Pjerow aus meinem Gestammel herausgehört hat, dass wir Dolak umgebracht haben, macht er sich umgehend mit Cidris und Hecker auf den Weg zu Thezmar, während ich zu Rondrasil gehe.

Er hat mir beigebracht, dass man Paktierer töten muss, dass es unsere zwölfgöttliche Pflicht ist, sie unschädlich zu machen, aber über das danach haben wir nie gesprochen. Ich bin aufgelöst, verwirrt, weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll. Auch wenn ich de facto nicht selbst Hand angelegt habe, so war ich dennoch bei einem Mord anwesend, an ihm beteiligt.

Rondrasil versucht, mich zu beruhigen, teilt mir auch mit, dass Kolkja böse auf ihn sei, weil er ihn nicht gehen hat lassen, ihn in der Hütte behalten habe, wie ich ihn gebeten habe.

Als die Tür aufgeht, blicke ich hektisch umher, bis ich Nadira erkenne, die mit spitzen Fingern Dolaks Robe trägt und mich bittet, diese zu reinigen. Auf meine Frage, warum dies nötig sei, teilt sie mir mit, dass Molagh sie tragen solle und mit ihr das Lager verlassen solle, damit der Eindruck entstünde, dass Dolak selbst das Lager verlassen habe.

Nachdem ich auch diesen Sapefacta gewirkt habe, lege ich mich in unseren Schlafsack und Rondrasil legt sich zu mir, nimmt mich in den Arm, streichelt mir über die Haare, ja beinahe glaube ich, dass er mich wie ein kleines Kind sanft hin und her wiegt.

Nur am Rande bekomme ich mit, wie eine junge Frau zusammen mit Nadira die Hütte betritt, die von Nadira als Tiana vorgestellt wird. Sie sagt, dass sie dazu gezwungen worden ist, sich zu prostituieren, nachdem ihre Familie umgebracht worden sei. Sie sagt weiter, dass sie unbedingt mitkommen wollte, sich in unserer Gegenwart sicherer fühlen würde, auf unserer Seite sei und dass sie sich uns gerne anschließen wolle, so sie das dürfe, bevor sie erschöpft das Angebot Nadiras, sich hinzulegen, annimmt und sofort einschläft.

Auch ich sollte schlafen, doch sobald ich die Augen schließe, sehe ich wieder Dolak vor mir, meine Fantasie spielt verrückt, ich sehe Dolak, der mich gefangen nimmt und an Mengbillar ausliefert, Dolak, der vielleicht vorher selbst noch seinen Spaß mit mir hat, bevor er mich ausliefert.

29. Rahja 1018 BF

Ich habe sehr unruhig geschlafen, aber immerhin habe ich geschlafen. Dies habe ich vermutlich einzig Rondrasil zu verdanken, der mich offenbar die ganze Nacht fest umschlungen in seinen Armen gehalten hat.

Ifrundoch hat wieder geträumt, teilt uns sehr beunruhigt mit, dass er geträumt hat, dass aus dem Abort neben Reinins Hütte Leichenteile gekrabbelt seien, die sich wieder zusammengesetzt hätten und auch, dass die Leichen am Galgenbaum erwacht seien, an ihren Seilen um ihre Hälse gezerrt hätten.

Als Pjerow dies hört, teilt er uns mit, dass sie Dolaks Leiche zerstückelt und in den Abort geworfen hätten und Kolkja sagt uns, dass er sehen könne, ob eine Leiche, dessen Seele noch hier sei oder nicht, weshalb ich  mich umgehen mit ihm aufmache, um nachzusehen. Am Abort angekommen guckt er kurz hinein und teilt mir dann mit, dass die Seele Dolaks jetzt bei der Frau sei, mit der er den Pakt eingegangen sei. (Ich vermute, dass er die Widersacherin Rahjas meint.)

Zurück in unserer Hütte klettere ich umgehend zurück in den Schlafsack, verkrieche mich, mir wird das alles hier gerade zu viel, ich versuche mich abzuschotten, nicht einmal nach essen steht mir der Sinn. Wieder kommt mir in den Sinn, wie gerne ich jetzt einfach weglaufen würde, mich verstecken, die Augen fest schließen, die Ohren zuhalten und ausharren, bis alles Schlimme vorbei ist.

Als Rondrasil sanft eine Hand auf meine Schulter legt, schrecke ich aus meinen Gedanken hoch. Zärtlich aber mit Nachdruck bittet er mich, ihn zu einem Spaziergang zu begleiten, selbst den Schneefall lässt er nicht als Ausrede gelten, weshalb ich mich mit ihm auf den Weg aus dem Lager mache.

Wir finden eine schneegeschützte Stelle unter einem Felsüberhang, an dem wir uns ein kleines Feuer anzünden, welches uns wärmt. Rondrasil teilt mir mit, dass ihm meine Unruhe, meine Rastlosigkeit die letzten Tage nicht entgangen ist und dass er glaubt, dass ich ein paar Stunden Ruhe gut gebrauchen könnte. Mit diesen Worten legt er seinen Arm um mich und ich schmiege mich eng an ihn.

Abermals reden wir lange, ich schütte ihm mein Herz aus, erzähle von meinen Ängsten und er hört mir geduldig zu. Ich erzähle ihm auch, dass ich mich in seiner Nähe so sicher, so geborgen fühle, aber auch davon, dass ich mich im Moment immer wieder dabei ertappe, wie ich daran denke, wegzurennen, auch wenn dies kein rondrianisches Verhalten ist.

Beschämt blicke ich ihm in die Augen, erwarte, dass er mich belächelt oder gar rügt, aber ich erkenne nur Güte, Zärtlichkeit und innige Liebe, während er meinen Kopf in seine Hände nimmt und mich sanft küsst.

Ein paar Stunden lang gelingt es Rondrasil, mich alles vergessen zu lassen, meine Umgebung, die Zeit, die Schrecken und Gefahren, die da lauern. Es existieren einzig und allein noch er und ich.

Als ich ihn lächelnd anblicke, vernehmen wir auf einmal den Klang von Hörnern. Wir ziehen uns rasch an und Rondrasil erspäht etwa zwanzig Gestalten, die vermutlich Wildfangs Leute sein werden. Wir müssen umgehend zurück ins Lager eilen und mit einer Entschuldigung wirft Rondrasil mich einfach über seine Schulter und sprintet los.

(Ich muss gestehen, so sehr es mich auch immer noch entrüstet, wenn man mich einfach hochhebt und trägt, um schneller voran zu kommen, so sehr verstehe ich jetzt gerade die Notwendigkeit und die Aussicht, die ich gerade habe auf Rondrasils Hintern, ist auch nicht zu verachten. Ich kann mich in der Tat stolz und glücklich schätzen, einen so fähigen und gut gebauten, muskulösen und gut aussehenden Mann zu haben.)

Zurück im Lager sehe ich, wie die Söldner hektisch umher rennen und ich erfahre, dass auch die Männer von Wintertreu im Osten angekommen sind. Als wir zurück zu unserer Hütte gehen, sehe ich, wie der Galgenbaum an einigen Ästen trotz Schnee angefangen hat zu blühen und Nadira erzählt mir in der Hütte, dass sie Theriak dort verschüttet habe. Weiter erzählt sie mir, dass Jaminka sie dazu überreden wollte, dass sie ihr dabei hilft, das Artefakt, welches für den Winter verantwortlich ist, für sie nutzbar zu machen, was sie jedoch abgelehnt habe. Daraufhin habe Jaminka ihr gesagt, dass sie ihr zeigen wolle, dass keine Liebe existiere, dass sie eigentlich gehen wollte über die Namenlosen Tage, jetzt aber doch bleiben würde.

Nachdem Pjerow mit Rybon vereinbart hat, dass wir uns um die westliche Palisade kümmern, trage ich Kolkja auf, dass er mit Tiana, Shakra und Noumiza in der Hütte bleiben soll, während wir uns an die Palisade begeben. Noumiza lässt eine Kuppel aus Wasser über unserer Hütte entstehen, als Schutz vor Feuer, wie sie sagt.

An der Palisade angekommen sehen wir, dass Wildfang sich ein Lager errichtet und gerade dabei ist, es zu befestigen. Vermutlich werden sie über die Namenlosen Tage dort lagern, bevor sie uns danach dann angreifen werden. Jedoch heißt das deswegen noch lange nicht, dass wir hier keine Stellung halten müssten, denn jede Schwachstelle könnte umgehen ausgenutzt werden.

Nadira und ich bauen ein Zelt direkt an der Palisade auf für Danjuk und Rondrasil, die immer noch mit dem Schneefall zu kämpfen haben als Geweihte. Und während wir dies tun, kommt Pjerow zurück, der sich die Situation an der östlichen Palisade angesehen hat. Er teilt uns mit, dass Wintertreu einen Kriegsoger und ein Katapult dabei hat und dass mitten durch deren Lager ein Norbarde gekommen sei mit einem kleinen Wagen, der das Theriak brächte.

Er sei wohl mit den Worten, dass Wintertreu nicht alles aufkaufen konnte, ans Tor gekommen und wurde von Rybon eingelassen. Wir überlegen noch, ob Wintertreu und Wildfang sich vielleicht gegenseitig bekämpfen könnten, als Cidris uns darauf aufmerksam macht, dass gerade ein paar Orks von Wintertreu zum Lager von Wildfang gekommen seien und ihnen einen Gefangenen vorbei gebracht haben, den die anderen umgehend getötet und aufgefressen haben. Scheinbar sind die beiden Parteien soeben ein Bündnis miteinander eingegangen. Keine guten Voraussetzungen für uns, wie ich finde.

Hecker erstaunt mich immer wieder aufs Neue, denn Pjerow schlägt auf einmal vor, dass Nadira in der Nacht über das Lager von Wintertreu fliegen solle, um eine Tonkugel mit Hylailer Feuer auf das Katapult zu schleudern, welche Hecker in seinem Tornister bei sich gehabt hat. Was hat dieser Mann noch alles mitgenommen?

Noch während ich darüber nachdenke, ich bin mittlerweile zu Rondrasil in das Zelt gegangen, höre ich ein kleines Glöckchen klingeln und wir sehen, dass der Norbarde mit seinem Karren zu uns kommt. Scheinbar will er weiter zu Wildfangs Lager ziehen. Vorher jedoch fragt er uns, ob wir Theriak von ihm kaufen wollten, was Nadira äußerst wütend macht. Der Norbarde jedoch lacht nur, sagt, dass Flakk ihnen gehören würde, dass alles hier ihnen gehören würde und als Nadira ihm drohend die Faust entgegen reckt, hält er sich auf einmal schmerzverzerrt den Kopf.

Danach entkorkt er eine kleine Phiole und trinkt das Theriak, das sich darin befindet, was Nadira dazu veranlasst, ihr Schwert zu ziehen. Daraufhin nimmt der Norbarde einen der beiden Speere, die er gerade Danjuk zum Verkauf anbieten wollte und schleudert diesen auf Thezmar. Dies sorgt dafür, dass Cidris sich am Kampf beteiligt.

Ich stehe immer noch im Zelteingang und merke, dass Rondrasil sich an mir vorbeischieben will, als ich sehe, wie der Norbarde eine Flöte, die um seinen Hals hing, zückt und laut darauf pfeift. Als ich Rondrasil vorbei lasse, bleibt dieser stehen, da es kein ehrenhafter Kampf für ihn wäre, schließlich ist der Norbarde bereits umzingelt von Danjuk, Cidris und Nadira.

Im Kampfgetümmel trifft Danjuk jedoch aus Versehen Ifrundoch, der ebenfalls hinzugekommen ist und erst ein Bolzen aus Pjerows Armbrust direkt in den Kopf streckt den Norbarden schließlich nieder. Kolkja steht daneben, sein Mund ist geöffnet, sein Auge glimmt leicht.

Unmittelbar danach kommt Flakk mit ein paar seiner Männer dazu und Pjerow erzählt, dass der Norbarde Thezmar angegriffen habe und dass wir uns nur verteidigt haben. Flakk erwidert daraufhin, dass uns das alle in sehr große Schwierigkeiten bringen würde und dass wir ab jetzt auf uns allein gestellt wären, den westlichen Teil des Söldnerlagers nicht mehr verlassen dürften.

Während Kolkja noch meint, dass der Norbarde böse gewesen sei, eile ich zur Hütte, um mit Shakra und Tiana unsere Vorräte und Noumiza zu holen, welche uns mitteilt, dass sie während der Namenlosen Tage bitte den Topf mit einem Deckel verschlossen haben will, dass sie schlafen müsse. (So, wie Kolkja es gesagt hat.)

Als es dunkel ist, führt Nadira den Plan von Pjerow aus und zündet das Katapult an. Zusätzlich sind laut ihr auch noch mindestens fünf bis sechs Söldner verbrannt, aber der Oger war leider nicht nah genug am Katapult, um ebenfalls Feuer zu fangen.

Während sie dies erzählt, überlegt Jaminka, mit Blick auf den Wagen des Norbarden, ob das Theriak ihre Wunde heilen könnte, was Pjerow verneint. Noch während eine Diskussion entbrennt, gehe ich zu Rondrasil in unser Zelt und wir beide versuchen, nicht zu hören, was draußen besprochen wird.

30. Rahja 1018 BF

Thulvje schlägt vor, dass wir während der Namenlosen Tage einen Ausfall starten sollten, das Söldnerlager angreifen sollten, weil die Söldner sich sicherlich alle in ihren Zelten verstecken würden. Mir gefällt diese Idee ganz und gar nicht, insbesondere hier und jetzt, aber scheinbar habe ich in der Hinsicht nicht sonderlich viel zu sagen, hat meine Meinung kein Gewicht.

Cidris, der bereits wieder oben auf der Palisade steht, teilt uns mit, dass Wintertreu die verbrannten Leichen zu Wildfang gebracht hat, welche sie auch wieder umgehend verspeist haben. Auch erzählt er, dass sie ihr Lager weiter befestigen würden und Pjerow überlegt mit Thulvje zusammen, ob man ihre Zelte nicht strategisch anzünden könnte.

In der Zwischenzeit geht Rondrasil zum Brunnen, um das alljährliche Reinigungsritual zu vollführen und ich tue es ihm gleich. Auch die anderen schließen sich nach und nach uns an und so vergeht der letzte Tag in diesem Jahr.

Mit einem mehr als mulmigen Gefühl lege ich mich abends hin.

1. Tag des Namenlosen 1011 BF – Isyahadin

Ich wache auf, weil ich Rowinja schreien höre. Sie ruft „Nein Papa, nicht, nein, nein!“ und Ifrundoch brüllt nach Thezmar und mir. Mir fällt auf, dass es unglaublich heiß, drückend und schwül geworden ist, jede Bewegung ist anstrengend.

Noch während ich mich aus dem Schlafsack schäle, sehe ich, wie Rondrasil sich mit der Luft unterhält und erkenne aus dem Gespräch, dass er sich scheinbar mit Rondriane unterhält, ihr erklärt, dass sie eben nicht richtig ausgewichen sei damals.

Ifrundoch schreit erneut und ich trete vor das Zelt. Dort steht Nadira, die mir entgegen schleudert, dass sie vor mir keine Angst habe und mich dann angreift. Es gelingt mir, auszuweichen, während ich Danjuk in der Mitte des Platzes stehen sehe und höre, wie er panisch ruft, dass alles brennen würde.

Ich erkenne Thezmar, der in das Zelt von Ifrundoch und Rowinja stürmt, während Cidris oben auf der Palisade steht, mir zuruft, dass Thulvje und Pjerow in das Lager von Wildfang geschlichen seien.

Kurzzeitig scheint Nadira mich zu erkennen, sie fragt mich, wo Shafiria sei, die gerade noch hier gewesen sei, bevor sich ihr Blick wieder verfinstert. Sie streckt mir drohend ihre Faust entgegen und ich spüre einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Hat sie gerade einen Fulminictus auf mich gewirkt? (Vor allem, hat sie dies gestern auch schon bei dem Norbarden getan? Das würde zumindest seine Reaktion erklären.)

Noch während ich mir den Kopf halte, höre ich plötzlich eine Stimme, die auf Asdharia „Es sei“ sagt, bevor ich plötzlich hüfthoch im Nebel stehe. Aus Richtung des Gebirges sehe ich einen Shakagra mit zwei Kriegshämmern auf dem Rücken auf uns zukommen. Ist dies der gleiche Elf, den ich damals mit Doram gesehen habe?

Während ich in Richtung meines Zelts zurückweiche, holt der Shakagra einen abgetrennten Kopf aus einem Beutel und hält ihn hoch. Plötzlich beginnt der Kopf zu sprechen und teilt uns mit, dass er nicht gekommen sei, um uns zu töten, sondern dass er uns den Schutz der Muttergöttin anbietet, wenn wir ihnen helfen würden. Dies muss das Böse sein, vor dem Kolkja mich gewarnt hat, von dem er gesagt hat, dass wir ihm nichts glauben dürfen.

Als ich mich umblicke, sehe ich, dass Kolkja nicht mehr in unserem Zelt ist und auf mein panisches Rufen erwidert Danjuk, dass er bei ihm im Zelt sei, denn dort würde es nicht brennen.

Nadira entgegnet derweil dem Shakagra, dass wir sein Angebot nicht annehmen würden, woraufhin dieser sich wieder umdreht und zu seinen zwölf Gefährten geht, die ich weiter hinten im Gebirge stehen sehe.

Dies alles ist zu viel für mich, weshalb ich  mich in unser Zelt flüchte, in dem Rondrasil noch immer sitzt und sich mit Rondriane unterhält. Er erklärt ihr, dass er nicht nur mit mir zusammen ist, um etwas von ihr im Gedächtnis zu haben, sondern weil ich ihm ans Herz gewachsen bin. Er wiederholt dies immer und immer wieder und fügt hinzu, dass er sich auch gerne einem Göttinnenurteil unterziehen wird, wenn sie ihm dies nicht glaubt.

Ich setze mich dazu, höre meinem Geliebten zu, nachdem es mir nicht gelungen ist, ihn aus dieser Illusion zu wecken. Dann habe ich eben so ein Auge auf ihn und ich muss gestehen, es schmeichelt mir doch sehr, zu hören, dass er mich um meinetwillen liebt.

Auf einmal höre ich einen Schrei von Thezmar, der mich dazu veranlasst, nach draußen zu eilen. Dort sehe ich Thezmar auf dem Boden liegen, seinen Stab vor sich halten und irgendetwas scheint mit aller Kraft dagegen zu drücken, auch wenn ich nichts erkennen kann. Mit einem Mal lässt er locker und teilt mir mit, dass er gerade gegen die Blutgräfin gekämpft habe und dass diese ihn gebissen habe, er zeigt mir sogar die beiden Male an seinem Arm. Als ich entgegne, dass dies nur eine Illusion ist, meint er, dass er dies auch wisse, jedoch wenn diese Illusion stark genug ist, dann habe er die Befürchtung, was noch mit ihm geschieht diesen Tag, da er die Blutgräfin nur vertrieben, nicht getötet habe.

Er bittet mich daher, ihn mittels Ruhe Körper den Rest des Tages schlafen zu lassen, aus Angst, dass er sonst noch jemandem Schaden zufügen könnte und ich erfülle ihm diesen Wunsch.

Als ich wieder in unser Zelt gehe, stelle ich mit Schrecken fest, dass Rondrasil nicht mehr dort ist und auf meiner Suche nach ihm höre ich verdächtige Geräusche aus einem der Zelte dringen. Als ich dort hineinsehe, sehe ich Jaminka, die gerade nackt auf Rondrasil sitzt, sich mit ihm vergnügt und mich dabei maliziös anlächelt. Ich verspüre einen tiefen Stich in meinem Herzen, aber ich nehme all meinen Mut zusammen, bin mir sicher, dass Rondrasil Jaminka gar nicht als solche erkennt, dass er vielleicht gerade denkt, er hätte mich bei sich.

Jaminka schleudert mir gerade entgegen, dass ich nur eine Notlösung gewesen sei und Rondrasil stimmt ihr sogar zu. Dies tut weh, sehr sogar und wütend packe ich meinen Stab fest mit beiden Händen und lasse ihn mit aller Kraft, die ich aufbieten kann, auf Jaminkas Schädel niedersausen. Diese schnellt erbost hoch und lässt an ihren Händen Krallen wachsen, mit welchen sie mich angreift. Sie verletzt mich schwer und schleift mich dann aus dem Zelt mit den Füßen zuerst. Jedoch gelingt es mir dadurch, einen Heiltrank zu trinken und just in dem Moment, als sie an mir vorbei geht, um sich wieder zu meinem Mann zu legen, schlage ich ihr den Stab zwischen die Beine und bringe sie zu Fall.

Im Anschluss will ich sie gerade mit einer Bandage fesseln, als plötzlich Rondrasil auf mich zukommt und mir eine schallende Ohrfeige gibt. Nachdem die Welt aufgehört hat sich zu drehen, sehe ich plötzlich, dass nicht Jaminka vor mir liegt, sondern Rowinja. Und dass Rondrasil gar nicht Rondrasil ist, sondern Molagh. Der erklärt mir gerade, dass Rowinja ihn für Ifrundoch gehalten habe und dass Rondrasil hinter den Zelten mit der Luft kämpfen würde.

Nachdem ich Rowinja und mich profan verbunden habe, suche ich Rondrasil und sehe, wie er mit wuchtigen Schlägen gegen einen unsichtbaren Gegner kämpft, der seine Schläge immer und immer wieder abwehrt. Erst nach einer ganzen Weile kommt er erschöpft auf mich zu, sagt mir, dass er Rondriane gerade getötet habe.

Noch während er dies erzählt, klopft es an die Tür der Palisade und als ich frage, wer dort sei, antwortet mir Pjerow, dass er es wäre mit unseren Freunden. Ich glaube ihm nicht, habe Angst, erneut auf eine Illusion hereinzufallen und weigere mich, das Tor zu öffnen als plötzlich ein Wurfspeer über die Palisade geflogen kommt und Rondrasil trifft.

Zwischenzeitlich ist Pjerow über die Palisade geklettert und hat die anderen rein gelassen und während ich noch meinen Mann versorge, erzählen sie mir, dass Thulvje in einen Jagdrausch verfallen sei und das Lager im Alleingang angegriffen habe.

Dass daraufhin Cidris, Danjuk, Goswyn, Ifrundoch, Kolkja, Nadira und Pjerow ihm zu Hilfe geeilt seien, dass jedoch Goswyn gestorben sei. Er sei einfach umgefallen, hätte sich an die Brust gefasst und wäre tot gewesen. Kolkja sagt, dass seine Seele jetzt bei ihm sei, dass er verwirrt wäre und dass er Schmerzen in seinem Herzen gehabt habe.

Jedoch sei das Lager von Wildfang jetzt gänzlich dem Erdboden gleich gemacht worden.

Was passiert hier nur? Und warum erzähle ich Rondrasil gerade beinahe ein wenig stolz, dass ich Rowinja recht erfolgreich verprügelt habe? Auch wenn sie behauptet, dass sie selbst nicht mit voller Wucht zugeschlagen habe, um mich nicht zu töten und dass sie selbst noch geschwächt gewesen sei von heute Morgen, weil sie da eine Illusion von ihrem Papa gesehen habe, der ihr große Stücke Fleisch aus dem Körper herausgebissen habe. (Das erklärt die Verbände von ihr.)

Habe ich mich gerade tatsächlich damit gebrüstet, jemanden willentlich und wissentlich verletzt zu haben? Ist es so weit mit mir gekommen?

2. Tag des Namenlosen 1018 BF – Aphestadil

Als ich meine Augen aufschlage, möchte ich sie am liebsten gleich wieder schließen, ich bin so unglaublich müde, fühle mich abgeschlagen, ausgelaugt. Draußen regnet und stürmt es, wie ich den Geräuschen entnehmen kann und Rondrasil steht unter ächzen und stöhnen auf, kleidet sich an.

Ich strecke die Arme zu ihm aus, will, dass er sich wieder zu mir legt, mit mir kuschelt, will gemeinsam mit ihm den Tag verschlafen, aber er hebt mich einfach hoch, trägt mich auf seinen Armen und geht mit mir aus dem Zelt.

Draußen sehe ich in das Zelt Jaminkas, die heftig weint, weil ihre Wunde immer wieder aufbricht, Thindal schon all seine Energie in sie gesteckt hat und die Wunde dennoch sofort wieder aufbricht. Hecker, der von ihrem Weinen angelockt, ebenfalls da steht, geht zu dem Wagen von dem Norbarden und holt eines der Theriak-Fläschchen raus, welches er ihr in den Schoß wirft mit den Worten, dass sie dann eben dies hier trinken solle, wenn sie überleben wolle.

Daraufhin weint Jaminka nur umso heftiger, allerdings kann ich sehen, als Rondrasil gerade mit mir auf dem Arm weiter geht, wie sie schlussendlich das Fläschchen öffnet und den Inhalt trinkt.

Der sanft schaukelnde Gang von Rondrasil wiegt mich immer wieder in den Schlaf, ich bemerke kaum, wie der Tag vergeht.

3. Tag des Namenlosen 1018 BF – Rahastes

Heute fühle ich mich wieder etwas frischer, ausgeruhter, auch wenn es draußen noch dunkel zu sein scheint. Kolkja, der mit uns im Zelt sitzt, sagt, dass das Böse da sei und als ich meinen Kopf zum Zelt heraus stecke, erkenne ich, dass der ganze Himmel von Wolken verdunkelt ist.

Bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass die Wolken gar keine Wolken sind, sondern unzählige Insekten, die immer wieder in die Tiefe stoßen, einem Arm gleich, und in Flakks Lager und an der östlichen Palisade Menschen mit sich in die Höhe reißen.

Auch das Zelt, in dem Pjerow die Leiche Goswyns abgelegt hat, ist über und über mit Käfern bedeckt, die bereits beginnen, Löcher in die Zeltwand zu fressen.

Ich ziehe mich eiligst in das Zelt zurück und bemerke, dass mir mein Magen laut hörbar knurrt. Als ich meinen geliebten Rondrasil anblicke, überkommt mich tatsächlich für einen Moment der Drang, ihn zu beißen, an seinem Arm zu knabbern und nur mit Mühe gelingt es mir, diesem Drang zu widerstehen.

Draußen höre ich Molagh schreien, dass Rowinja ihn beißen wolle und bevor meine Selbstbeherrschung nachlässt, beschließe ich, etwas von unseren Vorräten zu essen. Als ich in dem Zelt ankomme, in dem wir die Vorräte lagern, sitzt dort schon Thezmar, der wahllos alles in sich hineinstopft und auch mich plötzlich sehr begehrlich ansieht. Ich beschließe, dass es vielleicht besser ist, wenn ich ihn fessle, aber ob ich jetzt einfach nur nicht richtig aufgepasst habe oder ob ich einfach zu sehr eine Heilmagierin bin, ich habe ihm lediglich einen perfekten Verband um die linke Hand gemacht.

Während ich diesen Verband noch ungläubig ansehe, sagt er zu mir, dass ich gehen solle, er sich nicht mehr lange unter Kontrolle habe, als Nadira zu uns stößt. Diese Ablenkung nutze ich, um Thezmar doch noch zu fesseln und nachdem ich dies getan habe, beginne ich selbst, die Rationen zu essen und bemerke kaum, dass auch ich wahllos alles in mich hinein stopfe, selbst die großen Käfer, die mittlerweile schon über das Essen krabbeln.

Nadira entschuldigt sich bei mir und sagt, dass sie mir helfen wolle, bevor sie mich angähnt und ich unglaublich müde werde und einschlafe.

Als ich wieder aufwache, liege ich, ebenfalls gefesselt, neben Thezmar und Rowinja und von draußen kommt der Geruch nach gebratenem Fleisch herein, der unsere Mägen erneut hörbar knurren lässt.

Nadira, die bei uns geblieben ist, teilt uns mit, dass Ifrundoch gerade das Zelt von Goswyn angezündet hat und dass die Leichen der Söldner Wildfangs an das Tor kratzen würden. Draußen wird nebenbei ein Tumult hörbar, laut Nadira ist eine der Leichen durchgebrochen.

Mir ist es in der Zwischenzeit gelungen, meine Fesseln zu lösen und Thezmar sagt zu Nadira, dass er bei der Leiche helfen könne, die laut Nadira wohl angefüllt von lauter Insekten sei und gemeinsam mit ihr rennt er hinaus, während ich Rowinja losmache, um mit ihr gemeinsam zurück zu den Vorräten zu gehen und sie zu verspeisen.

Zwischenzeitig wird mir übel und ich muss mich erbrechen. Das Erbrochene ist dunkelbraun, es scheint geronnenes Blut darin zu sein, was ich darauf schiebe, dass ich die Käfer nicht gründlich genug gekaut habe, diese mir innerlich eine kleine Blutung zugefügt haben müssen, bevor ich wieder weiter essen will.

Ich komme jedoch nicht dazu, weil Pjerow mich zu Jaminkas Zelt zerrt, deren Wunde eitert und schwärt und über und über mit Maden bedeckt ist. Thindal hat einen Balsam gewirkt und dann Insekten erbrochen, danach ist er bewusstlos geworden. Ich stelle fest, dass man das entzündete Gewebe chirurgisch entfernen muss und Nadira und Pjerow halten Jaminka fest, damit ich mit meinem Skalpell an die Arbeit gehen kann.

Der Hunger hat meine Sinne getrübt, so dass ich kaum mitbekommen habe, dass ich viel zu viel Fleisch von Jaminka weggeschnitten habe, jedoch scheint meine Behandlung erfolgreich gewesen zu sein. Ihre alte Wunde ist zwar wieder aufgebrochen, aber sie eitert und schwärt nicht mehr.

Nachdem ich die Wunde profan verbunden habe, muss ich mich erneut beherrschen, um nicht die herausgeschnittenen Brocken von Jaminkas Fleisch zu essen. Ich atme tief durch und trete vor das Zelt, so dass ich gerade noch erkennen kann, wie Shakra ihr Gris-Gris in die Menge der Untoten vor dem Tor schmeißt und danach bewusstlos zusammenbricht.

Während Pjerow auf sie zueilt, kommt Olbek aus dem Lager zu uns und teilt uns mit, dass die Söldner sich gegenseitig essen würden, dass die östliche Palisade kaum noch verteidigt sei und wir in die Hütten kommen sollen, die seien ein wenig geschützter als die Zelte hier draußen.

Wir raffen unsere Verwundeten und gehen mit ihm hoch in das Lager, wo er uns in Flakks Haus führt.  Auf dem Weg dorthin erkenne ich, dass sowohl die Leichen am Galgenbaum fehlen als auch dass aus dem Abort neben Reinins Haus wohl die Leiche Dolaks gekommen ist. Genauso, wie Ifrundoch es geträumt hat. In Flakks Haus sind neben Flakk, Olbek, seiner Frau und seinen zwei Kindern noch etwa fünfzehn weitere Lagerbewohner sowie die letzten fünf der Söldner, die noch übrig geblieben sind.

Flakk versucht erneut, uns zu beweisen, dass er hier das Sagen hätte und teilt uns mit, dass es einen Weg durch die Höhlen gäbe, der uns direkt an die Letta führen würde und wenn wir ihm helfen würden, sein gesamtes Gold aus dem Lager zu schaffen, dann würde er uns den Weg weisen.

Pjerow bedroht ihn anfangs mit seiner Armbrust, sagt, dass er keinerlei Druck mehr ausüben könne und nachdem Flakk keinerlei Einsicht zeigt, schießt er ihm ohne Warnung einen Bolzen in den Kopf.

Während wir uns in Flakks Haus einrichten, führt Olbek die anderen Lagerbewohner in seine Taverne und die letzten fünf Söldner erkennen anstandslos Pjerow als neues Oberhaupt an, nachdem dieser ihnen gesagt hat, dass er für den Tod Rybons verantwortlich sei. (Ich frage mich, warum er das behauptet, schließlich hat Olbek doch noch gesagt, dass Rybon von einem dieser Käferarme in die Luft gezogen worden sei.)

4. Tag des Namenlosen 1018 BF – Madarestra

Ich wache neben Rondrasil auf, der sich eng an mich gekuschelt hat. Normalerweise mache ich das sonst bei ihm so, aber ich genieße seine Berührungen dennoch sehr.

Als ich aufgestanden bin, fällt mir ein, dass Kolkja anwesend war, als Pjerow gestern Flakk getötet hat und als ich ihn frage, ob er seine Seele auch gesammelt habe, bejaht er dies, teilt uns mit, dass er den Weg jetzt auch wüsste und dass es eine Falltür unter dem Boden hier im Haus gäbe.

Dies nehmen Cidris und Tiana erleichtert auf, die am Vortag noch die Minen untersucht hatten, um einen Weg hier raus zu finden, da Tiana uns mitgeteilt hat, dass sie, bevor sie zur Prostitution gezwungen worden ist, dafür zuständig war, Erzadern und Minenverläufe zu finden und auszukundschaften.

Thulvje läuft, ebenso wie Shakra, rastlos im Haus umher und kommt dann auf mich zu. Er sagt mir, dass er sich ganz komisch fühlen würde, dass er so unruhig sei und nicht wisse, was das zwischen seinen Beinen sei. Ich kann erkennen, dass er eine ordentliche Erektion hat und frage ihn, ob er sich nicht einfach des Drucks entledigen wolle, doch er sieht mich nur verständnislos an.

Als ich ihn frage, ob er denn nicht wisse, wovon ich rede, noch nie bei einer Frau gewesen sei oder sich selbst angefasst habe, antwortet er mir, dass er bislang immer andere Dinge im Fokus hatte. Thulvje ist noch unberührt, ich kann es beinahe kaum glauben.

Ich bitte Rondrasil, ihm zu erklären, wie ein Mann sich selbst etwas Erleichterung verschaffen kann und er geht mit ihm in eins der Zimmer.

Als sich die Tür hinter den beiden schließt, höre ich Jaminka schreien und sehe, wie sie, das Kleid halb zerrissen, aus einem anderen Zimmer kommt, Thindal läuft ihr hinterher mit einem verbissenen Gesichtsausdruck. Als er sie zu fassen bekommt, zerrt er sie zurück in das Zimmer und reißt an den Resten ihres Kleides, bis Cidris hinzu kommt und Thindal aus dem Zimmer wirft. Danach verschließt Cidris selbst die Tür hinter sich und Jaminka und kurze Zeit später sind eindeutige Liebesgeräusche durch die Tür zu vernehmen.

Auch Molagh wird von Rowinja in eins der Zimmer gezerrt, was dieser jedoch eher mit einem Grinsen quittiert. (Ich stelle fest, dass Flakks Haus sehr viele Zimmer hat.) Beunruhigt spähe ich durch das Schlüsselloch, ob bei Rondrasil und Thulvje auch alles mit rechten Dingen zugeht und kann erkennen, wie Rondrasil gerade eindeutige Gesten vollführt, die Thulvje aber nicht zu verstehen scheint.

Ungeduldig gehe ich zu den beiden in das Zimmer und erkläre ihm ganz unverblümt, was ein Mann mit seinem Penis alles anstellen kann, was er vor allem alles mit einer Frau machen kann. Als ich ihm sage, dass er mal Heckers Basen besuchen solle, stelle ich fest, dass Thulvje tatsächlich glaubt, dass sie nur ihr Zimmer herzeigen würden, da er sagt, dass er weiß, wie die Zimmer aussähen und dafür kein Geld zahlen würde. Als ich ihm sage, dass die Basen ihm nicht nur das Zimmer zeigen würden, sondern auch ihren Körper, ihm erkläre, was er mit diesem Körper machen könne, machen dürfe, wenn er bezahlt, bekommt er große Augen und mit den Worten, dass ich ihm, wenn wir zurück in Moorwacht sind, einen Besuch bei den Basen zahlen würde, schiebe ich ihn aus dem Zimmer und schließe die Tür.

Danach setze ich mich zu Rondrasil auf den Schoß, genieße seine Anwesenheit, auch wenn mir auffällt, dass auch er nicht ganz bei der Sache ist. Zumindest sagt mir das die Beule in seiner Hose.

Als ich ihn frage, ob er glaubt, ob wir alle hier heil wieder heraus kommen, antwortet er mir doch tatsächlich „Ihr werdet ganz sicher heil hier heraus kommen.“ was mich mit Entrüstung füllt. Wie kann er denken, dass ich ihn alleine hier ließe, dass er sich hier opfern könne, ohne dass ich an seiner Seite bin? Entweder kommt er mit uns mit oder ich bleibe an seiner Seite. Dies sage ich ihm direkt ins Gesicht, auch wenn er mir entgegnet, dass er nicht diskutieren wolle. Nicht jetzt, nicht an diesen Tagen. Nun gut, ich werde diese Diskussion verschieben, aber nicht vergessen.

Wenn auch Sex an diesem Tag nicht göttergefällig wäre, ein wenig kuscheln sollte erlaubt sein, oder?

5. Tag des Namenlosen 1018 BF – Shihayazad

In der Früh werden wir durch lautes Geschrei wach und durch das Fenster erkennen wir, dass die Ostpalisade gefallen ist, dass Wintertreus Söldner und die Orks durchgebrochen sind. Wir haben keine Zeit, um Olbek und die anderen zu holen, schaffen es gerade noch selbst, alle durch die Falltür in den Gang, der zur Höhle führt, zu fliehen.

Kolkja wird abwechselnd getragen, damit er unser Tempo nicht verlangsamt und Shakra und ich beeilen uns so gut wir nur können, um möglichst weit weg von diesem unheiligen Ort zu kommen.

Ich bin äußerst gereizt, aber auch traurig, gerade Olbeks Kinder können nichts dafür, dass sie hier gelandet sind. Schweigend gehen wir mit nur wenigen Pausen eine gefühlte Ewigkeit, bevor wir beschließen, dass wir uns ausruhen können.

01. Praios 1019 BF

Wir werden alle von einem klopfen geweckt, das aus Noumizas Topf kommt. Offenbar sind die Namenlosen Tage vorbei, denn sie will, dass wir den Deckel abnehmen, sagt uns, dass sie genug geschlafen habe.

Wir bitten sie, ihr Wasser nahrhaft für uns zu machen, da wir nichts zu essen mitnehmen konnten, nichts gehabt haben, das wir hätten mitnehmen können. Das Obst und Gemüse, welches Nadira in Flakks Haus gefunden hat, hat gerade einmal für einen Tag für uns alle gereicht.

Kolkja teilt uns mit, dass wir noch zwei Tage weiterlaufen müssten, bevor wir beim Herz des Winters ankämen, weshalb wir uns wieder auf den Weg machen. Dabei fange ich auch die Diskussion mit Rondrasil wieder an, auch wenn wir uns im Moment im Kreis zu drehen scheinen.

02. Praios 1019 BF

Heute kommen wir an einem unterirdischen See an, der gefroren ist. Als Danjuk und Rondrasil über die Eisfläche gehen, schmilzt das Eis ein wenig und sie sinken etwas ein. Auf der anderen Seite angekommen mache ich mich daran, die Füße der beiden zu verbinden, auch wenn Danjuk dies anfangs mit Argwohn beobachtet, mich fragt, was ich da genau vorhabe.

03. Praios 1019 BF

Als ich heute aufwache, höre ich, wie Kolkja gerade anbietet, seine Freunde loszuschicken, um nachzusehen, was über uns passiert. Nadira sagt, dass er dies bitte tun solle und ich erkenne in Noumizas hellem Licht, welches sie uns tagsüber spendet, wie sich sein Gesicht verfärbt, es wirkt wie verwelkendes Laub. Sein Blick wird leer und es riecht auf einmal süßlich, verwest.

Gerade als wir ihn mit Gewalt aufwecken wollen, kommt er wieder zu sich, erzählt, dass oben in Flakks Lager die Orks einen großen Altar errichten wollten und dabei von den Shakagra angegriffen worden sind, sich gerade mitten im Kampf befänden.

Wir brechen auf und stehen nach gefühlt einem halben Tag auf einmal vor einer großen Höhle, in der wir um die 15 Orks und vier Kriegsoger stehen sehen. Auch den Altar mit dem schwarzen Herz, welches in Eis eingefroren ist, erkennen wir.

Die Höhle misst etwa fünfzig Schritt im Durchmesser und ist dreißig Schritt hoch und an den Wänden gehen etwa fünfzehn bis achtzehn Gänge ab, einige von ihnen lassen das Tageslicht erahnen.

Wir ziehen uns ein wenig zurück und überlegen, wie wir vorgehen sollen. Noumiza muss unbedingt zu dem Altar gebracht werden, um das Herz zu schmelzen, es zu zerstören, doch ungesehen werden wir sie nicht an den Orks vorbei schaffen können. Rondrasil plädiert für einen direkten, offenen Kampf, während Molagh meint, dass man mit List und Tücke vielleicht weiter käme.

Noch während eine Diskussion entbrennt, wie wir vorgehen sollen, sehe ich plötzlich vor meinem inneren Auge ein Bild, das einen Höhleneingang zeigt, vor dem zwei Orks Wache stehen. Der Eingang kommt mir vage bekannt vor, es könnte sich um den Traum handeln, den Ifrundoch und Pjerow hatten. Der, in dem ein Shruuf aus der Höhle kam, als Lysandiel die Wachen ausgeschaltet hat. Bedeutet dies, dass er sich gerade in unserer Nähe befindet? Vor allem, bedeutet dies, dass wir hier noch mit einem Shruuf kämpfen müssen?

Wir beschließen, dass ich Lysandiel mittels Gedankenbilder mitteilen soll, dass er draußen die Wachen ablenken, töten soll, damit hier drin ein Tumult entsteht. Dann sollen Thulvje und Tiana den Topf mit Noumiza zum Altar bringen, während Shakra die Rüstung der Kriegsoger entfernen soll, was sie laut eigener Aussage könne.

Jaminka sagt, dass sie zwei, vielleicht drei der Oger beherrschen könne, dazu müsse sie jedoch nahe an sie ran, bräuchte etwas Zeit. Deshalb erklärt sich Rondrasil bereit, Jaminka und Shakra zu begleiten, wenn es los geht und auch Ifrundoch läuft mit ihnen mit.

Als wir ein Rufen von draußen hören, machen wir alle uns bereit. Pjerow hat noch drei weitere Armbrüste aus Flakks Haus mitgenommen, die er neben sich liegen hat und die Götter scheinen auf unserer Seite zu sein, denn durch das Rufen angelockt verlassen gleich vierzehn der Orks die Höhle. Einzig der Ork bei den Ogern, eventuell ein Schamane, bleibt hier und beginnt auch sogleich, einen Shruuf zu beschwören, ihn nach draußen vor die Höhle zu schicken.

Wir anderen laufen los, sobald der Shruuf außer Sichtweite ist, während Pjerow einen Schuss nach dem anderen abfeuert, bevor er alle Armbrüste laden muss. Ich halte mich ebenfalls in Rondrasils Nähe, bereit zu helfen, so gut ich kann.

Der erste Oger reißt sich von seiner Kette los und läuft langsam auf uns zu, ich wirke einen Blitz dich find auf ihn, was mir scheinbar sehr gut gelungen ist. Geblendet taumelt er weiter auf uns zu, Shakra läuft um ihn herum und seine Rüstung beginnt förmlich zu schmelzen. Aufgrund des Ogerbrüllens kehren fünf Orks in die Höhle zurück, laufen auf Thulvje und Tiana zu, da der Altar sich in der Nähe des Eingangs befindet.

Rondrasil gelingt es, den ersten Oger zu töten, noch bevor die anderen drei sich losreißen können und auch Shakra läuft bereits um den nächsten Oger herum. Ich wirke zwei weitere Blitze, um meinen Freunden zu helfen, bevor ich sehe, dass Jaminka einen der Oger übernommen hat. Ihn nach draußen schickt und den zweiten gleich hinterher.

Tiana hat in der Zwischenzeit den Altar erreicht und Noumiza schwebt über dem Herz, lässt es aus ihren Armen heraus regnen und beginnt, das Eis zu schmelzen. Thulvje versucht, die Orks aufzuhalten und muss schwer einstecken, weshalb ich meine gesamte Konzentration aufwende und einen Balsam über eine Distanz von knapp zwanzig Schritt wirke.

Noch während der Balsam wirkt, laufe ich langsam in Richtung des Altars, Cidris kommt mir zu Hilfe und ich kann Noumiza hören, wie sie uns mitteilt, dass sie nicht mehr machen könne, bevor sie sich völlig auflöst und weg ist. Ich hoffe nur, dass sie wieder in ihrem See ist, dass es ihr gut geht.

Thulvje immer noch fest im Blick fische ich meine zwei Feuerpasten aus der Tasche und reiche eine Cidris. Der versucht in der Zwischenzeit das Herz mit seinem Dolch zu zerstören und es schießt eine schwarze Blutfontäne hervor. Ich schmiere die Feuerpaste auf das Herz, was einen tiefen Abdruck hinterlässt und ebenfalls in einer Blutfontäne mündet, bevor es Cidris gelingt, das Herz gänzlich aus dem Eisblock zu entfernen und zu zerstören.

Draußen vor dem Höhleneingang erkenne ich Oger, Tentakel und andere unheilige Dinge, bevor es auf einmal ganz ruhig wird. Just in dem Moment, als das Herz vergangen ist, wird es still, es wird warm, die Sonne kommt raus und vorsichtig wagen wir uns vor den Höhleneingang, dort steht außer Lysandiel niemand. Keine Oger, keine Orks, kein Shruuf. Über letzteres bin ich mehr als erleichtert.

Wir haben es geschafft, wir haben den Winter beendet. Oder?

Draußen erkenne ich einen Fluss, das muss die Letta sein und Nadira sagt, wenn wir dem Flusslauf folgen, werden wir in ein paar Tagen in Bjaldorn ankommen. Aber heute werden wir uns hier noch einmal ausruhen.

Abenteuer: Goldrausch Teil III
Dieser Eintrag wurde am 7.08.2017 (20:09) verfasst und 626 mal aufgerufen.
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