Tagebuch von Fringlas Seehoff aka Alrik Spökenkieker
17. Die Schlacht auf dem Mythraelsfeld – die Austreibung des Rahastes

Die Nacht war nur sehr kurz und wir hatten Wachen aufgestellt. Trotz all des Chaos um uns herum blieb es in unserem Ghulmakai fast ruhig. Eine Horde Aaskrähen wurde zwischendurch gesichtet, da die Hütte aber gut geschlossen war, zogen sie nach einigen Attacken weiter. Nach einem kurzen Frühstück war es klar, dass heute der Tag der Entscheidung war – siegen oder alles würde dem Reich des Todes anheim fallen. Ich beschloss die Hütte an den Flanken zu bewegen, genauso als wäre nichts geschehen und uns dann langsam Richtung des Untoten Heerwurms fallen zu lassen. Mal sehen, wann diese schwachen Schergen Rhazzazors etwas bemerken würden. Kaum waren wir aufgebrochen, wurden wir von anderen Ghulmakai per Signalflagge und Lichtzeichen angeschrieben. Die Baronin hieß den Ausguck auf meinen Rat hin, die Zeichen wiederholen und alles lief glatt. War sie also doch als meine Anführerin zu gebrauchen – hoffentlich würde das so bleiben und sie meinen Befehlen folgen, denn die Steuerung der Hütte war ein konzentrationsraubendes Geschäft.

 

Nun wir kamen gut Richtung des Heerwurms voran und die anderen flankierenden Einheiten schöpften lange Zeit keinen Verdacht über meine wahren Absichten. Inzwischen waren auch alle kampfbereit und die Hornisse war mit dem Geschützmeister bemannt. Irgendwann waren wir den weiteren Plänklern hinter uns und den Untoten so nahe gekommen, dass wir ihren Aas riechen und ihr verwesendes Fleisch in allen Einzelheiten sehen konnten. Auch das kaiserliche Heer befand sich im Kampf und wie vom Baron befohlen, hielt der Keil des Lichts mit den Elitekämpfern, Geweihten und Magiern direkt auf den Beschwörungsfokus des Rahastes zu. Nun galt es diese Scharade zu beenden, die Masken fallen zu lassen und dem Rahastes ein Ende zu setzen! Ich steuerte mein Gefährt also mit der Kraft meines Willens in Richtung des Wagens auf dem der Fokus transportiert wurde. Und damit wurden die Nekromanten und das ganze andere Kroppzeug auf uns aufmerksam. Die erste Welle war ein wahres Pfeilgewitter, das auf uns niederging und blutige Ernte hielt. Unter anderem erwischte es Vierblatt, die dann von einem Nephazzim besessen mich in den Schwitzkasten nahm. Wiedereinmal bewies Canku ihre Nützlichkeit, indem sie die Leiche von mir entfernte und an die Wand nagelte. Gutes Mädchen, auf Dich ist immer Verlass! Der Novadi rettete den Geschützmeister wie ich nachher erfuhr – damit rückte der Wickelkopf auf meiner Nützlichkeitsskala deutlich nach oben, denn er konnte Prioritäten unterscheiden. Nachdem wir über den Paktierer mit den untoten Bogenschützen drüber marschiert waren, war der Spuk zum Glück vorbei. Leider war die von Zobel von einem Paraly getroffen und in Stein verwandelt worden. Damit war es nun an mir diese Truppe zum Erfolg zu führen. Dummerweise hatte uns diese erste Welle auch noch deutliche Verluste beschert. Nun hielt ich auf den Raum zwischen Keil des Lichts und Beschwörungsfokus zu, damit der Geschützmeister die Hornisse zur Geltung bringen konnte.

 

Die zweite Angriffswelle hielt prompt direkt auf uns zu. Ein Tatzelwurm samt Reiter und überlanger Lanze wollte unser Ghulmakai wohl aufspießen und damit zu Fall bringen. Ich beschleunigte und versuchte das Ghulmakai in einen Zickzack zu zwingen, was aber nur leidlich gelang. Aber es kaufte dem Geschützmeister die Zeit, den Tatzelwurm und dann den Reiter mit Pfeilen zu spicken, sodass wenige Schritt vor dem Zusammenprall Reiter und Untier verendeten. Guter Mann das, wieder geschützt von dem Novadi. Dann war die Bahn frei zum anvisierten Zielpunkt unseres Weges und der Plan ging auf. Die Hornisse hielt (un)blutige Ernte direkt vor dem Keil des Lichts, sodass die Reihen der Untoten lichter wurden und der Keil zum Beschwörungsfokus durchbrechen konnte. Der Baron hatte uns, beziehungsweise Anjon und sein Greifenschwert, erkannt, sodass wir uns weiter nur mit den Untoten rumschlagen mussten. Ich hielt das Ghulmakai dann am Wagen mit dem Fokus, während die Reichsmagier und die wenigen überlebenden Geweihten sich an die Entschwörung machten. Kaum standen wir, kletterten quasi alle von Bord und Jurga beschloss Verletzte hochzuschaffen. Eigentlich hielt ich das für Unnütz, denn nun würde sich alles in Kürze entscheiden, war aber zu erschöpft um zu protestieren. Anjon und der Wickelkopf wiederum stellten, soweit ich das erkennen konnte, einen einzelnen sehr mächtigen Untoten. Nachdem auch dieser vernichtet war, ging die Entschwörung weiter. Am Ende dieses durchaus beeindruckenden Rituals liessen die Weissberobten, seien es Reichsmagier oder Praioti, samt und sonderst ihr Leben. Ihre Tapferkeit und ihre Opferbereitschaft waren beeindruckend, muss ich schon sagen. Seltsamerweise empfand ich dies aber nicht so stark wie vielleicht erwartet, schalt mein neuer Freund in meinen Kopf sie doch nützliche Narren. Erfreut war ich aber zu sehen, dass der Baron überlebt hatte und auch meine Reisegefährten waren alle noch da, als der Schatten des Rahastes sich zu lichten begann und die Wolke sich in Schwefel und Gestank auflöste.

 

Der Sieg war also tatsächlich unser!

Vielleicht hätte ich demnächst doch noch Gelegenheit in Burg Auraleth vorbeizuschauen und dort doch noch meine Hände an das Daimonicon zu legen...

Abenteuer: Der Untergang Wehrheims III
Dieser Eintrag wurde am 10.07.2016 (20:29) verfasst und 690 mal aufgerufen.
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