Der junge Gelehrte Geron der mit seinem Beschützer und Freund in das kleine Küstendorf Arlingen geschickt wird um Geschichten über grausame Morde zu untersuchen, hier kämpft er nicht nur gegen die List des Mörders sondern zunächst auch gegen das große Mißtrauen der Bevölkerung.
Dabei wird eigentlich nicht nur eine sondern zwei (oder eher sogar 2,5) Geschichten erzählt: Zum einen Gerons Ermittlungen in der Gegenwart, zum anderen seine persönliche Geschichte von seiner Kindheit bis ins "jetzt". Viele echte Berührungspunkte zwischen den beiden Fäden gibt es zwar nicht, dennoch wird seine Handlungsweise, seine Stärke und Schwächen sehr schön und nachvollziehbar aufgezeigt.
(Die 2,5'te Geschichte lasse ich an dieser Stelle - zur Spoilervermeidung - aus)
Die Geschichte ist an vielen Stellen leider etwas vorhersehbar ist aber dennoch sehr schön geschrieben, gerade auch die Rückblicke in Gerons Vergangenheit haben mir gut gefallen. Etwas mehr Umfang hätte dem Buch (es hat gut 280 Seiten), meiner Meinung nach, gut getan - um z.B. noch ein paar Charaktere zu vertiefen und einen größeren Spannungsbogen auf die Auflösung aufzubauen (Stichwort hier wieder: Vorhersehbarkeit).
Alles im allen: Mir hats gefallen, 4 von 5 Punkten.
macht Lust auf Lesen, Martin
Auch ich finde dass das Buch gut lesbar ist, möchte aber eine kleine Warnung aussprechen. Der Roman ist weitgehend eine Adaption von Sleepy Hollow mit Einschlägen von Pakt der Wölfe und einer Prise Call of Cthulhu für Aventurien. Da diese Geschichten nahezu Allgemeingut sind, erklärt sich die Vorhersehbarkeit. Die aventurischen Hintergründe werden übrigens vorausgesetzt. Aventurienunkundige werden es schwer haben, die Zusammenhänge des ewigen Kampfes der Zwölf mit ihren erzdämonischen Widersachern, hier zwischen Efferd und Charyptoroth, zu durchschauen. Ergo: Gut geschriebenes Buch für Kundige, aber zwangsläufig vorhersehbare Story, wenn man die Vorlagen kennt.