Regelwerk | : | DSA 4.x |
Volk | : | Thorwaler |
Kultur | : | Binnenland (Thorwal) |
Profession | : | Klabauterlehrling (Schelm) |
Zweit Profession | : | Pirat (Seefahrer) |
Geschlecht | : | |
Tsa-Tag | : | 2. Rahja 1003BF |
Alter | : | 21 |
Größe | : | 85 Finger (1,70m) |
Gewicht | : | 75 Stein |
Haarfarbe | : | dunkelblond |
Augenfarbe | : | blau |
Stand | : | Keine Angabe |
Titel | : | Keine Angabe |
Die Gischt umspielte das Bug des Schiffes als es in voller Fahrt den Golf von Prem verließ, um in die Weiten des Meeres der Sieben Winde einzutauchen. Nelli liebte dieses Gefühl von Aufbruch in etwas Großes und Unbekanntes. Sie hing Kopfüber vom Bug und grölte ein thorwalisches Seemannslied. Dabei musste sie immer wieder Wasser aus dem Mund spucken, weil entweder die Gischt sie völligst einnebelte oder auch mal die eine oder andere größere Welle sie erwischte. Ihr rechtes Bein hatte sie über eine Schlinge oben am Bug befestigt.
Es war ihr erster Tag auf Hoher See nachdem sie ihre kleine Familie auf der „Seeschwalbe“ verlassen musste. Ihrem Ziehvater „Gurgelspunk vom Nassenholz“ war sie mittlerweile zu groß und zu ernst geworden. Das Anheuern auf einem anderen Schiff gestaltet sich danach als etwas schwierig. Zu engstirnig sahen einige Thorwaler ihr Verhalten. Da passte dies nicht und überhaupt hatte sie eher das Gefühl, dass sie selbst auf eine Handelskogge auch nicht passen würde. Die Menschen dort waren einfach zu ordentlich und Spaß haben sie auch nicht verstanden. Man stellte sie dazu ab das Deck des Schiffes zu schrubben. Eine durchaus sinnvolle Arbeit, aber warum nicht etwas Spaß dabei haben? Die Seife (war ja genug im Laderaum vorhanden) großflächig verteilt und mit Schwung dann übers Deck schlittern. Dies machte Spaß und das Deck wurde auch richtig schön sauber….aber nur so lange bis Kapitän Svenson mit einem riesigen Getöse sich an der Schlitterpartie beteiligte und über Board ging. Das nächste was über Board ging war dann Nelli und sie konnte schwören, dass sie doppelt soweit wie Kapitän Svenson flog. Dieser lies aus lauter Neid dann nur noch eine Schimpftirade über sie hernieder. Nein, eine Handelskogge war einfach das falsche Umfeld für sie. Zu viele von diesen unlustigen Schnöseln. Auch auf anderen Schiffen erkannte man nicht ihr Talent für eine lustige Seefahrt zu sorgen. Meistens verließ Nelli schneller das Schiff, als dieses den Hafen.
Mit kleinen Gelegenheitsjobs im Hafengebiet von Prem hielt sie sich über Wasser. Mal war es ein Kurierdienst oder auch als Träger von Baumaterial in einer Schiffswerft. Ihr spärliches Gehalt verdoppelte sie dann beim Kartenspiel. Da hatte sie dann mal richtig Glück und fand schnell heraus wie sie mit Witz und Geschick den Leuten das Geld aus der Tasche zog. Leider vergaß sie hin und wieder mal, dass sie ihrem Gegenüber schon die Tage zuvor das Geld aus der Tasche gezogen hatte, aber nach einer deftigen Kneipenschlägerei hatten sich alle dann wieder vertragen. Auch ihre kleinen Akrobatikvorstellungen brachten die eine oder andere Silbermünze in die Geldkatze und eventuell war der eine oder andere Zuschauer wie durch Zauberhand einen Silber ärmer geworden und dafür einen Pferdeapfel reicher. Doch sie vermisste das Leben auf dem Schiff. Die sanft schaukelnden Wellen und der Duft der Freiheit. Und eines Abends nach einer zünftigen Kneipenschlägerei traf sie dann auf Kapitän Dotterbart. Ihm gefiel die kleine Nelli und ganz besonders gefiel ihm ihre Art und Weise anderer Leute Sachen verschwinden zu lassen. Sie war somit angeheuert und fand ein neues Zuhause auf der „Reißzahn“.
„Und so… gurgel-pruhst… versank ihr Schiff und wir fuhren Heim mit den schönsten…huch!“ mit einem Ruck zog man Nelli an ihrem rechten Bein wieder aufs Schiff. Göranson schaute sie belustigt an als er sie am Seil wieder nach oben zog. „Bereit Matrosin? Oder willst du die ganze Fahrt hier verbringen? Wir haben viel zu tun. Kapitän Dotterbart hat die Route einer Handelskogge ausgemacht und wir wollen ihr bei der Meerenge von Runin den Weg abschneiden. Ich hoffe wir können auf dich zählen?!“ „Auf mich könnt ihr immer zählen, so wahr ich Nelli Weißichnicht heiße!“ sprach sie mit einem schelmischen Zwinkern.
Es folgten lustige Jahre auf der „Reißzahn“. Dieser Haufen ungewaschener und grobschlächtiger Kerle wuchs Nelli immer mehr ans Herz. Sie hatte ihre Familie gefunden und auch die Piraten fanden in ihr eine Tochter der See. Jahrelang fuhren sie gemeinsam übers Meer der sieben Winde bis eines Tages alles verschwand und Nelli sich an einem Strand in der Nähe von Havenna wiederfand. Was war geschehen? Wo waren all ihre Freunde hin? Wo war das Schiff?
In ihrer rechten Manteltasche fand sie ein zusammengeknülltes Pergament. Als sie es öffnete stand dort in verwaschener Schrift geschrieben:
Vallusa
Dort würde sie ihre Freunde finden. Doch nach Vallusa war es ein weiter Weg, der zunächst über den Kosch führte. Hier traf sie eine kleine Gruppe von Abenteurern, doch dies ist eine andere Geschichte....