Tagebuch von Cileham Curtius
Traum oder Wirklichkeit

Ich wusste, wir hatten lange mit den Elfen trainiert. Sehr lange, vermutlich sogar. Aber wie lang es genau war, entzog sich unserer Kenntniss. Es gab keinen Morgen, keine Nacht, nichts was den Tag ordnete. Außer das Essen, das Training und der Schlaf, den wir dann doch brauchten. Auch die Elfen zogen sich gelegentlich zurück um zu ruhen, aber ob sie dabei schliefen oder nur in eine Art Dämmer verfielen konnte ich nicht sagen. Aber das wir unserem Ziel näher kamen, merkten wir alle.

Es war ein weiterer unbestimmter "Tag", als ich im Geist eine Botschaft Neymariels empfing, die anscheinend für Alari bestimmt war. Sie sollte zu ihr und Nyosil kommen, da sie ihr noch etwas zeigen wollten. Ich rief überrascht auf in diesem Augenblick, und meine Neugier zog mich hinter Alari her. Neymariel wollte Alari eine besondere Form des Zaubers Gedankenbilder beibringen, mit dem sie gezielt nur mit Nyosil und ihren Elfenfreunden Kontakt aufnehmen konnte, ohne dass alle anderen in der Umgebung die Bilder ebenfalls empfingen. Umso überraschter war sie, als ich mich offenbarte, die Botschaft ebenso gehört zu haben. Damit hatten sie nicht gerechnet. Sie versuchten dann, mich ebenfalls in dieses Geheimniss einzuweihen, aber unser Verständnis von Magie war einfach zu verschieden. Die Repräsentation der menschlichen Zauberei war diesen Elfen dermaßen fremd und unverständlich, so wie anders herum mir die ihre, dass wir es am Ende dabei beließen, dass ich die Bilder zwar ebenfalls empfangen würde, aber nicht in der Lage war so gezielt wie Alari mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Als es für uns an der Zeit war aufzubrechen meinte Nyosil, sie würde hier bleiben und uns träumend unterstützen, da wir ja jetzt mit ihr in Kontakt treten konnten. Wenn wir etwas benötigten, sollten wir es ihr sagen, solange sie noch Einfluss nehmen konnte. Ihre drei Freunde aber würden uns ein Stück weit begleiten. Sie meinte, wir sollten nun gehen. Die Traumwelt hatte sich erneut verändert, sich ausgeweitet und noch mehr Lebewesen in sich aufgenommen. Und jeder der Teil des Traums war, nahm auch in mehr oder weniger starker Form Einfluss darauf. Der traum war stark, aber egal was wir sähen, die Welt ist dünn. Die Berge sind noch da und wir sollten aufpassen, was wir tun. Unsere Überzeugung würde die Welt bestimmen, und wenn wir an der falschen Stelle, einer Brücke über einen Abgrund zum Beispiel, nicht an diese glauben würden, könnte das fatale Folgen haben.

Der Weg, den wir für das Trianing zuletzt so oft gegangen waren führte uns diesmal weiter, herunter von der Lichtung die uns jetzt Geborgenheit geschenkt hatte, in die Berge hinaus. Kaltes Licht am Rand eines Kraters erwartete uns, ein dünner Bergwald stand dort. Nach der Zeit auf der lauschigen Lichtung war es hier unangenehm kühl, nur Alari schien sich sichtlich wohlzufühlen.  Während der frische Wind um uns Pfiff und alle die Kragen hochschlugen und die Mäntel zuknöpften streckte Alari die Nase in den Wind und schien das Wetter regelrecht zu genießen.

Unsere drei Begleiter Alweinen, Senetion und Neymariel meinten, es wären noch etwa zwei Tage bis zum Gipfel der Klaue von hier aus. Ich war froh, dass wir sie nach wie vor verstehen und uns unterhalten konnten. Das bewies aber eigentlich nur, dass wir nach wie vor in einem Traum waren und trotz der schroffen Landschaft noch nicht in der Realität, denn wie sonst hätte ich diese Uralten Elfen in ihrem Ashdari oder sie mich in meinem Garethi verstehen sollen? Wir machten uns auf und schritten stramm Richtung Sokramurs Klaue aus. Es ging an der Westflanke eines mir nicht weiter bekannten Berges entlang. Einen Weg suchte man hier vergeblich, eigentlich gingen wir querfeldein, da wo sich uns die Möglichkeit bot. Der Himmel über uns war stark bewölkt, und als es langsam dunkelte ließ ich die Fackel meines Stabs aufflammen und auch die Elfen beschworen ein zauberhaftes Licht in Form eines uns umfliegenden Vogels um den Weg zu erhellen. Jetzt schon zu ruhen kam keinen in den Sinn, da wir ja gerade erst aufgebrochen waren. Rasten konnten wir später immer noch... am einfachsten wäre es aber sicher gewesen, Nyosil hätte uns nicht kurz vor Anbruch der Nacht, sondern im Morgengrauen losgeschickt. Aber gut, was solls, ich will mich nicht beschweren...

Das nächste Hinderniss auf unserem Weg war eine fast 30 Schritt breite Schlucht, über die nur eine wenig vertrauenerweckende Hängebrücke aus geflochtenen Führungsseilen und morsch wirkenden Brettern führte. Über einen Hügelkamm konnte man auf der anderen Seite die Spitzen von etwa zwei Dutzend Lederzelten aufragen sehen, aber eine geradezu gespenstische Stille lag über der ganzen Szenerie. Alarai war nicht nur recht gewand, sondern auch die leichteste von uns, daher ging sie vor um nachzusehen was uns erwarten würde. Selbst unter ihrem leichten Gewicht wankte und knarzte die Brücke verdächtig. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie sich das anhörte, wenn Sindaja oder ich es später versuchen würden... eingedenk der Tatsache, das wir uns wohl in einem Traum befanden setzte ich mich dann erst einmal vor die Brücke hin und wiederholte wie ein Mantra ständig "Ich glaube an die Brücke, ich glaube an die Brücke..." während Alari sich vorsichtig vorwärts tastete. Ich konnte sehen, wie sie bei manchen der Holztritte verharrte, sich bückte und sie mit Verbandsmaterial kennzeichnete. Wohl die, die am wenigsten vertrauenserweckend wirkten. Als sie endlich wohlbehalten drüben ankam stieg ein Dutzend Krähen krächzend auf, aber nicht weiter geschah.

MaLuf folgte ihr als nächster, der dürre Strich in der Landschaft dürfte kaum mehr Gewicht auf eine Waage bringen als Alari, die derweil in Richtung des Lagers spähte und am Hügel verschwand. Immer noch war von drüben nichts zu hören. MaLuf schien einen ausgeprägten Sammeltrieb zu haben, denn er sammelte noch bevor der Rest von uns die Brücke überquert hatte Alaris Verbands-Kennzeichen wieder von den Brettern ein. Hatte wohl nicht verstanden, was das bedeuten sollte... dann krachte es von der Brücke und ich schreckte hoch. Aber es war nur MaLuf, der die vorher gekennzeichneten Bretter nun zerschlug. Rumpelnd verschwanden die Trümmer in der Schlucht. Jetzt konnte ich wirklich nur noch hoffen, dass das drüben kein Feind wartete, denn der hätte den Lärm jetzt sicher gehört. Dieser unbedachte Narr! Aber das Glück ist mit den doofen... nichts geschah. Unterdessen erreichte mich eine Gedankennachricht von Alari. Das Lager war verlassen, weiter wurde die unnatürlich wirkende Stille nur von den Geräuschen unterbrochen, die wir machten.

Sindaja sah ziemlich angespannt aus, als sie dann dran war. Unsere Elfischen Begleiter hatten den Weg ohne Schwierigkeiten hinter sich gebracht. Ich würde als letzter hinter ihr gehen, um sie im Notfall zu sichern und Band ihr ein Seil fest um die Hüfte. Es gab also doch etwas, vor dem unsere tapfere Ritterin Angst hatte. Aber das konnte ich verstehen, ein Sturz in eine tiefe Schlucht war kein schöner Ausblick, und Sindaja war zwar tapfer und stark, aber die Geschmeidigkeit außerhalb des Schlachtfeldes ließ doch noch zu wünschen übrig. Das andere Ende des Seils versah ich mit einem stabilen Haken, den ich hitner ihr nach und nach über das oberste Führungsseil der Brücke schieben und über die die Knoten heben würde. So hätte sie zumindest eine kleine Sicherung, sollte sie doch abstürzen. Ich folgte ihr daher in 10 Schritt Abstand. Die Seile und Bretter knarrten bedenklich, als sie unser Gewicht tragen mussten, hielten aber zum Glück. Als ich hinter Sindaja auf der anderen Seite ankam konnte ich sehen, das ihr der Schweiß auf der Stirn stand, aber der trocknete in den kühlen Bergwinden schnell wieder und sie fand rasch zu ihrer alten Sicherheit zurück.

Auf dieser Seite der Schlucht roch es muffig nach Ork. Das Lager konnte noch nicht lange verlassen sein. Auf dem weiteren Weg sollte Alari uns vorausgehen, sie würde das Orkpack wohl sogar noch riechen, bevor es irgendwer anders sehen würde. Der Geruch war ihr augenscheinlich recht unangenehm, sie wirkte regelrecht grünlich im Gesicht. Aber eine bessere Vorwarnung konnten wir uns kaum wünschen. Mittlerweile war es völlig dunkel und Alari verschwand vor uns in der Nacht, die wie Tinte wirkte. Wir folgten mit etwas Abstand, darauf bedacht nicht zu viele Geräusche zu verursachen. Nach einiger Zeit die wir dem Weg gefolgt waren hörte ich von vorn einen spitzen, trotzdem melodischen mädchenhaften Schrei, das konnte nur Alari gewesen sein! Sofort zog ich die Waffe und rannte nach vorn. Aber keine Orks weit und breit. Alari war einen Abhang hinuntergestürzt, gute 7 Schritt in die Tiefe, und steckte in einem Dornenbusch fest. Sindaja ließ ihr ein Seil hinab und ich kletterte zu ihr. Noch während ich auf dem Weg war schickte sie uns in Gedanken Bilder, dass die Dornen sie lähmten und sie das Seil nicht greifen konnte. Als ich bei ihr war befreite ich sie vorsichtig aus dem Busch, brach noch drei von den Dornen ab, die ich MaLuf später für sein Blasrohr gab, und stützte sie dann am Seil mühsam nach oben, was gar nicht so einfach war, da sie in ihrer Bewegung wirklich sehr eingeschränkt war von dem Gift. Als wir wieder auf dem Weg waren und die Stelle untersuchten meinten unsere elfischen Begleiter, das wäre wohl eine Falle elfischer Bauart. Die Steine des Weges an diesem Abhang waren so abgestützt, dass sie bei Belastung ins rutschen kämen und man dann in den Busch sürzte. Kein Unfall, sondern perfide Hinterlist. Wir würden von jetzt  ab vorsichtiger gehen müssen.

MaLuf bot sich an, von hier ab die Führung zu übernehmen, bis es Alari wieder beser ging. Der Wald wurde immer dichter. Wenig später hielten wir an, da wir Blut rochen. Und als wir uns umsahen fanden wir einen Ork, der auf einem angespitzten Ast in den er hineingerutscht war aufgespießt steckte wie eine haarige Grillwurst. Das wurde MaLuf dann doch zu mulmig und er ließ jetzt Sindaja vor. Anscheinend vertraute er mehr auf ihre Rüstung, als auf die Schärfe seiner eigenen Sinne. Das half ihm aber im weiteren Verlauf auch nicht so richtig.

Sindaja fand tatsächlich eine Stelle, an der auf dem Weg die Erde gelockert war, natürlich sehr verdächtig. MaLuf wollte es besonders schlau machen, und stocherte mit seinem Stab in den Haufen hinein, mit dem Ergebnis, dass der Speer der aus dem Unterholz schoss sich "nur" tief ein seinen Oberarm bohrte.Faszinierend war, dass dieser Speer viele kleine Knubbel aufwies, die wie eine Art Widerhaken wirkten, so dass man ihn nicht einfach hinausziehen konnte. Eine Säge hatte von uns niemand dabei, mit der man den Schaft hätte kürzen können, aber kurz bevor ich mangels anderer Ideen den Speer mit einem Weiches Schmelze belegte kam mir doch noch ein Gedanke. Es war ja ein elfischer Speer, geschaffen von anderen Elfen. Warum also nicht unsere Begleiter.... ich fragte danach, und sofort begann Neymariel damit, mit einem sanften Gesang den Speer zu verformen. Er wurde länger, dünner, die Haken verschwanden, so dass man ihn recht einfach abbrechen und dann ohne große Mühe aus dem Loch im Arm ziehen konnte. Was natürlich totzdem nicht ohne MaLufs übliches wehleidiges Gejammer vonstatten ging.

Da wir uns nicht jetzt schon durch dauernde Heilerei völlig verausgaben wollten, rief Alari Nyosil um hilfe an. Die konnte zwar nicht direkt auf uns einwirken, aber die Umgebung verändern, so dass wir nach einem kurzen Stück weiteren Weges an einen heilenden See kamen, dessen Ufer von Wirselkraut und Einbeere umstanden war. Ein Bad im See erfrischte die Lebensgeister der verwundeten, und wir deckten uns reichlich mit Kräutern ein. Auch Wasser nahmen wir in Flaschen und Schläuchen mit, in der Hoffnung das es auch später noch wirken mochte, bevor wir weitergingen. Kaum der Rede wert waren da jetzt dann der nächste Ork, den wir in einem weiteren giftigen Busch fanden und die beiden, die in den Bäumen hingen.

Da mir das weitergehen auf dem Pfad auf Dauer zu gefährlich erschien, schlug ich vor, dass wir uns etwas abseits des Weges durch den Wald bewegen sollten. Da die erträumten Orks sicher immer der gleichen Routine folgten und das auch die verteidigenden Elfen tun würden, rechnete ich dort nicht mit fallen. Und richtig, dort kamen wir zwar etwas langsamer, aber dafür ohne große weitere Gefahren voran. Wir mussten zwar einzelne dieser giftigen "Wächterbüsche" umgehen, aber sonst versperrte uns nichts den Weg. Da wir den Weg nicht weit verlassen hatten, konnten wir auch sehen, dass die Wahl recht gut war, denn dort verteilte sich ein gutes Dutzend weitere tote Orks.

Am Ende des Pfades erreichten wir schließlich eine große Lichtung, deren linker Teil von einem Hügel eingenommen wurde, auf dem vier große, ineinander verschlungen gewachsene Bäume standen und die eine Art Turm oder Plattform bildeten. Der Fuß dieser Bäume war rundum dicht von den giftigen Büschen umstanden, so dass sie eine Art natürlich erscheinende Wacht bildeten. Als wir unseren "Lichtvogel" dorthin sandten, konnten wir oben auf der Plattform zwei Elfen ausmachen. Ich grüßte sie in meinem rudimentären elfisch, aber auch hier war es eigentlich gar nicht nötig, da auch diese Elfen unsere Sprache verstanden. Ich vergass einfach immer wieder, dass wir ja nur in einem Traum wandelten... Die Elfen warfen uns ein geknotetes Seil herunten um uns auf Aufstieg auf die über die Büsche überhängende Plattform zu ermöglichen, anscheinend hatten sie uns schon erwartet. Als wir alle oben waren, erwarteten uns noch weitere zwei Elfen, die Besatzung der Wacht bestand also nur aus 4 Mann, die dort dutzende Speere gelagert hatten. Als ich dort oben stand erinnerte mcih das gewchsene Konstrukt an die Behausungen der Waldelfen in Gerasim, in denen ich vor vielen, vielen Jahren einige Zeit gelebt hatte, nur urtümlicher.

Der Sprecher der Gruppe stellte sich uns als Lindariel vor und meinte, Nyosil hätte uns angekündigt, sie seien zu unserer Hilfe hier. Vor uns auf dem weg, etwa 200 Schritt entfernt, hätten sich etwa 70 Orks versammelt, wir sollten also nicht zu viel Lärm machen, auch wenn die Orks sich wegen der Speere der Plattform nicht freiwillig näherten. Aber unser Ziel lag auf der anderen Seite der Lichtung, jenseits der Orks, so dass wir uns unseren Weg wohl hindurchkämpfen würden müssen. Da uns zwei der Wächter begleiten wollten und die anderen Beiden von oben mit Speeren unterstützen wollten, machte ich mir da um den Erfolg wenig sorgen. Wir würden nur darauf achten müssen, Alari und MaLuf auf dem Weg zu beschützen. Also nahmen wir am wieder am Boden angekommen eine Keilformation ein. Unsere elfischen Begleiter vorne und hinten, Sindaja und ich mit den Schilden links und rechts an der Flanke, Neymariel, Alari und MaLuf in der Mitte zwischen uns. Neymariel schützte uns noch alle mit einem Arma Tartza, dann ging es los.

Tapfer stürmten wir in die Orkhorde hinein, während über uns hinweg die ersten Speere von der Plattform flogen, deutlich weiter, als es normal möglich gewesen wäre. Teil des Traums, oder elfische Magie fragte ich mich, hatte die Gedanken aber gleich danach wieder auf den Feind gerichtet, da unsere Keilspitze und die feindliche Kampflinie aufeinander klatschten. Trotz aller Unterstützung war es ein mühsames Unterfangen, sich durch so viele Feinde zu kämpfen, und auch die Elfen waren nicht unverwundbar. Als wir uns durch die Orks bis zu einer Treppe durchgeschlagen und dabei die Orks im Dutzend getötet hatten -Sindaja beschämenderweise etwas mehr als ich- blieben die Elfen zurück, um "aufzuräumen". Sindaja hatte es bei dem Durchmarsch ziemlich ordentlich erwischt, ich hatte lediglich eine Wunde am Arm zu verzeichnen. Aber da der Kampf unten noch tobte, gingen wir zunächst ein Stück die Treppe hinauf. Langsam blieb das Schlachtgetümmel und der Lärm hitner uns zurück.

Die Treppe war in den Felsen getrieben und ging in Schlangenlinien die steile Wand hinauf, folgte anscheinend den natürlichen Gegebenheiten des Berges. Immer wieder passierten wir kleinere Plateaus, die nicht wirkten als wären sie künstlich geschaffen worden. Auf einem davon machten wir unsere erste Pause um die Wunden zu versorgen. Alari versuchte sich an meinem Arm, aber der tat danach noch mehr weh als vorher, weswegen ich mich selbst mittels eines Balsam heilte. Dann teilten wir Wachen ein und legten uns erst einmal zur Ruhe.

Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, aber ich wachte auf, weil in meiner nähe Alari und MaLuf beständig babbelten. ein ungewöhnlich starker Temperatursturz hatte sich eingestellt, so dass der Boden bereits überfroren war.Aber gut, wir waren in den Bergen, das mochte in der Intensität ungewöhnlich sein, aber es war bei weitem noch nicht so kalt, dass ich es als bedrohlich empfunden hätte. Deswegen drehte ich mich wieder um und schlief weiter. Als ich schließlich gut erholt erwachte meinte Alari, und das fand ich tatsächlich bedrohlich, ihr Bruder sei ihr in der Nacht begegnet und habe schlecht über ihren Weg zu Leben in der Eissteppe gesprochen, erst seitdem sei es so kalt geworden. Ich vermutete, dass es sich hier um das Werk des fremden Träumers handeln musste, denn Nyosil würde uns ja sicher keine Steine in den Weg legen.

Je weiter hoch wir stiegen, umso kälter wurde es, ganz so wie in der echten Welt. Sindaja begann zu jammern, da sie in ihrem Eisenkleid ziemlich fror, während wir stundenlang weiter die Treppe hinauf stiegen und nichts weiter geschah. Als wir endlich das obere Ende erreichten war es schon richtig saukalt, etwas vergleichbares hatte ich bisher nur auf den Hängen des Ehernen Schwertes erlebt. Da wir alle für so einen Umstand nicht ausgestattet waren baten Alari bei Nyosil um die fehlende Winterkleidung, die wir wenig später auf einem Haufen fanden, zusammen mit einem Stapel tragbaren Brennholzes. Wenigstens ein kleiner Lichtblick. Nur Alari selbst schien die Kälte wenig auszumachen, fast konnte man meinen, sie freute sich etwas darüber. Vor uns erstreckte sich ein weites, ödes, schneebedecktes Land über das ein eisiger Wind strich. Wie eine Bergkuppe oder der Gipfel der Klaue sah das jedenfalls nicht aus. Es musste so um die Mittagsstunde gewesen sein, aber die Sonne schien nur schwach durch die Wolken.

Wir machten uns auf, die Ebene zu überqueren. Unsere Spuren wurden hinter uns schnell im Schnee verweht, wir konnten dem Regelrecht zusehen. Ich wusste, wir waren schon eine ganze Zeit gegangen, aber in dieser Umgebung hatte man trotzdem den Eindruck, man käme überhaupt nicht vorwärts, so wenig Anhaltspunkte boten sich dem Auge. So musste Firuns ewiges Eis sein. Aber wenigstens Alari schien sich wie daheim zu fühlen. Bis es dämmerte geschah nicht viel weiter, außer das wir vorwärts stapften und froren, da es gefühlt immer kälter wurde. MaLuf und Sindaja meinten, in der Ferne etwas glitzern zu sehen und ich hatte das Gefühl, meine Nase wäre nur noch ein Eiszapfen. Das vermeintliche Glitzern war unser einziger Anhaltspunkt, aber sicher auch noch einige Wegstunden entfernt. Um uns das Leben wenigstens etwas zu erleichtern und in der Hoffnung, dass wir dort vorne irgend etwas finden würden, aktivierte ich den Caldofrigo-Armreif, den ich in Zhe-Ta im Hort Pyrdacors gefunden hatte. Aufgenblicklich wurde es wärmer um uns herum und wir froren nicht mehr. Die Wirkung des Artefakts reichte fast, bis wir den Ursprung des Glitzerns erreichten. Ein Haus, ganz aus Eis gebaut, wobei Haus nicht ganz die richtige Bezeichnung war. Mehrere Kuppeln thronten auf Mauern und statt einer Tür gab es ein schmales und niedriges Loch. Man konnte sehen, das der Boden dahinter mit Fellen ausgekleidet war.

Alari rief um uns höflicherweise anzukündigen und eine vermummte Gestalt kam geduckt heraus, die vielen Schichten Pelz die sie übereinander zu tragen schien machten es nicht einfach, etwas zu erkennen. Aber der auf uns gerichtete Speer in der Hand zeugte zumindest von Wehrhaftigkeit. Alari sprach die Gestalt an und bekam eine Antwort auf elflisch. An den verwunderten Mienen von MaLuf und Sindaja erkannte ich, dass es diesmal nicht jeder verstand. Alaris freundliche Bitte nach einer Unterkunft für die Nacht wurde aber wenig höflich beschieden: "Geht, ihr seid hier nicht willkommen." Es kostete Alari einige Mühe, uns doch noch Obdach zu verschaffen, aber am Ende durften wir dann im Tausch gegen zwei Rehe (die dank Nyosil rasch beschafft waren) doch bleiben. Grußelig war, dass neben den bereits fertig ausgenommenen Rehen auch die mutantige Parodie einer Robbe erschien. Das war wohl ein Tier, das Nyosil noch nie in ihrem langen Leben selbst gesehen hatte. Zumindest wirkte der Versuch, dieses Wesen zu erschaffen mehr als traurig, fast schon als hätte Asfaloth sich hier ausgetobt.

Der hier wohnende Elf, denn um so einen handelte es sich natürlich, schien sehr überrascht, dass wir seiner Forderung nachkommen konnten, bat uns dann aber herein. Drinnen trafen wir auf ein ganzes Dutzend weiterer Elfen, anscheinend eine Sippe. Uns wurde eine der eisigen Kuppelkammern zugewiesen, die zwar nicht gerade geräumig und bequem waren, sich aber dank unserer Korperwärme recht schnell auf eine halbwegs akkzeptable Temperatur aufheizte. Immer noch nicht die Khom, aber immerhin konnte man die dicksten Jacken ausziehen. Die Luft wurde dafür recht schnell stickig, aber immer noch besser als draußen zu frieren. Wir fragten uns, was eine Firnelfensippe hier oben am Berg verloren hatte. War Alaris Bruder doch in den traum eingedrungen? Aber die Frage blieb unbeantwortet. Wir schickten alari hinüber zur Sippe um sich zu unterhalten. Ich lauschte vom Türdurchgang aus. Die Elfen waren sehr abweisend. Den Sippennamen - sie nannten sich Sternenfall - hatten weder Alari noch ich je gehört, aber es war ja auch ein Traum. Sie seien hier in ihrer Heimat, die sie nicht verlassen wollten und ernährten sich davon nach Robben bis zum Wasser zu graben. Es machte insgesamt alles wenig Sinn. Diese Sippe war auf jeden Fall geträumt, und das noch nicht einmal besonder gut. Schon aus reiner Vorsicht teilten wir uns die Nacht in Wachen ein, bevor wir uns schlafen legten.

In der Nacht geschah nichts - zumindest dachte ich das, als ich erwachte. Meine Wache war ruhig geblieben und auch sonst hatte niemand Alarm gegeben. Aber Alari erzählte uns, sie habe wieder von ihrem Bruder geträumt. Der meinte, wir befänden uns auf dem falschen Weg und sollen dem "Pfad des Auges in die Salamandersteine" folgen. Womit er ja nur das schwarze Auge in der Magierakademie und die dort hinterlegte Wegbeschreibung meinen konnte. Unser Stein, den wir ja in Donnerbach deponiert hatten, würde uns den Weg zum nächsten Ziel zeigen. War das nun ein echter Hinweis, oder eine Finte um uns dazu zu bringen den Stein aus dem Tempel zu holen, damit er ihn uuns abnehmen konnte? Aber zunächst war das egal, Nyosil ahtte uns einen anderen auftrag gegeben...

Worauf wir uns aber einigen konnten war, das wir aus dieser falschen Welt zurückgehen mussten, bis wir wieder an einem Punkt wären, der uns richtig erscheint. Das, meinte Alari, hätte ihr Bruder ihr nun schon zum zweiten Mal gesagt, und daran hatte ich weniger Zweifel. In dieser Eisöde würden wir vielleicht den Tod, aber nicht unser Ziel finden. Nach einem Frühstück, das wir Dank Nyosil in Form eines gedeckten Tisches zwischen den Dünen erhielten, ging es den Weg von gestern zurück zur Treppe und wieder hinunter. Wir konnten spüren, wie es beständig wärmer wurde. Auf dem Plateau unserer letzten Rast fanden wir nun einen Spalt im Fels, der dort vorher sicher noch nicht gewesen war. Da Alari meinte, ihr Bruder würde ihr den Weg zeigen, und dieser neue Pfad quasi einer Zaunlatte mitten ins Gesicht entsprach, wollten wir diesen Weg nun ausprobieren. Zum Glück hatte keiner von uns Probleme in dunklen, engen Gängen. Eigentlich hätten wir gern in der höhle gerastet, aber der Spalt war zu schmal, um dort ein vernünftiges Lager aufzuschlagen. Der abschüssige Weg hindurch war eine kleine, recht einfache Kletterpartie. Noch während des Abstiegs wurde die Luft weiter spürbar wärmer und schließlich lag ein waldig-mosiger Geruch in der Luft, der mich wieder an meine Zeit in Gerasim zurückdenken ließ.  Von der Decke hingen Wurzeln und von vorn leuchtete uns ein grüner Lichtschein entgegen. Der Durchgang ins Freie war mit Efeu bewachsen und befand sich in gut 15 Schritt Höhe über einem lichten Wald, wie man ihn aus dem zentralen Mittelreich kennt. Das fahle Licht schien vom vollen Madamal herab, war aber nicht genug, als das man zwischen den Bäumen etwas hätte erkennen können. Wir stiegen aus der Höhle und etwas über den Hang bis zu einer flachen Lichtung im Wald. Von da sahen wir ein großes Wasser mit einem Vulkan in der Mitte. Das wirkte jetzt irgendwie wieder richtig, denn wir sahen offensichtlich auf den Neunaugensee hinab. Auch Sindaja meinte, wir müssten uns irgendwo an dessen Nordseite befinden. Da wir aber zunächst nicht weiter wussten, schliefen wir noch einmal eine Nacht darüber. Vielleicht würden uns Boron und Phex eine Eingebung schicken.

Wir diskutierten die verschiedenen Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten dann noch weiter, nisbesondere die Möglichkeit das es eine Falle sein könnte ließ uns keine Ruhe. Aber am Ende machten wir uns dann früh doch auf den Weg nach Donnerbach. Die ganze Gegend durch die wir kamen wirkte echt, auch als wir die Straße von Trallop nach Donnerbach erreichten. Alles wirkte viel zu real, um ein Traum zu sein. Auch uns völlig Fremde Leute kamen uns immer wieder entgegen. Sindaja unterhielt sich mit einem Bauern, der leider auffällig die Ehrerbietung vor ihrem Stand vermissen ließ. Aber wir erhielten die Auskunft, das heute der 14. Travia sei, was schon in etwa hinkommen dürfte, auch wenn wir unser Zeitgefühl in der Traumwelt sicher verloren hatten.  Die Leute die uns begegneten sahen uns immer wieder schräg an, der Grund dafür schien Alari zu sein, aber gut, die Vorkommnisse der letzten Wochen mochten sich schon herumgesprochen haben.

Später am Tag kamen uns vier berittene entgegen, angetan in Wappenröcken der Rondrakirche. Endlich jemand, mit dem man sich würde ordentlich unterhalten können. Allerdings verhielten sich auch diese Burschen auffällig rüde und frech, ganz ungewohnt für Diener der Leuin. Sie bezeichneten Alari sogar als Tagedieb, wobei sie damit anscheinend alle Elfen meinten. Und als wir fragten, wie es denn dazu kam, die Elfen von Donnerbach seien doch ein respektierter Teil der Gemeinschaft, sahen sie uns ganz komisch an. Elfen wären in Donnerbach noch nie willkommen gewesen, und das Elfenpack dürfe die Stadt ja auch gar nicht betreten. Wir sollten uns hüten, die aufständigen Elfen aus den Salamandersteinen gingen um, denn dort verläuft derzeit die Front dieses Krieges. Also waren wir doch noch im Traum gefangen, da war ich mir nun sicher. Wie mochte es nur zu einem solchen Alptraumszenario gekommen sein? Waren das wirklich die Träume und Wünsche der Menschen, die jetzt mit uns in diesem wachsenden Traum gefangen waren? Dann wäre das ein schlechtes Zeichen für das Weidener Land... Irgendetwas war mit dem pickeligen Sprecher dieser Reiter, aber ich kam einfach nicht drauf, was es sein könnte. Während ich noch grübelte, verabschiedete sich Sindaja sichtlich angewidert von den Kirchendienern, die sich hochnäsig abwandten und davonritten.

Sie hatten schon einige Schritt Entfernung zwischen uns gebracht, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Der Sprecher der Reiter, das war der pickelige Page Linnert aus Burg Löwenhaupt, der mich damals in Trallop bedient hatte! Konnte der Traum sich schon soweit ausgebreitet haben? Und war es wirklich sein Wunsch, Rondradiener zu werden, aber hatte er auch ein Problem mit Elfen? Ich war mir jetzt auf jeden Fall sicher, noch Teil des Traums zu sein, also war es auch egal, ob wir den Stein aus Donnerbach holen sollten, oder nicht. Aber mit diesen beiden Fragen, seinem möglichen Wunsch und der Abneigung gegen Elfen würde ich das Pickelwürstchen auf jeden Fall konfrontieren, wenn wir wieder zurück waren. Das eine konnte ich ja begrüßen, da war nichts gegen einzuwenden. Aber an dem anderen würde man arbeiten müssen... In diesem Augenblick war ich mir dermaßen sicher, noch in einem Traum gefangen zu sein, aber so konzentriert, das ich an nichts anderes dachte, das MaLuf und Alari auf einmal zuckten und meinten, für einen kurzen Augenblick hätten sie den echten Berg zwischen den Schleiern der Traumwelt hindurchblitzen sehen können... aber der Augenblick verging so schnell wie er gekommen war, als sie mich mit dieser Mitteilung aus meinen Gedanken rissen. Wie mächtig musste ein Wesen sein, das solch eine völlig neue Realität für alle schaffen konnte?

In Donnerbach gingen Sindaja und ich dann unverzüglich in den Rondratempel, Alari und MaLuf ließen wir vorsichtshalber zurück um keinen Ärger zu provozieren. Die Stadt hatte sich im Traum augenscheinlich verändert. Eine Stadtmauer herum die vorher nicht dagewesen war, die Quartiere der Elfen ein Elendsviertel außerhalb der Mauern und eine Magierakademie war auch nicht zu sehen. Der Tempel selbst war fast wie immer. Durch das kalte Wasser betraten wir die Kaverne und blickten uns um. Einige Geweihte standen da und wir baten einen von ihnen Aldare zu holen, da wir ein dringliches Anliegen hätten. Während wir warteten sahen wir uns weiter um und ich erzählte Sindaja von dem Barbarenschwert aus der Sammlung von Waffen, die in der Kuppel hingen, das ich vor Jahren von Aldare für meine Dienste erhalten hatte, und das nun in meiner Kammer in Kunchom verstaubte. Als wir die Kuppel hinauf blickten störte uns etwas, aber erst auf den zweiten Blick sahen wir, was es war. Ein geflochtenes Seil mit einem Knoten vorne dran, wie es die Kinder beim Flaggenlauf benutzt hatten! War das ein Zeichen dafür, dass das kleine tapfere Mädchen noch am Leben war, das wir nach Hilfe geschickt hatten? Ich hoffte es inständig!

Nach einiger Zeit kam Aldare zu uns, sie wirkte gehetzt und unruhig. Ich hatte eigentlich erwartet, das wir sie erst davon überzeugen mussten den Stein herauszugeben, aber sie schien nicht einmal lange Erklärungen haben zu wollen sondern sichtlich froh zu sein, den Stein wieder loszuwerden. Sofort eilte sie los, ihn zu holen und kam kurz darauf... mit einer Ziege an einem Preisband zurück! Ich schüttelte ungläubig den Kopf und als ich erneut hinblickte hatte sie eine Kiste im Arm, in der der Stein sicher geborgen lag. Da wir die Auswirkungen schon kannten nahm Sindaja den Stein an sich, mich hätte er eh nur wieder in die Ohnmacht geschickt. Hoffentlich erreichten wir diese Träumerin bald, ich wünschte mir, ich könnte bald wieder aufwachen...

Mit dem Stein eilten wir zurück zu den Anderen. Alari sollte, da es ja ihr Traumbruder war der den hinweis gegeben hatte, den Stein an sich und die Führung übernehmen. Als wir ihr den Stein gaben, passierte allerdings etwas unerwartetes. Sie verschwand einfach vor unseren Augen, mitsamt dem Stein. Einige bange Augenblicke vergingen, in denen wir uns fragten was geschehen sein mochte, dann tauchte sie wenige Schritt entfernt wieder auf, der Stein lag neben ihr. Sie meinte, mit dem geträumten Stein sei sie in der Lage, zwischen Traum und Wirklichkeit hin und her zu wechseln. Wir wären eigentlich noch in den Bergen, und Sokramurs Klaue sie dort gut sichtbar als Ziel vor ihr gelegen. Wenn das so war... als nächstes versuchten wir, ob sie uns allen den Übergang ermöglichen konnte. Wir stellten uns in einer Reihe auf, Alari mit dem Stein vorne weg, ich dahinter, die Hände auf ihren Schultern und so weiter. Im Horasreich nennt man das glaube ich eine Polonäse. Vielleicht konnten wir so diesem Traum entkommen. Aber als Alari den Stein wieder auf nahm, verschwand sie einfach erneut - ohne uns. Wir standen dumm guckend herum und waren etwas ratlos, bis sie erneut auftauchte.

Aber immerhin hatten wir unser ursprüngliches Ziel, die Klaue, wieder im Blick. Also mussten wir es auf andere weise versuchen. Alari wechselte zwischen Traum und Wirklichkeit hin und her, ging mit der Klaue im Blick ein Stück darauf zu, merkte sich jeweils Hindernisse in der anderen Realität, und manifestierte sich dann ein Stück weiter wieder bei uns, so dass wir ihr folgen konnten und ebenfalls Richtung Klaue gingen, ohne diese selbst zu sehen. Das klappte ganz gut, schien Alari aber sichtlich zu erschöpfen. Es kostete sie anscheinend jedesmal Kraft, diesen Sprung zu machen.

Wir folgten Alari, in unserem Bewusstsein durch einen dichten Wald nördlich von Donnerbach, also in die Salamandersteine hinein. Hatte es nicht geheißen, hier wäre irgendwo die Front? Das musste wohl so sein, denn MaLuf wurde unvermittelt wie aus dem Nichts von einem Pfeil getroffen und begann sofort sein übliches Wehklagen. Eine melodische Stimme sprach uns aus dem Grün heraus, aber ansonsten unsichtbar an: "Kehrt um, dies ist unser Land, ihr seid hier nicht erwünscht." Es dauerte ein wenig, bis ich den Ursprung ausmachen konnte, aber ich war ja nicht zum ersten Mal in so einer Situation. Die Stimme kam aus einem Baum 10 Schritt vor uns, zwischen den Blättern konnte ich einen gut getarnten Elfen erkennen, seinen Bogen in der Hand hielt. Unser Versuch, uns im guten mit diesem Waldelfen zu einigen, verlief zunächst erfolglos, bis Sindaja ihren Elfenumhang herauskramte und anlegte. Das schien das Spitzohr zu überraschen, denn er fragte, wer uns das gegebent hätte. Unsere elfischen Begleiter, die der Grund sein mochten warum es nicht sofort zu Handgreiflichkeiten gekommen war, versichten, ihm das Konzept des Traums zu vermitteln, in dem wir uns befanden. Aber der Bursche war natürlich skeptisch und wollte uns trotzdem nicht so einfach passieren lassen.

Als Beweis für unsere Worte, und auch unseren Willen Frieden zu bringen, sollten wir ihm den Anführer dieses Kriegs gegen die Elfen bringen: Aldare. Auf einen anderen Beweis, den Alari vorschlug, wie das erscheinen einens gedeckten Tisches, wollte er sich leider nicht einlassen. Ich hatte unterdessen fieberhaft überlegt, wie wir es anstellen konnten, ohne selbst soowhl zu freveln, wenn auch nur im Traum, als auch einen Waffengang mit Aldare überstehen zu müssen. Wie das endete, hatte ich ja schon erlebt. Auf die zündende Idee brachte mich irgendwie Alari mit ihrem Tisch. Es war eigentlich so einfach und naheliegend... Wir liesen von Nyosil schlicht Aldares blutigen abgetrennten Kopf materialisieren. Das Tei sah richtig schön eklig aus. Der ziemlich überraschte Elf hieß uns zurücktreten, und ein weiterer den ich bisher noch gar nicht gesehen hatte, kam um  sich das anzusehen, konnte aber weder mit seinen Sinnen noch mit Magie irgend einen faulen Zauber entdecken. Da ihre Forderung erfüllt war, wollten sie uns nun ein Stück weiter führen und sich dort mit anderen Besprechen, wir sollten ihnen folgen. Eine Viertelstunde später fanden wir uns auf einer gemütlichen, heimeligen Lichtung wieder, auf der wir warten sollten. Das war mir erst einmal recht, insbesondere, weil Alari durch Nyosil nun wirklich einen Bankettisch erscheinen ließ, an dem wir uns reichlich zum Mittagsmahl laben konnten.

Sie ließen uns etwas warten, aber Elfen waren ja auch nicht für ihre Eile bekannt. Als sie endlich fertig beraten hatten kamen 4 Elfen, 3 Krieger und eine Frau zu uns. Alari musste ihnen Vorführen wie sie uns geführt hatte, um ihnen zu verdeutlichen was wir von ihnen wollten. Eine große Überraschung schien es für diese Elfen allerdings nicht zu sein. Sie meinten, die Welten liegen hier nah beieinander, die Grenzen dazwischen seien dünn in den Salamandersteinen. Geschichten darüber gäbe es in ihrem Volk zu genüge.Die Grenze zum Sla Mandra sei zwar nahe, aber eigentlich für menschen Tabu. Einzig, das wir in Begleitung dreier Alter Alben reisten, machte uns in ihren Augen glaubhaft. Sie würden uns führen, aber den Weg dürften wir nicht sehen, weswegen uns, ganz im Garehter Unterweltstil, Säcke über die Köpfe gezogen wurden.

Wir gingen etwa 1 oder 2 Stunden, bevor uns die Kapuzen wieder abgenommen wurden. Uralte, rießige Bäume standen um uns herum und nach meiner Gebirgserfahrung und dem Weg dürften wir nun auch deutlich höher gestiegen sein als von unserem Ausgangspunkt aus. Vor uns floß ein fluss breit und flach, dessen Ufer mit Goldkieseln gesäumt war. Ob die echt waren?? Ich konnte meine gier zügeln und mich beherrschen etwas unbedachtes zu tun, immerhin war das nur ein Traum. Aber was, wenn es möglich wäre Dinge aus dem Traum in die Wirklichkeit mitzunehmen? Zumindest probieren musste ich es! Meine Frage an die Elfen, ob man einige der Steine mitnehmen dürfe, wurde nur mit einem abfälligen schnauben beantwortet, sie meinten, wenn sie mich dann schneller los würden, sollte ich nur. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen! Alles was ich noch an freien Taschen hatte, füllte ich mit dem Gold, das mir davon fast die Hose vom Leib gezogen wurde. Aber egal...

Alari meinte nach einem erneuten Wechsel, wir wären nun viel näher an der Klaue, vielleicht noch 5 Wegstunden vor uns. Sie übernahm nun wieder die Führung und wir folgten exakt dem Flusslauf in Richtung seiner Quelle. Wir gingen weiter, uns auf einmal verschwanden alle anderen außer uns selbst. Als Alari zurück ging, standen da wieder die Elfen. Hier schien der Traum zu enden, unsere Wege trennten sich. Wir kehrten alle noch einmal um, um uns zu verabschieden. Nyosil, deren macht hier enden mochte, schickte uns ein letztes mal Essen, dazu noch Kletterhaken und einen Hammer für Sindaja, der es beim Gedanken daran die Klaue hochzuklettern recht mulmig war. Da Alari meinte, "draußen" sei es jetzt Nacht, rasteten wir ein letztem mal im Traum am Fluss. Wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht, da trat etwas weiter am Fluss entfernt ein Einhorn aus dem Wald. Sofort schossen mir dutzende Geschichten durch den Kopf, sowohl profane des Volkes, als auch Magierlegenden. Was gäbe ich jetzt dafür, eine Jungfrau zu sein... aber was das anging waren wir anscheinend nicht gut bestückt. Sindaja und Alari verneinten meine Frage danach, die Ritterin sogar etwas düpiert. MaLuf... ja, der schien da noch keine Erfahrungen gemacht zu haben. Zwar keine Frau, aber einen Versuch sollte es wert sein...

Das Einhorn ließ MaLuf, der sich dem wunderschönen Tier vorsichtig näherte, tatsächlich etwas heran kommen und musterte ihn dabei intensiv. Aber er hatte noch nicht die halbe distanz überwunden, da drehte es sich um und Verschwand so schnell wie es gekommen war auch wieder im Unteholz. Schade, das wäre bestimmt interessant geworden. Dafür erschien nun Alaris Bruder wieder, dessen Traumbild wir diesen Weg ja eigentlich zu verdanken hatten. War er nun von Alari geträumt, oder selbst Teil des Traums geworden? Ich war mir da nach wie vor nicht sicher. Vielleicht letzteres, da er als wir mit ihm sprachen eigene Ziele zu verfolgen schien. Er meinte, der Stern müsse vereint werden, und am Ende würde er ihn von uns leichter erhalten, als von Artiel. Nur der komplette Stern würde das Tor im Herzen Sala Mandras öffnen, und jeder der entweder gehen oder kommen wollte, müsse dies tun. Aber wenn wir das hier beenden wollten,, müssten wir zuerst die Träumerin wecken. Dann riet er uns zur Vorsicht auf dem Rückweg, da Artiel ebenfalls in der Nähe sei, er könne uns wenn wir Pech haben über den Weg laufen, bevor er wieder genauso Verschwand wie das Einhorn vor ihm. Was das Einhorn vielleicht gar kein Wesen des Traums, das sich einer von uns gewünscht hatte, sondern träumte selber? Es hieß ja, diese magischen Wesen seien mindestens genauso Vernunftgebagbt, wie wir Menschen. Da konnten sie sicher auch Träumen.

Nach einem kurzen Frühstück gingen wir am nächsten Morgen weiter den Fluss hinauf. Der Lauf des Wassers wurde dabei immer schneller, das Gelände stieg mehr und mehr an. Schießlich gelangten wir an einen großen See der den Fluss speiste und selber von einem Wasserfall gespeist wurde, der sich von oben 40 Schritt über eine steile Felswand in das Wasserbecken stürzte. MaLuf, der sichtlich keine Lust auf diese Kletterpartie hatte, meinte, es gäbe sicher eine Höhle und einen versteckten Zugang hinter dem Wasserfall. In den Geistergeschichten seines Volkes sei das immer so, und ich musste ihm da insgeheim zustimmen. Auch in den Feengeschichten der Mittellande wäre das der perfekte Ort für ein Tor in eine andere Welt. Also kletterte ich an der Wand entlang hinter den Wasserfall um nachzusehen. Aber außer einer kleinen Kaverne die ich fand und dabei vom eiskalten Wasser durchnässt wurde fand sich leider nichts. Alari bestätigte uns unterdessen, dass wir in der echten Welt am Fuß der Klaue standen. Dann also doch den Weg die Steilwand hinauf. Das würde Sindaja so überhaupt nicht gefallen...

Wir einigten uns darauf, dass ich mit den Kletterhaken, dem Hammer und unseren zusammengebundenen Seilen voran klettern sollte um alle fünf Schritt einen der Haken in die Wand zu treiben und das Seil daran abzusichern sollte. Dann würde ich zunächst die Ausrüstung hochziehen und dann selbst noch einmal hinunter gehen um das Seil dann als letzter wieder von den haken zu lösen. Gesagt, getan... es ging auch alles wunderbar, bis ich im letzten, und damit höchsten Abschnitt ankam. Ich weiß nicht wie, aber ich rutschte mit dem Hammer ab, schlug statt auf den Haken auf meine Hand, verlor den Halt uns stürzte in die Tiefe. Im Fallen gelang es mir zwar, die Füße nach unten zu bekommen und wie eine Kerze ins Wasser einzutauchen, aber der Aufprall trieb mir trotzdem die Luft aus den Lungen und die Knochen zusammen. 35 Schritt sind egal wie keine geringe Höhe. Wäre ich auf festem Boden aufgeschlagen, ich wäre wohl nur noch ein Fettfleck an dieser Stelle... nachdem ich mit Müh und Not wieder aufgetaucht war und einige Sekunden nach Luft japste, paddelte ich zerschlagen zurück ans Ufer. Das hätte mir nicht passieren dürften...

Alari nahm sich meiner an, heilte mich ein wenig und ich futterte einige Einbeeren aus unserem Vorrat. Dann erklomm ich den Hang erneut um auch das letzte Teilstück zu sichern. Oben angekommen blickte ich auf eine große Ebene, die vom Wasser das den See speiste in zwei Teile zerschnitten wurde. Das Wasser entsprach einem Felsspalt weiter hinten auf einem zweiten, etwas höher gelegenen Plateau, auf dem 2 große Weidenbäume standen, neben denen jeweils eine schlaksige Gestalt Wache zu stehen schien. Die Ebene war umstanden von Bäumen, die sie wie ein Bilderrahmen umgaben. Das genügte mir vorerst, und nun machten sich die Anderen an den Aufstieg. Alari und MaLuf gelang es direkt beim ersten Anlauf ohne allzugroße Schwierigkeiten. Sindaja fiel es wie erwartet deutlich schwerer. Sie gelang erst beim zweiten Versuch hinauf, nachdem sie beim ersten auf der Hälfte des Weges wie ich selbst ins Wasser stürzte.

Nachdem wir am Ende alle Oben waren, mussten wir erst einmal verschnaufen und uns wieder anziehen und ausrüsten. Dann näherten wir uns den Wächtern links um den BAchlauf und den kleinen see herum, ließen aber zum Zeichen unserer Friedfertigkeit die Waffen stecken. Der Linke der Beiden kam uns auf dem Weg entgegen, bis uns nur noch etwa 20 Schritt trennten. Seine Aufforderung auf Garethi "Halt" war nicht misszuverstehen, obwohl es sich um einen Elfen mit silbernen Haaren, violetten Augen und einer archaiisch wirkenden Holzrüstung handelte. Wir versuchten mit ihm zu sprechen, damit er uns zu seiner Träumerin führen würde, aber der Kerl war sturer als ein tulamidischer Esel. Er kannte sogar Nyosil, die er aber als "die alte, kraftlose Frau, die bald stirbt" bezeichnete. Nicht gerade nett. Uns war verboten, noch näher zu kommen, wir seien auch so schon viel zu weit gegangen. Aber er selbst schien tatsächlich nur ein Traumwesen zu sein, denn er benannte zwar die neue Träumerin als Rakala, meinte aber, das Beben der fallenden Sterne war der Zeitpunkt der Geburt der Wächter. Insgesamt ein fruchtloses Gespräch, wir konnten ihnen weder etwas bieten, noch etwas sagen, was sie von ihrem Auftrag abbrachte, den Schlaf ihrer Träumerin zu bewachen oder sie für uns zu wecken. Etwas hilf- und ideenlos standen wir da, als Alari wieder einmal einfach mit dem Stein verschwand, ohne etwas zu sagen.

Es verging nur eine kurze Zeit, da zuckte der eine Wächter auf und griff uns ohne ein weiteres Wort oder eine Warnung an. Was auch immer Alari in der Reallität getan hatte, es schien ihnen nicht zu gefallen. Auch diese Elfen waren verdammt schnell und gute Kämpfer. Sindaja bekam gleich zum Auftakt des Gefechts einen heftigen Treffer ab, der sie zwang sich schnell zurück zu ziehen, so das ich erst einmal mit MaLuf alleine dem Gegner gegenüber stand. So war das eigentlich nicht geplant. Das sah sie wohl ebenfalls ein, denn nach kurzem zögern schloss sie sich uns doch wieder an. Der Kampf wogte und war, obwohl wir e snur mit einem Gegner zu tun hatten, unglaublich intensiv. Mit einem Mal ging ein Beben durch die Welt, vielleicht das wirken Alaris auf der anderen Seite? Sindaja sackte irgendwann von weiteren Treffern hingestreckt neben mir zu Boden, während die Welt für einen Augenblick um uns herum verblasste, nur die Bäume schienen das zu bleiben, was sie waren. Unsere Realität schien blass durch den Traum hindurch. Ich sah Felsen, spürte die Kälte auf dem Gipfel der Klaue und sah erblickte Alari, die gefesselt von Ästen an einem der Bäume hing. Nach dem zweiten schweren Treffer musste auch ich mich zurückziehen, ohne Sindaja hatte ich einfach keine Chance gegen diesen unglaublich schnellen Traum-Elfen. In diesem Augenblick tauchte Alari wieder in unserer Traumwelt auf, oben auf dem zweiten Plateau zwischen den Bäumen, den Speer zum stoß erhoben. Als ihre Klinge niedersauste, bebte die Welt, ein weiterer Stoß, und der Traum um uns herum begann endgültig zu verblassen. Dort oben musste die Träumerin gewesen sein, und Alari hatte sie getötet. Verdammt, so würden wir nie verbündete gegen Artiel finden! Aber welche Wahl war ihr geblieben? Hatte sie überhapt eine gehabt?

Schlagartig standen wir auf dem jetzt eiskalten, windumtosten Plateau, das sich zwischen den Fingern der Klaue befand. Die Wächter waren verschwunden und die Weiden vertrockneten innerhalb weniger Augenblicke. Alaris Traumstein lag neben ihr, und als wir zu ihr gingen, sahen wir die Leiche der Träumerin vor ihr in einer Art Kuhle liegen, die ebenfalls einen Stein in den Händen hielt. Als Alari beide Steine aufhob, sackte sie zusammen, erwachte aber kurz darauf wieder. Sie meinte, diesmal sei es anders gewesen, echter, voller. Das grüne Bild das sie schon einmal gesehen hatte war jetzt klarer, für wenige Augenblicke hatte sie eine uralte Lichtung gesehen. Außer der toten Träumerin war kein anderes altes Elfenwesen da. Anscheinend war sie völlig alleine gewesen, und hatte sich ihre Gefährten nur herbeigeträumt. Was für ein trauriges Schicksal.

Vor dem Abstieg mussten wir uns zunächst etwas versorgen. Ich heilte die schlimmsten Wunden an mir uns Sindaja mit einem Balsam, da sowohl Alari als auch MaLuf keine Kraft mehr übrig hatten. Alari erzählte uns, das seien die ersten Beben gewesen. Schon in den Ästen des Baumes gefangen, hatte sie versucht die Träumerin mit zwei Fulminicti zu wecken, aber der Schlaf muss viel zu tief gewesen sein. Was leider auch hier sehr real war, war eine gut 30 Schritt hohe Steilwand, die wir nun hinabsteigen mussten. Sindaja seilten wir wegen ihrer Verletzungen ab, sie konnte noch nicht selbst klettern. Ich würde wie immer den Abschluss bilden. Aber auf diesem Berg schien ein Fluch zu liegen. Ich befand mich im letzten Drittel des Hangs, als ich schon wieder den Halt verlor und in einer Lawine von Steinen und Geröll abstürzte. Sindaja handelte aus einem Reflex heraus und wollte mich auf ihrem Schild auffangen, oder meinen Sturz zumindest dämpfen, was ihr auch ziemlich gut gelang. Ich hatte beim Aufprall so gut wie keine Schmerzen, dafür hörte ich ihren gerade erst etwas verheilten Knochen schon wieder knirschen. Also das auch noch einmal heilen und ein neuer Verband von Alari für unsere Ritterin...

Am Fuß der Klaue richteten wir unser Lager ein und rasteten. Dann ging es einen weiteren Tag bergab und gegen Mittag begannen die erträumten Sachen, ein Seil, der Hammer, der Weltenstein aus Donnerbach und leider auch das schöne Gold sich aufzulösen. Nyosil erwartete uns auf dem Weg, sie war weiter gealtert und man sah es ihr an, kurz vor dem sterben. Sie sagte uns, sie würde ins Licht gehen, aber das würde wohl auf das gleiche hinauslaufen. Ihre letzte Aufgabe sei erfüllt, und dafür dankte sie uns. Die drei Meister, die uns im Traum begleitet hatten, seien aber kein Gespinnst ihrer Fantasie gewesen. In ihrer Heimat würden diese drei tatsächlich Leben, auch wenn sie natürlich kein Wissen von uns hatten, da sie hier nur erträumt waren. Aber sollten wir ihnen Begegnen, im Herzen des Waldes, sollten wir nach ihnen Fragen und müssten wir ihnen diese Geschichte erzählen. Mit einem letztem Atemzug wünschte sie uns ein Lebwohl, dann lehnte sie sich entspannt an einen Stein und hörte einfach auf zu atmen. Mir war Bange, ob wir diese Aufgabe ohne sie erfüllen konnten.

Bis tief in die Nacht errichteten wir um sie herum ein Steingrab. Es schien mir einfach nicht richtig, sie hier ohne jegliche Form der Bestattung liegen zu lassen. Am nächsten Tag erreichten wir schließlich das Bergdorf und die Minenfestung. Die Zerstörung hier war leider kein Traum, sondern durchaus sehr real, auch einige Tote waren zu beklagen. Nachdem die Festung doch gestürmt worden war, hatten sie die Dörfler in der Mine versteckt. Nun mussten sie erst einmal ihre Heimat vor dem Winter wieder errichten. Es hätte viel schlimmer kommen können, trotzdem war der Verlust und Schmerz der Menschen groß, genauso wie ihre Dankbarkeit uns gegenüber. Auch Heidelinde hatte überlebt, wie wir nun erfuhren. Jetzt war ich mir sicher, dass der Knoten in Rondras geträumter Halle der ihre gewesen sein musste. Vielleicht würde aus dem Mädchen ja tatsächlich eine große Kämpferin. Wir wollten nun erst einmal zurück nah Trallop, um Arlan Bericht zu erstatten, bevor es uns dann wohl weiter in die Salamandersteine ziehen würde. Auf dem Weg hörten wir immer wieder Berichte von Leuten, die von seltsamen Dingen und Geschehnissen erzählten, aber das wurde weniger, je weiter wir von der Klaue fort kamen. Bei Bishdariel, wer hätte gedacht, das Träume eine solche Macht besitzen konnten?

Ich jedenfalls war gespannt, was uns in den Tiefen der Elfenwälder erwarten würde...

Dieser Eintrag wurde am 9.08.2022 (16:24) verfasst und 139 mal aufgerufen.
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