Tagebuch von Erik Nordmann
Der Anfang meiner Reise (9. Rondra 1024 nachBF)

Ich ging die Treppe hinunter und betrat den Gastraum. Zwei große Männer in schweren Rüstungen hatten die Tür aufgebrochen und leuchteten mit ihren Fackeln durch den Gastraum. Ich schlich zurück nach oben und holte das alte Armeeschwert meines Vaters aus einer Truhe in meinem Schlafzimmer. Dann ging ich zurück und blieb auf der letzten Stufe stehen "Wer seid ihr?" "Wir sind die ehrenwerten Ritter im Dienst von Amando Laconda da Vanya, Großinquisitor der heiligen Praios Kirche und Führer der Inquisition. Wir sind auf der Suche nach zwei Frauen, man sagte uns sie wären hier untergekommen. Geht uns aus dem Weg Bauer dann passiert euch nichts." "Mein Name ist Erik Nordmann, und dies ist mein Gasthaus hier drinnen endet eure Autorität. Ich werde die Damen fragen ob sie noch wach sind, ansonsten muss ich euch bitten Morgen wieder zu kommen." Ich wollte mir nicht in meinem eigenen Haus vorschriften machen lassen von Männern die ich noch nie gesehen hatte, die sich aber aufführten als gehöre ihnen alles. Ich drehte mich also um und machte mich daran die Treppe hoch zu steigen, da wurde ich auch schon von einem der Männer wieder herruntergerissen. Sie überwältigten mich mit leichtigkeit und fesselten mich. Ich hoffte nur das meine Frau und meine Tochter ihnen nicht in die Arme laufen würden. Einer der Männer nahm mich hoch und trug mich ins obere Stockwerk in welchem die Zimmer lagen. "Du solltest jetzt besser kooperieren ansonsten zünden wir einfach den Gasthof an und warten bis die Ratten das sinkende Schiff verlassen. Und dann töten wir einfach jeden der herraus kommt." Dabei Grinste er mich so teuflisch an, das jeder sofort gewust hätte das er es ernst meint. "Welches Zimmer?" Fragte der Inquisitor diesmal nachdrücklicher. Ich hatte nun wirklich Angst um meine Familie und so zeigte ich auf das Zimmer in dem die beiden Frauen, die uns am Abend vorher so viel Freude bereitet hatten, lagen. Die Männer gingen in die nähe der Tür, sprachen sich ab, und wollten sie grade aufbrechen als ie Tür mit einem lauten Knall aus den Angeln flog und einen der beiden zu Boden warf. Dann wurde der andere wie von unsichtbarer Hand in die Luft getragen. Hinter dem Türrahmen kamen die beiden Frauen hervor. Die ältere schien sich stark auf den nun schon an der Decke schwebenden Wachmann zu konzentrieren. Es schien ein mächtiger Zauber zu sein der diese ausgebildeten Krieger so einfach ausser gefecht setzen konnte. Ich war überwältigt von der Macht die diese Personen ausstrahlten doch dann fiel der grade noch fest schwebende Krieger, zurück auf den Boden und ein gellender Schrei durchzog die Nacht. Er kam von der jüngeren Frau welche mit ansehen musste wie der Inquisitor welcher von der Tür erwischt wurde, aufgestanden war und der alten Frau mit einem Dolch die Kehle durchschnitt. Dann stürzten sich die beiden auf die andere Frau und fesselten sie. "Jetzt haben wir dich Ketzerhure!" Sie ließen die tote Frau auf dem Boden liegen, packten die andere und schleppten sie nach draußen. Aus dem Fenster sah ich wie sie Sie in einen Käfig sperrten der auf ihrem Karren stand, anschließend auf ihre Pferde stiegen und los fuhren. Ich konnte einfach nicht begreifen was gerade passiert war. Die Männer der Kirche waren in mein Haus gekommen, hatten meine Gäste getötet und mitgenommen und den Ort verlassen ohne ein Wort darüber zu verlieren was sie getan hatten. Erst jetzt bemerkte ich das meine Frau die ganze Zeit am anderen Ende des Flures stand. "Wie viel hast du mitbekommen?" Fragte ich sie. "Viel zu viel." sagte sie mit Tränen in ihren Augen. Ich nahm sie in meine Arme dann führte ich sie ins Schlafzimmer und sah nach ob meine Tochter noch schlief. Gott oder wem auch immer sei gedankt das sie das noch tat, ich schloss ihre Zimmertüre und machte mich daran das Blut dieser armen Frau weg zu wischen. Ich verschloss die Eingangstür provisorisch mit einem Schloss und hob die Splitter auf. Blieb nur noch die Frage was ich mit der Leiche machen sollte, ich beschloss dieser Frau, welcher verbrechen auch immer sie sich schuldig gemacht hatte, ein anständiges Begräbnis zukommen zu lassen. Ich begrub sie auf einem Hügel in der nähe des Dorfes dann legte ich mich ins Bett zu meiner Frau um sie zu beruhigen. Doch ich konnte keinen Schlaf finden ich musste immer wieder an das verängstigte Gesicht der Frau denken als die Männer sie mitnahmen. Ich wollte mir nicht einmal vorstellen was diese "heiligen" mit ihr tun würden. Ich wälzte mich unruhig hin und her bis ich es nicht mehr aushielt. Ich sprang auf und zog mich an. Wenn ich jemals wieder ruhig schlafen wollte musste ich tun was mir mein Gewissen riet. Ich zog mir einen dicken Mantel an und griff das Schwert welches noch an der Wand im Hausflur lehnte. Ich warf einen sehnsüchtigen Blick in richtung des Schlafzimmers wo Firunja schon schlief dann schlich ich mich ins Kinderzimmer und gab der schlafenden Swafnild einen Kuss auf die Stirn bevor ich das Haus verließ. Der kalte Nordwind wehte mir um die Nase und fuhr mir durch alle Glieder. Gott sei Dank lag noch Schnee so konnte ich die Spuren des Wagens leicht verfolgen und ich tat es so schnell mich meine Beine trugen. Die Sonne  stand schon hoch am Himmel als ich Rauch am Horizont sah. Ich nahm noch einmal meine Kräfte zusammen und rannte auf den Rauch zu. Nach einiger Zeit konnte ich dann hinter einer Schneewehe die Quelle des Rauches entdecken und es waren tatsächlich die Männer die mein Gasthaus überfielen. Etwas abseits des Lagers konnte ich dann den Käfig entdecken in welchem die Frau zusammengekauert saß. Ich nahm einen großen Stein der in meiner nähe lag und warf ihn so weit ich konnte weg von ihrer Feuerstelle, und tatsächlich die Männer hörten den Aufprall, sprangen auf und rannten in die Richtung in die ich geworfen hatte. Ich rannte sofort los in richtung des Käfigs und brach das rostige Schloss mit dem Knauf meines Schwertes auf.

Dieser Eintrag wurde am 6.01.2018 (12:22) verfasst und 532 mal aufgerufen.
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