Nach meinem Abschluss an der «Mutter Rondra» wollte ich mir unbedingt meine ersten eigenen Sporen verdienen. Die Armee – oder was man damals auf den Zyklopeninseln so nannte – kam für mich nicht in Frage. Von jemandem kommandiert zu werden, der seit Jahren von seinem kleinen Posten und seiner kleinen Insel nicht weg gekommen ist, hätte ich nicht ausgehalten. Das hätte mich nirgendwo hin geführt – und ich wollte weg!
Also trat ich den Brüdern des Blutes bei. Condotiere der Brüder war – und ist – Traviano di Faffarallo, der später als der «Heiligenmörder» bekannt werden sollte. Als Krieger mit Brief und Siegel wurde ich gleich Corporal einer Corazza, das sind je drei bis sechs Kämpferinnen und Kämpfer. Die haben dumm aus der Rüstung geschaut, als so ein Grünschnabel daher kam und ihnen Befehle erteilt hat. In diese Rolle habe ich mich aber schnell eingefunden.
Auf jeden Fall hatten wir gut zu tun bei dem, was später der «Krieg der Drachen» genannt werden würde (Horasische Thronfolgekriege 1028-1030 BF). Ich habe meine Sache offensichtlich gut gemacht – zum einen lebe ich noch, zum anderen war ich am Ende Sargente, das ist der Kommandant einer Terzio von zehn bis sechzehn Männern und Frauen. Ich musste dort aber auch wieder weg. Ich wollte noch etwas anderes sehen im Leben. Und Mercenario ist kein Beruf, den man auf Dauer machen kann. Dabei geht man kaputt.
Vorher hat sich aber noch einiges von Bedeutung zugetragen …
Lektion: Gutes Eisen macht man nicht zu Nägeln, gute Menschen nicht zu Soldaten.