Wie schnell die Zeit vergehen kann. Nun sind wir schon 4 Monate in Gareth. Eigentlich hatte ich vor nach den letzten Ereignissen nach Anchopal zurückzukehren, um dort mein Herz heilen zu lassen, doch wie so oft in unserem Leben kommt es anders als man plant. Kurz nachdem ich meinem Vater geschrieben hatte und bevor ich mich auf den Weg nach Anchopal machte, tauchte mein Vater in Gareth auf. Es tat so gut ihn wiederzusehen. Endlich hatte ich jemanden dem ich meine Gefühle anvertrauen konnte. In unserem Gespräch merkte ich wie die Anspannung der letzten Tage von mir wich. Gemeinsam gingen wir zu Odilberds Grab und er hielt mir eine seiner üblichen Predigten, doch auch wenn ich in meiner Kindheit oft abgeschaltet hatte, hörte ich heute wohl eines der wenigen male richtig zu und obwohl er diese Worte wohl schon hundert mal zu mir gesagt hatte, fühlte ich mich seltsam getröstet. Ich hatte lange genug um Odilberd getrauert und ich bin mir sicher, dass auch er sich wünschen würde, dass ich mein Leben fortsetzte und es gab noch so viel zu tun.
Der Kaiser hatte zwar meiner bitte statt gegeben, doch die Versorgung der Kranken in Gareth war weiterhin voller Lücken und so startete ich mit meinem Vater wohl das größte Projekt meines bisherigen Lebens. Gemeinsam mit der Hilfe des Kaiser, meines Ordens, sowie der Tsa und Rahja- Kirche gründeten wir das erste Spital dieser Gegend. Ich muss sagen, dass ich schon etwas stolz bin doch gleichzeitig weiß ich, dass dies alles nicht ohne die Hilfe und Gnade von Mutter Peraine möglich gewesen wäre. Hier gibt es mehr zu tun als ich dachte und schon kurz nach der Gründung hatte ich alle Hände voll zu tun. Glücklicher weise hat Granan beschlossen mir zu helfen und das ist schon eine große Erleichterung. Die Zeit verging wie im Flug. Gemeinsam zogen Paranova, Shab, Granan, Han-Haepi, Hardoral und Oswin in ein Haus oder besser Palast ein, den wir vom Kaiser geschenkt bekommen hatten. Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen in solchem Luxus zu leben, dass ist einfach solche Platzverschwendung. Doch ich hab mir sagen lassen, dass man Geschenke von Kaisern nicht ablehnt, scheinbar nimmt er das persönlich. Der Umgang mit Adeligen ist wirklich anstrengend, so viele unnötige Regeln die man beachten muss und dann regen sie sich immer über die kleinsten Dinge auf. Beispielsweise besteht Oswin immer noch darauf, dass Paranova ihn mit „Oswin von Larinow“ anredet. Völlig unsinnig wenn man mich fragt, immerhin haben wir doch mittlerweile genug zusammen durchgemacht und außerdem kann man in der Zeit in der man diesen Namen ausspricht und in der er einen korrigiert, viel sinnvollere Sachen machen. Zum Beispiel könnte er sich etwas mehr an der Hausarbeit beteiligen, aber scheinbar hat das nicht zu seiner Ausbildung gehört. Ich frage mich wie er zurecht kommt, wenn keiner sich um ihn kümmert. Allerdings muss ich sagen, dass Granan auch eine sehr interessante Art hat Körperpflege zu betreiben. Die Monate hier sind so interessant, ich habe noch nie soviel zeit mit so unterschiedlichen Charakteren verbracht. Doch sie sind mir alle mehr oder weniger ans Herz gewachsen. So ist es viel einfacher den Verlust Odilberds zu verarbeiten und obwohl ich immer noch fast täglich sein Grab besuche bin ich sicher, dass ich mein Leben weiterführen kann, und wer weiß was Peraine noch alles vor mich bereithält.
Ich musste auch nicht lange warten. Wir befanden uns im Monat des Boron. Wie fast jeden Abend fangen meine Kameraden und ich uns in einer Taverne wieder. Zuerst schien es dass nichts ungewöhnliches passieren würde, doch am Tisch neben uns stritten sich 2 Männer. Auch dies ist an sich nicht ungewöhnliches sollte man meinen, doch der Inhalt des Streites lies uns aufhorchen. Scheinbar hatte ein Händler in der Gegend einen Auftrag zu vergeben. Als die Worte Abenteuer und Aufbruch unseren Tisch erreichten, waren Granan und Shabra-jin kaum noch aufzuhalten und so kam es wie es kommen musste und wir machten uns auf den Weg zu diesem Stoerrebrandt um in Erfahrung zu bringen worum es sich bei diesem Auftrag handelte. Doch es war vollkommen irrelevant um was es sich handelte, denn Granan stand mit gepackten Taschen quasi schon an der Tür. Unsere Aufgabe war es zu den Amazonen zu reisen und zu überprüfen warum die Safranlieferung nicht angekommen war. Ich war zwiegespalten wie eh und je. Dieser ganze Auftrag klang relativ simple und ich war mir sicher, dass meine Freunde auch ohne mich zurecht kommen würden. Ich konnte nicht einfach meinen Vater allein lassen mit der ganzen Arbeit im Hospital. Und doch, sagte mir etwas dass ich meine Freunde nicht allein gehen lassen sollte. Allein schon wegen der stimme in meinem Hinterkopf die mich konstant daran erinnerte welches Talent manche von ihnen hatte sich in Schwierigkeiten zu bringen. Ich hatte kaum zeit meinen Vater Instruktionen da zulassen (die er zwar entgegen nahm, aber dabei seltsam lächelte. Manchmal frage ich mich ob er sieht dass ich schon längst erwachsen bin), da waren wir auch schon auf dem Weg. Die ersten paar Tage der Reise waren ereignislos. Wir machten uns mit dem Schiff auf nach Beilung. Der Zwerg war seltsam nervös während der Reise und auch Paranova schien sich nicht ganz wohl zu fühlen. Doch wir erreichten unser Ziel ohne größere Probleme. In Beilung angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zum Handelshaus von Stoerrebrandt. Ich muss sagen nachdem ich sein Haus in Gareth gesehen hatte, hatte ich etwas mehr erwartet. Stattdessen finden wir ein heruntergekommenes Gebäude vor und darin eine Horde von betrunkenen. Ich fange langsam wirklich an eine extreme Abneigung gegen dieses Gebräu zu entwickeln. Man gewinnt es zwar aus den Gaben der Peraine und doch bringt es soviel schaden. Der Mensch weiß wirklich selbst die Kostbarsten Gaben so zu missbrauchen. Als die Männer uns sahen jagten sie uns gleich raus. Draußen beschlossen Shabra-jin und Granan den Leuten etwas Angst zu machen. Auch wenn ich die Verwandlung der beiden nun schon einige male gesehen hatte, ist es doch immer wieder eine wundersame Sache. Zusammen stürmten die beiden in den Hof des Gebäudes und verjagten die armen Menschen. Ich ging gleich hinter ihnen her, allein schon um sicher zustellen, dass sie keinen Unsinn machten. Drinnen schickte ich dann Shabra-jin nach draußen und versicherte den Leuten, dass sie keine angst mehr haben brauchten. Immerhin ließen die Leute so mit sich reden und wir erfuhren dass wir unseren Informanten in Shamahan finden würden. Ohne größere Verzögerungen machten wir uns auf den Weg. Dort begegneten uns 2 Bettler. Die armen sahen fast verhungert aus. Doch immer noch relativ gesund. Etwas ordentliche Nahrung würde ihnen gut tun.
Die Reise verlief relativ normal. Abends kehrten wir in einer Taverne ein, ach was so ein Bad gutes tun kann. Es sind eben doch die einfache Dinge die uns wirklich gut tun. Am nächsten Tag reisten wie weiter und gegen Abend trafen wir auf eine Gruppe von 2 Männern und einer Frau. Sie hatten eine Amazone gefangen genommen, die ihren Trupp überfallen hatte. In der Hoffnung, dass die Amazone uns hilft, machten wir sie los. Doch entgegen unserer Hoffnung lief sie davon und wir mussten uns mit den Männern rumschlagen. Zitternd nahm ich meinen Stab in die Hand. Nachdem mein Geliebter gestorben war, hatte ich mir geschworen keinen meiner Freunde mehr sterben zu lassen und als Shabra-jin neben mir angegriffen und verletzt wurde, zeigte mein Training Wirkung und ich konnte den Angreifer etwas zurückdrängen. Möge Peraine mir verzeihen, doch ich muss meine Freunde schützen mit all meinen Kräften. Glücklicher Weise konnten wir die Angreifer in die Flucht schlagen. Sie waren nicht so schwer verletzt, dass sie sterben würden und so machte ich mich sofort daran Shabra-jin zu versorgen. Die Wunde war nicht sonderlich tief und würde nach ein paar Wochen vollständig verschwunden sein, nur eine kleine Narbe würde wohl übrig bleiben. Ich hoffte dass dies genug Aufregung für einen Tag war doch schon kurz später hatten uns Räuber in einen Hinterhalt gelockt. Wir konnten zwar entkommen, doch Shabra-jin und Paranova wurden schwer getroffen und auch die anderen waren etwas außer Atem. Doch nach einem Segen meiner geliebten Göttin fühlten wir uns wieder besser um weiter zu reisen. Dabei trafen wir auf einen Händler, bei dem ich einen Topf zum Kochen erstehen konnte. Wenig später begegneten wir auch einer Rondra- Geweihten, die uns mit zu einem verlassenen Tempel nahm in dem wir das erste mal sahen was das eigentliche Problem war. Durch einen von Rondra Geweihten Schild sahen wir das Innere der Amazonenburg. Dort schwebte auf dem Platz auf dem eigentlich eine Rondrastatue stehen sollte, eine eigenartige schwarze Frau. Scheinbar war diese Frau den Amazonen als Göttin erschienen und brachte sie dazu die umgebenden Dörfer auszurauben. Es war nicht das erste mal dass sich jemand als Gott ausgegeben hatte. Immerhin waren wir gerade erst in einer Stadt gewesen in der der Kaiser sich für einen gehalten hat. Doch irgendwas an dieser Frau war seltsam doch ich wusste noch nicht was. Eins war sicher, wir mussten diesem Treiben ein Ende setzten.
In Shamahan angekommen machten wir uns auf die suche nach unserem Kontaktmann, nur um zu erfahren, dass die Amazonen ihn getötet hatten. Das einzige was seine Frau von ihm erhalten hatte war sein Glied, in einer Holzbox verpackt. Ich muss sagen, dass unsere Männer das ganze mit mehr Fassung genommen haben, als ich gedacht habe, doch vielleicht bringt sie das dazu etwas vorsichtiger zu sein. Die arme Witwe hatte nichts mehr und doch bot sie uns ihre Gastfreundschaft an, sie ist eine wirklich edle Frau und wenn wir das ganze überstehen, werde ich versuchen sie so gut es geht zu unterstützen.
Nun hatten wir also keinen Führer mehr um zu den Amazonen zu kommen. In der Stadt hörten wir uns um doch scheinbar gab es keinen anderen der den Weg kannte. Während wir uns umhörten, sah ich wie viele Kinder alleine an den Straßenrändern saßen. Viele hatten ihre Eltern verloren. Der örtliche Travia Tempel war geschlossen. Sobald wir hier fertig sind muss ich unbedingt im nächsten Tempel Bescheid geben dass hier ihre Hilfe mehr als gebraucht wird. Wundern tut mich nur, dass es hier keinen Peraine Tempel gibt, immerhin wird hier etwas so kostbares angebaut, dass jemand da auf den Segen meiner Göttin verzichten will scheint mir komisch. Vielleicht werde ich hier einen kleinen Schrein bauen.
Abends fanden wir uns bei einem Zauberer ein, zu dem uns eine andere Rondra Geweihte geführt hatte, die wir in den Ruinen des Städtischen Rondra-Tempels gefunden hatten. Die Amazonen hatten den Tempel zerstört und es schmerzt mich sehr solche Zerstörung zu sehen.
Der Magier zeigte uns in einer schwarzen Kugel, wie die Amazonen vor der schwarzen Frau niederknieten. Als wir fertig waren und einen Moment mal nicht auf Shabra-jin aufgepasst hatten, schaute dieser in die Kugel und gab einen lauten Schrei von sich. Ich bin mir nicht sicher was genau passiert war, doch der Magier beschimpfte Shab als Dummkopf. Immer wieder sage ich Shab er soll nicht so neugierig sein. Diesmal war er zum Glück nur geblendet und würde für einige Stunden schlechter sehen können und wohl große Kopfschmerzen bekommen. Da alle sachten Taktiken bei ihm nicht wirken, hoffe ich dass er jetzt seine Lektion gelernt hat. Schmerz ist eben doch einer der besten Lehrmeister und Patienten die nicht hören wollen müssen es eben auf die harte weise lernen, auch wenn ich die sanfte Methode bevorzuge.
Der restliche Abend war erfüllt von Diskussionen über unsere Reiseroute zur Burg der Amazonen. Han-Haepi wollte unbedingt alleine mit einem Mädchen aus dem Dorf, durch den Wald reisen, doch mir behagt es ganz und gar nicht, dass sich unsere Gruppe trennt. Am Ende beschlossen wir aber doch gemeinsam die Straße zu nehmen und anfangs sah das ganze auch nach einer ruhigen Reise aus. Nur ein paar Ratten kreuzten unseren weg und die waren schnell beseitigt. Doch plötzlich hörten wir hufgetrappel. Ich konnte mich nicht schnell genug verstecken und plötzlich sah ich Amazonen auf uns zulaufen. Sie sahen alles andere als freundlich aus und doch war ich naiv genug zu glauben, dass mir nichts geschehen würde. Immerhin wollte mir noch nie direkt ein menschliches Wesen etwas tun. Mein Vater sagte immer dass nur wenige Menschen dumm genug sind eine Peraine-Geweihte anzugreifen. Mein Vater hatte sich geirrt. Bevor ich etwas machen konnte hatte ich einen klaffenden schnitt in meinem Arm. Das Blut tropfte an meinen Fingerspitzen runter. Ich war so geschockt, dass ich nicht sah wie Shabra-jin sich schützend vor mich stellte und auch einen schlag abbekam. Doch der Kampf ging dank meiner tapferen Kameraden schnell zu unseren Gunsten aus. Sofort wollte ich ihnen helfen, doch mit meinem verwundeten Arm würde das ganze ziemlich anstrengend werden. Doch da legte Shabra-jin seine Hand auf meinen Arm und murmelte irgendwelche Worte und da geschah es. Ich hatte schon in Büchern von magischer Heilung gehört, doch es war so faszinierend es selbst zu sehen. Man konnte die Wundheilung richtig schnell beobachten. Die Rötung ging zurück und das Gewebe baute sich wieder auf. Ich muss ihn mal dazu bringen das bei jemand anderem zu machen, damit ich das ganze noch besser studieren kann. Als mein Arm wieder heil war, kümmerte ich mich um die anderen und die verwundeten Amazonen. Ich muss sagen, während ich in Gareth, kaum dazu gekommen bin meine Fähigkeiten einzusetzen, bekomme ich hier eine menge Übung. Allerdings mache ich mir jetzt umso mehr sorgen um die Gesundheit meiner Freunde. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie Oswin zwei Amazonen verfolgte. Ich hoffe er weiß was er da tut. Ich bin mir nicht sicher ob ich abgetrennte Fortpflanzungsorgane wieder annähen kann und ich will es auch nicht unbedingt herausfinden...
Vielen Dank Leute *blush* Freut mich dass er euch gefällt ^^
Dann auch von mir ein großes Lob. Wunderbar geschrieben.
EIn echt wunderbarer Eintrag den du da geschrieben hast. :)
Im übrigen is dir klar, dass ich die Einträge eigentlich nur schreib um solche Kommentare zu bekommen hahhahahaha
hihi ok wir machen nen deal. Ich mach bei dir den Harmoniesegen und du zeigst mit das mit dem Balsam nochmal ;)
Zusammen stürmten die beiden in den Hof des Gebäudes und verjagten die armen Menschen. Ich ging gleich hinter ihnen her, allein schon um sicher zustellen, dass sie keinen Unsinn machten
Unsinn? Ich? .... ICH? .... Ich würde niemals etwas unsinniges machen! Nur erschließlicht sich der Sinn der Sachen die ich mache auch nur Leuten die so intelligent sind wie .... Oh moment mal da hinten hat sich was bewegt ich schau mal kurz nach....
Die Wunde war nicht sonderlich tief und würde nach ein paar Wochen vollständig verschwunden sein
Bist du denn des Wahnsinns??? ich konnte meinen Knochen sehen! Ich hab geblutet und es tat weh und überhaupt!!! Ich wurde noch nie so sehr verletzt ... Das tat weh :( Und überhaupt .... Als ich dadrin rum gefingert habe um zu schauen was da ist, hab ich mir noch mehr weh getahn.. ich konnte nicht mal meinen eigenen Körper anfassen!!
Als wir fertig waren und einen Moment mal nicht auf Shabra-jin aufgepasst hatten, schaute dieser in die Kugel und gab einen lauten Schrei von sich.
totally worth it.
Diesmal war er zum Glück nur geblendet und würde für einige Stunden schlechter sehen können und wohl große Kopfschmerzen bekommen.
still worth it.
Da alle sachten Taktiken bei ihm nicht wirken, hoffe ich dass er jetzt seine Lektion gelernt hat.
.... Lektion? welche Lektion? Ich hab nur gelernt, dass da etwas ist, dass so magisch ist, dass es weh tut.... Ich muss viel mehr darüber in Erfahrung bringen... Ich bin ja sowas von Neugierig auf diese Teile... Hey Fingor... könntest du mal bitte?
Die Rötung ging zurück und das Gewebe baute sich wieder auf. Ich muss ihn mal dazu bringen das bei jemand anderem zu machen,
hmmmmmm..... neeeeeeeee... ist doch langweilig immer das gleiche zu machen... ich möchte viel lieber ... diesen Baum da .... uhh das ist ein Plan :)
Schöner Artikel udn einige shcöne Absätze drin