Tagebuch von Coreylius Wolfhart Greifenfurter
Die Quelle der Geister

Da ich meine Häscher nur schwer los wurde machte ich mich nach Albumin von der Hauptstraße fort auf einem f Trampelpfad. Man würde hier durchs Hinterland  nach Seewiesen kommen, gab mir ein Bauer Auskunft. Nach einiger Zeit in der ich keine Menschenseele gesehen hatte, hatte ich schon Angst, mich im Wald verlaufen zu haben, als ich auf ein kleines Kaff stieß. Immerhin konnte ich die Wildnis verlassen. Das Dörfchen nannte sich Anderwald und schien von der Holzfällerei zu leben, wie man aus einigen großen Holzstapeln am Rand des Ortes schließen konnte.  Um einen Dorfplatz mit Brunnen, Perainetempel, Traviaschrein und Gasthaus standen kleine Holzhäuser mit Gärten zur Selbstversorgung. Aber um die Rodung auf der das Dorf lag waren nur wenige Felder angelegt. Anscheinend rangen die Bewohner jeden Rechtschritt Boden dem Wald ab. Hier im Nirgendwo würde mich sicher keiner finden, das Kaff fand man ja kaum selbst wenn man danach suchte. Perfekt!

Das Gasthaus hatte ein grobes Schild über der Tür, einer der passanten nannte es passenderweise „Äxtle“. Ich machte mein Maultier davor fest um einzutreten. Die  Leute grüßten mich auf der Straße, schienen aber Fremden gegenüber zunächst misstrauisch. Gut, sie sahen hier wohl auch kaum jeden Tag einen gerüsteten mit einem 8 Spann langen Schwert auf dem Rücken. Wobei ich mir sicher war das die Leute hier sich zu fürchten hatten. Ich mochte vielleicht der erfahrenste Kämpfer hier sein, aber die von ihrem Tagwerk muskelbepackten Männer und Frauen waren kräftig  und machten schon den Eindruck, sich im Notfall mit ihren Äxten verteidigen zu können. Ärger sollte man hier besser nicht machen. Ich betrat die Gaststube. Es waren zu dieser Tageszeit nur zwei Leute da, augenscheinlich auch Fremde. Ein Mädchen mit einem großen Hund und ein nähender Mann. Als ich den Wirt mit einem freundlichen „Praios zum Gruße“ grüßte, hörte ich einen Stoßseufzer von dem Näher. Naja, vielleicht hatte sich der Memme grad mit seiner Nadel gestochen. Einen Schlafsaal gabe es nicht einmal, so musste ich mir das Zimmer mit dem Schneiderlein teilen. Da sonst niemand anderes da war setzte ich mich dann zu ihm, allein die Wand anstarren war doch zu Langweilig. Er stellte sich als Gisbert Schachtelhalm vor und sei auf der Suche nach den besten Stichen in Aventurien. Bei dieser Wortwahl musste ich schmunzeln, die „besten Stiche“ wollte ich schließlich mit meiner Klinge auch setzen. Nachdem ich das Maultier in den Stall gestellt hatte, bestellte ich uns erst einmal zwei Bier. Vielleicht konnte der Bursche wenigstens etwas Nettes erzählen.

Der Nachmittag verging ereignislos. Am Abend kamen neben etlichen Dörflern noch ein bunt gekleideter, kleinerer, rotblonder  Thorwaler mit dünnem Bärtchen, eine Südländerin mit losem Maul und ein Bornländer herein. Die Frau mit dem Hund schien sich mit jedem der mehr hereinkam unwohler zu fühlen, vielleicht hatte sie etwas zu verbergen, und ging hinaus. Der Thorwaler steuerte zielsicher unseren Tisch an und bot ungewöhnlich galant der Frau mit großer Geste und Pathos einen Stuhl für ihren müden, aber wie ich fand sehr adrett aussehenden Hintern, an. Aber anstatt ihr den Stuhl dann an den Tisch zu schieben hob er das Mädchen mitsamt Stuhl an den Tisch, weil sie sich schon gesetzt hatte, bevor er überhaupt eine andere Chance hatte. Dabei lachte sie hell, anscheinend neckten sich die beiden. Ein frisch verliebtes Paar vielleicht? Ich schätzte, dass er etwa in meinem Alter sein mochte, sie vielleicht ein paar Götterläufe älter, aber immer noch jung und sehr attraktiv.

Der Bunte rief dann auf einmal auf thorwalsch ein „Herm Tin zum Gruße“ durch den Gastraum, einem anderen Thorwaler zu der einige Tische weiter saß. Einer der anwesenden Dörfler kam herüber und die beiden Begrüßen sich wie alte Freunde. Ihrem lautstarken Gespräch in ihrem eigenen Dialekt, von dem sie vielleicht dachten außer ihnen würde ihn hier keiner sprechen, entnahm ich das der Neuankömmling dem Mann Kunde von daheim und von der Familie zu bringen hatte, wohl seinem Cousin und Lehrmeister wenn ich es richtig verstanden hatte. Ich hörte still zu.  Der Mann war wohl der Liebe wegen in dem Dorf kleben geblieben und hatte hier sein Glück mit einer Frau namens Ildaria und vier gemeinsamen Kindern gefunden. Der Bunte find dann zur allgemeinen Unterhaltung an zu singen, irgendein Lied über die Eroberung einer Stadt namens Kendrar durch die Thorwaler die ich nicht kannte. Aber es war recht vergnüglich. Die Stimmung war ausgelassen, es flossen Bier und sogar Schnaps. So konnte man es aushalten, da hatte ich schon langweiligere Abende verbracht.

Die Gesellschaft wechselte über den Abend immer wieder einmal. Ein kräftiger Mann um die 30, der sich uns als Arnbold Holzhauer, Dorfschulze, vorstellte, machte klar, dass wir hier gern gelitten waren, solange wir Frieden gaben. Nichts anderes hatte ich vor. Die junge Frau mit dem losen Maul stellt sich als Heilerin und Hautstecherin vor. Am Nachbartisch hatten sich einige Männer zusammengefunden um ihre Armkraft zu messen. Der Thorwaler und ich gingen auch dort hinüber und ein wenig mitzumachen.  Der Thorwaler wollte zuerst, wurde aber vom Schlag direkt weg weggedrückt, für sein Volk hatte er wohl einen recht schwachen Arm, aber er war ja anscheinend auch eher Sänger als Kämpfer. Ich löste ihn am Tisch ab und saß vor einem hünenhaften Holzfäller, der wegen seines leichten Sieges gerade noch breit grinste. Wir gingen ins Gedrücke und waren uns erstmal ebenbürtig. Dann drückte ich mit etwas mehr Einsatz, brachte ihn zum Schwitzen und seine Hand nahe an die Tischplatte, bevor ich ihn endgültig hinunterzwang. Aber er nahm es mir nicht krumm, klopfte mir auf die Schulter und wir tranken zusammen auf den guten Abend das nächste Bier. An einem anderen Tisch schimpfte ein blinder Traviageweihter über die Sitten der Völlerei und des Rauschs und verließ dann, geführt von einem jungen Helfer bald das Gasthaus. Der Abend wurde länger, und irgendwann stieg mir das Gesöff zu Kopf. Aber da war ich nicht der einzige. Die Leute spielten seltsame Spiele, aber da war ich doch begeistert dabei, ein wenig verkennend das es durchaus schief gehen konnte. Sie banden einen Mann mit längeren Haaren in ein Joch ein und mit seinen Haaren fest und werfen dann mit Äxten auf ihn um seine Haare zu lösen. Beschickert wie ich war warf ich mit, traf aber natürlich nichts. Als wenn ich mit Äxten irgendwelche Übung hätte. Im Nachhinein konnte ich froh sein, dem armen Tropf nicht versehentlich den Schädel gespalten zu haben.  Die anderen waren aber schon ähnlich betrunken wie ich und trafen auch eher zufällig. Zu später Stunde kroch ich ins Bett und war schnell eingeschlafen.

Der Schlummer dauerte aber nur kurz. Ich wurde von einem Lauten, gutturalen Schrei wach: „FEUER!“ Der Thorwaler rannte durchs Haus. Ich guckte desorientiert und bedröppelt unter meiner Decke hervor, es dauerte etwas, bis ich die Situation zu erfassen in der Lage war. Dann torkelte ich nur in Beinkleider gehüllt hinaus, wo sich schon einige Dorfbewohner vom Brunnen weg zu einer Eimerkette zusammengefunden hatten, in die ich mich einreihte. Die Leute schienen recht verzweifelt. Der Holzstoß am Rande des Dorfes brannte und das wäre anscheinend ihr Handelsgut für die Wintervorräte gewesen, die nun lichterloh in Flammen standen. Aber es schienen wohl akut keine Personen in Gefahr. Als nach einem Heiler gerufen wurde, scherte das Mädel mit dem losen Mundwerk aus der Eimerkette aus. Hinter mir stand das tapfere Schneiderlein. Das alles erschloss sich nach und nach meinem nach wie vor leicht umnebelten Geist. Von vorne erschallten auf einmal erschrockene Rufe: „Geister!“ Der Schneider meinte, da müsse Wasser direkt drauf und ich war noch viel zu betüttelt um d das in Frage zu stellen, also rannte ich mit zwei Eimern nach vorne. So etwas Seltsames hatte noch nicht gesehen. Flammen mit Gesichtern die sich bewegten und herumrollende Kohlebrocken die auch Gesichter zu haben schienen. Naja, Feuer löschen war irgendwie immer das gleiche, egal ob mit oder ohne Gesicht, oder? Ich schüttete einen Eimer auf so einen Brocken, aber der wich zu meiner Überraschung dem Wasserschwall aus. Bei Praios, was war das denn? Das Ding rollte auf mich zu und kam direkt vor mir zum Liegen. Ich  wollte den zweiten Eimer mit Wasser einfach drüberstülpen, aber das ging auch irgendwie daneben. Der Thorwaler neben mir schaffte es sogar eines der Dinger zu benässen, wurde von einem der Flammenwichtel aber dafür mit Feuer bespuckt. Am, ja fast im Feuer, stand eine alte, lachende und hustende Fettel. Die Szene war schon etwas surreal.

Die Eimerkette lieferte mir zum Glück immer wieder neues Wasser, während ich weiter versuchte die feuchte Ladung auf das Ding zu befördern. Als ich es endlich einmal schaffte, zischte und dampfte es gewaltig. Aber in der Nähe des Wesens war es ziemlich heiß und als auch der nächste Eimer traf begann meine Haut sich bereits zu röten. Dann brannte mir das Kohlestück sogar einen schmerzhaften Striemen quer über die Haut. Mit dem nächsten Eimer löschte ich den Kohlebrocken endlich. Als ich mich umblickte sah ich, dass es um uns herum  immer mehr brannte. Ein weiteres Wohnhaus hatte bereits angefangen zu brennen, südlich des Tempels begann ein weiterer kleiner Brand. Hatte hier jemand vor das ganze Dorf abzufackeln?

Ich ging mit der Frau mit dem losen Maul zum brennenden Haus am Holzlager, wo zwei weitere Geister waren, die wir nun mit mehr Wasser bekämpften. Der bunte Thorwaler folgte uns, nun angetan mit Axt und Schild. Als er mit seiner Waffe traf schien es zu meinem Erstaunen sogar zu helfen und der Geist schrumpfte etwas. Aber für mich würde es sicher zu lang dauern nun zum Gasthaus zurückzugehen um mein Schwert zu holen. Der nächste Flammenhieb traf mich hart, ich schrie vor Schmerz, aber immerhin verschwand das Ding unter einem weiteren Axthieb. Vom ganzen Rauch um mich herum musste ich husten, meine Lunge schmerzte gewaltig. Dann wandten wir uns dem letzten Kohlebrocken zu. Gemeinsam rangen wir die Kohle nieder, die sich als recht zäh erwies. Ich selbst musste mich nach einem weiteren Treffer mit schweren Verbrennungen ins Gasthaus zurückziehen um meine Wunden zu kühlen. Das war nun doch sehr unerfreulich gelaufen.

Nach einer gefühlten weiteren Ewigkeit waren die Geister und das tobende Feuer gelöscht. Die Dorfbewohner ließen uns hochleben. Der Thorwaler, Leif Aslavson, wie auch sein Bekannter den er hier besucht hatte, waren so wie ich schwer verbrannt. Die aufgebrachten Dörfler beschuldigten abwechselnd irgendeine Hexe und einen Schwarzmagier der Brandstiftung. Die Heilerin mit dem losen Maul, sie hieß wohl Yazinda, kümmerte sich rührend um uns.  Ihr Handwerk schien sie auf jeden Fall gut zu beherrschen, ich fühlte mich gut behandelt und schlief dann bis zum Morgen durch. Als ich erwachte juckte meine Haut unter den Verbänden uns Salben, aber es war schon deutlich erträglicher als noch vor der Nachtruhe. Trotzdem würde es sicher noch zwei oder drei Tage dauern, bis ich mich wieder richtig wohl fühlen würde.

Wir ruhten uns bis zum nächsten Mittag aus, aber die dann an uns herangetragene Forderung der Dörfler war eindeutig. Wir sollten helfen und die böse Hexe entsorgen. Wir gingen mit dem Dorfältesten zur Hütte der Hexe, aber auch diese war verwüstet. Die Spuren mehrerer Leute und eines Wolfs führten von der Hütte weg. Den Dorfältesten hießen wir sein Dorf auf einen weiteren Angriff vorzubereiten, rein vorsorglich. Dann zogen wir durch den Wald und fanden die Hexe tatsächlich. Eine alte Kräuterfrau namens Travegunde, die mit diesem obskuren Schneider  Gisbert und dem Mädchen Saari in einem Lager saß. Ein Luftgeist hätte ihre Hütte verwüstet und jetzt sei sie auf dem Weg zu einem Magier, der sich mit elementaren auskenne. Die Kräuterfrau machte sich sorgen um den Magier, weil die Elementare verrücktspielen. Also war der Magier schuld, keine Hexe. Nun gut, dem konnte ich den Zwihänder auch auf den Kopf schlagen, das wäre dem Herrn Praios sicher genauso recht. Wir saßen an einem mickrigen, rauchigen Feuer und warteten auf den
Morgen.

Der Thorwaler mochte wohl ebenfalls keine Hexen, die er Saidkona nannte. Dieser thorwalsche Dialekt war nicht ganz einfach zu verstehen. Je später der Abend wurde, umso kühler war es. Ich wickelte mich in meine Decke ein. Gisbert bezeichnete mich feixend als Grottenolm, was auch immer das sein soll, aber ich hatte gerade keine Lust ihn dafür zu Maßregeln. Ich nahm dann eine der späteren Wachen, wurde aber vorher von Gebrabbel wach. Sari hatte mit einem Flammengeist geredet, der an ihrer Decke herumzündelte. Leif, so tapfer er noch im Dorf gefochten hatte, zog sich mit Schild und seiner Decke hinter einen Baum zurück. Ich stand auf und zog den Zweihänder. Diesmal würde mich das Kroppzeug nicht unbewaffnet überraschen. Yazinda versuchte ihren Schlafsack über den Geist werfen und sich draufzustürzen, traf aber nicht. Der Geist war erstaunlich schnell, flitzte umher und brannte dabei immer weiter an Gisberts Decke herum. Als alle versuchten auf das Flämmchen einzuschlagen aber nicht trafen flog es weiter zu Leif, der recht erschrocken zu uns zurückrannte. Nachdem die anderen ihre Decken wieder gelöscht hatten lief Leif mit dem Geist im Schlepptau hin und her, so dass wir es ihn erreichen und draufhauen konnten. Aber am Ende war es ein großer Ast der überraschend auf das Feuerwesen schlug und es verlöschte. Ein Waldschrat trat aus dem Dunkel zu uns, fing aber beim ausschlagen des Geistes selbst Feuer. Ich zuckte zusammen, als das knorrige Ding zu sprechen begann.

„Worauf wartet ihr kleinen Menschlein noch, helft mir das Feuer zu löschen, oder seid ihr Goblinge? Ja, seht fast wie Goblinge aus.“ Mit langsamer, dunkler stimmte sprach das Ding und fuchtelte dabei wild mit dem brennendem Ast herum. Ich sichterte gegen das unheimliche Wesen mit der Waffe, während das Feuer von Leif und Yazinda mit Decken erstickt wurde.

Der Schrat wollte wissen was wir hier tun.  Sari sprach mit dem Baum und gab ihm Auskunft, sie schien da weniger Scheu zu haben als der Rest von uns. Der Schrat fand die Geister in seinem Wald ebenfalls lästig. Sari schien mit ihm gut auszukommen, und versicherte ihm, das wir den Wald achten würden.  Wir würden keine Bäume fällen – ich hätte ja nicht mal eine Axt dabei! - und suchten die Quelle des Übels, der bösen Geister. Zu meiner Überraschung schien das dem Bold zu genügen und er erlaubte uns seinen Wald zu passieren.

Am nächsten Morgen ginges weiter auf schlechten Pfaden und Wildwechseln die Sari für uns sucht. Der Wald schien friedlich. Vögel zwitscherten, das Wetter war angenehm, im Wald duftet es heimelig nach Moos und Holz. Da hatte ich schon schlimmere Tage erlebt. Yazinda und Gisbert strolchten durchs Unterholz und zogen irgendwelche Wurzeln aus dem Boden. Später kommt dann Yazinda, die Wurzel hätte ihre Wurst gefressen und geschrien. Ich wurde hellhörig. Unheiliges Dämonenzeug! Die Wurzel sah grob wie ein verschrumpelter kleiner Mensch aus und war mittlerweile geknebelt, sagte aber auch nichts, als Yazinda ihr das Tuch abnahm. Ich ging vorsichtshalber mit meiner Waffe in Stellung um es kleinzuhacken, falls nötig. Solchem Zeug war nicht zu trauen!  Währenddessen setzte sich Gisbert einen komischen, hohen, steifen schwarzen Hut auf und sah damit ziemlich doof aus. Er begann so angetan mit der Wurzel zu reden, bekam aber ebenfalls keine Antwort. Da das Ding bisher ansonsten friedlich geblieben war, setzte Yazinda die Wurzel zu Boden. Die schüttelte sich und ging dann langsam von dannen. Die anderen meinten, das sei keine Alraune, was auch immer das heißen sollte.

Beim abendlichen Lagerbau teilten wir uns auf. Gisbert suchte den Platz und richtete das Lager her, ich ging Feuerholz sammeln und Sari mit ihrem Wolf Wala jagen. Sie kam mit einem Auerhuhn zurück, so dass es auch etwas Kräftiges zu essen gibt. Yazinda gab Sari später einen Zettel mit einem gezeichneten Wolf darauf, aber die wollte sich kein Hautbild von Yazinda stechen lassen, sondern erzählte irgendwas von einer besonderen Verbindung, die sie zu dem Wolf hätte. Das muss wohl so sein, wieso sonst sollte ihr ein Wolf folgen, aber mir war sie irgendwie unheimlich. Sari briet das Tier, hatte aber wohl nicht so viel Übung darin, es schmeckte außen etwas kokelig und innen eher roh. Aber besser als nichts und  im Krieg hatte ich schon schlechter gegessen. Immerhin gab es Fleisch, kein Schimmelbrot. Sari wollte nach dem Essen irgendwelche Geister beschwören, was mich wieder skeptisch machte. Aber sie versicherte mir, dass kein untotes Huhn durch das Lager laufen würde. Dann nahm sie ein skelettiertes Rückgrat von irgendeinem Vieh und machte damit komische Dinge, legte dann die Knochen des Auerhuhns ums Lager aus und meinte, dass wir jetzt sicher wären. So ein abergläubischer Blödsinn! Die Knochen müssten wohl da liegen bleiben, damit es hilft. Die Frau wurde mir immer unheimlicher.  Ich glaubte ihr nicht, dass uns Hühnerknochen beschützen konnten… vielleicht sollte ich sie doch einmal einem Priester vorstellen, damit der ihr Weltbild ordentlich gerade rückte.

Für die Nacht teilten wir uns die Wachen ein. Ich nahm die erste, dann Yazinda, dann Sari und zuletzt Gisbert. Dummerweise döste ich gleich bei meiner Wache direkt weg, die rufe der Vögel lullten mich ein. Als ich gähnend aufwachte verdunkelten Wolken den Himmel etwas. Über uns war ein Waldschrat gebeugt und brummte. „Menschlein, ich brauche Eure Hilfe!“ Noch im Halbschlaf rief ich instinktiv „Alarm, Trollangriff“! Aber außer das die Anderen erwachten geschah nichts. Der Baum nannte sich Borkenholm und Sari begann mit ihm zu reden. Seine Freundin brauche Hilfe, sie hätte lästige Geister im See, und wir wären gut im Helfen. Also packten wir unsere Sachen zusammen und folgten dann dem Schrat. Der Wald glitzert von morgendlichem Tau und ohne den 4 Schritt hohen laufenden Baum wäre es richtig idyllisch gewesenen. Nach einer Stunde erreichten wir eine ziemlich große Lichtung, in deren Mitte sich ein malerischer See befand.

Von einem Fels ergoss sich ein Wasserfall in den klaren See. Bunte Fische schwammen darin und eine wunderschöne Frau mit blauer Haut und schilfgrünem Haar. Der Schrat nannte das Nymphenmädchen  Aquarella- Sie war etwas schüchtern und verschwand direkt hinter einem Stein als wir näher kamen. Zur Begüßung spritzte sie uns einmal an, verschwand dann aber sofort wieder. Sie schien zu singen oder zu summen, vielleicht war das ihre Sprache. Ich verstand leider kein Wort davon. Der Schrat verstand sie aber anscheinend. Sie kam wieder näher, schrie mit einem mal laut auf und versteckte sich wieder. Fische wirbelten durch die Luft und Steine flogen umher. Ein Wasserwirbel raste durch den See und verursachte das Chaos. Das Mädchen schien sich vor diesem unheimlichen Phänomen panisch zu fürchten.

Gisbert schien einen Einfall zu haben und fragte nach einer Wasserflasche. Ich gab ihm meine Feldflasche, da diese einen Schraubverschluss hat und mir meine Schnapsflasche im Zweifel zu wertvoll für Experimente war. Er wollte das Ding da irgendwie hinein locken. Eine Wasserfontäne spritzte an uns vorbei. Gisbert ging ungewohnt tapfer zum See und blökte den Wasserwirbel unflätig an, was zur Folge hatte das er einen Fisch in die Fresse bekam. Den hob Yazinda auf, wohl um ihn später zu essen. Schlaues Mädel eigentlich, aber ob es gut war die Freunde des Wassermädchens zu essen? Gisbert belaberte derweil den Wassergeist weiter und lockte ihn tatsächlich an, dann hielt er ihm die Öffnung der Flasche hin. Der Geist verschwand tatsächlich in der Flasche und er schraubte schnell  den Deckel drauf. Dann gab er mir, etwas widerwillig, die Flasche zurück. Jetzt hatte ich meinen eigenen Flaschengeist!

Das blaue Mädchen kam wieder herangeschwommen und sang erneut auf seine seltsame weiße. Aber diesmal klang es irgendwie fröhlich und dankbar. Sie sprang kurz aus dem Wasser und gab Gisbert einen Kuss auf die Wange. Da war ich schon etwas neidisch, der Hänfling hat doch überhaupt keinen Kuss verdient, das halbe Hemd! Als ich mich entsprechend äußerte bekam ich auf einmal einen Kuss in den Nacken. Als ich mich vom See weg umdrehte  rannte Sari  weg und meinte etwas wie, das wäre eine Art Trostpreis. Ich war verwirrt, bedankte mich aber artig und ging erst einmal Feuerholz suchen um meine Verunsicherung zu überspielen.

Da die Anderen aber nicht rasten wollten, packte ich das Holz für später aufs Maultier. Wir gingen dann zügig weiter. Gegen Mittag kamen wir erneut an einem See mit Wasserfall vorbei, ein perfekter Rastplatz wie ich fand. Als ich zum Wasser ging um einen Schluck zu trinken sprang mich unversehens ein blaues Mädchen an und küsste mich. Ich schrie erschreckt auf und fiel auf den Hosenboden. Konnte es sein, das wir unter Saris Führung im Kreis gegangen waren? Hinter mir hörte ich es lachen und hatte das Gefühl, Gisbert mache sich über mich lustig. Die halbe Portion sollte sich nur benehmen, sonst gibt’s was auf den Hintern. Nach einer kleinen Rast brachen wir erneut auf, diesmal in eine etwas andere Richtung.

Bis zum Abend passierte nichts weiter. Ich ging weiteres Feuerholz für die Nacht suchen, das war hier im Wald ja nicht so schwer. Der Hänfling Gisbert ging mit, während Boutzen heute den Lagerplatz suchte und begann es herzurichten. Yazinda suchte Pilze und Sari ging jagen. Beide kamen mit ordentlicher Beute zurück, ein kleines Reh und eine beachtliche Menge Pilze. Das könnte ein gutes Abendessen geben. Yazinda kochte und es schmeckte auch gar nicht so schlecht. Pilzssuppe mit gut Fleisch drin, das hatte ich in manchem Gasthaus schon schlechter. Yazinda meinte zwar, ihr würde etwas fehlen, irgendwelche Kräuter, aber mir schmeckte es auch so. Gisbert nähte dann am Feuer in Yazindas Taschen kleine Fächer hinein. Mit der Nadel scheint er umgehen zu können, was seinen Beruf anging hatte er wohl nicht gelogen. Heute sollte Boutzen die erste Wache nehmen, Yazinda die zweite, ich die dritte und Gisbert die letzte.

Wieder wurde ich von einem Alarm-Schrei geweckt und sprang auf. Wenn das so weiter geht, würde ich hier nur noch in Rüstung schlafen! Im flackernden Schein des Feuers blickte ich auf die Klinge meines eigenen Zweihänder, der nach mir schlug. Ich sprang erschrocken zur Seite und die Klinge fegte knapp über mich drüber. Aber niemand schien die Waffe zu führen! Auch dem zweiten Streich konnte ich mich entziehen. Was war da los? Ich wollte an den Griff, kam aber wegen der Länge der Klinge nicht ran. Er war zu weit weg und die Spitze zeigte auf mich… blöde Kombination. Um uns herum schien der Wald zum Leben zu erwachen, überall griffen Äste, Ranken und Wurzeln nach den Anderen. Ich schaffte es beim nächsten Versuch zumindest, mich dem Griff etwas zu nähern. Die Klinge schlug erneut mit brutaler Gewalt nach mir und rammte sich knapp in den Boden, weil ich wieder ungewohnt gewandt zur Seite tänzelte. Erstaunlich wie flink man war, ohne das ganze Eisen am Leib. Ich wand mich zwar näher heran, aber die Waffe entfernte sich im gleichen Maß rückwärts wieder von mir. Der nächste Hieb brachte mich aber doch zu Boden, ich stürzte und kassierte später noch einen weiteren schweren Treffer. Der nächste Schlag holte mich von den Beinen, ich lag blutend am Boden.  Zwei Pfeile schlugen, soweit ich das im dunklen beurteilen konnte,  am Schwert ein und hinterließen Scharten, woraufhin es schien als würde ein Wirbel den Stahl verlassen und im Boden  verschwinden. Blödes Geisterzeug!

Yazinda eilte an meine Seite und kümmerte sich um mich. Sie band mich ein wie eine Weberin, aber es fühlte sich hervorragend an! Den Rest der Nacht verschlief ich zerschlagen und geschunden.  Am Morgen wurde ich dann gleich nochmal verbunden, da die Verbände sich in recht kurzer Zeit voll Blut gesogen hatten.

Der weitere Weg war schlecht, schlammig und Nass… zu allem Überfluss begann es zu regnen. Wir tappten durch die Tristesse vor uns hin. Am Nachmittag machte uns Sari auf Kampfgeräusche  aufmerksam. Ich eilte trotz meiner Verletzungen sofort los um nachzusehen und zu helfen. Irgendeine Seite brauchte sicher Hilfe. Vor uns wurde Borkenholm von 8 Gegnern angegriffen, 3 weitere lagen schon am Boden. Mit einem lauten: „Für Kor, für Praios“ rannte ich ins Getümmel. Die Goblins hatten den Schrat umzingelt und stachen von allen Seiten auf ihn ein. Der Kampf gegen die kleinen Maden war erschöpfender als ich erwartet hatte. Für Goblins leisteten sie recht heftigen Widerstand. Ich war ja eh noch nicht ganz bei Kräften, aber  nach dem Kampf ging es mir schon wieder noch schlechter als am Morgen. Zumindest  einen konnte ich erschlagen bevor sie flohen, aber für die Verfolgung fehlte mir die Kraft. Das Verbände tauschen vor ein paar Stunden hätte sich Yazinda sparen können, jetzt brauchte ich wirklich neue.

Diesmal fing Sari an meine Verletzungen zu säubern, zog dann Tiegelchen heraus und malte komische Bilder auf mich. War das Salbe? Ich war doch etwas skeptisch. Dann zog sie sich ein Wolfsfell an und tanzte heulend um mich herum. Das war überaus komisch, schien aber trotzdem zu helfen, denn einige der Schnitte schlossen sich wie von Zauberhand. Sie meinte dann, sie hätte meine Schmerzgeister vertrieben. So war das also! Geisterbeschwörende Goblins waren das gewesen, die mich verhext hatte! Sowas geht gar nicht! Ich war dringend der Meinung, wir müssten sie jetzt doch verfolgen! Aber Sari  hatte wohl etwas anderes gemeint. Geister seien irgendwie überall und dringen durch die Wunden in meinen Körper ein. Jetzt war ich verwirrt…

Borkenholm, der ebenfalls ziemlich ramponiert war, meinte, die Geister kämen aus einer Steinnadel im Wald. Das war bestimmt der Magierturm! Da Yazinda meinte, Gisberts Spucke würde ebenfalls heilen, ließ ich mich darauf ein, von ihm angespuckt zu werden. Es passierte aber nichts, außer dass ich mich angekuddelt fühlte. Diesem Schneiderlein würde ich bei Gelegenheit doch en Hosenboden stramm ziehen müssen. Yazinda gab mir stattdessen dann eine Einbeere. Das einzige etwas fröhliche heute, das mich zum Schmunzeln brachte war Gisberts Spitzname:  Gisi, wie er selbst sagte. Ein Mädchenname! Hätte mir das Lachen nicht so weh getan, es wäre sicher lauter ausgefallen. Aber das passte zu dieser Lusche!

Dafür befummelte mich Yazinda später noch etwas, und ließ weitere Schnitte verschwinden, als ob ihre Hände besondere Kräfte hätten. So schnell hatte ich mich bisher noch nie erholt. Ihr hatte wohl ein Magier einmal erzählt, sie könne auch etwas zaubern. Sie ist aber weder Hexe noch eine Zauberin. Aber das war mir eigentlich einerlei, solange es mir davon besser ging. Bis zum Abend gingen wir weiter und kamen noch vor Sonnenuntergang am Turm an. Im Turm rumorte es, stinkende Ausdünstungen drangen heraus. Die Tür war aus massivem Eichenholz mit Eisenbeschlägen, der Türklopfer ein dämonenfratziger Hund. Von innen drangen Geräusche  als würde man mit einem Streitkolben aufs Schild schlagen. Der Türklopfer sah uns an! und sprach. Es schien ein Rätsel zu sein, aber ich hatte es wegen des Lärms gar nicht verstanden. Dafür Sari, die die Lösung schon gesagt hatte, bevor ich überhaupt dazu kam den Hund zu bitten, es zu wiederholen. Potztausend stinkende Dämonenärsche!

Yazinda meinte ich solle doch mal nachsehen gehen. Natürlich, wer auch sonst… dieser Gisbert sicherlich nicht. Ich zog meine Waffe und ging hinein, Leif folgte mir, auch wenn er sich sichtlich unwohl dabei fühlte. Innen erblickten wir Verwüstung, ein großer Raum mit zertrümmertem Hausrat lag direkt hinter der Tür. Aus einer weiteren Tür klang gepolter, eine Treppe führte nach oben. Ich wollte mir erst mal die Tür ansehen, um nicht mit einem Feind im Rücken weitergehen zu müssen. Bis zur Tür wankte ich über das Gerümpel, was gar nicht so einfach war. Ich knickte sogar etwas um. Leif folgte mir fluchend, ihm fiel es auch nicht leichter als mir. Näher an der Tür wurde es kälter. Als ich die Tür öffnete flogen dahinter Dinge durch die Gegend und ein schwall frostiger Luft wallte mir entgegen. Ein ganzer Schinken flog an meinem Kopf vorbei und Leif rannte wieder einmal weg. Ich schaffte es nicht den Schinken zu fangen, schade, der hätte mir zum Abend sicher noch gut geschmeckt. Aber er lag ja nun hinter mir im Zimmer, nur etwas säubern würde ich ihn müssen. Hinter der Tür hockte weiß wirbelnder Dampf in dem ich ein Gesicht erahnte. Davon ging die Randale aus und weitere Sachen flogen herum. Das war wohl mal ein Vorratsraum. Yazinda meinte, ich solle da raus kommen und als neben mir gefriert die Wand gefror als das Gesicht in meine Richtung pustete musste ich ihr recht geben. Ich verließ den Raum und schloss die Tür hinter mir. Sollte das Eiswesen doch in seinem Kühlschrank bleiben…

Langsam ging ich mit Yazinda die Treppe hoch. Leif traute sich ebenfalls wieder herrein, nachdem die Tür zu war. In der Mitte des ersten Obergeschoss des Turms  befand sich ein Kamin, hier schien die Küche zu sein, zwei schief in den Angeln hängende Türen gingen davon ab. Zuerst sahen wir nach rechts, wo überall weiße Daunen herumflogen, wohl die Schlafkammer. Auch hier war alles kaputt. Yazinda betratt den Raum um einen Tiegel mit Salbe aufzuheben der dort am Boden lag, da bewegten sich die Federn und fügten sich zu einem feenhaften tanzenden Körper zusammen der um Yazinda herumtanzte und mit den Federn Bilder in die Luft malte. Immerhin schien es nicht gefährlich zu sein, auch wenn ich schon allein aus Vorsicht versucht war draufzuschlagen. Yazinda fing nach kurzer Betrachtung des Schauspiels an mitzutanzen, sah dabei aber nur bedingt elegant aus.

Ein schneller Blick ins Nachbarzimmer zeigte mir einen zerfetzten Fellteppich, Tische, Stühle und vollgeschmierte Bilder. Ein zertrümmertes Wohnzimmer. Leif sah sich interessiert um. In die Wand und in den Boden gedrückt fanden sich zahlreiche mittelreichische Münzen. Leif hebelte mit dem Dorn seiner Axt, eine Skraja wie er sagte, einen Dukaten aus dem Boden. Und überall lag zusammengeknülltes, beschriftetes Papier herum. Aber ich kann ja nicht lesen… Yazinda meinte nach einem kurzen Blick, es sei ein schwülstiger Liebesbrief. Bäh!

Ich ging die Treppe weiter hoch zum letzten Stockwerk. Der Raum war voll Bücher die am Boden rumlagen und rumflogen und zum Teil verkockelt waren. Als ich hoch komme, flogen einige der Bücher wie wild gewordene Krähen  auf mich zu, eines „verbiss“ sich sogar in der Rüstung meines Schwertarms. Davon merkte ich aber dank meines Panzers kaum etwas. Ein Anderes biss mich ins Bein und das spürte ich sogar! Zwei weitere Bücher knallten im Sturzflug neben mir in die Wand. Offenbar war lesen lebensgefährlich! Ich musste die Waffe wechseln, weil der Raum zu klein war um mit dem Zweihänder auszuholen. Mit dem Schwert, mit dem ich bei weitem nicht so geübt war wie mit dem Bidenhänder, zerhackte ich die Bücher nach und nach. Anfangs waren wir zu dritt, aber Yazinda floh nach einem versehentlichen Hieb von Leif aus dem Zimmer. Mich richteten die Bücher ziemlich übel her, mir war gar nicht klar wie hart Papier sein konnte. Auf dem Weg nach draußen, Rückzug war in meinem Zustand die einzige Möglichkeit, rief ich nach der Heilerin.

Als wir hinaus kamen saß Gisbert, der bisher anscheinen gewohnt nutzlos gewesen war, am Fuß des Turms und jammerte rum, obwohl an ihm nicht mal ein einzelner Kratzer zu sehen war. Sari wollte sich um uns kümmern, bemalte sich diesmal selber zuerst und dann auch wieder mich und die Anderen. Wieder folgte so ein komischer Wolfstanz,  und erneut ging es mir danach erstaunlicherweise besser, einige meiner Verletzungen verschwanden. Als sie damit fertig war, war es dunkel. Der Turm stank und qualmte einfach weiter, während Yazinda unsere verbliebenen Blessuren verband.

Traviagunde jammerte derweil so lange rum, bis wir doch gleich noch einmal hinein gingen, ohne uns auszuruhen. Der nächste chaotische Raum wartete mit komischen Apparaten auf uns. Käfige standen offen, Geister flogen, liefen und krabbelten umher. Eine Flasche flog uns entgegen, die Leif mit dem Schild wegschlug. Was auch immer darin gewesen war, sie explodierte an seinem Arm. Ich zerschlug einen Schlammbold, Leif zerhackte das Wasserwesen, das ihn die ganze Zeit weiter mit Flaschen bewarf.  Am Ende standen wir allein gegen ein Eisenmännchen, das ich mühevoll zertrümmerte, dabei aber fast meine gute Waffe ruinierte. In eine Schlacht würde ich mit dem guten Stück nicht mehr ziehen brauchen, bevor ich einen Schmied aufgesucht hätte. Aus einem durch Gerümpel versperrten Raum hörte man leise Hilferufe.

Sari meinte, wir sollten den Typ aus dem verkeilten Wandschrank befreien. Ich wuchtete einen Schrank und ein Regal weg und legte die Tür frei. Dahinter war ein kleiner Raum in dem ein wirklich alter Mann am Boden lag. Ein schmales Hemd mit rissigen Lippen, der sehr schwach und fast verdurstet wirkte. Yazinda meinte ich solle ihm etwas zu trinken geben. Mit Traviagunde pflegte sie ihn bist er wieder etwas besser bei Kräften war. Anscheinend hatten wir es geschafft. Aber wer war jetzt Schuld an dem Chaos?

Der Alte erzählte uns, die Geister wären in aufgeladenen Käfigen gefangen gewesen. Er erforsche Mindergeister und hielt die Gefängnisse mit seiner Kraft aufrecht. Irgendwann, vielleicht war es das Alter, hatte er wohl vergessen die Käfige aufzuladen und eines Nachts hätten die Geister zu randalieren begonnen. Es waren sicher noch welche außerhalb des Turms unterwegs, aber diese Geister hätten nicht ewig bestand, sondern lösten sich irgendwann von selbst auf. Das veranlasste Gisbert sogar noch den Wassergeist aus meiner Flasche zu entlassen, aber er wurde von dem noch ordentlich durch die Gegend gejagt, bevor er sich endgültig  auflöste. Geschah dem Hanswurst recht…

Der Magus schenkte jedem von uns für seine Rettung 10 Dukaten, da war ich nicht unzufrieden! In dem Turm wollte er aber nicht bleiben und lieber wegziehen. Er packte seine wenigen verbliebenen heilen Sachen zusammen um mit Traviagunde, die anscheinend seine Angebetete war, zum Dorf zurückzukehren. Wir erklärten den Dorfbewohnern, das Traiviagunde keine Hexe sei und der Magier machte den angerichteten Schaden sogar etwas mit Gold gut, was die Leute besänftigte. Zu unseren Ehren gab es dann ein großes Fest. Man bot mir sogar an, ich solle eine der Dorfschönheiten heiraten, aber dazu war ich in meinen Augen noch viel zu jung!

Dieser Eintrag wurde am 24.07.2022 (14:47) verfasst und 90 mal aufgerufen.
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