1. Rondra - Der heutige Tag war recht anstrengend. Wir sind in aller Frühe aufgebrochen um nach Tjolmar zurück zu reisen, und kaum haben wir die Felsen erreicht quält und Nieselregen. Am Nachmittag findet Sew einige sonderbare Spuren. Diese scheinen erst von einem Bären zu stammen und verändern sich innerhalb einiger Schritte zu den Fußspuren eines Menschen. Vielleicht hat der Nieselregen die Spuren auch nur verwischt, wer weiß das schon. Ich selbst habe im Schlamm jedenfalls nichts sehen können als ein paar mit Wasser vollgelaufenen Fußabdrücke. Aber ob diese nun von einem Menschen oder von einem Bären stammen, vermag ich nicht zu sagen. Ich bin immer sehr froh das Sew mit uns reist, ihre Kundigkeit ist von großem Nutzen für diese Art der Reisen.
2. Rondra - Im Verlauf des Nachmittags fanden wir mitten in der Wildnis eine sonderbare Gestalt. Ein Mensch von gut zwei Schritt Größe und kaum bekleidet. Seine Armen und sein Gesicht war von vielen Tätowierungen übersäht, die sonderbare Zeichen darstellten. Ich vermute, dass es sich um Runen aus dem Hjaldingard handelt. Dieser sonderbare Geselle war sehr wild und sprach in einer Sprache, die keine von uns zuvor gehört hatte. Er war auch wild und aß lieber ein Stück rohes Fleisch als von der Suppe die wir am Abend zu uns nahmen. Nachtrag: Mitten in der Nacht wurde ich von Pferdegewieher geweckt und stellte schnell fest, dass der Fremde sich in einem Bären verwandelt hatte und nun auf unsere Pferde losgegangen ist. Es entbrannte ein Kampf in dem wir den Fremden besiegten.
3. Rondra - Am heutigen Tag haben Orks versucht uns an einem Abhang zu überfallen. Sie warfen mit Speeren und Steinen nach uns und es gelang ihnen auch unsere Pferde zum scheiben zu bringen. Olko Zauberei ließ einige der Orks die den Hang hinunterrannten stolpern und fallen, während Sew mit ihrem Bogen tödliche Pfeile auf die Orks sandte. Insgesamt kamen viele Schwarzpelze hier ums Leben. Zwischen mir und Bornhelm entbrannte ein Streit über die gefallenen Orks. Er wollte die wehrlosen und kampfunfähigen Orks die sich bereits am Boden befanden in Boron's Hallen schicken, jedoch hielt ich ihn auf. Diese Meinungsverschiedenheit scheint noch des Öfteren für Unfrieden zwischen uns zu bringen. Bei meiner Wache bemerkte ich das Bornhelm Schwierigkeiten mit dem Schlafen hatte. Träume quälten ihn und der Name Josold drang im Schlaf über seine Lippen.
4. Rondra - Rondra scheint es nicht gut mit uns zu meinen. Die zweite Hälfte des Tages gab es aufwallende Winde und Regen. Ich glaube ich habe keine trockene Faser mehr am Leib. Vor einigen Stunden sind wir bei einem Kreis aus Steinen angekommen. Mehrere Obelisken stehen um eine zentrale Stelle. Es ist sonderbar und irgendwie strahlt dieser Ort eine sonderbare Kraft uns Anziehung aus. Besonders Olko ist seit Stunden in Meditation versunken und versucht das Geheimnis dieses Kreises zu ergründen. Wie beschlossen hier am Steinkreis die Nacht zu verbringen, da eine Weiterreise nur wieder auf Felsigen Untergrund bringen wird.
5. Rondra - Den Tag über gab es wiederum nur Regen. Wir haben unser Lager hier im Wald aufgeschlagen, an einer Stelle die ein wenig vor Regen geschützt ist. Heute sind sonderbare Dinge geschehen und Olko ist verschwunden. Am Morgen erschien am Steinkreis eine sonderbare Gestalt. Gekleidet in ein edles Gewand stellte sich der reisende, der aus dem Nichts erschienen war als Meister Rakorium vor. Dieser so versicherte und Olko ist der Vorsteher seiner Heimatakademie und ein machtvoller Vertreter der Magier Zunft. Meister Rakrorium schien aber nicht ganz bei Sinnen zu sein und nannte Olko mehrfach Notteln. Bei Notteln, wie wir erfahren konnten, handelt es sich um den Handlanger von Meister Rakorium der, ebenso wie sein Meister, scheinbar nicht immer ganz bei Sinnen ist. Kurzum nahm der Meister die Hand von Olko und verschwand mit ihm.
8. Rondra - Die letzten beiden Tage waren gezeichnet durch Wanderungen durch das Svellttälsche Gebiet und den Regen und Wind, den die Herrin Rondra uns entgegenschickt. Endlich sind wir in Tjolmar angekommen. In der Taverne begegneten wir sogleich einer reichen Kauffrau mit dem Namen Adaque Grutherian und ihrem Kutscher Rahnjad. Adaque Grutherian ist ausgezogen um ihrem Ehemann ein ganz besonderes Tsa-Geschenk zu machen, sie sucht ein junges Mädchen, dem sie mit vielen Anforderungen entgegentritt. Unser Gefährte Gideon handelt mit Frau Gruterian einen guten Preis für eine, wie er es nennt Bedeckung, aus. Am Abend habe ich den hiesigen Tempel der Rahja besucht und muss sagen, dass es hier ganz anders ist, als ich es bisher gesehen habe. Das Gebäude des Tempels hat drei Stöcke und ist mit einem flachen Giebeldach versehen. In der Bauart ist es ein Fachwerkhaus von schlanker Bauart. Die Geweihte am Ort ist die Gastgeberin der Leidenschaft Dorene sie spielt die Harfe vorzüglich, kommt aber mit den Reparaturen des Gebäudes kaum nach. Die Rahja-Geweihte bittet mich in Lowangen der Hochgeweihten Elione Tauschendschön die Besten wünsche zu übersenden. Der Tempel der Ifirn wird von der Geweihten Niranka betreut, berichtet Sew nach einem Besuch dort.
9. Rondra - Heute Morgen, haben wir die letzten kleinen Einkäufe und Reparaturen in Tjolmar getätigt. Anschließend haben wir die kleine Stadt in Richtung Süden verlassen und folgen dem Svellt nach Norhus. Im Lauf des Tages gab es eine sehr interessante Begegnung. Auf der Straße kam uns ein Tross von bewaffneten Frauen entgegen. Die Anführerin stellte sich sogleich als Gerhild von der Rotschwanzbrigarde vor. Auffällig waren einige Dinge, zum einen trug fast jede Frau eine andere Waffe oder eine andere Rüstung, als Erkennungszeichen trugen alle Frauen den Schwanz eines Rothörnchens an der Rüstung befestigt. Die zehn Gefährtinnen waren auf dem Weg nach Tjolmar um dort ihre Dienste anzubieten und falls sie abgelehnt würden, so erfuhren wir von Gerhild, würden die Frauen weiter nach Riva ziehen. Wir haben in den Abendstunden Norhus erreicht und haben hier im Gasthaus genächtigt.
10. Rondra - Ein Tag voller Ereignisse liegt hinter uns. Zum einen ist Olko heute früh von Meister Rakorium wieder zurück gebracht worden. Wir haben kaum ein Wort mit dem Meister gesprochen als er sich auch schon wieder fortzaubert und entschwindet. Meister Rakorium nennt Olko immer bei einem anderen Namen. Dieser Nottel scheint von nun an ein Spitzname zu sein, den Olko nicht mehr loswerden wird. Desweiteren sind wir heute einer Goblinsippe begegnet. Diese kleinen Orks sind durch einen dichten roten Pelz am ganzen Körper zu erkennen. Sie sind viel kleiner als Orks oder Menschen und haben kein Gespür oder genug Vernunft den Besitz anderer zu respektieren. Die Schamanin der Goblins heißt Unga-Rika und hat die Fruchtbarkeitsgöttin Mailam-Rektam anrufen wollen. Allerdings ist ihr dabei ein Fehler unterlaufen und die Kreatur, die sie erschaffen hat wendete sich gegen die Goblins. Das von den Goblins Matschi-Man genannte Monster war eine furchterregende Kreatur aus Humus, Ästen, Wurzeln und Blattwerk. Nach einem Kampf mit dem Matschi-Man, in dem wir ihn bezwingen konnten, händigt uns die Schamanin zu unserer aller Überraschung eine Belohnung aus. Dabei handelt es sich um ein Schwert, von 8 Spann länge mit dem Wappen von Tiefhusen. Bornhelm nimmt das Schwert in Gewahrsam und kündigt an, es beim König von Tiefhusen abzuliefern, sobald wir Tiefhusen erreichen. Am Abend erreichen wir Hilvalla, und kommen dort in der Taverne unter. Im Anschluss dieses Eintrages werde ich noch etwas über Goblins in meine Aufzeichnungen ergänzen, diese den Orks so ähnlichen und doch von ihnen so unterschiedliche Kreaturen haben bisher sehr wenig Beachtung gefunden.
11. Rondra - Wir sind wieder in Tiefhusen. Die Reise von Hillvalla hierher verlief ohne Zwischenfälle, allerdings hat eine Reiterin auf einem weißen Pferd, die mit uns zusammen Tiefhusen erreicht zu mindestens meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie ist von großem wuchs und blond, ihre Statur ist Athletisch und ein Feuer brennt in ihren Augen, wie man es nicht oft sieht. Bei einem Gespräch in der Taverne erfahren wir, das der Name der Bannstrahlerin Praiodane ist und sie auf dem Weg nach Andergast ist, um sich dort persönlich um ein Verbrechen zu kümmern. Bornhelm wird derweil beim König von Tiefhusen Vorstellig und will das gefundene Schwert übergeben. Er erfährt, dass dieses Schwert dem Vater des Königs Alfried von Westhag Tiefhusen gehörte, das dieser aber vor sehr langer Zeit gestorben sei. Der König fordert Bornhelm auf, das Schwert zu bewahren und ihm so wieder einen Nutzen zu bringen. Ich schreibe diese Zeilen während es draußen unentwegt Regnet. Der Regen ist seit Tagen immer wieder zu spüren und zehrt an unseren Kräften. Morgen werden wir in Richtung Lowangen aufbrechen.
12. Rondra - Sonderbares hat sich heute ereignet und keiner von uns war darauf vorbereitet. Wir sind durch das schäbige Wetter nun doch noch an einem kleinen Örtchen angekommen der Svelmjar genannte wird. Bei einem kleinen Lager von Händlern können wir uns mit einigen Dingen ausstatten die in dieser unentwegt sumpfigen und nassen Landschaft besser geeignet sind, als unsere. Ich erwerbe einen schicken großen Ledernen Hut, der vor dem Regen zu schützen verspricht und einen Umhang aus Schafswolle, an dem der Regen einfach abperlt. Nun aber komme ich zu dem sonderbaren Ereignis, dass sich im Gasthaus zugetragen hat. Lana die Tochter des Wirts hatte grade eine weitere Runde Bier vor Bornhelm und die anderen Reisenden gestellt aber Olko ließ vernehmen, dass er nun zu Müde sei und ins Bett gehen wollte. Als die Tür zum Treppenhaus sich schloss vernahmen wir allerdings sonderbare Geräusche. Wir sprangen auf und drängten in das kleine Treppenhaus nur um Rhanjad den Kutscher zu finden, der über Olko gebeugt verharrte. Der Kutscher sagte: "Er muss gefallen sein ich hoffe es ist ihm nichts geschehen." Doch als Gid sich die Verletzung am Kopf angesehen hatte entgegnete er: "Diese Wunde stammt nicht von einem Sturz sondern von einem Schlag!" in diesem Augenblick stieß Rhanjad der Kutscher den Krieger Bornhelm zur Seite und rannte aus dem Gasthaus in den Regen. Verdutzt standen wir da, konnten uns doch keinen Reim auf die Taten des braven Kutschers machen. Sekunden danach folgten wir dem Kutscher aus dem Gasthaus, konnten aber nur noch mit ansehen, wie er auf einem der Kutschpferde in den Sumpf ritt. Sodann wandten wir und an Frau Grutherian die jedoch verlautbaren ließ nichts vom falschen Spiel ihres Kutschers zu wissen, der schon seit Jahren in ihren Diensten stand und außer einem Trink-Problem sich nie hatte etwas zu Schulden kommen lassen.
13. Rondra - Diesen Eintrag schreibe ich auf einem kleinen Kämmerchen in der Burg des Königs von Tiefhusen. Die Ereignisse des Tages haben heute wieder zu Änderung in unseren Plänen geführt und wir stehen Ratlos hier. Doch eines nach dem anderen. Nach einem Frühstück begannen wir unsere Sachen zu packen, als Frau Grutherians Schreie aus dem Stall zu vernehmen waren. Olko, der unter einem Zauber stand, war ihr zudringlich geworden und wir mussten seine plumpen versuche unterbinden Frau Grutherian zu entehren. Dann jedoch versuchte sich Frau Grutherian herauszureden und verzauberte Bornhelm dabei. Nach einem kurzen Kampf, der sehr zu unseren Gunsten verlief, konnten wir Frau Grutherian gefangen nehmen. Wir entschieden uns dazu sie zum König von Tiefhusen zu bringen um sie dort vom König von Tiefhusen vor ein Gericht stellen zu lassen. Und so fesselten wir die Fettel um sie mit dem Fluss Kahn von Kapitän Pete, einem großen und kräftigen blonden Mann, nach Tiefhusen bringen zu lassen. Die Reise ist schnell vorbei und noch am Abend stehen wir in der Halle der Königs von Tiefhusen zu Gericht. Eine Praiotin ist auch anwesend, Ihr Erscheinungsbild würde den guten Herrn Praios milde stimmen. Sie ist groß und hat langes blondes Haar, ihr Haut ist hell und sie hat einen stechenden Blick ihr Name ist Praiodane und der König von Tiefhusen lässt sich in seinen Entscheidungen von ihr beraten. Mit einem wunderbaren Zauberpulver wurde schnell ein Urteil gefunden, Frau Grutherian wurde in den Kerker gebracht. Um am nächsten Morgen von der Bannstrahlerin Praiodane weiter befragt zu werden.
Am Abend habe ich noch etwas sehr aufregendes erlebt. Schon im ersten Augenblick, in dem ich Praiodane erblickte gefiel sie mir gut. Ihre helle Haut und diese stechenden Augen zogen mich auf magische Weise an und so beschloss ich alles auf eine Karte zu setzen. Ich machte mich als auf den Weg zu den Gastgemächern in der Burg des Königs und schon bald stand ich auf einem Flur mit einer Wache. Der Wachmann, ein stattlicher und bärtiger obendrein wollte gleich wissen: "Was tut ihr hier?" darauf entgegnete ich: "ich bin eine Dienerin Rahjas und will der Praiotin die Stunden der Nacht versüßen, würdet Ihr mich zu Ihrem Gemach leiten?" nach einigem Zögern stimmte der Wachmann zu, denn auch er wusste um die Gunst Rahjas und konnte sich denken, das auch eine Praiotin sich, zumindest hin und wieder, in Rahjas Umarmung liegen will. Vielleicht dachte der Wachmann auch nur ich sei eine Mietbraut, doch seine Gedanken waren mir einerlei. Ich hatte nur noch Praiodane vor Augen. ...
14. Rondra - Ich schreibe diese Zeilen in der Gastkammer des Königs von Tiefhusen. Heute wurde mit gewahr, dass auch die Gerechtigkeit einen Preis hat. Frau Grutherian hatte ich beim König von Tiefhusen gegen ein Entgelt freikaufen lassen. Kurz nachdem der Bote vom Ehemann Grutherian angekommen war, erschien der König selbst im Kerker und verfügte über die Freilassung von Frau Grutherian. Praiodane war wütend, denn die Befragung, mit der sie schon in den grauen Morgenstunden begonnen hatte war bislang Erfolglos geblieben und nun musste dieses Werk unerledigt bleiben. So sieht man, das auch die Diener des Herrn Praios nicht immer sein Wort umsetzen, denn auch sie sind auf die Gunst der Fürsten angewiesen. Nach einer Beratung wie wir weiter verfahren würden, schlossen wir mit Praiodane in Richtung Andergast zu Reisen. Dort hatte die Praiotin noch etwas von großer Wichtigkeit zu erledigen und wir wollten ihr bis dahin erst einmal folgen.
15. Rondra - Die Reise nach Lowangen
16. Rondra - Ein langer und ereignisreicher Tag liegt hinter uns. Ich schreibe diese Zeilen abends in der Taverne Hammer und Amboss in der ein Wirt mit den Namen Bierbart für das Wohl seiner Gäste sorgt. Als wir am heutigen Nachmittag die Stadt erreichten war der Marktplatz schon fast wieder leer, nur ein Händler für Kleidung bot noch seine Waren feil. Wir erfuhren schnell, das er im Auftrag der Grutherians arbeitet und das sein Herr heute Abend das Tsafest feiert. Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, vermuteten wir doch, dass sich eine abscheuliche Besonderheit auf diesem Fest abspielen würde. Keiner von uns wusste, wie groß die Feierlichkeiten ausgerichtet würden und wir alle vermuteten ein großes rauschendes Fest, so machten wir uns auf dem Weg zu Arnalf Perninger dem einem bekannten und begabten Schneider von Lowangen. Seine Waren sind deswegen schon etwas Besonderes, weil er sich auf besondere Schnitte spezialisiert hat, die selten in Alltagskleidung Verwendung findet. Vor Ort erfuhren wir, dass Arnalf Perninger die Kleider der Rahjageweiten und die des Tempelpersonals herstellt pflegt und bei Bedarf auch ändert. Ich erstand dort für einige Dukaten ein Gewand, das den Feierlichkeiten der Rahja angemessen ist so, dass ich von nun an ein Gewand für die Besuche in den Tempeln der Rahja mein eigen nennen kann. Dann brechen wir zu den Tsa-Feierlichkeiten von Herrn Grutherian auf. Wir erreichen ein dreistöckiges Gasthaus, ein einfaches Haus ohne viel Prunk das gar nicht wie das Haus eines reichen Kaufmannes erscheint. Einlass wird uns gewährt, da wir uns als Unterhaltungsprogramm für die besagten Feierlichkeiten ausgeben. der Lakai mit dem Namen Gunhelm weist uns sodann in eines der Zimmer im ersten Stock. Dort, so berichteten wir, würden wir noch einige Vorbereitungen für unser Schauspiel treffen, bevor wir beginnen. Auch die Magt Lana, eine vertraute des Hauses Grutherian wird uns durch den Lakaien vorgestellt. Durch eine Bodendiele konnten wir nach unten in den Raum der Feierlichkeiten schauen und bemerken, dass der Kreis der Besucher sehr klein war. Gradeeinmal sechs Personen waren anwesend, alle bekleidet in Roben mit magischen Symbolen, obwohl sie keine Akademiemagier zu sein schienen. Wir beschlossen die obere Etage in Gänze zu erkunden und wurden auf eine Stiege aufmerksam, die nach oben zum Dachboden führte. Auf dem Dachboden fanden wir ungewöhnliches Gut. Wir fanden Bilder von verstorbenen Vorfahren wie in einer Ahnengalerie und die Gildenurkunden, Auszeichnungen und Amulette, die zu anderen Familien gehören mussten. Ganz so als würde ein Geist von Körper zu Körper wandern, und dabei seine eigenen Ahnenlinien beschreiten. Diese aberwitzige Idee kam uns allerdings erst später zunächst betrachteten wir das gefundenen Material und konnten uns keinen Reim darauf machen. Unsere Absprache war folgende, ich sollte in das tolle Gewand bekleidet mit dem Tsa-Geschenk in den Raum geführt werden, und meine Gefährten würden alles beobachten und eingreifen sobald es nötig wäre. Schon als ich zusammen mit Alajandoril den Frau Grutherian ausgesucht hatte um als Tsa Geschenk zu dienen, den Raum betrat, wurde ich angegriffen. Es entbrannte ein heftiges Gefecht zwischen den Anwesenden und meinen Gefährten. Alle in Roben bekleideten waren in der Lage verschiedenste Zauber zu werfen und machten von ihren Fertigkeiten auch reichlich Gebrauch. Nach einem anstrengenden Kampf konnten wir jedoch die Oberhand in dem Kampf gewinnen und entsandten Alajandoriel zu den Grauen Stäben. Die Grauen Stäbe sind eine Art Magier-Ordnungshüter, die den Ordnungsgemäßen Einsatz von Magie beaufsichtigen. Der Anführer der Grauen Stäbe Hesindian von Zoltenbruch sicherte uns eine sichere Verwahrung und die Aufklärung der Vorkommnisse zu. Außerdem wollte er sich das sonderbare Material ansehen, was wir im Dachboden gefunden hatten um aufzuklären, was es damit auf sich hat.
Der Rahjatempel ist ein Kuppelbau von enormer Größe. Die Bauart ist ein Tulamidischer Turmbau mit drei Kuppeltürmen die jeweils mit einem roten Kuppeldach versehen sind. Der imposante Bau ist aus einem rosafarbenen Marmor, der aus dem Eternen stammt, gebaut. Die Haupthalle wird von acht Säulen gestützt und ist von sechs kleineren Räumen umgeben. Der Park des Tempels ist sehr gepflegt und sehr schön angelegt. Umgeben von einem metallenen Zaun in Form von eisernen Rosen. Die Vorsteherin des Tempels heißt Elaioel Tausendschön und ist eine Halbelfe von großer Schönheit. Ganz besonders hervorstechend sind die beiden tulamidischen Jünglingszwillinge Nasan und Radschan, die im Tempel aufgewachsen sind.
17. Rondra - Direkt nach dem Frühstück begaben wir uns zum Haus der grauen Stäbe. Der Anführer Hesindian von Zoltenbruch bat uns darum am gestrigen Tage, so wollten wir ihn nicht lange warten lassen. Sonderbarerweise war das Haus die grauen Stäbe gänzlich leer. Ein Mann von niederem Stande berichtete uns, dass er die grauen beobachtet habe, wie sie mit Gefangenem und großer Eile von dannen ritten. Die Tür zum Hause stand noch offen und auch sonst sah es in dem Gebäude aus, als hätte ein Kampf stattgefunden. Überall lagen zerbrochene Möbel herum. Lange mutmaßten wir darüber was passiert sein mochte und kamen zu dem Schluss, dass die Grutherians wohl ausgebrochen waren und die grauen Stäbe überwältigt hatten. Vielleicht hatten sie auch bereits mit ihnen die Körper getauscht, denn der Mann der die Szenerie beobachtet hatte berichtete von sonderbarem Verhalten. Immer wieder hatte sich einer der grauen seine eigenen Hände angeschaut und gegrinst und obwohl miteinander bekannt schien einer der grauen Stäbe sich nicht an den Mann zu erinnern. Wir eilten zurück zur Taverne Hammer und Amboss um unsere Pferde zu holen und die Verfolgung aufzunehmen, doch erschreckenderweise mussten wir feststellen, dass wir zu spät waren. An einem Magischen Ort, einem Sogenannten Steinkreis, fanden wir eine Leiche. Sie stammte von einem der mit Grutherian im Bunde stehenden Männer. Dieser hatte nun also auch den Körper getauscht und wandelt von nun an als einer der grauen Stäbe über das Antlitz Aventuriens. Betrübt machten wir uns auf die Weiterreise, denn die Spuren verloren sich und wir fanden keine weiteren Hinweise auf die flüchtigen. So ließen wir ab von der Spur und machten uns auf den Weg nach Yrramis da die morgendliche Verfolgung und die anderen Verzögerungen aber zu viel Reisezeit gekostet haben müssen wir einmal auf dem Weg nächtigen. Hier nun sitze ich am Lagerfeuer und schreibe diesen Bericht für heute.
18. Rondra - Endlich ein Bett. Ich schreibe diese Zeilen aus dem Gasthaus "Junger Svellt" in Yrramis, einem kleinen Städtchen auf dem Pass zwischen dem Finsterkamm im Süden und dem Tasch im Norden. Es haben sich auch heute einige Ereignisse zugetragen, von denen ich hier berichten will. Als wir mittags auf dem Svelltuferweg von Lowangen nach Yrramis unterwegs waren, wurden wir von einer Horde lauernder Orks überrascht. Bornhelm, der jederzeit bereit ist für einen Kampf erkannte die Falle als erster und griff mit seinem Pferd sofort einen Ork, der mit einem Hölzernem Bogen bewaffnet war, im hohen Gras an. Darauf sprangen die Orks die noch versteckt im Graß lagen auf, um uns dann mit Pfeilen oder mit Speeren anzugreifen. Ein heftiger Kampf entbrannte, jedoch war die Zahl der Orks zu groß und wir folgten Olkos Beispiel und lösten uns von den Orks um mit dem Leben davonzukommen. Auf dem Weg nach Yrramis trafen wir auf der Svelltuferstraße noch auf eine Lanze von Soldaten des Städtebundes. Die vier Reiter allesamt mit Kettenhemden gerüstet und mit Armbrüsten und Kurzschwertern bewaffnet versicherten uns die Straße nach Yrramis sei frei. Wir Warnten den Hauptmann der Truppe Irian Welzelin und erzählten den Reitern von dem Orküberfall trotzdem machten sie sich alsdann auf den Weg um nach dem Rechten zu sehen. Hoffentlich stehen die Zwölfe den Kämpfern bei. Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichten wir Yrramis. Die kleine Stadt liegt am Ende einer steil ansteigenden Straße und vermittelt den Eindruck, dass die auf dem Sattel zwischen dem Finsterkamm im Süden und dem Tasch im Norden thront. In Yrramis kamen wir sodann in einer schönen Taverne unter, die von der Wirtin Walliburia und ihrer Tochter Jolante bewirtschaftet wird. Der Schlafsaal ist sauber und es gibt genug Betten um den durchreisenden Platz zu bieten. Im Schankraum saß ein Zwerg mit dem Namen Bragosch der eine Kupferne Beinprothese anstelle seines rechten Beines hat. Ich war zwar neugierig, aber ich wollte denn Zwerg nicht belagern und so hat Gid sich zu Ihm gesellt und sich mit ihm lange unterhalten. Der Zwerg ist wohl auf der Suche nach dem Stollen des Vaters seines Vaters und hat bereits alle Mienen in der Umgebung durchsucht, jedoch scheint er die richtige Miene noch nicht gefunden zu haben.
19. Rondra - Ich sitze im Schankraum der Taverne "Junger Svellt" während ich diese Zeilen schreibe. Es ist ein Tag voller Ereignisse gewesen. Der Morgen des heutigen Tages versprach kein gutes Wetter die ganze Zeit nieselte es. Gegen Mittag gab es einen Tumult im Schankraum, und als ich mich dorthin begab wurde ich Zeuge von schrecklichen Ereignissen. Die Arbeiter aus der Yrram-Miene hatten drei verletzte Männer in den Schankraum getragen. Einer hatte einen offenen Knochenbruch am Arm, einen anderen hatte etwas sehr schweres das Knie zertrümmert und der dritte lag nur da und war nicht bei Sinnen. Sofort wurde nach Gid geschickt, der sich gestern als Wundarzt vorgestellt hatte und schnell mit seinem Koffer zwischen den Männern stand. Er schaute den Mann mit gebrochenem Arm an und bot ihm zu warten. Einen Blick ließ er auf den Besinnungslosen fahren, jedoch schien hier nur Magie noch ein Leben retten zu können und widmete sich dann dem Manne mit dem zertrümmerten Knie. Schnell war eine Entscheidung getroffen und während Olko den besinnungslosen Mann die Hand auf die Brust legt, begann der Tjolmar-Gid dein blutiges Handwerk. Nachdem sein Werk verrichtet war, sag Gid aus als hätte er einen Hammel geschlachtet, geronnenes Blut war überall auf seiner Kleidung und frisches Blut war von seiner Schürze gelaufen und hatte seine Schuhe in ein dunkles braun gefärbt. Auch hatte er sich beim abwischen seiner Stirn mehrfach mit Blut im Gesicht beschmutzt. Doch dank des beherzten Eingreifens von Olko und vor allem Gid konnten die drei Männer gerettet werden. Kaum waren die Kleider gereinigt und die Ausrüstung wieder verstaut so das grade ein Hauch von Ruhe aufkommen konnte, da stand der Zwerg mitten im Raume und verkündete: "Das Grubenunglück, so hat mir einer der Arbeiter versichert hat einen Stollen freigelegt, das muss der Stollen des Vaters meines Vaters sein. Ich werde nun hinaufsteigen zur Miene und Hinabsteigen in diese um mich davon zu überzeugen, ob es ebendiese ist. Und Ihr alle kommt mit mir, dafür will ich auch teilen was wir finden." So packten wir eilig einige Dinge zusammen und machten uns auf den Weg den Zwerg Bragosch auf dem Weg zu begleiten. Er führte uns in die Miene der Menschen und bis zum Ort des Unglücks. Hier hatte es einen Einsturz gegeben doch ehe wir Seile auspacken konnten war Bragosch schon das Geröll heruntergeklettert und stand in einem, wie er es nannte, Versorgungsgang in dessen Mitte ein kleines Rinnsal mit Wasser in den Fels gemeißelt war. Wir suchten uns durch die Gänge und Kammern und jedes Mal, wenn jemand zu fest auftrat oder zu laut sprach, dann bebte der Boden und es rieselte etwas Sand von der Decke herab. Bragosch schien das jedoch gar nicht zu beeindrucken und so wanderte er, froh über jeden Raum den wir erkundeten in den Hallen des Vaters seines Vaters. Im Thronraum schließlich einer großen Halle mit einem Steinernen Thron, der stetig warm war und auf dem es sich sehr bequem sitzen ließ fand jemand einen geheimen Mechanismus, mit dem man den Thron nach hinten rollen konnte und eine Treppe nach unten zur Grabkammer geöffnet wurde. Die schreckliche Kreatur eine durchsichtige Riesenamöbe die sich dort versteckt hielt und die seit Jahren hier in den Stollen ihr Unwesen hatte treiben müssen war dank Bornhelm sehr schnell besiegt. Wir folgten Bragosch die Treppe hinunter, am Fuße der Treppe gab es eine Vorgrabkammer in der die Bediensteten und die Entfernteren Angehörigen in zwergischen Nieschengräbern bestattet waren. Und eine Hölzerne Tür in tadellosem Zustand, da sie offenbar besonders gesegnet war, führte in die Grabkammer. Der steinerne Sarkophag in der Mitte der Kammer war aus grauem Basalt gehauen und Bildete den Schlafenden Vater des Vaters von Bragosch ab. Der Sarkophag war reich verziert mit Edelseinen und mit Silbernen und Goldenen einlagen versehen. Als jedoch Bragosch die Kammer betrat und vor das Grab der Mutter seiner Mutter trat und verlautbaren ließ: "Ist es nicht wunderbar, nach all den Jahren der Suche ist nun ein Ende gefunden, ich stehe hier in der Grabkammer meiner Vorfahren und kann euch nur danken, dass ihr mich hierher beglei..." dann brach er ab. Die Worte von Bragosch wurden von dem Rumpeln eines Einsturzes übertönt und als Lärm und Staub sich gelegt hatten, fanden wir von Bragosch nur noch das Kupferne Bein, das aus dem Quaderschweren Steinsturz herausguckte. Alle Anwesenden waren geschockt und Bornhelm Sprach: "Nun hat er seine Ruhe gefunden, hier in den Hallen des Vaters seines Vater soll auch er seine Ruhe haben und sie soll durch nichts und niemanden gestört werden." Mit diesen Worten schob und Bornhelm aus der Kammer und schloss die Tür. Er malte mit einem Stück Kohle ein Boronsrad darauf und Sprach: "Keiner soll diese Kammer betreten, solange der Herr Boron über die Toten hier wacht. Und weder Geschmeide noch Edelsteine werden wir mitnehmen, denn es sind die Grabbeilagen eines Toten, die er und sonst niemand Besitzen soll." Nachdem seine Stimme verklungen war nickten alle und wir machten uns auf den langen Weg zurück nach Yrramis. Um dort einen Schluck auf den Schrecken und einen Schluck auf Bragosch zu nehmen.
20. Rondra - Die Bürgermeisterin Maren Bachtal eröffnet die Gründungsfeier zum 550 Götterlauf von Yrramis. Zu diesem Anlass wird immer dem Ältesten der Stadt, heute Radulf Gesse, die Ehre zuteil die Erzählung vom Helden Targurin aus den vergangenen Tagen von Yrramis vorzutragen. Dieser Held der Stadt hat vor 300 Jahren, ebenfalls am Jahresfest der Stadt, einige Orks aus dem Yrramis-Wald vertrieben und dem Schamanen Mazrech seine Knochenkeule "Mahlzahn" entrissen. Diese Keule wird alljährlich als Zeichen des Triumpfes an einer Hölzernen Statue von Targurin in der Stadt aufgestellt, auf dass man sie auf den Feierlichkeiten bewundern kann. Und wir gingen über den Markt und erfreuten uns an den Köstlichkeiten und den anderen Attraktionen, die extra für das Fest zubereitet worden sind. Plötzlich ist Tumult an der Taverne zu hören und wir eilen herüber. Die Wirtin sitzt ganz aufgelöst dort und Berichtet: "Orks es waren Orks, sie haben Jolante und Mahlzahn die Keule von Targurin gestohlen". Ein Schock fuhr durch die Menge, um die Keule wäre es nicht schade, aber Jolante ist die einzige Tochter der Wirtin, diese darf auf keinen Fall einem Haufen wilder Orks in die Hände fallen. Wer weiß schon, was diese Schwarzpelze im Schilde führen. Kaum hat die Wirtin ausgesprochen, als Bornhelm voller Tatendrang sich auf den Weg macht zur hölzernen Scheune in der das hölzerne Ebenbild von Targurin und Mahlzahn aufbewahrt wird. Die Spuren sind noch deutlich zu erkennen, denn die Keule scheint sehr groß zu sein und ebenso schwer. Wir folgen also den Spuren die gradewegs in den Wald führen und auf einer Lichtung enden. Auf der Lichtung sind zwei Zelte, eines recht geräumig, eines eher klein, außerdem ein großes Lagerfeuer und an einem Baume ist ein Oger angebunden. Ein orkischer Schamane, zu erkennen an den Verzierungen, die er sich auf den Pelz gemalt hat und den Ketten, Bändern und Anhängern aus Zähnen und anderen Knochenschnitzerein. Zudem stehen vier kämpferisch aussehende Orks als Wache auf der Lichtung. Bornhelm schreitet voran und ein Kampf entbrennt. Doch wir können auch diesen Kampf für uns entscheiden und kehren ein wenig lädiert mit Jolante, die im Zelt angebunden war und offenbar als Opfer dienen sollte und der Knochenkeule Mahlzahn, die viel zu groß für einen Menschen aber passend für den Oger gewesen wäre, zurück nach Yrramis. Die Wirtin Walliburia ist uns sehr dankbar und sagt uns: "Auch wenn ich euch nicht belohnen kann, wann immer Ihr Helden nach Yrramis kommt werde ich ein warmes Bett und eine gute Mahlzeit für Euch haben." So sitze ich nun auf dem Bette im Schlafsaal und schreibe diese Zeilen und unserem Abenteuer in Yrramis. Einige Tage werden wir sicher noch bleiben doch bald brechen wir auf nach Teschkalien.
21. Rondra -
22. Rondra -
23. Rondra -
24. Rondra -
25. Rondra -
26. Rondra -
27. Rondra -
28. Rondra -
29. Rondra -
30. Rondra -