Tagebuch von Kugor Sohn des Engir
Aufbruch, die Brücke bei Revenis und eine Nacht in der Karawanserei (4. Travia 1.031)

Ich steuerte die Blitz auf den Platz auf den Donnersturmfeldern, der aufgrund meines Münzzuges für uns vorgesehen war. Startplatz acht. Ich meinte bei unserer Yazinda, sie ist Maraskanerin, ein leichtes Lächeln Ihre Augen umspielen zu sehen. So wie ich es früher verstanden hatte, ist die acht eine besondere Zahl für die Maraskanis. Noch kurz vor dem Erklinken des Hornes, das den Start verkündete, war ich mir nicht sicher ob ich Ori, Dori und Nori im vollen Lauf loslaufen lassen sollte um schon zu Beginn die ersten Gegenspieler hinter uns zu lassen. Die Geschwindigkeit wäre nicht das Problem gewesen, allerdings mussten wir zunächst über die Felder und es war absehbar, dass wir dies wenn die anderen losfuhren inmitten einer Staubwolke tun würden. Das Gelände, ohnehin durchaus herausfordernd für Tier und Material und dann noch bei schlechter Sicht, ich entschied mich den Wagen hinter mir so gut es ging im Vorbeikommen zu hindern und zum vorderen Wagen ausreichend Abstand zu halten. Eine gute Entscheidung, da auch bei den anderen keine Anzeichen für Überhast zu erkennen war. 

Nach etwas Strecke auf den Feldern kam die Allee in Sicht welche die Straße von Barburin nach Revenis säumt. Dort galt es eine Lücke zu finden durch die man die Ferrara Blitz gefahrlos steuern konnte. Gar nicht so einfach. Boran der Zerstörer kam gerade zu durch und schrammte links wie rechts leicht die Bäume. Ich entschloss kurzerhand an der Allee so lange entlang zu fahren, bis sich eine entsprechende Lücke auftun würde. Es dauerte ein wenig, dann konnte ich sie sehen, ideal um den Schwung aus dem schnellen Trab mitnehmen zu können ... es gab da nur ein Problem: Dergej, der Basiliskentöter, kam in hohem Tempo aus der Kurve und ich war leider gezwungen die Blitz kurz einzbremsen, damit unsere beiden Gespanne nicht schon zu Beginn des Rennens zu schaden kommen würden. Zähneknirschend lies ich ihn erstmal ziehen bis sich eine Gelegenheit bieten würde an einer etwas breiteren Stelle einmal auszutesten was dieser Dergej so kann.

Lange musste ich nicht warten, dann gab sich die Möglichkeit zum ersten Überholversuch anzusetzen. Dergej's Gespann von Grundauf langsamer als das unsere, hielt tatsächlich einigermaßen lange unser Tempo und ich konnte nicht verbeiziehen. Zuletzt gelang es doch noch, nicht zuletzt da sich Dergej als "Ehrennorbarde" erwies, der uns vorbeilies und wider erwarten den Weg nicht zuletzt offen lies. Ich hatte in der Tat etwas anderes erwartet.  

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Brücke Revenis.  TEXT

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Nachdem wir uns bezüglich unserer Schwächen am Feuer bei etwas Essen ausgetauscht hatten, kam Dergej der Norbarde, der Basiliskentöter zu uns - der sogenannte. Das Gespräch, dass sich anbahnte war recht freundlich, er lies allerdings auch durchblicken, dass die Zeit der angezogenen Zügel vorbei wäre und das nächste Mal wahrscheinlich die Möglichkeit nicht ungenutzt bleiben würde uns den Weg zu schneiden wenn möglich, mit allen Folgen. Sein gutes Recht. Der Zwerg der mit ihm ist, scheint ein Ambosszwerg zu sein, zumindest meinte Dergej, dass er andere Zwerge die nicht mit der Axt und der Armbrust können, gering schätzt. Ich konnte darauf nur erwidern - Streitkolben tut auch weh!

Cileham ging in den Schankraum der Karawanserei, dicke Bedinung - reife Dattel kam wenig später heraus um für Callen Süßzeug zu bringen, leider falsche Ansprache gewählt, da ist unser Hochwohlgeboren emfpfindlich. Callen wollte nicht weiter darauf eingehen, wie er den die holde Weiblichkeit umwirbt. Yazinda fragte deswegen im Anschluss wie Zwerge um ihre Frauen werben. Die Regel antowrtete ich ihr, lautet erst die drei "S" Schauen, Sondieren, Singen dann die zwei "E's" also Essen und Ehe schließen. Dergej gesellte sich mit Cileham noch mal zu uns und der Abend endete im entspannten Plausch.

Früh morgens machten wir die Pferde für den Tag fertig und fuhren als zweites Gespann, nach diesen vermaledeiten Grolmen - Angrosch Hammer auf ihre Köpfe - vom Hof.  Wir fuhren einige Zeit bei normaler Geschwindigkeit dahin. Ori, Dori, Nori gingen gut im leichten Trab und schienen gut im Saft zu stehen. Als wir eine langezogene Kurve nahmen konnte ich zum Kurvenende das Grolmgespann sehen. In Fahrt, langsamer als wir - Zeit für die Sichel. Ich nahm kurz Spannung in der Mitte auf und lies Dori  in den Zug fallen um das Tempo zu forcieren. Der gute Dori reagierte sofort und die beiden anderen zogen fast zugleich mit an. Es dauerte nicht lange, dann waren wir mit den vermaledeiten Grolmen gleichauf. Als hätte ich es geahnt, die Grolme wirkten scheinbar Drachenmacht denn ich hatte kurz den Eindruck meine Zügel wären Schlangen die mich beißen wollten. Der Spuk war in dem Moment als ich mich konzentrierte, ha - einen Angroscho verzaubern - Pack elendiges. Als sich die Sichel der Blitz in ihr Rad fraß, merkten Sie, dass mit einem Zwerg nicht gut zaubern ist. Vergolten haben sie mir die Zerstörung ihrer Speichen mit einem Bolzen im Kopf. Zum Glück hatte ich meinen Barburiner Hut auf, das gröbste war abgefangen, mir blieb nur ein Kratzer den die Gute Yazinda schnell während der Fahrt noch versorgen konnte. 

Jakschabah, kleines befestigtes Dorf. Es staut sich, vor uns zu sehen waren das Straußengespann und Boran. Reiter des örtlichen Fürsten filzen die Gespanne und verlangen Sondersteuer. Bogrosch ruft von hinten, Bruder wir wollen durchbrechen, wir werden Rauchtöpfe werden, macht ihr mit. Ich sagte sofort den anderen Bescheid, wir waren dabei. Yazinda, verstand nicht gleich, aber lief dann doch los um den Gespannführer zu sagen was gleich passieren wird. Ich hörte das vertraute Klacken des Katapults des Donnertrutz, spürte noch das leichte Wackeln der Blitz als Yazinda wieder auf die Plattform spran und schon flog der Rauchtopf über unsere Köpfe und die Verwirrung setzte ein. Das Gespann, während der Aufregung die sich unvermittelt Bahn brach, geradeaus in Spur zu halten war wirklich eine Herausforderung. Pfeile flogen und ich hatte das Gefühl in einen Haufen Brabaker Waldameisen hineinzufahren, doch mit Angroschs Beistand kamen wir unversehrt durch die Menge.

Wir verliesen den Ort Richtung Süden und fuhren auf der Zedernstraße weiter gen Fasar. Bogrosch und die anderen Brüder sind relativ dicht hinter uns. Yazinda schien irgendwie ein Problem mit dem Bogenschießen zu haben und erzählte mir ziemlich wehleidig von ihren Bedenken den Bogen zu nutzen, da sie die Tiere der anderen nicht treffen wolle. Ich meinte wir müssen das beim Halt mit Cileham und Callen besprechen. Wir überholten noch Dergej, brachten etwas Abstand zwischen die Gespanne und ich reduzierte dann das Tempo auf das von Dergejs Gespann. Am frühen Nachmittag steuerte ich an einer geeigneten Stelle die Ferrara zur Rast auf die Seite. Yazinda versorgte Cilehams Pferd, das ein paar Schrammen bekommen hatte, als wir das Dorf in Eile verliesen. Wir beschlossen noch weiter zu fahren und gegen Abend kamen wir auf Palmyrabad zu, das sich einen Hügel hinaufzog, ich konnte mich an die Herberge "Teekessel" erinnern, nach kurzer Rücksprache mit meinen Gefährten fuhren wir nach Palmyrabad hinein.

An der Stadtwache vorbei Richtung zentraler Platz, auf dem wir scheinbar schon erwartet wurden. Ein Mann in grüner Pluderhose stand dort und richtete das Wort an uns nachdem ich Ori, Dori und Nori neben ihm zum stehen brachte. Er wußte, dass wir Rennteilnehmer waren und brachte in der in diesen Landstrichen üblichen blumigen Sprache zum Ausdruck, dass es eine Ehre sei. Als ich erwähnte das der Anführer unserer kleinen Gruppe seine Hochwohlgeboren Callen Ui Benain sei, folgte fast auf dem Fuße eine Einleidung im Namen der Sultana. Ich wäre gerne bei meinem Gespann geblieben, doch leider meinte Callen, als Wagenlenker könnte er mich nicht abkömmlich stellen. Mit einem schlechten Gefühl ggü. unseren Tieren und einem schwelenden Mißtrauen schloß ich mich zähneknirschend an. Yazinda lies es sich nicht nehmen zwischenzeitlich nach unseren Tieren zu sehen. Als sie zurück kam und sagte, dass die Tiere gut versorgt seien, war ich zumindest ein wenig beruhigt. Zunächst wurden wir zu einem Badehaus gebracht, wo es uns möglich war ein Bad zu nehmen und uns frisch zu machen. Nachdem meine Großlinge in die in diesen Landen übliche Kleidung gekleidet wurden (Hosen die so aussahen als wäre man gerade frisch vom Abtritt gekommen, so baumelten sie zumindest zwischen den Knien) wurden wir zum Empfang gebracht. 

Der Ort an dem das Fest stattfand war sehr schön von Lichtern aller Arten beleuchtet. Die Sultana, eine sehr rundliche, jedoch nicht ganz so reife Dattel wie die, welche Callen Süßzeug brachte und sich ihm angedient hatte, begrüßte uns sehr freundlich. Sie freute sich sehr als ich auf Ihre Begrüßung in ihrer Sprache antwortete und bot mir den Platz zu ihrer linken an. Das ich ein Groschadomadin bin nahm sie erfreut zur Kenntnis und merkte an, dass sie aktuell darüber nachdenken würdemit meinen Brüdern und Schwestern in unserem neuen Bergkönigreich zur Begründung einer guten Nachbarschaft in Kontakt zu treten und Gesandte dorthin zu entsenden. Leider belies sie es dabei und wandte sich in der Folge fast ausschließlich Callen zu. Ich bin nun schon lang genug in der Welt der Großlinge unterwegs und meine zu wissen, was sich dem oberflächlichen Gefloskel am Ende des doch sehr ausgiebigen und für Großlingsverhältnisse sehr guten Essens noch anschließen sollte - das Schwert in seinen Aufbewahrungsort. Leider hatten Callen und Yazinda dem Wein zu sehr zugesprochen.

Es kam wie es kommen musste. Seine Hochwohlverschlafen war morgens gar nicht zugegen, die anderen beiden so strack, dass ich größte Schwierigkeiten sie zum Aufstehen zu motivieren. Es dauerte gefühlt ewig bis sie fertig wurden und wir uns daran machen konnten die Pferde anzuschirren, den Wagen zu überprüfen und die Reitpferde vorzubereiten. Das Arbeiten war von weinerlichen "Können wir erst frühstücken", "ein Badezuber wäre nicht schlecht", "Callen ist sowieso nicht da", "wir können ihn nicht stören", wäh wäh wäh, durchsetzt und ging leider nicht sehr zügig voran. Die Dame und der Herr hatten sich dann zu allem Überdruß noch ein "Straußenei" bestellt und danach ging es erst daran, seine Hochwohlverschollen im Rahja-Tempel aufzusuchen und aufzuwecken. Yazinda ging in den Rahja-Tempel und wir warteten draußen. Nach noch einmal einer gefühlten Ewigkeit, kam Yazinda gegen die elften Stunde mit Callen im Schlepptau aus dem Tempel gewackelt. Er hatte ein entspanntes Grinsen im Gesicht wie ein Zwerg nach seinem gelungenem Vorsingen und kam gerade die Treppen hinuntergeschlendert als Reo Conchobair - der bislang abgeschlagene - sich gemütlich vor uns setzte und wir nur noch den von ihm aufgewirbelten Staub schmecken durften. Angroschs Hammer auf Cilehams, Callens und Yazindas Kopf. 

 

 

 

Abenteuer: Donnersturm
Dieser Eintrag wurde am 22.10.2025 (23:14) verfasst und 18 mal aufgerufen.
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