Tagebuch von Isidra Kowaljewa
Diarium der adepta minora Isidra Kowaljewa (13. Praios 1021 BF)

13. Praios 1021 BF

Mittlerweile ist es weit nach Mitternacht und wir kehren endlich zu unserem Lager zurück. Tione geht schweigend neben mir her und auch ich weiß nicht so recht, ob ich etwas sagen soll. Ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht, was ich überhaupt sagen könnte, um meine Tat zu rechtfertigen.

Ein wenig irritiert bin ich anfangs darüber, dass die Golgariten die Leichen der Söldner einfach liegen lassen, aber Bruder Golgarus teilt mir mit, dass die Boroni sich darum kümmern werden, dass dies ihre und nicht seine Aufgabe sei.

Im Lager setzt sich Hecker relativ weit weg von den Golgariten, ich kann nachvollziehen, dass ihm deren Gesellschaft weniger angenehm ist in Anbetracht der Taten, die er in seiner Vergangenheit getan hat. Während ich meinen Gedanken ein wenig nachhänge, höre ich, dass Ranijian aufgeregt mit Ifrundoch diskutiert und als ich genauer zuhöre, bekomme ich mit, dass der Maraskaner unseren Hünen zu einem Duell herausgefordert hat. Als Belohnung verlangt er, eine Nacht mit Tione im Zelt verbringen zu dürfen und während Ifrundoch dies noch ablehnt, meint Tione zu ihm, dass er das Duell ruhig annehmen könne, sie würde es zulassen.

Dies scheint Ranijian sehr zu erfreuen, dieser junge Bursche ist aber auch hinter jedem Rock her und es entbrennt ein Kampf zwischen den beiden, bei dem beide ihren Gegenüber in keinster Weise schonen. Ich sehe jetzt bereits viel Arbeit auf mich zukommen.

Während Ifrundoch Ranijian in einen Würgegriff nimmt, greift dieser ihm zwischen die Beine, um sich wieder zu befreien. Dies kontert Ifrundoch mit einem Kopfstoß und, so weit ich das beurteilen kann, scheint der Kampf relativ ausgeglichen zu sein. Ich nutze die Gelegenheit und geselle mich zu Ugdan, Kolkjas Worte fallen mir nämlich wieder ein.

Ich bitte ihn, einen Odem auf den Jungen zu wirken, denn irgendetwas muss doch mit ihm nicht mit rechten Dingen zugehen. Kolkja sagt nicht ohne Grund, dass er eigentlich hätte tot sein müssen, es aber doch nicht ist und dass was nicht stimmen würde. Anfangs rät Ugdan mir davon ab, ich weiß nicht, ob er nur seine Kräfte schonen möchte oder ob er Kolkja doch weniger glaubt, als ich doch letztlich erklärt er sich dann doch bereit, Ranijian zu analysieren. Nach dem Wirken des Zaubers teilt mir Ugdan mit, dass der Junge kein bisschen magisch sei, nicht ein klitzekleines bisschen und ich muss zugeben, ein wenig enttäuscht wirken wir beide darüber.

Das Duell zwischen Ifrundoch und Ranijian zieht sich erstaunlich lange hin, die Kräfte sind relativ ausgeglichen aber nach zähem Ringen gelingt es Ifrundoch letztlich dann doch, den Jungen zu besiegen und ihn hoffentlich ein wenig in seine Schranken zu verweisen. Es ist an der Zeit, uns hinzulegen und mir fällt auf, dass die Golgariten sich um Kolkja versammelt haben und beten. Auf meine Frage, wie lange sie dies tun werden, teilen sie mir mit, dass sie die gesamte Nacht beten werden. Nun, wenn sie so auch Wache halten können, soll mir das Recht sein.

Als ich nach ein paar Stunden aufwache, stelle ich erstaunt fest, dass ich so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen habe. Ich habe nicht ein einziges Mal schlecht geträumt diese Nacht. Ob das an den Gebeten der Golgariten lag? Ich vermute es sehr stark.

Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe, kommt Ugdan auf mich zu und erzählt mir, dass es ihm heute Nacht nicht möglich war, als Geist zu Kolkja zu gelangen und als er sich ihm in seiner körperlichen Form nähern wollte, hat es ihn aus seinem Körper herausgeschleudert. Erst als die ersten Strahlen der Praiosscheibe über Dere hinwegglitten, sei er mit einer mächtigen Kraft zurück in seinen Körper geschleudert worden. Dies ist ungewöhnlich, hängt aber vermutlich ebenfalls mit den Gebeten zusammen.

Ranijian fragt Ifrundoch doch tatsächlich gerade, ob dieser ihm ein paar Tricks und Kniffe seiner Kampfkunst beibringen könnte und dieser willigt ein unter der Bedingung, dass auch er ihm etwas von seinem Kampfstil beibringen soll.

Es ist Zeit für den Aufbruch, wir sollten zurück nach Norburg reisen. Ich vermisse meinen Mann so sehr, traue mich aber dennoch nicht, einen Madas Spiegel zu wirken, zu präsent ist noch der Patzer in Dotzen. Ich hoffe nur, dass der Zauber mittlerweile seine Wirkung verloren hat.

14. Praios 1021 BF

Auch diese Nacht haben die Golgariten wieder unentwegt gebetet. Sie scheinen keinen Schlaf zu benötigen, trinken dafür aber ständig einen Tee. Ob dies eine Variante des Wachtrunks ist? Ugdan hat ihnen mitgeteilt, dass ihre Gebete seine Kräfte stören würden, dies hält sie jedoch nicht davon ab, ihrer Pflicht nachzukommen, wie sie es formuliert haben. Ich fürchte, Ugdan wird momentan auf seine Fähigkeiten als Geist verzichten müssen.

20. Praios 1021 BF

Heute erreichen wir erneut Dotzen, wo wir bereits erwartet werden. Die Leute karren Wagen voller Essen und Trinken heran und der Dorfschulze fragt verschüchtert nach der, wie sie hier genannt wird, Schwanzmagierin. Ob ich diesen Namen jemals wieder los werde? Pjerow fährt dem Mann ins Wort und untersagt ihm, mich so zu nennen, woraufhin sich der Dorfschulze umständlich entschuldigt und uns anfleht, dass die Magierin (offenbar ist ihm nicht ganz bewusst, dass er von mir redet) doch bitte den Fluch von seinem Dorf nehmen möge.

Er erklärt uns, dass seit jener verhängnisvollen Nacht jede Nacht nach Einbruch der Dunkelheit erneut in jeder Flüssigkeit dieses Szenario inklusive Ton zu sehen und zu hören sei, ganz egal, ob sich die Flüssigkeit draußen oder in einem Gebäude befände. Die Menschen in Dotzen finden keine Ruhe mehr und ich kann sehr gut nachempfinden, wie schlimm das alles für sie sein muss. Jedoch weiß ich einfach keine Lösung für das Problem, vielleicht kann mir in der Akademie jemand helfen?

Pjerow verkündet, dass er jemanden um Hilfe bitten wolle und wendet sich dann an Ugdan. Dieser meint zu mir, dass ich mit diesem Zauber sehr gut Geld verdienen könnte, woraufhin ich ihm antworte, dass ich nicht einmal weiß, wie dieses Missgeschick genau passiert sei. Eigentlich würde ich gerne weiter mit Ugdan sprechen, Tione schweigt mich noch immer ausgiebig an, aber seine Aufmerksamkeit wird gerade von den Golgariten beansprucht. Er sieht, dass sie aufgrund der visuellen und akustischen Ablenkung meines fehlgeschlagenen Zaubers ihren Tee noch nicht getrunken haben, noch nicht damit begonnen haben zu beten, weshalb er die Gelegenheit nutzen möchte, um als Geist mit Kolkja zu sprechen. Sein Körper fällt vor mir auf den Boden.

Es vergehen einige Minuten und ich hoffe, Ugdan bekommt die Informationen, die er sucht, denn ich sehe, dass die Golgariten jetzt doch damit anfangen, ihre Gebete zu sprechen und die ersten Psalmen sind noch nicht zu Ende rezitiert, da regt sich Ugdans Körper bereits wieder.

Er ruft Ifrundoch und Pjerow heran und teilt uns dreien mit, was er von Kolkja, besser von dem Werwolf erfahren hat. Der Geist des Werwolfs ähnelt denen der Paktierer, die Kolkja gesammelt hat und er hat ihm mitgeteilt, dass er im Dienst von Baron Hartheide aus Transysilien gewesen sei. Er sollte Unruhe stiften und dafür sorgen, dass die Flüchtlinge keine neue Heimat im Bornland finden. Der Baron Hartheide soll wohl jener Wolf von Tobrien sein, von dem wir bereits gehört haben. Geplant sei wohl gewesen, lichtimmune Lykantrophen zu erschaffen und die Lykantrophen in Norburg zu ersetzen. Er sei nur einer aus dem Rudel gewesen, insgesamt wären sie zu fünft mit verschiedenen Aufträgen. Hartheide soll seine Residenz zurzeit in Yol Ghurmak haben laut Galotta, dem Träger des Widharcal-Splitters. Er hat wohl noch weitere Söldner gekauft, die unter anderem in der Nähe von Persanzig, der Nähe von Kirschhausen, der Nähe von Neersand und Pusperaiken sowie zwischen Baltrum und Vallusa für Unruhe sorgen sollen. Laut dem Geist sollen die Söldner jeweils zwischen zwanzig und fünfzig Mann stark sein. Wenn er Probleme habe, solle er sich in Festum an das Haus Pusperaiken wenden, insbesondere wenn Gefahr im Verzug sei.

Diese Informationen, die Ugdan uns relativ nüchtern erzählt, prasseln nur so auf mich herein. Wir müssen Robak warnen, wir müssen die anderen Häuser warnen, wir müssen, ja, was können wir überhaupt tun? In einem Nebensatz erwähnt Ugdan noch, dass das Licht Ilonens den paktierenden Geist verbrennen würde, dies bedeutet immerhin, dass der Geist Ilonens noch immer göttlich ist, immerhin.

Pjerow schlägt vor, einen Boten nach Festum zu schicken, um das Haus Pusperaiken zu vernichten und während Ranijian vorschlägt, einen Golgariten zu schicken, bleibt Pjerow skeptisch, möchte lieber einen eigenen Boten schicken, einen, den er kennt, dem er vertraut, wie er sagt.

21. Praios 1021 BF

Am späten Nachmittag erreichen wir endlich wieder Norburg und ich suche umgehend meinen Gatten auf. Es sprudelt förmlich aus mir heraus, was wir in Erfahrung gebracht haben aber auch, was mir widerfahren ist, was für einen Fehler ich gemacht habe und nachdem er sich alles ruhig und geduldig angehört hat, stimmt er mir zu, dass ich die Akademie über die Sache mit dem Söldner und auch über den Zauber persönlich informieren sollte, bevor sie es aus zweiter oder gar dritter Hand erfahren.

In der Akademie angekommen werde ich von allen äußerst freundlich begrüßt. Beinahe zu freundlich und als ich Bisminka aufsuche, erklärt diese mir auch, warum. Die Gerüchte haben sich bereits bis nach Norburg verbreitet, jedoch hat sie sämtliches Gerede mich betreffend strengstens untersagt. Auf meine Frage, wie das passieren konnte und was ich jetzt machen könne, holt sie eine Karte hervor, auf der die Kraftlinien der Umgebung eingezeichnet sind. Ich habe es doch tatsächlich geschafft, auf einer dieser Kraftlinien diesen Zauber zu vermasseln. Dies bedeutet sehr wahrscheinlich, dass die Wirkung mehrere Monde lang anhalten wird.

Als Optionen nennt mir Bisminka drei Möglichkeiten. Wir könnten die Ysilier Bannmagier nach Dotzen schicken, dies könnte jedoch dafür sorgen, dass mein Ruf bei ihnen erheblich leiden wird. Oder wir bitten die Praiosgeweihten um Hilfe, die dann jedoch sehr wahrscheinlich von schwarzer Magie sprechen werden und das Gildengericht einschalten werden, vor dem ich mich zu verantworten hätte. Als letzte Möglichkeit bliebe noch, einen Experten von außerhalb zu beauftragen, dies wäre jedoch mit hohen Kosten verbunden und auch hier besteht die Möglichkeit, dass mein Ruf darunter leidet. Ich erbitte mir etwas Bedenkzeit, schließlich hat jede Option nicht zu unterschätzende Konsequenzen für mich.

Im Anschluss werde ich von einem Boten über eine Sondersitzung des Stadtrats informiert und ich begebe mich deswegen zur Norburg. Dort sind neben Rondrasil und Elra auch Tsadan und Natascha anwesend, auch Pjerow, Ugdan und Ifrundoch treffen zeitgleich mit mir ein. Von den Händlern fehlt jede Spur, wahrscheinlich konnten sie nicht so schnell ausfindig gemacht werden. Auch Wahnfried fehlt, er weilt schließlich nicht permanent in Norburg. Ugdan klärt die Anwesenden über die Lage der Söldner auf und es wird beschlossen, dass die Adelsmarschallin darüber unterrichtet werden muss. Natascha schlägt vor, einige Büttel und Asker nach Persanzig zu schicken, um dort Stellung zu beziehen. Im Anschluss sollen sie nach Trautmanns Hus vorrücken. Die Norbarden würden uns dabei unterstützen, so es unser Wunsch sei, schließlich sind wir Freunde, wie Elra sagt.

Ich verstehe noch nicht ganz, was Trautmanns Hus mit den Söldnern zu tun hat, als Tsadan das Wort ergreift. Er teilt uns mit, dass er Ende Efferd nach Trautmanns Hus ziehen werde, dass ihm viele ihre Hilfe zugesagt hätten. Auch die Golgariten würden ihm bei Persanzig helfen und dann aus Festum eine Hundertschaft Flüchtlinge nachholen, bevor sie ebenfalls gen Trautmanns Hus ziehen werden. Offenbar will er Trautmanns Hus als eine Art Brückenkopf und Bastion vor dem Feind zurückerobern. Zumindest erklärt Rondrasil mir dies flüsternd in kurzen Sätzen, nachdem er meinen ratlosen Gesichtsausdruck bemerkt haben muss.

Im Anschluss an die Sitzung bittet Tsadan mich noch darum, kurz für ein Gespräch unter vier Augen zu bleiben. Als wir alleine sind, erzählt er mir, dass er über die Gerüchte Bescheid weiß, die über mich kursieren und dass er sie im Keim erstickt habe, damit sie sich gar nicht erst wirklich verbreiten können. Er bietet mir an, steckbrieflich nach einer Schwarzmagierin zu suchen, die mir eins auswischen wolle, um eine falsche Fährte zu legen und jeglichen Verdacht von mir abzuwenden. Ich bin gerührt. Trotz der Tatsache, dass wir nicht wirklich im Guten auseinander gegangen sind, schließlich hat er mich aus seinen Diensten entlassen, weil ich seine Befehle verweigert habe, ist er immer noch darauf bedacht, nichts Schlechtes über mich kommen zu lassen. Mir fällt auf, dass der Zorn in Tsadans Augen, den ich so lange gesehen habe, gänzlich verschwunden ist. Was auch immer passiert sein mag, was auch immer Ugdan gemacht haben mag, es scheint Tsadan geholfen zu haben.

Ich bedanke mich bei ihm für sein großzügiges Angebot, lehne es jedoch ab. Es wäre falsch, einen Sündenbock zu erfinden, damit ich nicht für meinen Fehler geradestehen muss. Ich erzähle ihm von den drei Optionen, die Bisminka mir genannt hat und davon, dass ich mich für eine davon entscheiden werde und bedanke mich bei ihm für sein Vertrauen und das Angebot.

Im Anschluss suche ich Robak auf und erschrecke mich sehr über seinen Anblick. Er wirkt müde, entkräftet und auf meine Frage, was ihm fehle, antwortet er mir, dass es Fredo sei. Ohne ihn könne er die Verbindung nicht rückgängig machen und mit der Verbindung bekomme er gerade die vollen Auswirkungen der Alterserscheinungen zu spüren. Als ich ihm von den lichtimmunen Lykantrophen erzähle, wirkt er erst ungläubig, dann aber ernsthaft besorgt. Er teilt mir mit, dass er langsam die Kontrolle über sein Rudel verliert und dass er unbedingt Fredo finden muss. Ich weiß nicht, wie ich ihm bei der Suche behilflich sein kann, er weiß selbst nicht, wo er sich aufhalten könnte, teilt mir aber mit, dass er mich in ein bis zwei Tagen aufsuchen wolle, dass ich ihn jetzt besser in Ruhe lassen solle. Schweren Herzens gehe ich zum Rondratempel zurück.

22. Praios 1021 BF

Heute hat mich Pjerow in der Akademie aufgesucht, um mich zu fragen, ob ich ihn nach Wosna begleiten wolle. Ich könnte dort Thanos um Hilfe bei meinem Problem mit Dotzen bitten, was ich jedoch dankend ablehne. Ich weiß, mit welchen Methoden Thanos arbeitet und traue ihm nicht. Im Anschluss gehe ich zu Bisminka und bitte sie darum, den Posten der Spektabilität von mir zu übernehmen, schließlich hatte Maschdawa ursprünglich sie dafür vorgesehen. Ich erzähle ihr von dem Mann, den ich umgebracht habe und davon, dass ich dies nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, jedoch teilt mir Bisminka mit, dass sie keine Spektabilität sein könne, weil noch ein Verfahren gegen sie ausstünde. Sie fragt mich weiter, für welche Option ich mich letztlich entschieden habe das Problem in Dotzen betreffend und ich teile ihr mit, dass ich gerne unsere Ysilier Bannmagier um Hilfe bitten würde. Umgehend suchen wir die Magier auf, die sich sofort auf den Weg nach Dotzen machen.

23. Praios 1021 BF

Heute brechen die Golgariten gemeinsam mit Fjadir und Wahnfried sowie 80 Bewaffneten aus Ask und 100 Bütteln aus Norburg auf Richtung Persanzig. Vor dem Aufbruch war Wahnfried noch in der Akademie, hat dort mit Bishdarius gesprochen. Im Anschluss hat er einen unserer Scholaren verprügelt und wurde deshalb der Akademie verwiesen. Ich habe dennoch das Gefühl, dass die Hänseleien gegenüber Bishdarius damit weniger werden dürften.

26. Praios 1021 BF

Maschdawa ist wieder da! Sie sieht müde aus, ist gealtert, aber sie ist gesund. Auch Rajan und drei weitere Norburger haben die Schlacht überlebt. Ich bin überglücklich über ihre Rückkehr und gleichzeitig unendlich traurig, weiß ich doch, wie viele mehr ausgezogen waren. Neben den Norburgern sind auch andere Flüchtlinge im Zug dabei und die Ysilier Bannmagier haben sich von Dotzen aus ebenfalls dem Zug angeschlossen. Diese teilen mir mit, dass es ihnen gelungen ist, den Zauber aufzuheben und ich bedanke mich überschwänglich dafür bei ihnen. Sie versichern mir ihre Diskretion, wofür ich erst recht äußerst dankbar bin.

Danach falle ich Maschdawa um den Hals und kann meine Freudentränen nicht zurückhalten. Es sprudelt förmlich aus mir heraus, was sich hier alles abgespielt hat, seit sie fort war und ich lasse kein Detail aus. Im Anschluss daran bitte ich sie darum, wieder Spektabilität der Akademie zu sein und bin erleichtert, als sie dem zustimmt. Sie teilt auch gleich mit, dass in Zukunft Stab- und Kugelzauber in den Lehrplan aufgenommen werden und begrüßt meine Entscheidung bezüglich der Selbstverteidigung der Scholaren und Lehrkörper.

Nachdem mir diese Last von den Schultern genommen worden ist, kann ich mich in aller Ruhe um die Flüchtlinge kümmern und beteilige mich an ihrer Versorgung.

27. Praios 1021 BF

Heute hatte ich wieder einen Albtraum, der sich mit meiner Schwangerschaft beschäftigt hat. Ich habe geträumt, dass ich einen gesunden Jungen auf die Welt gebracht habe. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und acht skelettierte Gestalten, der Kleidung nach zu urteilen Golgariten, haben mir meinen Jungen aus den Armen gerissen und ihn getötet. Davon bin ich letztlich auch schweißgebadet aufgewacht.

30. Praios 1021 BF

Heute hat mich Robak in der Akademie aufgesucht. Auf meine Frage, warum er mich nicht einfach zu sich gerufen habe, antwortet er mir, dass die Wände im Marbidenkloster Ohren hätten und dass es binnen Minuten zu einer Revolte käme, sollte er auch nur ein Anzeichen von Schwäche erkennen lassen. Er sei jedoch immer noch seinem Rudel gegenüber dazu verpflichtet, nichts zu sagen, könne mir aber ein Buch da lassen.

Es handelt sich hierbei um sein Forschungstagebuch, das Tagebuch von Robak Orkengries, in dem er sich mit dem Phänomen beschäftigt, weshalb es ihn immer wieder nach Norburg zieht. Auch beschreibt er Veränderungen, die er an sich und seinen Kindern festgestellt hat. Eine erhöhte Aufstiegswahrscheinlichkeit die Verwandlung seiner Kinder betreffend. Auch eine schnellere Heilung, höhere Stärke und Geschick zählen dazu. Laut seinem Tagebuch führt Robak dies auf die Akademie, insbesondere auf Uuhs Oduhn zurück.

Im letzten Teil seines Tagebuchs beschäftigt er sich mit der Forschung hinsichtlich sogenannter lichtimmuner Lykantrophen und er schreibt, dass der einzige Weg, den er kennt, ein Pakt mit Widharcal oder Asfaloth sei. Sehr beunruhigende Informationen, die er mir hat zukommen lassen, ich sollte die anderen darüber in Kenntnis setzen. Wenngleich wir alle geahnt, eigentlich vielmehr bereits gewusst haben, dass es sich hier nur um dämonisches Wirken handeln kann.

24. Rondra 1021 BF

Gut drei Wochen lang war es ruhig in Norburg, beinahe zu ruhig. Ich war viel damit beschäftigt, meiner Arbeit nachzugehen, Rondrasil im Tempel zu unterstützen und mich auf unser Kind zu freuen, so dass mir gar nicht aufgefallen ist, wie viel Zeit vergangen ist und wie sehr ich mich bereits daran gewöhnt habe, dass eigentlich nahezu jeden Tag irgendeine Katastrophe passiert.

Heute wurde mir zugetragen, dass die Schröter sich mit den Gardisten der Stadt geprügelt hätten und dass dabei sieben Gardisten getötet worden sind. Als ich einen der Schröter behandle, auch sie haben ordentlich einstecken müssen, teilt dieser mir mit, dass die Gardisten dabei erwischt worden seien, wie sie eine Flüchtlingsunterkunft anstecken wollten und dass die Schröter sie daran gehindert hätten, schließlich stünden die Flüchtlinge unter Pjerows persönlichem Schutz.

Es stimmt mich traurig, zu erfahren, wie viel Hass es in dieser Stadt gibt.

25. Rondra 1021 BF

Gegen Mittag fällt mir ein Tumult auf dem Marktplatz auf und als ich hinzukomme, bietet sich mir ein absurdes Bild. Dort steht Tione, die von drei Norburger Adepten am Gehen gehindert wird, einer davon hält sich die Wange, hat offenbar von Ifrundoch, der völlig betrunken zu sein scheint, ein schallende Ohrfeige bekommen. Zu allem Überfluss stehen darum auch noch einige Wachen, die ich Thesia von Ilmenstein zuordnen kann, die gerade, von Fanfaren begleitet, weiter zur Norburg reitet. Auch einige Büttel, die von den Adepten zur Hilfe herbeigerufen worden sind, umringen die fünf.

Ich wirke einen Klarum purum auf Ifrundoch, in der Hoffnung, dass er zur Vernunft kommt, wenn er wieder nüchtern ist. Während ich dies tue, kommen auch Pjerow und Ugdan mit Kolkja auf dem Marktplatz an. Ich weise Ifrundoch zurecht, dass er, auch als Bronnjar, nicht einfach schalten und walten kann, wie er es für richtig hält, schon gar nicht indem er jemanden aus meiner Akademie tätlich angreift, bevor ich auch auf Tione einen Klarum purum wirke, denn auch sie riecht verdächtig stark nach Alkohol.

Auch Pjerow wirkt sehr betrunken und als Kolkja mir mitteilt, dass er gerade neue Dinge lernt, die er mir gerne zeigen wolle, deutet er auf Pjerow, woraufhin dieser einschläft. Kolkja erzählt weiter, dass die anderen betrunken seien, weil das ein neues Experiment sei, ein ganz anderes als das, was Ugdan im Keller der Norburg machen würde. Noch bevor er weitererzählen kann, fährt ihm Ugdan ins Wort und bittet mich, auch Pjerow auszunüchtern, was ich umgehend tue.

Wir entfernen uns vom Marktplatz und ich erfahre endlich das gesamte Ausmaß dieses Experiments. Kolkja hat wohl Ugdan gesagt, dass er Menschen, die ein dunkles Licht um sich herum hätten, beeinflussen könnte, dass dies bei Menschen mit hellem Licht jedoch nicht ginge. Um herauszufinden, ob man die Helligkeit des Lichts beeinflussen könne, hat Ugdan Ifrundoch und Pjerow gebeten, sich auf ein Experiment einzulassen und auch Tione erklärte sich bereit, zu helfen. Tione hegt offenbar mehr als nur professionelles Interesse an Ifrundoch, wie mir scheint und ehe ich mich versehe, habe ich wieder einmal laut gedacht, was mir einen peinlich berührten aber auch vorwurfsvollen Blick von Tione einbringt.

Ugdan fährt inzwischen fort, dass der Genuss von Alkohol dafür gesorgt habe, dass die Lichter der drei dunkler geworden seien, woraufhin es Kolkja möglich war, Tione zu beeinflussen, sie sogar zaubern zu lassen. Im Anschluss habe er auch Pjerow beeinflusst und beide konnten sich hinterher nicht daran erinnern, das und was sie getan haben. Als Kolkja dann auch etwas von dem Met kosten wollte und man es ihm verboten hatte, wurde er wütend und etliche Gläser und Flaschen gingen wohl zu Bruch.

Als Tione sich daraufhin einmischen wollte, schickte er sie wutentbrannt weg, was darin resultierte, dass sie zum Marktplatz ging, wo sie von den Adepten der Akademie aufgehalten worden war, bis Ifrundoch dazu kam. Diesem fiel nichts besseres ein als einen der Adepten zu ohrfeigen und laut auszurufen, dass es sein gutes Recht als Bronnjar sei, seinen Willen durchzusetzen, gegenüber jedem, der sich ihm in den Weg stellt. Sicherlich mag er auf eine gewisse Art und Weise damit Recht haben, jedoch berechtigt ihn das dennoch nicht dazu, einen Weißmagier tätlich anzugreifen.

Nun gut, mir ist zwar nicht ganz geheuer, was es mit diesen Experimenten von Ugdan auf sich hat, aber andererseits müssen wir wissen, wozu Kolkja in der Lage ist. Auch wenn es ein erschreckender Gedanke ist, dass er offenbar immer noch neue Dinge lernen kann, das macht mir Angst.

Als ich mich zum Gehen wende, teilt ein Bediensteter der Burg uns allen mit, dass wir zum Abendessen bei Tsadan eingeladen sind und dass wir mit der Adelsmarschallin Thesia speisen werden. Diese teilt uns beim Essen dann auch gleich ihr Anliegen mit, weshalb sie hier ist. Sie erbittet sich von uns ein paar Waffen aus Norburg, doch ihr Tonfall lässt vermuten, dass sie keine physischen Waffen meint. Ich teile ihr mit, dass Uuhs Oduhn in keiner guten Verfassung ist und ignoriere den Gedanken, dass sie wohl vielmehr gerade um Rik gebeten haben könnte.

Als Thesia daraufhin laut überlegt, dass sie ja auch Kolkja mitnehmen könnte, schaltet sich Tsadan ein und teilt ihr mit, dass das Kirchenedikt dies verhindern würde. Thesia erwidert daraufhin erbost, dass Tsadan seine beiden größten Waffen, Rik und Kolkja, nicht herausgeben wolle und wendet sich dann an mich, fragt mich, ob ich ihr Magier zur Verfügung stellen würde für ihren Auftrag. Ich teile ihr mit, dass ich nicht mehr Spektabilität der Akademie bin, dass sie lediglich anfragen könnte, ob sich ihr jemand freiwillig anschließen würde, was sie am nächsten Morgen erledigen will.

26. Rondra 1021 BF

Es schmerzt mich zu erfahren, dass sich Rajan dem Zug Thesias angeschlossen hat. Mir ist schon bei seiner Rückkehr aufgefallen, dass einzig sein Blatt, welches alle von Uuhs Oduhn bekommen hatten, nur halb verwelkt war, vermutlich wegen dem riesigen Balsam, den ich in ihn investiert hatte. Mir ist auch aufgefallen, dass seine Augen einen kalten Ausdruck angenommen haben, aber wen verwundert dies in Anbetracht der Tatsache, welche schrecklichen Dinge er gesehen hat, was er tun musste, um zu überleben. Und dennoch macht es mich traurig, dass er sich umgehend in die nächste Schlacht stürzt, aber er hat wohl einfach den gleichen Kämpfergeist geerbt, den auch seine Schwester, Rowinja, in sich trug.

Nachdem Rajan mit Thesias Zug Norburg verlassen hat, wende ich mich gerade in Richtung des Rondratempels, als Pjerow auf mich zukommt und mich fragt, ob ich mich mit maraskanischen Parasiten auskenne. Ich gehe in die Bibliothek der Akademie und suche sämtliche Informationen zusammen, die ich finden kann, bevor ich mich erneut mit Pjerow treffe. Es gab laut den Büchern einen Fall vor gut 300 Götterläufen, der recht gut dokumentiert worden ist. Die Symptome eines solchen Befalls sind faule Zähne, danach Nekrosen, das Fehlen jeglichen Schmerzempfindens bis hin zum Tod. Bei der Obduktion der Leiche findet man dann die Larven im Körper des Betroffenen. Es wird vermutet, dass die Larven auf bestimmte Witterungsverhältnisse angewiesen sind und auf das Buch Prems Tierleben verwiesen. Darin finde ich einen Absatz über die Tsawespe, die sehr feuchtes und heißes Klima benötigt. Ihre Larven gehen dabei jedoch nur auf den Menschen über, wenn er die Wespe isst.

Als ich Pjerow alles erzählt habe, erwidert er mir, dass Ranijian von diesen Larven befallen sei, dass er die Wespe bewusst gegessen habe, um sein Dorf vor dämonischen Angreifern zu schützen. Dies würde erklären, warum er laut Kolkja eigentlich hätte tot sein müssen bei der Explosion und dass er dennoch überlebt hat. Laut Ranijian sollen diese Larven mit dem Astralleib des Wirtskörpers verschmelzen, weshalb auch eine Welle des Schmerzes keinerlei Auswirkungen zeigen würde, wie sie es bei den Glaslibellen damals getan hat. Ich fürchte, dieser Junge ist unweigerlich dem Tode geweiht. Armer Kerl.

Um die Mittagsstunde kommen die nächsten Flüchtlinge und drei weitere Magier aus Ysilia in Norburg an. Sie werden von den Bütteln wie Vieh vorangetrieben, bis die Golgariten hinzukommen und einschreiten. Einer der Büttel wird mit einem ziemlich zerbeulten Gesicht zu mir gebracht und profan versorgt. Daraufhin fängt er zu zetern an, warum er nur profan versorgt wird, während ein anderer Flüchtling gerade magisch geheilt worden ist. Dass seine Verletzungen nicht lebensgefährlich sind, der Flüchtling selbst aber kaum mehr den Tag überlebt hätte, sieht er nicht ein. Ich lasse den Büttel zetern, denn Ifrundoch bittet mich um ein Gespräch, fragt mich, ob ich ihn heute therapieren könne, was ich ihm für den Abend zusage.

Erneut verbringe ich den ganzen Tag damit, die Flüchtlinge zu behandeln, sie in Gruppen aufzuteilen, je nach Schwere der Verletzung und auf die Traumagruppensitzungen hinzuweisen, die ich ins Leben gerufen habe und erst um die siebte Abendstunde hat auch der letzte Flüchtling das Akademiegelände verlassen.

Ich will mich auch gerade aufmachen und zum Rondratempel gehen, da bemerke ich, dass es mir warm und nass die Beine hinab läuft. Meine Fruchtblase ist geplatzt. Ich halte einen der Scholaren an und bitte ihn, umgehend Rondrasil zu holen, ich glaube, das Baby kommt. Es kommt viel zu früh, ich weiß nicht, was ich tun soll und fühle mich, als stünde ich neben mir. Der Scholar läuft los und Bishdarius, der unbemerkt hinzugekommen ist, fragt mich, ob alles in Ordnung sei mit mir, meine Robe wäre ganz blutig. Als ich an mir hinabsehe, erkenne ich, dass ich nicht nur Fruchtwasser verliere, sondern auch jede Menge Blut. Ich will einen Balsam wirken, werde jedoch von Maschdawa, die ebenfalls gerufen worden ist, davon abgehalten. Sie sagt mir, dass mein Kind jetzt auf die Welt kommen wird und dass sie höchstpersönlich den Tsaschnitt ausführen werde, während sie mich, mit beruhigender Stimme auf mich einredend, sanft zurück ins Akademiegebäude führt.

Ich erwache aus einem traumlosen Schlaf und mir fällt auf, dass ich selbst noch nie in den Genuss des Ruhe Körpers gekommen war, bis jetzt. Ein weinendes Baby lässt mich aufhorchen und als ich die Augen aufschlage, sehe ich auch schon Maschdawa und Rondrasil, die mich ansehen. Beide halten ein Baby auf dem Arm und auf meinen verwirrten Blick hin erklärt mir Maschdawa, dass ich soeben Mutter von zwei gesunden Söhnen geworden bin.

Zwei Söhne? Das erklärt, warum mein Bauch so rund war und warum die Geburt zu früh losging. Maschdawa beruhigt mich und sagt mir, dass beide Jungs völlig gesund sind, dass es ihnen gut geht, bevor sie mich mit Rondrasil und den beiden Kindern alleine lässt. Rondrasil platzt förmlich vor Stolz und sein Blick wechselt zwischen seinen Söhnen und mir hin und her.

Nach einiger Zeit klopft es an der Tür und Ifrundoch kommt herein, um uns beiden zu gratulieren. Auch Pjerow kommt vorbei und bringt mir eine Flasche Ilmenschnaps mit. Auf die Frage, wie die beiden Racker denn heißen sollen, einigen Rondrasil und ich uns darauf, dass wir sie nach meinem Vater Isidor und nach einem sehr guten Freund, Thezmar, benennen wollen. Isidor und Thezmar Kowaljewa, zwei neue Bürger in Norburg.

Gemeinsam mit meiner Mutter, die gerade die Tür öffnet, beschließen wir, zurück nach Hause, in den Rondratempel zu gehen. Ich bin zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, das liegt aber mehr daran, dass ich mit einem Mal keinen Bauch mehr habe, dessen Gewicht ich ausgleichen muss.

27. Rondra 1021 BF

Ich habe gerade meine beiden Jungs, nachdem sie gewickelt und gestillt worden sind, in ihr Bettchen gelegt, welches Rondrasil gebaut hat (den Göttern sei Dank sind beide klein genug, dass sie auch zu zweit hineinpassen, sie kuscheln gerade ganz innig miteinander), als ich die Alarmglocken Norburgs läuten höre. Als ich auf den Innenhof des Tempels gehe, höre ich Ugdan, der laut ruft, dass alle Norburger die Fensterläden schließen sollten und sich in ihren Häusern verbarrikadieren sollen. Ich stecke meinen Kopf zum Tor hinaus, kann aber keinen Feuerschein entdecken, was ist hier los?

Mein Mann weist mich und Mutter an, uns im Gebäude einzuschließen und unter keinen Umständen das Tor zu öffnen, während er mit seinen Akoluthen nachsehen wird, was in Norburg los ist. Er zieht sich sein Kettenhemd an, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und läuft los, ich schließe das Tor hinter ihm und hadere kurz  mit mir, ob ich ihn nicht hätte begleiten müssen. Aber der Gedanke an Isidor und Thezmar überwiegt. Ich muss meine Kinder beschützen.

Ich will gerade wieder in den Tempel gehen, als ich verzweifelte Hilferufe am Tor höre. Sie kommen von einem Kind und als ich frage, was los ist, antwortet es mir, dass ich es hineinlassen solle, bevor die anderen es erwischen. Ich frage, ob es alleine sei, was es bejaht und öffne die Tür einen Spalt. Ein kleiner Junge, vielleicht neun Götterläufe zählend, huscht hinein und ich schließe das Tor schnell wieder. Gemeinsam eilen wir in den Tempel und versperren auch hier die Tür. Während wir hinein gehen, fängt mein Stab, besser gesagt die Kugel darauf, an leuchtend rot zu glühen, während ich ein hecheln vor dem Tor hören kann.

Den Göttern sei Dank wird das Hecheln jedoch schnell leiser und auch das Leuchten hört nach kurzer Zeit wieder auf. Der Junge trägt seinen Schlafanzug und hat einen Stoffbären bei sich, meine Mutter hat ihm gerade einen Tee gereicht. Er erzählt mit zitternder Stimme, dass die Menschen sich gegenseitig umbringen würden, dass alles voller Blut sei und sich alle so seltsam verhalten würden. Er habe Angst bekommen und sei zu dem sichersten Ort gerannt, der in seiner Nähe war, dem Rondratempel.

Ich bete zu den Göttern, dass sie meinen Mann beschützen, dass sie diese Kreaturen, diese Seuche oder was auch immer hier gerade passiert, eindämmen, bekämpfen. Ich bete zu den Göttern, dass sie mir verzeihen mögen, dass ich mich hier im Tempel verkrieche, aber ich kann meine Kinder nicht alleine lassen. Sie sind noch keine sechs Stunden auf der Welt, ich muss sie beschützen, um jeden Preis. Bitte Rondrasil, komm zurück, deine Familie braucht dich.

Abenteuer: In dunklen Tiefen - Teil II
Dieser Eintrag wurde am 7.05.2019 (14:09) verfasst und 520 mal aufgerufen.
Kommentare:
Dieser Eintrag wurde noch nicht kommentiert.
DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN, DERE, MYRANOR, THARUN, UTHURIA und RIESLAND sind eingetragene Marken der Significant Fantasy Medienrechte GbR. Ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Ulisses Medien und Spiel Distribution GmbH ist eine Verwendung der genannten Markenzeichen nicht gestattet.
Diese Webseite nutzt Grafiken aus dem "Das Schwarze Auge" - Fanpaket.
Wir freuen uns über deine Unterstützung:
Hinweis:
Einige Funktionen dieser Webseite verwenden Cookies.
Weitere Informationen: Datenschutzerklärung | Impressum Verstanden und akzeptiert