Tagebuch von Fringlas Seehoff aka Alrik Spökenkieker
0. Hintergrund und Kindheit

Fringlas Seehoff – ein stilles und seltsames Kind...

Geboren wurde er als mittlerer Sohn von Freibauern im Trondsandter Hinterland, sodass ein Hoferbe ohnehin nicht in Frage kam. So wurde aus dem Kind etwas für die Familie völlig ungewöhnliches. Ein reisender Magus (der sich Mamphfalid oder etwas ähnlich unverständliches nannte) entdeckte, dass das schweigsame und unheimliche Kind magisches Potential besäße. Das wiederum erklärte so manches seltsame Vorkommnis, dass der (darob bereits verschrieenen) Familie Seehoff in Fringlas Kinderjahren widerfahren war. Insofern war man froh über diese Kunde, konnte man das Kind nun doch in eine sinnvolle Ausbildung schicken, für die nicht einmal ein Handgeld für den Handwerker nötig war.

Nur wurde Fringlas nicht, wie von dem reisenden Kuttenträger erwartet, ins nahe Nostria geschickt oder gar ins Feindesland nach Thorwal, nein die Familie entsann sich eines nahezu verschollen geglaubten Onkels (des x. Grades), der im Svelltschen weilte. Eindeutig weiter weg als Nostria und damit waren auch keine Sommeraufenthalte von Fringlas zu erwarten (zu befürchten?). Was wiederum das Gerede der Nachbarn reduzieren würde und außerdem hatte Fringlas Mutter von jenem Onkel gehört, dass es in Lowangen eine Ausbildung zum Heilungsmagier geben würde. Dies würde deutlich praktischer sein als jene Licht- und Schattenmagier in Nostria, die angeblich Dinge zum fliegen brächten. Fliegende Dinge braucht kein Mensch, Heilung für Mensch und Tier auf dem Hof aber sehr wohl...

So kam Fringlas nach Lowangen und sollte eigentlich bei Meister Elcarna von Hohenstein in die Lehre gehen – allein es fehlte hier das Geschick für die Transformation der Dinge – ob belebt oder unbelebt. Nur bei den handwerklichen Dingen zeigte sich bei Fringlas das nostrische Geschick. Bevor das Kind nun wieder zu den Eltern zurückgeschickt werden konnte und dieses magische Talent verschwendet würde, sollte das Kind auf eine andere Akademie geschickt werden – vielleicht nach Riva oder ins Mittelreich. Bevor Fringlas auf diese Art wieder auf Reisen gehen konnte, wurde er wegen eines Tipps zwischen den Lehrkörpern der beiden Lowanger Akademien in der „Halle der Macht“ vorgestellt. Und eben hier lagen die Anlagen des jungen Fringlas – beherrscht die Menschen, Tiere und Orks zu sehen und zu beeinflussen, das lag ihm deutlich besser als irgendwelche Transmuntandere...

So absolvierte Fringlas eine Ausbildung an die zuvor niemand auch nur im Traum gedacht hatte. Er lernte seinen Geist zu festigen, auf dass niemand ihn beeinflussen könne – die wochen- und monatelangen asketischen Übungen und Peinigungen waren dabei sehr hilfreich. Gleichzeitig blieb Fringlas Nostrier, er packte mit an wo dies nötig war und behielt so seine praktische Ader, was ihn von den meisten der jungen Scholaren unterschied. Gleichzeitig konzentrierte er sich auf theoretisches Wissen, sodass die praktischen magischen Forschungen etwas zurückstehen mussten. Was bei einigen Magistern Stirnrunzeln auslöste, war für Archomagus Puschinske kein Problem, solange der Scholar seine Prüfungen erfolgreich absolvierte. Auch der durch seinen Onkel geweckte und geförderte Hesindeglaube sorgte in der Akademie für Befremden, war der Studienkarriere letztlich aber nicht abträglich – denn nur das Ergebnis und der starke Charakter zählen. Und beidem ist ein Hesindeglauben nicht abträglich, nein vielleicht sogar zuträglich. So wurde aus Fringlas Seehoff, der seine Lehrer - vor allem anderen aber den Archomagus - fürchtete, ein erfolgreicher Adeptus, wenn auch ein sehr der Welt zugewandter. Als bei der Abschlussprüfung allerdings dem angehenden Adeptus bei der Stabweihe ein gravierender Fehler unterlief, der ihn mit seinem Stab eng verband, war eine weitere Karriere in der „Halle der Macht“ ausgeschlossen. Dies als günstiges Zeichen deutend (denn wozu soll man sich über vergossene Milch ärgern), machte sich Fringlas auf seinem (vermeintlich) geheimen Interessensgebiet nachzugehen: dem Studium der Gruppenbildung und -motivation unter Menschen...

Der stechende Blick des Archomagus verfolgte ihn dabei (vermeintlich) noch sehr lange und er war sich bewusst, dass jene Gabe von Haaren und einem mit dem eigenen Blut geschrieben Vertrag ihn an vielleicht Stadt und Akademie  gewiss aber an seinen Lehrmeister bindet. Und dass er seine Schulden besser schnell bezahlen sollte.

Dieser Eintrag wurde am 17.11.2012 (23:06) verfasst und 996 mal aufgerufen.
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