Tagebuch von Fringlas Seehoff aka Alrik Spökenkieker
32. Ein erneuter Aufbruch - Teil II: vom Suchen und Finden einer Königin

Nach etwas Ruhezeit brachen wir dann mit dem Wildnisführer Alwin nach Norden in die Wildermark auf. Am Nordtor schloss sich uns ein sehr dummer oder schlauer Spion an. Ein angeblicher Obrist, der am Tor aber nur Schreinerburschen kommandierte. Auf meine provokante Frage was er denn auf einem Alveranskommando in das Feindesland wolle, hatte er keine irgendwie überzeugende Antwort. Anjon schien ihn aus der Zeit der Schlacht in den Wolken zu kennen, ich konnte ihn da aber nicht zuordnen – auf der anderen Seite war ich zu jener Zeit mit meinem LLOG Pakt und seinen Einflüsterungen beschäftigt gewesen. Auf jeden Fall nahmen wir diesen Einäuigen Morgenstern-Kämpfer(!) mit. Schlimmer als Nuri konnte es nicht werden und besser den Spion im Auge behalten als ihn hinter uns zu haben.

In der Wildermark hatten wir recht schnell unangenehme Begegnungen und mussten einen Trupp von Anhängern von Balphemor von Punin niedermachen, die sich als Sähtrupp bezeichneten. Dabei hatte der Magus eine Tasche mit AGR versuchten Samen. Weitere Fragen konnte ich dazu leider nicht stellen, denn meine Gefährten machten alle Mann nieder bevor ich dies verhindern konnte. Diese Sache hat aber meine Neugier geweckt und ich werde versuchen diesem Rätsel auf den Grund zu gehen. Bei dieser Sache zeigte sich auch, dass die Erben Galottas untereinander um die Macht fochten und zumindest Baphemor mit Asmodeus von Andergast verfeindet war.

Nach kurzer Zeit beschlossen wir den Weg nach Norden aufzugeben und wandten uns direkt gen Trollpforte – wir wollten schnellstmöglich das Koster bzw. die Feste St. Boronia erreichen und Cankus Vision auf den Grund gehen. Die Heilie Etilia scheint dabei eine gewichtige Rolle zu spielen. Später würden wir dann Rohaja suchen – wobei mir Gerüchte aufschnappten, dass sie in der Nähe des Dorfes Berler gesehen worden sein sollte. In Gareth hatte ich wiederum den Hinweis bekommen, dass unser gesuchter Doppelberg entweder in der Schwarzen Sichel oder in den nördlichen Trollzacken zu finden sein sollte. Da passte die Richtung Trollpforte recht gut.

Im Laufe der Reise zeigten meine magischen Untersuchungen, dass die erbeuteten Samen wohl zur Invokation von Agribaalim dienen und beim Keimen magische Kraft benötigen. Ich musste mir den Staub unter den Fingernägeln im wahrsten Sinne ausbrennen. Eine schmerzhafte Erinnerung an die notwendige Vorsicht bei der Untersuchung unbekannter magischer Gegenstände. Im weiteren Verlauf der Reise und des Grübelns über die Pläne Balphemors bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er diese Dämonen systematisch nördlich von Gareth pflanzen lässt – und da sie magische Kraft zum Keimen und Wachsen benötigen wahrscheinlich sogar auf Kraftorten und -linien. Was dies mittelfristig für das magische Geflecht des nördlichen Mittelreiches bedeutet, will ich mir noch nicht so recht vorstellen. Auf jeden Fall wartet dort sehr viel Arbeit für die Hüter der Ordnung.

In der Nähe von Gallys erfuhren wir dann, dass dort eine junge Frau gefangen sei, die der Königin ähnele. Daraufhin untersuchte ich diesen Tatbestand, konnte dies aber ausschließen. Unterfreulichweise waren wir nicht die einzigen, die offenkundig die Königin systematisch suchten. Ugo von Mühlingen war da noch der erfreulichste der konkurrierenden Parteien – das ganze Gegenteil davon war der sogenannte Lumpensammler, offensichtlich ein sehr mächtiger Nekromant. Der Lumpensammler war bekannt dafür für ein Ende der Gerüchte um die Königin zu sorgen – er tötete jede Person, bei der eine geringe Ähnlichkeit festgestellt werden konnte. Dummerweise fielen meine Nachforschungen in Gallys auf und wir mussten die Gegend schnell wieder verlassen. Beim Gang durch die Wälder trafen wir einen diebischen Goblin, der uns einen guten (und im Nachhinein entscheidenden) Hinweis gab. Der Hinweis wies nach Bohlenburg im Süden, war allerdings so vage, dass wir ihm zunächst nicht folgten. Erst als uns Alwin verlassen hatte ohne sich zu verabschieden und sich nach Bohlenburg orientierte, nahmen wir die Sache ernster. Alwin stand wohl sehr stark im Sold von Orsino von Falkenhag. Und da Orsino wohl auf der Seite des marschierenden Answin von Rabenmund stand (wie uns das Auge des Morgens gezeigt hatte), war das Schlimmste zu befürchten.

Nach diversen Nachforschungen endete unsere Suche in den nördlichen Trollzacken vor einer ehemals kaiserlichen Silbermine. Wir hatten herausgefunden, dass Rohaja nach der Schlacht vor Wehrheim einen Sohn namens Albirion geboren hatte und mit einem einfachen Soldaten namens Garvin erfolgreich durch die Wirren der Wildermark nach Bohlenburg gelangt war. Bei der Geburt des Kindes hatte wohl ein kauziger Eremit im Wald geholfen. Anhand von Nuris Beschreibung würde ich tatsächlich auf einen Druiden als Geburtshelfer tippen. Leider war das Familienglück nur von kurzer Dauer, denn das Versteck der drei wurde irgendwann gefunden und Rohaja als Arbeitssklavin in eben diese Miene in den Trollzacken verschleppt. Wir gaben uns dort als Söldner aus, die eine junge Frau aus Bohlenburg im Auftrag ihrer Familie suchten und boten sogar Geld an um sie freizukaufen. Leider war die Minenbesatzung wohl bockig und wollte oder konnte nicht dafür sorgen, dass die Königin uns übergeben wurde. Da wir mit dem Auftauchen des Lumpensammlers rechnen mussten, der sicherlich früher oder später ebenfalls Wind von dieser jungen Frau bekommen würde – und da unter der Minenbesatzung sogar einer der in Gallys festgesetzten Söldner war (jener der Rohaja im Auftrag von Ugo von Mühlingen suchte), mussten wir nach drei langen Tagen des Warten aktiv werden.

Der Sturm auf die Mine gelang zwar, litt aber wieder einmal an der Ungenauigkeit von Nuris Morgenstern. Die erste Welle lief recht gut, bevor Nuri dann quasi im Alleingang zwei der unsrigen plättete. Dass er sich die Echsenhaut übergestreift hatte und als kleiner Drache angriff, machte die Sache und Schläge auch nicht besser. Die Echsenhaut wiederum war die Versicherung gegen die magische Komponente der Besatzung, eine offensichtliche Feuerelementaristin, die wohl einen Feuergeist befehligte. Die zweite Welle allein mit Nuri und weiter dahinter dem ehemaligen Oberst und mir durchbrach dann die Reihe der Besatzung und wir konnten dort aufräumen. Dummerweise gab es unter den Gefangenen wohl parallel einen Aufstand und die Magierin war in die Mine geeilt um diesen niederzuschlagen.

Nuri versagten die Nerven als er die für ihn in Drachengestalt engen Gänge sah und ich war kurz davor seinen Geist zu brechen und ihn derart der Magierin hinterherzuschicken. Aber er gab seinen magischen Schild freiwillig dem Ex-Obristen und der stürmte voran. Also stürmte ich hinterher und stärkte mich mit dem ArmaThazha. Dank Jurgas und meiner magischen Offensivkünste, dem Schild und dem Mut des alten Haudegens konnten wir erst einen Feuerdschin(!) bezwingen und dann die Kollega. Diese hätte mich dabei fast umgebracht, sodass es mir eine gewisse Genugtuung brachte als ich den Spieß umdrehen konnte und sie den Armen Borons überantwortete. Dumme Nuss! Hätte sie doch kooperiert, dann hätten wir uns das ganze Gemetzel sparen können.

Dieser Eintrag wurde am 13.04.2019 (22:10) verfasst und 513 mal aufgerufen.
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