Ivii "Scharfschützin" K'thell (Held von "Ivii")
Regelwerk : DSA 5
Volk : Elf
Kultur : Firnelfen
Profession : Keine Angabe
Geschlecht : W
Tsa-Tag : 5. Firun
Alter : 122
Größe : 1,75
Gewicht : 60
Haarfarbe : Aschblond
Augenfarbe : Grau-Blau
Stand : Keine Angabe
Titel : Keine Angabe
Aussehen

Infos:

1. Motiv:

-Verbundenheit zu Tasca

2. Schwäche:

-Unverständnis gegenüber der elfischen Kultur

Hintergrund

Ivii Weißherz

 

Geboren in einer niederadligen Familie musste Ivii schon früh die Gepflogenheiten der Elfen lernen. Ihre Eltern, nicht angesehen genug, um an den Entscheidungen des Volkes teilzuhaben, legten viel Wert auf die typisch traditionelle elfische Erziehung ihrer Tochter. Kinder sind ein seltenes Glück unter elfischen Partnern, daher war die Differenz des Wesens ihres Kindes zu dem der übrigen Elfen umso überraschender. Schon in sehr jungen Jahren stellte sich heraus, dass Ivii das Streben der Elfen nach der „Homöostasis“, also das Streben nach dem Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos, nicht nachzuvollziehen schien. Da sie es dennoch nicht anders kannte, beugte sie sich als junges Elfenmädchen den Wünschen ihrer sie liebenden Eltern.

Nur wenige Jahre später, Ivii war mittlerweile zarte acht jahre jung, wurde sie, wie die anderen Elfenkinder in diesem Alter, in den Künsten der Elfenmagie unterwiesen. Firnelfen sind sehr magieaffin, doch Ivii fühlte sich nicht mit der Magie verbunden, wie es Firnelfen eigentlich sollten. Selbst die einfachsten Zauber fielen ihr unendlich schwer. Stattdessen stellte sich heraus, dass sie ein hervorragendes Geschick im Umgang mit dem Bogen an den Tag legte. Die übrigen Elfenkinder lernten diese Techniken nur nebenbei, um sich im Notfall einer anderen Fernkampfwaffe bedienen zu können, doch Ivii war bereits im Alter von 14 Jahren eine der besten Bogenschützinnen, die es je unter den Elfen gegeben hatte. Dafür begrüßte man sie mit Respekt, doch die Skepsis der Eltern ihrer Tochter gegenüber wuchs stetig weiter.

Durch die fehlende Verbundenheit zu Magie und Homöostasis entwickelte sie sich über die Jahre immer weiter zur Einzelgängerin und entfernte sich immer weiter von ihren Eltern. Bald schon überkam sie der Wunsch, sich von den Gepflogenheiten und der Gesellschaft der Elfen loszureißen. Das Band zu ihrem Volk zerbröckelte stetig bis es zwei Jahre später endgültig zerbrach:

Mit 16 Jahren begannen die Firnelfen mit der Studie der Homöostasis. Das Streben nach dem Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos war ein angeborener Trieb, der Ivii gänzlich fehlte. Dies registrierten nun nicht mehr nur ihre Eltern, sondern auch die weisen Elfen. Sie behandelten sie als Sonderling, als wäre sie kein Teil ihres Volkes. Ivii entschloss, ihrem Volk den Rücken zu kehren. Sie nahm ihren Bogen, ihren Köcher mit den typisch elfischen Pfeilen, etwas Verpflegung und Decken und verließ die Stadt im Alter von 17 Jahren. Sie legte die Gepflogenheiten der Elfen ab, ebenso ihren Namen.

Sie war nicht mehr Ivii Weißherz, sie war nun nur noch Ivii.

 

Ivii

 

Ivii lebte von einem Tag in den nächsten. Sie wandelte durch die Wälder, ernährte sich von gejagtem Wild. Sie entdeckte Orte, die nichts mit der Welt der Elfen zu tun hatten und lernte neue Völker kennen. Zwerge, Thorwaler, Menschen und Halbelfen traf sie. Besonders dieses Menschenvolk konnte sie nicht verstehen. Wie können sich Wesen so sehr von ihren Gefühlen leiten lassen? Halbelfen hingegen verstand sie auf Anhieb. Sie trugen die Kühle der Elfen und dennoch die gefühlsgetränkte Hoffnung der Menschen in sich. Nicht genug von beidem und auch nicht zu viel. Dennoch lebten die meisten dieser Mischlinge entweder nach dem Volk der Menschen oder dem Volk der Elfen und versuchten sich in dieser Welt anzupassen.

 

Dann kam der Winter. Ein überaus kalter und harter Winter. Zunächst kam Ivii durch. Doch die, für die Temperaturen unangemessene Kleidung, machte ihr es beinahe unmöglich ihren Bogen zu halten oder Wild zu schießen, geschweige denn neue Pfeile zu schnitzen, obwohl sie nach 4 Jahren Jagd mittlerweile einiges gelernt hatte. So kam es, dass sie nur noch 3 Pfeile übrig hatte und beinahe am Ende ihrer Kräfte schien. Der Hunger nagte an ihr, wenn sie nicht bald etwas erlegte, würde sie ein weiteres Opfer dieses bitteren Winters werden. Mit Aufwand ihrer letzten Kräfte suchte sie leise in einem Wald nach Beute. Nach gefühlten Stunden entdeckte sie endlich einen Schneehasen. Sie legte an und zielte. Ein heftiger kalter Windstoß bließ ihr durchs Haar. Der plötzliche Kälteschock fuhr ihr bis ins Mark. Ein heftiges Zittern breitete sich in ihrem Körper aus. Sie ließ die Sehne des Bogens los. Der Pfeil schnellte los und wurde vom Wind davon getragen. Sie zischte leise in sich hinein. Sie zog einen weiteren Pfeil, legte an und wartete. Unter Aufbringung all ihrer Konzentration zielte sie erneut, lies wieder die Sehne los. Der Pfeil zischte davon und traf sein Ziel. Erleichtert und zitternd schwankte sie auf den Hasen los. Sie zog den Pfeil aus dem toten Körper des Tieres, wusch ihn im Schnee ab und steckte ihn zurück in den Köcher. Plötzlich donnerte es über ihr. Ein Sturm zog auf. Hastig band sie den Hasen an ihren Gürtel und suchte Unterschlupf. Am Fuße eines Berges fand sie einen Höhleneingang. Schnell brachte sie sich dort in Sicherheit. Die Höhle ragte nicht tief in den Berg, doch weit genug, um sie vor der Unbarmherzigkeit des Sturmes zu schützen. Sie breitete eine der Decken aus, nahm das restliche Holz aus ihre Tasche und machte ein Lagerfeuer. Der Hase wurde gehäutet und ausgeweidet, die Eingeweide schmiss sie ins Feuer. Sie zerlegte das Tier und wickelte eine Hälfte in große Blätter ein, als Ration für den weiteren Weg. Die andere Hälfte genoß sie ausgiebig, während sie sich am Feuer wieder aufwärmte. Der Sturm vor der Höhle nahm zu und bließ Hagel und Schnee in den Eingang. Das Grollen des Himmels wurde immer bedrohlicher. Eine Weile noch blieb sie am Feuer sitzen, in der Hoffnung, der Sturm würde bald vorüberziehen. Nach mehreren Stunden gab sie auf und legte sich Schlafen. Des Nachts legte sich der Sturm und unterbewusst entspannte sich Ivii.

Ein lautes Knurren riss die Elfe aus ihrem Schlaf. Halb benommen griff sie nach ihrem Messer und wandte sich Richtung Eingang der Höhle. Ein Wolf stand mit aufgestellten Nackenhaaren und gefletschten Zähnen vor der noch glühenden Feuerstelle. Mit eingezogenem Schwanz betrachtete er Ivii. Diese hockte sich hin, das Messer schützend zwischen sich und den Wolf haltend. Einige Augenblicke starrten sich die beiden bewegungslos in die Augen. Plötzlich legte sich der Wolf nieder, legte die Ohren an und fing an leise zu jaulen. Seine Nase zuckte, als würde er einen Geruch verfolgen. Sein Blick fiel auf die Feuerstelle. Ivii folgte seinem Blick und erkannte die angekohlten Eingeweide und Knochen des Kaninchens. Langsam und wachsam bewegte sie sich zur Feuerstelle. Der Blick des Wolfes richtete sich wieder auf Ivii, doch das Knurren blieb aus. In seinen Augen las sie eine stille Verzweiflung. Sie betrachtete den Wolf genauer, jetzt da sie wach war, erkannte sie, dass er erschreckend dünn wirkte. Sie lies das Messer sinken, erhob sich aus der Hocke und bewältigte den Rest des Weges zur Feuerstelle mit zwei raschen Schritten. Sie nahm das Fleisch und die Knochen, klopfte die Asche ab und warf ein Stück zum Wolf. Dieser schnupperte begierig daran und schlang es auf einmal hinunter. Wissend, dass die Elfe noch Nahrung in den Händen hielt, stand er vorsichtig auf, und tapste augenscheinlich schwach zu ihr hinüber. Vor ihr angekommen, setzte er sich hin und stupste sanft mit der feuchten und eiskalten Nase gegen Iviis Hand. Sie öffnete diese und legte dem Raubtier den Rest auf den Boden. Während der Wolf das Fleisch und die Knochen fraß, begutachtete Ivii ihn näher. Er hatte langes silbergraues Fell und grau-blaue Augen. Durch ihr Leben im Wald erkannte sie, dass es ein Grimwolf sein musste. Ein sehr seltener Anblick. Grimwölfe sind Rudeltiere und Einzelgänger sind überaus selten - genau wie bei den Elfen. Sie blickte dem Tier noch einmal in die Augen. Ihr Blick traf den seinen und sofort spürte sie eine Art Verbundenheit zu dem Tier. Vorsichtig streckte sie eine Hand aus und hielt sie dem ausgemergelten Einzelgänger vor die Schnauze. Dieser schnupperte daran und lies ein leises Grummeln hören. Sofort zog Ivii ihre Hand zurück, doch der Wolf legte sich neben die glühende Feuerstelle und betrachtete die rot glimmenden Überreste des Holzes. Die Elfe nahm all ihren Mut zusammen, packte die ausgebreitete Decke und warf sie neben den Wolf. Sie legte sich daneben und begann über das silberne Fell zu streichen. Der Wolf jaulte auf und kauerte sich zusammen. Ivii hob die Hand und entdeckte Blut daran. Schnell nahm sie ihr Messer und schnitt einen Teil aus der Decke heraus. Sie betrachtete den Bauch des Wolfes und erkannte eine frische Schürfwunde, die durch die Kälte leicht verbrannt wirkte. Mit raschen Bewegungen band sie den Stoff um die Brust des Tieres. Dabei entdeckte sie, dass es sich um eine Wölfin handelte. Sie ging zu ihrer Tasche hinüber und kramte die übrig gebliebene Hälfte des Hasens aus. Die Wölfin reckte den Kopf in die Höhe und schnupperte begierig in der Luft. Die Elfe ging hinüber zu dem Tier und fütterte sie langsam mit dem Hasen. Nachdem nun der Rest ihres Proviants aufgebraucht war, drückte sich die Wölfin an Ivii heran und begann ruhig zu atmen. Ein wohliges Grummeln durchlief den Körper des Tieres. Ivii entschied, die Wölfin nicht mehr alleine zu lassen.

Am nächsten Morgen wachte die Elfe alleine auf. Zunächst dachte sie, geträumt zu haben, doch ein Blick zum Eingang der Höhle verriet ihr, dass die Wölfin dort geduldig saß. Hinter ihr entdeckte Ivii, dass es bereits sehr hell draußen war, es schien Mittag zu sein. Zwischen den Pfoten der Wölfin lag ein Knäuel aus Fell und Blut. Ivii stand auf, um sich das näher anzuschauen. Die Wölfin hatte 3 Kaninchen erlegt und in die Höhle gebracht. Vorsichtig streckte die Elfe eine Hand zu den Kaninchen aus. Die Wölfin stupste die erlegten Tiere mit der Nase zu der Elfe hin. Es schien eine Art Dank zu sein, die das Raubtier der Elfe entgegenbrachte.

Seit dieser besonderen Begegnung sind dieses ungleiche und doch gleiche Paar zusammen unterwegs. Ivii gab der Wölfin den Namen Tasca, auf welchen sie auch gleich zu hören schien. Tasca schien keine gewöhnliche Wölfin zu sein. In ihrem Blick konnte man eine unergründliche Tiefe erkennen, die von großem Wissen zu rühren schien. Das Alter konnte man unmöglich schätzen, sie wirkte viel zu klug, als dass sie eine junge Wölfin sein konnte.

Es stellte sich eine ganz besondere Verbindung ein, die beinahe telepathischer Natur zu sein schien und mehr als ein Leben zu halten vermochte.

 

Ivii und Tasca lebten weitere 2 Jahre beisammen. Die Elfe war mittlerweile 23 Jahre alt. Sie wanderten weiter durch die Welt Aventuriens. Eines Tages trafen sie im Wald auf einen Halbelfen, ausgerüstet mit einem Bogen und einem Köcher. Am Gürtel hing ein Dolch elfischen Ursprungs. Er strahlte eine eigenartige Aura aus, die Ivii nicht deuten konnte. Nie ist ihr ein solcher Halbelf begegnet. Sie bedeutete Tasca zurückzubleiben und ging raschen Schrittes auf den Halbelfen zu. Dieser nahm den Dolch von seinem Gürtel und begutachtete die Elfe von oben bis unten.

 

Seid gegrüßt!,

 

sagte die Elfe in der Gemeinsprache. Der Halbelf antwortete:

 

Seid gegrüßt, Elfe. Was verschlägt euch und einen Wolf in diese Gegend?

 

Ivii erzählte ihm rasch ihren bisherigen Lebensweg. Der Halbelf steckte seinen Dolch weg und betrachtete die Elfe mit neugierigem Blick.

 

So eine Geschichte ist wahrlich selten. Doch erging es mir ähnlich. Auch ich wurde von meinem Volk verstoßen und musste versuchen alleine zu überleben. Mein Name ist übrigens Afkaris K‘thell.

 

Seid gegrüßt, Afkaris K‘thell. Sagt mir, wie übersteht Ihr die kalten Winter, die es Hierzulande gibt?

 

Ich bin Kopfgeldjäger und habe mir eine Existenz fernab der Elfen gegründet. Tatsächlich suche ich derzeit nach einem Lehrling, sagt mir Kind, habt ihr Interesse? So könntet Ihr eine Weile ein Dach über dem Kopf haben und euch ein wenig Geld verdienen, um euch selbst eine Existenz aufzubauen.

 

Ivii blickte über die Schulter zu ihrer treuen Gefährtin und überlegte kurz. Sollte sie eine Profession finden? Sollte sie dieses Leben, welches sie sich mit Tasca angewöhnt hatte, aufgeben, in der Hoffnung ihr Talent als Bogenschützin einsetzen zu können? Tasca trottete zu ihr hinüber und schmiegte sich an ihre Beine.

 

Wenn ich meine Tasca mitnehmen kann, sehr gerne. Dieses Leben im Wald mit ihr ist zwar das, was ich kenne, doch wirklich sehr hart.

 

Afkaris K‘thell musterte die Wölfin mit erstauntem Blick.

 

Das ist keine gewöhnliche Grimwölfin,oder Ivii?

Ivii schüttelte den Kopf.

 

Nein, das ist sie nicht. Ich weiß aber nichts genaueres. Ich hoffe ich werde ihr Geheimnis eines Tages lüften können.

 

Afkaris K‘thell neigte sein Haupt zur Wölfin.

 

Nun denn, seid gegrüßt Tasca Grimwölfin. Auch Ihr seid jederzeit in meinem Hause willkommen.

 

Tasca ging auf den Halbelfen zu und schnupperte an seiner Hose. Dieser blieb regungslos stehen und wartete die nächste Handlung des Raubtieres ab. Überraschenderweise leckte sie die Hand des verdutzt dreinblickenden Halbelfen.

 

Ivii lachte.

 

Ich nehme an, das ist ein Ja, nicht wahr meine Liebe?

 

Taska bellte freudig und lief zurück zu ihrer Gefährtin. Gemeinsam mit Afkaris K‘thell gingen sie zu dessen Haus.

 

Der Halbelf brachte Ivii den Glauben des Firun bei, des Gottes des Winters, des Eises, Der Jagd und der Entbehrung. Er unterwies sie in den Künsten der Kopfgeldjagd. Dies beinhaltete sowohl präzises Schießen als auch Meucheln. Tasca war dabei eine großartige Unterstützung. Ihr ausgezeichneter Geruchssinn machte es einfacher, die gesuchten Verbrecher ausfindig zu machen. Nach 7 Jahren der Ausbildung durften Ivii und Tasca endlich ihre ersten Aufträge alleine erledigen. Damit waren sie ausgebildete Kopfgeldjäger. Afkaris nahm sich ihrer an, als wären es seine Töchter, woraufhin Ivii seinen Namen annahm.

Sie war nicht mehr Ivii, sie war jetzt Ivii K‘thell.

 

 

Ivii K‘thell

 

40 Jahre gingen vorüber. Weder Ivii, noch Afkaris noch Tasca schienen zu altern. Es war ein angenehmes Leben. Es gab genügend Aufträge zu erledigen, es fehlte ihnen nie an Wärme oder Nahrung.

Eines Tages kam ein neuer Auftraggeber vorbei. Er war ein reicher Adliger und hatte mit dem Kaiserhaus zu tun. Sein Auftrag war größer, als die, die die drei Kopfgeldjäger bisher übernommen hatten. Ein Klan, der dem dreizehnten Gott, dem Namenlosen, huldigte, wollte einen großen Anschlag auf die Kaiserin verüben. Dieser Klan sollte ihr nächstes Ziel sein. Da es sich um eine große Gruppe handelte, gingen sie zu dritt los. Dank Tasca fanden sie die Verbrecher schnell. Sie planten einen Überfall auf die kaiserliche Kutsche und wollten diese abfangen.

An diesem Tag sollte sich Iviis und Tascas Leben noch einmal drastisch ändern. Während des Kampfes surrte ein Pfeil direkt auf Ivii zu. Bevor diese überlegen konnte, was sie tun sollte, schmiss sich Afkaris in den Weg. Der Pfeil traf in in der Brust. Ivii stand voller Schock einfach nur da und blickte auf ihren verletzten Meister. Sie sah den Pfeil in seiner Brust und die Angst in seinem Blick. Noch nie zuvor hatte sie einen solchen Blick gesehen. Entsetzt und voller Wut nahm sie kaum noch wahr, was dann passierte. Voller Adrenalin nahm sie einen Pfeil nach dem anderen und schoß sie auf ihre Gegner. Tasca ließ ein lautes Knurren hören. Kurz darauf vernahm Ivii das Geräusch von zerfetzenden Klauen. Tasca hatte den Bogenschützen gefunden und tötete ihn.

Schnell ließ Ivii ihren Bogen fallen und kniete sich neben ihren Ziehvater.

 

Afkaris! Afkaris, so rede doch mit mir! Afkaris, nein… bitte nicht.

Sie spürte wie sein Herz immer langsamer und kraftloser schlug. Am Rande nahm sie wahr, dass Tasca wieder neben ihr war und die Szene begutachtete.

 

Ivii,

 

sagte Afkaris mit kraftloser Stimme.

 

Ich werde… es nicht.. schaffen. Es tut mir leid…. Meine Kleine… Ich liebe dich. Dich.. und… Tasca…

 

Seine Augen fielen zu, sein Körper erschlaffte. Er war tot. Tasca fing an laut zu heulen. In Iviis Augen sammelten sich Tränen. Tränen der Wut und der Trauer. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte vergeblich ein lautes Schluchzen zu unterdrücken. Eine Weile noch klammerte sie sich an den Körper ihres Meisters, ihres Vaters.

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, ging Ivii zu den Leichen der Gruppe. Sie schnitt zweien die Köpfe ab, demjenigen, der laut Fahnungsplakaten der Anführer war und einem seiner Untergebenen, und packte sie in Afkaris und ihre Beutel.

Dann schob sie ihre Hände unter den Körper ihres Meisters und brachte sie zu ihrem Haus. Dort legte sie die Leiche in das Bett. Mit einer leichten Bewegung strich sie über die Augenlider des Halbelfen und schloss sie. Erneut traten ihr Tränen in die Augen. Rasch wischte sie Ivii mit dem Handrücken davon und drapierte die Köpfe der Mörder für den Auftraggeber, welchen sie am nächsten Tag erwarteten.

Dem Wunsch ihres Meisters entsprechend, begrub sie ihn hinter dem Haus, in seinem Garten.

Am nächsten Morgen kam der Auftraggeber, um die Köpfe abzuholen. Er fragte nicht einmal, weshalb Afkaris nicht zugegen war. Wortlos nahm Ivii die Belohnung entgegen und schloss die Tür hinter dem Adligen.

Mehrere Monate vergingen und Ivii und Tasca lebten zurückgezogen im Haus ihres Meisters. Jeden Morgen gingen sie hinter das Haus und saßen stundenlang neben dem Grab des Mannes, der ihnen soviel beigebracht hatte, der ein Vater für sie beide geworden war.

Irgendwann wurde es an der Zeit, weiterzuleben und so zogen Ivii und Tasca aus und lebten als freie Kopfgeldjäger. Sie nahmen Aufträge in jeder Stadt und jedem Dorf an, um über die Runden zu kommen. Bald sprach sich herum, dass eine Elfe und ihr Wolf jeden Auftrag erfüllten, den es zu erfüllen gab. So verstrichen weitere 65 Jahre. Regelmäßig besuchten sie das alte Haus des Halbelfen. Tasca, die langsam zu altern schien, blieb ab und zu dort und wachte über Haus und Meister, während Ivii Aufträge erledigte, die leider immer seltener wurden.

 

Eines Tages, auf der Suche nach einem weiteren Auftrag, saß Ivii in einem Gasthaus, als eine ungewöhnliche Gruppe von Söldnern den Schankraum betrat. Sie beobachtete deren Treiben ein Weilchen. Diese Gruppe bestand aus zwei Zwergen, einer der dauernd eine Uhr in die Hand nahm, ausgerüstet mit Hammer und Schild und einem der kaum die Finger von seiner Pfeife lassen konnte, ausgerüstet mit Schwert, Axt und Messer, einer Elfe, ausgerüstet mit einem Bogen und einem Thorwaler, ausgerüstet mit spikeversetzten Schlagringen, der so ziemlich jede Frau in diesem Lokal anzugraben schien. Ivii nahm einen Schluck ihres Krümeltees, als der Thorwaler auf einmal auf sie zu kam und das gleiche Spiel mit ihr zu spielen versuchte. Sie ignorierte ihn, bis die Elfe auf sie zu kam und sich für das Verhalten ihres Freundes entschuldigte. Nach einem kurzen Gespräch, setzte sich Ivii zu dem Vierergespann. Sie unterhielten sich über einander, bis man sie fragte, ob sie sich nicht der Gruppe anschließen wolle. Da sie in letzter Zeit kaum Aufträge ergattert hatte, entschloss sie sich, mit den vier Freunden ein neues Kapitel ihres Lebens zu öffnen. Nach zwei Abenteuern, in denen sie ihre Kunst mit dem Bogen unter Beweis stellen konnte, wurde sie in die Söldnergilde aufgenommen. Sie entschloss sich, Tasca zu sich zu holen und fortan ein neues Leben als Teil dieser Gilde zu leben. Sie war nicht mehr Ivii K‘thell. Sie war jetzt Ivii „Scharfschützin“ K‘thell, Rekrutin der Söldnergilde „Falkensteiner Garde“.

Tiere von Ivii "Scharfschützin" K'thell:
Ivii "Scharfschützin" K'thell hat noch keine tierische Begleiter.
Beziehungen:
Ivii "Scharfschützin" K'thell hat noch keine Beziehungen zu anderen Helden.
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