Tagebuch von Fringlas Seehoff aka Alrik Spökenkieker
29. Krieg in Albernia II: Verwirrung in Honingen

Der Ritt gen Firun durch das albernische Hinterland nach Honingen verlief reibungslos und unaufregend. Allerdings zeigte sich bereits noch am Fluss, dass die Kriegsvorbereitungen dieses vermaledeiten Kleingeistes Jast Gorsam weit vorangeschritten waren. In Bredenhag lagerte quasi ein ganzer Heerhaufen, der sicherlich unter Kommando des Grafen Irian von Crumold von Bredenhag, des Schwiegersohns von Jast Gorsam, stand und damit eindeutig bereit war den Krieg weiter nach Albernia zu tragen.

In Honingen dachten wir schon wir wären noch rechtzeitig um die Gräfin zu warnen, allerdings wehte bereits das kaiserliche Banner über der sehr hübschen und reichen Stadt und die Torwache konnte uns berichten, dass die Gräfin in Gewahrsam genommen worden wäre. Die Stadtbevölkerung und das Umland hängen wohl sehr am Geschlecht der Galahans, weil wir wo immer wir vorsichtig die einheimischen fragten nur das Beste über die Gräfin erfuhren. Das Reichsregiment, welches in der Stadt war, war allerdings im Gratenfels'schen ausgehoben worden und daher auf Seiten des kaiserlichen Befehlshabers Marschall von Streitzing, der wiederum dem Reichsregenten folgte. Daher also die Festsetzung der Gräfin Galahan durch die Reichstruppen hier in Honingen...

Im weiteren Verlauf unserer Nachforschungen, bei denen wir uns quasi unter der Nase der Obrigkeit in der Taverne am blauen Turm einnisteten, brachten dann doch etwas mehr Licht ins Dunkel dieser unklaren Ereignisse. Wir machten dabei schon ein wenig Lärm um die Sympathisanten der Gräfin zu wecken und auf uns aufmerksam zu machen, ich hoffte aber, dass es nicht zu viel Lärm war.

Wir fanden heraus, dass die Gräfin bereits vor Ankunft in der Stadt von den Reichstruppen festgesetzt worden und höchstwahrscheinlich nicht in der Stadt inhaftiert war. Das wäre angesichts der Zuneigung der Bevölkerung viel zu gefährlich. Vermutlich wird sie in der Burg der östlichen Nachbarbaronie gefangen gehalten.

Die Übernahme der Stadt Honingen durch die Kaiserlichen war auch eine interessante Geschichte – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Nach Ende des Reichskongress war wohl eine Botschaft der Gräfin eingetroffen die Stadt gegen die Reichstruppen zu sichern. Der führende Kopf dabei war dann ein hiesiger Ritter namens Albur von Hohenfels. Dieser wiederum ist ein Veteran der Maraskan-Kriege, eine interessante Mischung dieser Tage. Auf den ersten Anlauf war er nicht erfolgreich, weil er nicht genug Waffenfähige in der Stadt ausheben konnte, beziehungsweise weil ihn jemand mit einem Trick überlistet hatte. Der Baron von Niamor hatte sich dabei durchaus geschickt angestellt und sich und seinen Reitern mittels einer Scharade den Weg nach Honingen hinein geebnet. Er hatte seine Truppen in die Waffenröcke der mit der Gräfin Galahan verbündeten Barone Fenwasian gekleidet und sich so als Unterstützung getarnt. Als sie dann in der Stadt waren, ließen sie die Masken fallen und der anschließende Kampf gegen den Ritter Hohenfels war in Anbetracht der Verteidigeranzahl sehr kurz, aber auch blutig. Der Ritter konnte allerdings entkommen.

Neben der Tatsache, dass wir nun einen Namen für einen lokalen Ansprechpartner hatten, war daran noch etwas ganz anderes sehr bemerkenswert. In dem Brief der Gräfin Rhianna Conchobair von Winhall tauchte das Kürzel der Barone F. auf, die es zu beseitigen gelte, wenn die Grafschaft für das Reich und gegen Albernia gesichert werden solle. Damit war klar, dass wir im Winhallschen die Barone als mögliche Kontakte hatten, die zumindest auf der Seite der Gräfin Galahan stehen und damit auch auf jener des Bundes von Fuchs und Greif.

Auf der Suche nach dem Ritter führte uns unser Weg in den Peraine-Tempel, wo der Ritter des Häufigeren gesehen worden war – und dort entfaltete sich ein weiteres Rätsel der Herrin Hesinde vor meinen Augen. Eine Fuhrfrau, die aus dem Norden aus der Baronie Niamor (schon wieder dieser Name) gekommen war, war augenscheinlich schwer erkrankt oder vergiftet und wurde deshalb im Tempel gepflegt. Sie wies eine rote Bisswunde auf, die der Ursprung der Vergiftung war. Diese kuriose Sache weckte sowohl Jurgas als auch mein Interesse. Ein magischer Entgiftungsversuch Jurgas scheiterte und eine erste schnelle magische Examinatio mittels ODEM enthüllte mir feeische Magie. Der zweite, genauere Blick war dann deutlich schmerzhafter, da die Vergiftung das Herz erreichte und die Person begann wie unter einem KARNIFILO alle um sie herum zu attackieren, einschließlich meiner, der sich gerade auf den ANALYS konzentrierte. Das Ergebnis der Untersuchung war so faszinierend, dass ich den Schmerz ignorierte. Die Person war augenscheinlich mittels einer magischen Verbindung feeischer Repräsentation mit einer entfernten anderen Person verbunden und schickte dieser anderen Person ihre Lebenskraft – einschließlich des BALSAM, den Jurga wirkte, nachdem Cankunaku die Person zusammengetreten hatte. Der ging genau wie der Rest der Lebenskraft direkt durch die Verbindung zur anderen Seite. Faszinierend das! So etwas müsste sich doch auch in gildenmagischer Repräsentation replizieren lassen...

Als ich das Konstrukt vereinfacht erklärt hatte, murmelte Jurga etwas von einer Schwarzfee. Mit solchen Entitäten habe ich bisher noch keine Erfahrungen gemacht, lediglich der Begriff Schwarzschelm sagt mir etwas – und welcher ordentliche Magier hätte noch nie von Torxes von Freigeist gehört...

Eine lokale ältere Bäuerin erzählte dann, dass der Urheber des „Fluches“ (Bauernvolk...) die Fee „Der rote Wurm“ sei, eine Gegnerin der Fee Farindel aus dem Farindelwald. Da kam also ein Feenstreit mit ins Spiel. Wobei Moment! Das fiel mir noch etwas anderes ein.

Die Gerüchte besagten, dass die albernische Königin den Grafen Crumold von Bredenhag abgesetzt und die Grafschaft neu verteilt hätte. Die eine Gewinnerin wäre die Baronin von Niamad, auch in dieser Gegend, nur im Westen von Honingen. Eine ordentliche Belehnung wäre aber nicht möglich, da der Baron von Bredenhag durch die Fee Farindel bestätigt werden müsse und das wäre nun zur Zeit nicht möglich. Wenn nun mit dem Roten Wurm der Gegner der Fee Farindel gestärkt wird, verhindert das auf jeden Fall die ordentliche Belehnung Der Grafschaft Bredenhag. Und das kommt den Crumolds zu Gute, die wiederum auf der gleichen Seite stehen wie die Barone von Niamor, wie man an der Einnahme Honingens sieht. Und woher kommt nochmal gleich die von Roten Wurm verzauberte? Genau, aus Norden aus Niamor. Da werden die Feen anscheinend gerade in die politischen Streitigkeiten hineingezogen oder beschworen. Damit ist klar, dass uns der Weg erst zu Befreiung der Gräfin Galahan führen mag, danach aber nach Norden nach Niamor und Winhall um dort dieser Sache nachzuspüren.

Dieser Eintrag wurde am 23.09.2017 (22:51) verfasst und 799 mal aufgerufen.
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