Mein Name ist Lepsriel. Doch in meinen Kreisen ist es besser, wenn Namen unbekannt bleiben. Besonders zur Zeit hoffe ich, dass nur wenige von diesem Namen wissen und noch weniger wissen, wie viel Blut an diesem Namen klebt. Ich bin Meuchelmörder, zugegeben noch am Anfang einer hoffentlichen langen Laufbahn, doch bereits erfahren genug , um die Eigenheiten und Regeln unserer Zunft zu kennen. Vertraue niemandem außer dir selbst. Verrate nie deinen Namen, deine Herkunft und schon gar nicht deine Absichten. Verschwinde bevor das Verbrechen entdeckt wird. Auch wenn Halbelfen im Reich der Menschen auffallen, bringen wir alle notwendigen Eigenschaften eines Auftragsmörders mit. Wir sind gewand, geschickt und intelligent. Doch auch jeder noch so erfahrener Auftragsmörder macht Fehler und jeder kleine Fehler oder Missachtung einer Regel, kann lebensgefährlich sein. Genau in dieser Situation befinde ich mich aktuell. Zunächst schien alles wie normaler Auftrag, ohne größere Herausforderungen oder Hindernisse. Das Königshaus von Kyndoch warf bereits vor Jahren den Fehdehandschuh in Richtung Königshaus Taindoch. Über den Grund wissen nur die obersten Familienmitglieder beider Königsfamilien Bescheid und hüllen sich diesbezüglich in schweigen. In den Gassen gibt es die wildesten Spekulationen. Am realistischsten davon scheint die Geschichte eines außerehelichen Techtelmechtels zwischen beiden Königsfamilien bei dem Fest der Sommersonnenwende auf der Burg Luisenfestung. Doch dies nur am Rande. Der Prinz von Taindoch sollte sterben und der Auftrag kam persönlich vom König von Tyndoch. Die Randbedingungen waren hierfür altebkannt. Um keinen Verdacht auf eine bestimme Partei zu legen und einen Auftragsmord sofort ausschließen zu können, sollte es wie ein Raubüberfall aussehen. Doch wie den Prinz alleine antreffen, wenn er durchgehen bewacht wird? Hierfür sollte seine Leidenschaft missbraucht werden, die Jagd. Im Wald sind keine bewaffneten Wachen an seiner Seite, die würde nur die Tiere verschrecken. Auch seine Jagdgebiete und Jagdzeiten sind bekannt, da jedermann die entsprechenden Waldgebiete räumen muss. Alles schien geplant und vorbereitet. Doch der Auftrag schlug fehl. Die Taindochs wussten Bescheid und im Hause der Tyndochs muss es einen Spitzel geben. Bei der Jagd im Wald war Ende nicht der Prinz von Taindoch das Ziel, sondern ich. Nur durch Glück konnte ich entkommen und befinde mich seit dem auf der Flucht. Da Elfen in den Wäldern heimisch sind, habe ich mich dazu entschlossen, auf einem Schiff unterzutauchen. Bis sich die Lage beruhight hat und der Spitzel aufgeflogen ist, halte ich mich bedeckt. Albenhus sollte weit genug entfernt liegen, um sicher zu sein.